32.

Namjoon's PoV.:

Dem Prinzen ein Bad einzulassen war komplizierter, als ich es mir vorgestellt hatte. Um das riesige Holzfass mit genügend Wasser aufzufüllen, brauchte es nämlich zwei randvolle Kessel. Allerdings erwies sich das mit nur einer kleinen Feuerstelle und einem einzigen Kessel, als ziemlich schwierig. Denn das Wasser im ersten Kessel war bereits deutlich abgekühlt, wenn man den zweiten Kessel hinzuschüttete. Der Trick dabei – so erklärte der Prinz mir persönlich – lag darin, den zweiten Kessel zum Kochen zu bringen. Das deutlich heißere Wasser würde somit mit dem anderen lauwarmen Wasser die perfekte Temperatur für ein Bad ergeben. Außerdem galt es wichtig einige der danach hinzugefügten Rosenblätter vorher zu zerreißen, damit sich ihre heilenden Kräfte besser in dem Wasser verteilen konnten.
Ich konnte nur von Glück reden, dass ich das Holzfass nach seiner Benutzung nicht auch noch leeren und die einzelnen Blätter herausflücken musste. Das war die Aufgabe der Dienstmädchen, die Yoongi's Zimmer während seiner Abwesenheit sauber machen mussten.

„Ich bin fertig, Namjoon", hörte ich den Prinzen auf einmal sprechen, woraufhin ich mit gesenktem Kopf zu ihm ins Bad trat. Eigentlich hatte ich damit vermeiden wollen seine nackte Gestalt anzustarren, doch als er sich auf einmal mit einem Ruck aus dem Wasser erhob und dieses dadurch überschwappte, sah ich erschrocken hoch.
Die schwarzen Haare hingen Prinz Yoongi in dicken Strähnen auf der Stirn und auf seinem ganzen Körper kullerten vereinzelt Wassertropfen herunter. Ohne seinen prächtigen Hanbok sah er deutlich schmächtiger aus, als ich es mir vorgestellt hatte.

„Nun starr doch nicht so überrascht", brummte mein Gegenüber und nahm mir das Handtuch ab, welches ich in meiner Hand gehangen hatte. Dann fing er an sich von oben bis unten damit abzutrocknen.
„Tut mir leid, Sir", ich blinzelte ihn noch ein paar Sekunden lang perplex an, senkte meinen Blick dann jedoch wieder. Und ich sah erst wieder auf, als er sein Schlafhemd angezogen hatte. Zwar reichte dieses bloß über seinen Hintern und bestand aus einem dünnen Stoff, durch den ich Dinge sehen konnte, die mir nicht mal in meinen wildesten Träumen erschienen wären, doch ich fühlte mich trotzdem etwas wohler dabei.

„Nun denn, Hoseok hat dir sicherlich schon erzählt, dass du nach dem Bad mein Bein versorgen musst, oder?", fragte er nach, während er sich bereits auf den Weg in sein Zimmer machte. Ich folgte ihm dabei eilig. „Ja, er hat mir erzählt, dass Sie es sich verstaucht haben und es dafür eine heilende Creme gibt".
„Exakt", der Ältere durchschritt sein Zimmer, bis er an seinem Bett angekommen war, „Das ist sie. Laut Hoseok hat die Heilerin gesagt, dass diese Creme einmassiert und dick aufgetragen werden soll". Er hielt mir eine kleine Dose aus Holz entgegen, in der eine hellgrüne Creme drin schimmerte. Ich nahm sie ihm ab und nickte leicht. „Dann muss auch sicherlich ein Verband um Ihr Bein, damit die Creme nicht an Ihrem Bettlaken abschmiert, oder?", hakte ich nach.
„Genau. Hier ist etwas Mullbinde. Wir haben nicht mehr viel, deswegen solltest du die Tage vielleicht mal ein Dienstmädchen beauftragen, etwas neue zu holen", antwortete er.
„Werde ich machen, Sir".
„Sehr gut. Und jetzt hier...", der Prinz ließ sich auf seine Bettkante fallen und hielt mir sein nacktes Bein entgegen, auf dessen Haut deutlich eine dunkelblaue Verfärbung zu sehen war.

Zugegeben kam ich mir etwas befremdlich dabei vor, als ich vor ihm auf die Knie ging und seinen Fuß auf meinem Oberschenkel positionierte. Es schien mir eine sehr intime Situation, obwohl ich eigentlich nur seine Wunde versorgen sollte. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich nun auf Augenhöhe zu seinem Schritt saß und direkt auf sein Glied schauen konnte, wenn ich wollte.

Innerlich musste ich mich wieder zu verstand rütteln und erst danach fing ich an die hellgrüne Creme auf seine Verletzung aufzutragen. Es war eine kühle und fettige Masse, die bestialisch nach mir unbekannten Kräutern roch.

„Stinkt ganz schön, nicht wahr?", schmunzelt Prinz Yoongi von oben auf mich herab. „Es tut mir leid, Sir, aber bei dem Geruch kann ich meine Gesichtszüge wahrlich nicht kontrollieren", kam es gepresst von mir. Der Prinz kicherte daraufhin belustigt. „Ich muss schon seit zwei Tagen damit leben", meinte er dann.
„Sie haben mein vollstes Beileid, Sir".
„Danke. Hoseok hat es auch gehasst – er ist vermutlich froh es nun nicht mehr auf mein Bein aufzutragen".
„Das glaube ich auch", nickte ich, krauste dann jedoch nachdenklich die Augenbrauen zusammen, „Aber sagen Sie, wie konnte das eigentlich passieren? Ich meine, wieso hat Hoseok Sie nicht sofort aus dem Lager geholt?".

„Weißt du was ich an dir mag?", fragte Yoongi plötzlich nach, ohne auf meine Frage einzugehen. Überrascht hob ich den Kopf an und stillte meine Hand, die dabei gewesen war vorsichtig Kreise über seiner geschundenen Haut zu ziehen.
„W-was denn?".
„Du fragst so viel nach. Die meisten hier trauen sich das gar nicht und würden dich vermutlich als verrückt abstempeln, wenn sie es mitbekommen würden. Aber ich finde das gut. Das macht den Eindruck als würdest du dich wirklich für mich interessieren", der Prinz lächelte etwas verträumt, „Jemanden wie du hat es hier vermutlich noch nie gegeben".
„Nun ja, ich bin ja auch nicht im Palast aufgewachsen, Sir. Ich wäre vermutlich genauso wie alle anderen geworden, wenn ich hier aufgewachsen wäre", erwiderte ich und konzentrierte mich dann wieder auf sein Bein. Es war ziemlich angeschwollen und auch, wenn man es dem Prinzen nicht ansehen konnte, sah es so aus als würde es höllisch schmerzen.

„Das stimmt wohl. Wie gut das dem nicht so ist... Und nun zu deiner Frage: Eigentlich war es meine Schuld, dass Hoseok mich nicht finden konnte", für einen kurzen Moment hielt Prinz Yoongi inne und sah einfach bloß auf mich herab, „Als die Prinzessin und ich aus unserem Zelt geflüchtet sind, habe ich um Hilfe gerufen. Letztendlich ist aber nur der Leibwächter der Prinzessin gekommen. Er hat mir seine Hilfe angeboten und ich wollte sie auch annehmen, aber dann ist mir etwas eingefallen. In meinem Zelt lag noch ein wichtiger Gegenstand, den ich als Glücksbringer zu unserer Reise mitgenommen hatte. Ich wollte ihn holen gehen, also bin ich wieder zurück gerannt. Dort ist dann das Zelt über mir zusammengekracht; daher auch mein verstauchtes Bein. Einer der Pfeiler ist mit voller Wucht darauf gefallen. Ich hatte Angst dort zu bleiben, weswegen ich an den Waldrand gehumpelt bin. Eigentlich wollte ich da eine Weile lang warten und zu euch zurückkehren, wenn sich das Feuer etwas gelegt hat, aber dann bin ich plötzlich ohnmächtig geworden".

„Das klingt grauenvoll, Sir", merkte ich an. „So hat es sich auch angefühlt...", seufzend zuckte der Prinz mit den Schultern, „Deswegen war ich auch so unheimlich dankbar, als du mich holen gekommen bist". Sein Lob ließ mich augenblicklich stolz lächeln. Es tat gut zu wissen, dass meine Tat nicht umsonst gewesen war. Dennoch fragte ich mich ernsthaft welcher Glücksbringer den Prinzen dazu veranlasst hatte, zurück zu seinem Zelt zu rennen. Erst recht in einer derart gefährlichen Situation. Der Feind hätte überall lauern und ihn überwältigen können.

„Na frag schon", forderte der Ältere auf einmal auf. Da war wieder dieses amüsierte grinsen in seinem Gesicht.
„Was soll ich f-fragen, Sir?", stammelte ich perplex.
„Ich sehe dir einen inneren Konflikt an. Du grübelst über etwas nach".
„Naja, ich-... Ich habe mich nur gefragt wobei es sich um diesen Glücksbringer handelt, von dem Sie gesprochen haben", murmelte ich zögerlich. Bei meinen Worten wurde der Ausdruck in Yoongi's Gesicht zu einem ernsten und irgendwie auch traurigen. „Es ist ein Ring, der einmal meiner Mutter gehört hatte. Er sieht wunderschön aus, mit einem roten Rubin und goldenen Schnörkeln, die den Edelstein festhalten. Nach ihrem Tod habe ich diesen Ring an mich genommen, als eine Art andenken", erklärte er schließlich.

Ich schluckte trocken, bei dem Wissen gerade ein sehr schlechtes Thema angesprochen zu haben. Doch ich versuchte das Beste daraus zu machen und um Vergebung zu bitten. „Das tut mir sehr leid, mein Prinz. In Zukunft müssen Sie mir diese Dinge nicht erzählen, wenn Sie nicht wollen. Meine Neugierde ist eine schlechte Angewohnheit".
„Ich hätte es dir nicht erzählt, wenn ich es nicht gewollt hätte. Aber ich vertraue dir. Du bist anders als die anderen; du hörst mir zu und deswegen habe ich auch das verlangen, dir viel von mir zu erzählen. Allerdings sollte ich das nächste Mal vielleicht wirklich aufpassen, was ich sage...", er schaute auf sein Bein herab und fuhr dann fort, „Bist du fertig? So langsam werde ich müde und möchte schlafen".

„N-Natürlich, Sir. Warten Sie kurz, i-ich muss es nur noch verbinden", antwortete ich und schloss eilig die Dose mit der Creme. Dann griff ich nach der Mullbinde und fing an sie angemessen stramm um sein Bein zu wickeln. Dadurch das er ziemlich dünne Beine hatte, brauchte sich nicht allzu viel von der Binde auf. Schließlich befestigte ich das Ende mit einer dünnen Nadel und betrachtete mein Werk kurz. Dafür, dass ich bis jetzt noch nie mit einer richtigen Mullbinde gearbeitet hatte, sah es eigentlich ganz ordentlich aus. Prinz Yoongi schien das zwar anders zu sehen – sein Gesichtsausdruck sprach sozusagen tausend Bände – doch er beschwerte sich nicht und rutschte stattdessen zu seinem Bettende hoch.

„Ich wünsche Ihnen eine angenehme Nacht, Sir", sprach ich, während ich mich selber aufraffte und die Balkonfenster rechts neben des Prinzen Bett schloss.
„Danke", bekam ich daraufhin knapp zur Antwort. Ein letzter Blick zu ihm rüber verriet mir, dass er bereits in seiner Bettdecke eingerollt lag. Nur seine Augen und seine unordentlichen Haare lugten unter der Decke hervor, was zugegeben ziemlich niedlich aussah. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass er schmollte. Vermutlich war er sauer auf sich, so viel über die Vergangenheit seiner Mutter ausgeplaudert zu haben und sauer auf mich, weil ich ihn mit meiner neugierigen Art erst dazu gebracht hatte.

Innerlich konnte ich darüber bloß den Kopf schütteln.

Ich bin letztens mal so just for fun auf die Rankings von SugaMon gegangen und mir ist aufgefallen das der großteil aller Stories dort mit Daddy-Kink zutun haben. Irgendwie finde ich es voll schade das SugaMon als ein solches Shipping abgestempelt wird. Immerhin hat man als Autor alle Möglichkeiten der Welt sein eigenes Universum für seine Charaktere zu gestalten und die meisten nehmen einfach immer das bereits durchgelutschte Daddy-Kink Thema. Das gilt btw auch für andere Shippings. Ich meine, jedem das seine, aber-... Aber kann jemand mal eine vernünftige SugaMon FF schreiben? I'm tired of kinky shit xD

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