19.
Namjoon's PoV.:
Noch am selben Tag fanden wir uns alle zum Abendessen in der großen Halle wieder. Jackson und ich saßen wie üblich nebeneinander und fielen wie die Tiere über das fettige Essen her. Ich hatte bestimmt schon zwei Hähnchenkeulen und eine ganze Schüssel Reis verdrückt, doch ich konnte kein Ende finden. Das Fleisch und Gemüse sah viel zu lecker aus. Jackson meinte sogar, ich hätte während meiner Zeit im Palast etwas zugenommen; mein Gesicht sei nun speckiger und meine Oberschenkel kräftiger. Zugegeben gefiel mir der Gedanken nicht, denn ich glaubte dadurch abhängig gegenüber den Adeligen zu scheinen und das war das letzte, was ich wollte. Aber andererseits konnte ich auch nicht aufhören von den verschiedenen Gerichten zu kosten.
Während ich schließlich einen kräftigen Schluck Wasser nahm und damit den Fladen Brot in meinem Hals herunter spülte, sah ich das erste Mal an diesem Abend auf und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Die meisten Soldaten saßen weit über ihre Teller gebeugt und die wenigen die aufrecht saßen, unterhielten sich leise mit ihrem Sitznachbar.
Meine Augen wanderten automatisch nach vorne zu dem Podest, auf dem an einem separaten Tisch die Königsfamilie saß. Sie redeten nicht miteinander, sahen sich aber ab und zu mit einem mürrischen Blick in die Augen. Besonders Prinz Yoongi schien die Leute in seinem Umfeld wütend anzuschauen. Vermutlich war wieder irgendetwas unter ihnen vorgefallen – vielleicht hatte es nochmal ein Gespräch über seine Vermählung gegeben, oder darüber, dass er sich ständig wegschlich.
Ich bemerkte fast gar nicht, dass Yoongi plötzlich meinen Blick einfing. Die Anspannung in seinem Gesicht ließ augenblicklich nach und für einen kurzen Moment lang starrte er mich einfach nur an und ich konnte nichts tun, als dümmlich zurück zu starren. Hingegen meiner Erwartung, dass er egoistisch den Kopf anheben und mich mit seinem Blick in Grund und Boden treten würde, sah er nach einer Weile einfach wieder weg. Vollkommen gleichgültig gegenüber der Tatsache, dass ich ihn angesehen hatte.
„Du sollst doch nicht die Adeligen anstarren", zischte Jackson mir zu.
„Der Prinz scheint kein Problem damit zu haben", murmelte ich schulterzuckend.
„Er ist ja auch dein Freund geworden".
„Ist er nicht".
„Ist er wohl, hör auf das zu verneinen", kichernd stieß der Braunhaarige mir in die Seiten. Ich gab ein verächtliches Schnauben von mir. Am liebsten hätte ich Jackson in dem Moment erzählt, dass Yoongi und ich bloß dieselben Absichten hatten – und zwar die Königin sterben zu sehen – und dass wir beide dafür mehr oder weniger zusammenarbeiten mussten. Doch ich hielt es für eine blöde Idee. Er wusste sowieso schon zu viel, weswegen ich seine Sticheleien einfach über mich ergehen ließ.
Er hörte allerdings erst damit auf, als sich unser Truppenanführer am Kopf des Tisches erhob. Augenblicklich verstummten sämtliche Gespräche. Das Essen wurde nicht weiter beachtet, stattdessen richteten alle ihre Blicke nach vorne. Jeon nickte einmal zufrieden und setzte sich dann wieder auf seinen Platz, genauso wie die anderen Anführer. Etwas verwundert darüber, warum wir zum Schweigen gebracht worden waren, lehnte ich mich vor und versuchte mir einen besseren Blick auf das Podest zu verschaffen. Dort tauchte plötzlich ein etwas dickerer Mann neben dem König hervor auf. Er ließ den Blick einmal über die Tische gleiten, räusperte sich dann und fing an mit einer kräftigen Stimme zu sprechen: „Wir ihr alle wisst, kommt es des Öfteren vor das sich Mongolen in unser Land einschleichen. Und ihr wisst auch, dass wir das nicht dulden. Diese-...", er hielt kurz inne und machte ein angewidertes Gesicht, „Dieses Ungeziefer stellt eine große Bedrohung für uns da, deswegen müssen wir sie so schnell es geht vernichten. Wir haben eine ziemlich große Ansiedlung von ihnen nahe der Berge gesichtet. Im Namen des Königs werden heute Abend zwei Truppen losgeschickt; die 1. Truppe und die 7. Truppe. Der König erwartet von unseren zwei besten Truppenanführern eine schnelle und effektive Strategie, um diese Leute auszuschalten. Das wäre dann alles". Der dicke Mann wischte sich den Schweiß von der Stirn, deutete eine Verbeugung an und stellte sich dann wieder hinter den König.
Erst danach richtete Truppenanführer Jeon sich von seinem Platz auf. „Ihr habt gehört, was er gesagt hat. Macht euch bereit", waren seine knappen Worte. Die Soldaten um mich herum ließen sofort alles stehen und liegen und standen von den Bänken auf. Ich tat es ihnen etwas unsicher nach.
Von Mongolen hatte mir schon mein damaliger Dorfälteste erzählt gehabt. Laut ihm sind diese Menschen tatsächlich unheimlich gefährlich. Es soll schon ein paar Mal vorgekommen sein, dass Mongolen den König und sein Reich bedroht und sogar angriffe gestartet haben. Manchmal klauten oder verwüsteten sie auch die Felder, die wir Bauern mit Mühe angelegt hatten.
Man konnte sie also auch als skrupellose Rebellen beschreiben.
„Wir kämpfen gegen sie? So richtig mit Schwertern und allem?", fragte ich an Jackson gewandt, während wir mit den anderen durch die Flure des Palastes gingen. Ich erkannte sofort, dass wir die Rüstungskammer ansteuerten.
„Ja, so richtig mit Schwertern und allem", bestätigte er mir. Seine Stimme klang überraschend matt, irgendwie besorgt und traurig.
„Was ist los?", hakte ich leise nach.
„Naja, das ist nicht mein erster Kampf gegen die Mongolen. Ich weiß was auf mich zukommt und ich habe Angst davor. Jedes Mal, wenn wir gegen sie kämpfen müssen, muss ich mich darauf einstellen zu sterben und meine Familie nie wieder sehen zu können".
Ich schluckte trocken. Das war mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. Im ersten Moment hatte es sich einfach nur gut angehört Menschen zu vernichten, die uns etwas Böses wollten. Nicht so wie die Nacht davor...
Doch nun, wo ich darüber nachdachte, kam es mir auch etwas unheimlich vor. Ich machte noch nicht lange bei dem Schwerttraining mit. Zwar beherrschte ich schon die grundlegenden Techniken, aber nicht genügend um damit in den Kampf zu treten.
Meine Beine wurden weich wie Wackelpudding, als wir die Rüstungskammer erreichten. Der muffige Geruch von Leder, Dreck und Schweiß stieg mir in die Nase und für einen Moment wurde mir tatsächlich schwindelig.
„Du schaff das", sprach ich mir leise Mut zu und griff mir eine der Rüstungen. Ich schnallte mir das schwere Metall fest um den Körper, brachte Arm- und Beinschienen genauso fest an, damit mir auch ja keines der schützenden Schilde abhanden kommen konnte.
Als wir weiter in die Waffenkammer gingen, fiel mein Blick automatisch auf die Ecke in der sie eine Anreihung von Bögen und Köcher stehen hatten.
„Kann ich mir nicht einen von denen nehmen?", fragte ich nach, als ich bei dem Soldat ankam der die Waffen austeilte.
„Nein, jeder bekommt ein Schwert", brummte er und drückte mir genanntes Stück in die Hände.
„Aber ich kann besser mit Pfeil und Bogen umgehen".
„Das kann mir doch egal sein. Hier gibt es keine extra Wünsche, nur damit du dich wohler fühlst. Und jetzt verschwinde, hinter dir warten noch andere auf ihre Waffe". Widerwillig ließ ich mich von ihm weiterschieben.
Das Schwert in meinen zitternden Händen hatte einen abgenutzten Griff und hier und da klebten noch Blutreste, die bei der Säuberung wohl nicht abgegangen waren. Allein der Anblick dessen versetzte mir eine unangenehme Gänsehaut.
Ich hoffte inständig, dass morgen früh nicht mein eigenes Blut daran kleben würde.
Hauptsache ich habe zurzeit exakt dieselbe Frisur wie Jungkook, aber er sieht damit SOO unfassbar sexy aus und ich wie wie so eine explodierte Klobürste :)
Nein, aber mal ehrlich, ich finde er sieht mit den langen Haaren echt gut aus und ich bin so froh das er die wachsen lässt, obwohl er dafür von einigen kritisiert wird. Genauso wie mit den Tattoos. Die sind zwar nicht echt, aber Tattoos in Korea zu haben ist auch ein heikles Thema ;-;
Und heute hat Jimin Geburtstag ^^
Happy Birthday Mochi!
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