Kapitel 16

Beim Gedanken, dass Daniel zurecht festgenommen wurde, spürte ich sofort, wie meine Kehle zugeschnürt wurde. Es durfte einfach nicht sein. Er brauchte ein gutes Alibi. Vielleicht hatte er ja sogar eins, aber ich wollte es lieber nicht darauf ankommen lassen. Ich musste also dafür sorgen, dass die Polizei jemand der anderen drei verdächtigte. Sofort schnappte ich mir das Buch und hoffte etwas übersehen zu haben.
Jeffs Seiten übersprang ich, da ich diese schon kannte und der einzige Beweis fehlte. Vor allem konzentierte ich mich auf Megans Seiten. Ich wollte einfach wissen, was meine neue Freundin mir verschwieg. Als ich bereits zu suchen begonnen hatte, wurden meine Augen schwer und ich ließ meinen Kopf auf die Tischplatte fallen.

Mein Wecker klingelte. Sofort schreckte ich auf und stellte verwirrt fest, dass es schon der nächste Morgen war. So einen tiefen Schlaf hatte ich seit langem nicht mehr. Müde machte ich mich für die Schule fertig. Beim Frühstück ignorierte ich meine Eltern weitgehend und verließ, so schnell es ging, das Haus. Dieses Mal musste ich mich nicht so beeilen und bekam locker den Bus. Aber im Bus wartete kein süßer Daniel. Er befand sich immernoch in Untersuchungshaft und musste die Nacht im Gefängnis verbringen. Warum bin ich gestern eingeschlafen? Ich hätte doch seine Unschuld beweisen müssen. Aber vielleicht kann ich das jetzt wieder gutmachen. Ich müsste mich nur etwas mehr über meine Klassenkameraden informieren.
Endlich an der Schule angekommen, lief mir sogleich jemand über den Weg, den ich lieber heute gar nicht getroffen hätte. Ashley sah mich mit geröteten Augen wütend an. "Ashley, ich hab mit Daniels Festnahme nichts zu tun", beteuerte ich, aber glauben wollte sie mir scheinbar nicht. Ich konnte nur noch erkennen, dass ihre Augen glasiger wurden, ehe sie mir vorwurfsvoll den Rücken zudrehte.  Sie hatte scheinbar genauso wenig wie ich Lust auf ein Gespräch über Daniel. Trotzdem musterte ich sie weiter. Mit ihren Gefühlsausbrüchen könnte sie ebenfalls verdächtig sein. Jedoch stellte sich es im Nachhinein als schlechte Idee heraus, den Blick auf ihr geheftet zu lassen, da ich so unbemerkt eine weitere verdächtige Person anrempelte.

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