Epilog: Die entscheidenen Drei „LFF"

Es waren herrliche erste Semesterferien. Ich saß mit einem guten Buch und einer frischen Limonade, die Rosa gemacht hatte im Garten meiner Mutter und von Fernando.

Bella kühlte ich gerade im Pool ab, während ich behütet unter einem Sonnenschirm den Tag genoss. Ich bekam viel schneller Sonnenbrand als sie.
Sie war der kleine Wirbelwind in meinem Leben, der jetzt immer für Aktion sorgte. Aber das machte es spannender für mich und es fühlte sich gut an eine große Schwester zu sein.

„Kendall kommst du auch gleich mal ins Wasser?"

„Ja, ja....ich komme gleich!"

Rief ich ihr zu und sie schüttelte ihr hübsches Köpfchen.

„Du kommst eh nicht. Du flunkerst wieder!"
Murrte sie und ich kicherte hinter meinem Buch.

Maverick senkte mein Taschenbuch, um mir in die Augen sehen zu können. Er hatte es sich neben mir in der Sonne auf einer Liege gemütlich gemacht und brutzelte da sein ansehnliches Sixpack.

„Ich gehe schon mal zu ihr. Aber du kommst gleich nach! Du weißt das sie sonst keine Ruhe gibt."
Maverick zwinkerte mir zu und küsste mich auf die Stirn bevor er aufstand und zu ihr lief.

Dabei beobachtete ich die Heckansicht meines Freundes ganz genau. Wie sich die definierten Rückmuskeln bewegten bis hin zu seinem schönen Knackarsch.

Von wegen ich würde mich nie verlieben. Das Leben hat mir ins Gesicht gelacht und mir Maverick geschenkt. Verträumt sah ich ihm nach und biss mir dabei auf die Unterlippe.

„Arschbombe!"
Schrie er und stürzte zu Bella in das kalte Wasser, die laut aufquieschte.

Mit einem Schmunzeln beobachtete ich die Szene vor mir.

„Hey da!!"
Erschreckte mich Ashley und ich zuckte zusammen. Aufgebracht schlug ich mit meinem Buch nach ihm, aber verfehlte ihn jedes Mal, weil er sich lachend wegdrehte.

„Kandy, Kandy geht man etwas so mit einem zerschundenen Verlierer um? Du musst doch noch etwas Mitleid mit deinem Bruder haben."
Wir hatten die Bears ganz knapp zwei zu eins geschlagen und es so ins Finale geschafft. Aber leider war dann dort für uns Endstation gewesen.

Die New Yorker Spirits waren einfach unglaublich stark gewesen. Trotzdem sahen wir es als Sieg an, so weit gekommen zu sein. Wir waren Vizemeister geworden und waren uns einig noch stärker die nächste Saison zurückzukommen.

„Spiel, Satz und verloren. Du kommst darüber hinweg!"
Grinste ich ihn frech an und tätschelte seinen Arm.

Ashley zog einen Schmollmund.

„Mum möchte gerne mit dir sprechen."
Ließ er mich wissen. Ich nickte ihm dankend zu und legte mein Buch ab. Ein neuer Roman über eine Eishockeyromanze, die sich wirklich gut lesen ließ.
Meine Mutter fand ich in ihrem weißen Sommerkleid in der Küche, zusammen mit Fernando und Rosa.

„Habt ihr viel Spaß?"

Meine Mutter lächelte mir entgegen und um ihre Augen zogen sich kleine Lachfalten. Sie hatte die Haare mal wieder offen und nicht ihren strengen Dutt oder gar ihren knalligen Lippenstift. Ihr stand dieser frische Look und es machte sie jünger.

„Ja sehr!"

„Wann wollt ihr morgen losfahren?"

„Ich denke, wir fahren vor Mittag los, bevor es richtig heiß wird."
Antwortete ich und nickte ihr nochmal zu.

Wir durften eine Woche bevor das neue Semester anfing in das Strandhaus von Fernando an der Centerville Beach. Ashley kam mit und wir trafen uns dort noch mit Lary und Nick, die zusammen anreisten.

Eine letzte Woche, bevor es wieder ernst wurde.

„Vielen Dank nochmal Fernando, dass wir das Haus benutzen dürfen."
Bedankte ich mich bei meinem Stiefvater.

„Hast du das restliche Geld für das Auto bekommen?"

„Ja, das habe ich. Auch wenn es mir lieber wäre, wenn ich es dir zurückgeben könnte."

Ich hatte etwas von meinem Schmerzensgeld dafür genutzt, um das ausstehende Geld für meinen Mustang bei Fernando zu bezahlen.
Wie erwartet wollte er es nicht annehmen, obwohl wir eine Vereinbarung hatten, aber es war mir wichtig, diese einzuhalten.

„Wie wäre es, wenn du die Sache endlich auf sich beruhen lässt! Du und Mum hab mir ein unglaubliches Leben geebnet und dafür bin ich mehr als dankbar."

Und ich meinte nicht nur die ganzen Kosten, die sie für mich getragen hatten, sondern auch die emotionale Unterstützung. Sie standen wirklich alle beide voll und ganz hinter mir.

Er nickte.

„Es fühlt sich nur falsch an. Du bist für mich, wie eine zweite Tochter und da nehme ich ungern Geld von dir an."

Ich machte ein paar Schritte auf ihn zu.

„Du bist zwar nicht mein Vater aber ein Freund und gehörst damit auch zu meiner Familie."

Ich legte meine Arme um den Mann meiner Mutter und legte mein Kinn auf seine Schulter.

„Danke für alles Amico!"

Fernando löste sich von mir und lächelte mich mit glänzenden Augen an. Sein Ziel war es immer nur gewesen von mir akzeptiert zu werden.
Meine Mutter strich mir gerührt über die Wange.

„Ich mache euch etwas für die Fahrt morgen fertig, wenn ihr Hunger bekommt."

„Du meinst wohl Rosa!"

„Hey, Ich helfe ihr und beginne langsam zu lernen, wie man Sachen kocht, die genießbar sind."

Ich sah wie Fernando mit der einen Hand nach links und rechts schwankte. Das brachte mich dazu laut zu lachen.

„Na warte, das habe ich gesehen!"
Schimpfte meine Mutter gespielt und Fernando lachte auf. In dem Moment klingelte mein Handy.

Hillary rief mich per FaceTime an.

„Da muss ich dran gehen. Rosa ich nehme noch etwas von deiner leckeren Limonade mit."

„Mach das Cuore und bring den anderen auch was mit."

Vollgepackt lief ich mit Getränken und dem Handy auf dem Hillary munter plapperte durch den Garten.

„Was soll ich alles mitnehmen?"
Fragte sie leicht panisch.

„Es ist nur eine Woche Lary und am Strand. Da wirst du sicher nicht viel brauchen."

„Welchen Bikini, den Roten oder doch lieber den Blauen."

„Warte Nick ruft mich auch an. Ich schalte eine Konferenz."

Unter größter Anstrengung nahm ich Nicks FaceTime Anruf entgegen, indem ich meine Nase als Finger missbrauchte.

„Hi Nicki!"

„Partytime..."
Brüllte er mir ins Gesicht.

Endlich kam ich wieder an den Liegen an und konnte alles abstellen.

„Musst du so schreien Nick? Mein Trommelfell ist fast geplatzt."
Maulte Hillary.

Ash nahm sich etwas von der Limo und streckte mir die Zunge im Gegenzug heraus. Er hatte mir nämlich nicht geholfen und mich stattdessen beobachtet, wie ich mich abgemüht hatte.

„Außerdem gibt es Wichtigeres zu besprechen. Ich weiß nicht, was ich alles mitnehmen muss."
Jammerte Hillary.

Maverick stieg aus dem Wasser und kam auf mich zu gerannt und versuchte mich zu fangen.

Er war Klatsch nass und ich hatte noch ein Sommerkleid über dem Bikini an und wollte nicht das es nass wurde.

„Na, warte, ich kriege dich schon."
Gerade hatte ich mich hinter eine der Liegen gerettet und er stand mit breiten Armen auf der anderen Seite von ihr.
Während Nick und Hillary versuchten mir abwechselnd etwas zu sagen, rannte ich im Kreis um die Liege und warf im Laufen Ash mein Handy zu.

„Kandy ist gerade unpässlich"

Er lachte und filmte das ganze Spektakel mit meinem Handy.

Er rückte zu mir auf und schubste mich in die nassen Arme von Mave. Der empfing mich lachend, schulterte mich und rannte in einer unglaublichen Geschwindigkeit auf den Pool zu.

„Nein...Nein...NEIN!!"
Kreischte ich laut, doch da war es schon zu spät und Wasser durchweichte mich und meine Kleidung. Ich strampelte mich frei und hörte die kehligen Stimmen meiner Familie und meiner Freunde, die mich im Spaß auslachten.

Maverick kam zu mir geschwommen und griff um meine Mitte, um mich an sich zu drücken.

Lachend drückte er mir einen langen Kuss auf die nassen Lippen.

„Tut mir leid, Baby!"
Ich spritzte ihm zur Strafe etwas Wasser ins Gesicht, aber er ließ mich nicht los.

Glücklich sah ich mich um und meine Dankbarkeit für die drei wichtigsten Menschengruppen erfüllte mein Herz:

Meine Liebe.
Meine Familie.
Meine Freunde.

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