6: NCT DREAM

Kleine Info vorweg: Irgendwie scheinen ChatGBT und ich hier etwas aneinander vorbei geschrieben zu haben. Es tauchen plötzlich Elemente auf, die zuvor noch nicht erwähnt wurden und einige Sachen wurden irgendwie nicht nochmal aufgegriffen, aber genießt die Geschichte trotzdem. xD

5.127

Die Abenddämmerung legte sich wie ein sanfter Schleier über das Tal, während der Wind durch die hochgewachsenen Gräser strich und ein leises Lied summte. Am Horizont zogen dunkle Wolken auf, deren Kanten in einem seltsamen, fast unheimlichen Licht glühten.

Mit langsamen Schritten durchquerte eine Gestalt die Lichtung, die von der letzten Wärme des Tages erfüllt war. In den Händen hielt sie etwas, das schwach schimmerte – eine Kugel, nicht größer als eine Faust, durchzogen von Adern aus goldenem Licht. Sie schien schwer zu sein, doch die Person trug sie mit einer Ruhe, die andeutete, dass sie genau wusste, wohin sie gehen musste.

Jenseits der Lichtung ragte ein alter Baum empor, dessen knorrige Äste in die Dunkelheit zu greifen schienen. Dort blieb die Gestalt stehen, zögerte für einen Moment, und setzte die Kugel in das moosbewachsene Herz des Baumes.

Ein Geräusch durchbrach die Stille – nicht laut, aber seltsam. Etwas, das wie ein Wispern klang, als würde der Baum sprechen, oder als wären die Schatten selbst lebendig geworden.

Ängstlich wich die Gestalt zurück, als sie sah wie der Baum immer dunkler, statt heller zu werden schien. Wie die Schatten sich wie ein schlammiges Monster über dem Baumstamm ausbreiteten.

„Was geschieht da?", fragte er sich.

Ein lautes, unheilvoll klingendes Grollen war zu hören, weshalb Chenle in den Himmel blickte. Ihm gefror das Blut in den Adern und seine Armhaare stellten sich auf. Die Luft wurde zunehmend elektrisierend, als er mit ansehen musste, wie die dunklen Wolken immer schneller voran schritten und den bisher so friedlich scheinenden Wald und die so ruhige Kleinstadt dahinter, sein Zuhause, überdeckten. Grelle, grüne Blitze schossen aus der geladenen Wolke, die nichts gutes bedeuten konnten.

Chenle war sich sicher, dass diese Kugel das bevorstehende Unheil beenden und nicht noch beschleunigen würde. Was war schief gelaufen?

Panisch drehte sich Chenle wieder zum Baum um. Er verwendete all seine Kraft und versuchte alles, um die Kugel wieder aus dem Baum zu ziehen, doch geschah einfach nichts.

„Chenle! Was passiert hier? Komm da weg!", schrie Jaemin, der gemeinsam mit einigen anderen Bewohnern der Kleinstadt zum Baum eilte, als er das nahende Unwetter bemerkte.

Direkt hinter Chenle schlug plötzlich einer dieser unheilvollen Blitze ein und hinterließ eine eindeutige Brennspur. Noch immer zogen kleine, grüne Funken direkt über die Einschlagstelle. Plötzlich fing es auch noch an zu stürmen und ein seltsamer, lilaner Regen mischte sich zu den grünen Blitzen dazu.

„Chenle! Jetzt komm unter diesem Baum weg! Äste könnten auf dich drauf fallen!", schrie nun auch Renjun, der ebenso wie Jaemin ein Freund von Chenle war.

„Ich muss erst diese Kugel heraus bekommen!", schrie Chenle außer Atem. „Sie hat das ganze nur beschleunigt, anstatt verhindert!"

Tränen hatten sich mittlerweile in seinen Augen gebildet, doch egal wie sehr er es auch versuchte, die Kugel ließ sich einfach nicht lösen.

„Ich glaube das jetzt nicht.", ließ Renjun leise verlauten, ehe er zu Chenle eilte und versuchte ihm zu helfen. Auch Jaemin zögerte nicht lange und eilte seinen Freunden zu Hilfe.

Gemeinsam nutzten sie ihre ganze Kraft und schließlich gelang es ihnen auch, die Kugel aus dem Herzen des Baumes zu entfernen.

Kaum war die Kugel aus dem Baum gelöst, verstummte das unheilvolle Grollen für einen Moment, als hielte die Welt den Atem an. Die Kugel pulsierte nun heftig, ihr goldenes Licht war einem unruhigen, tiefroten Glühen gewichen, das in einem unregelmäßigen Rhythmus durch sie hindurchlief. Sie schien warm zu werden – heiß sogar – und Chenle ließ sie instinktiv fallen.

Die Kugel schlug auf dem weichen Waldboden auf, doch anstatt liegen zu bleiben, begann sie zu schweben. Ein zischendes Geräusch erfüllte die Luft, als der lilafarbene Regen heftig auf ihre Oberfläche prasselte und verdampfte. Die Kugel stieg langsam höher, und aus ihrem Inneren drang ein tiefes, dumpfes Dröhnen, das ihnen in den Knochen vibrierte.

„Was passiert jetzt?", fragte Jaemin mit panischer Stimme, während er zurückwich.

Plötzlich schoss ein Lichtstrahl aus der Kugel, so grell, dass sie die Augen zukneifen mussten. Der Strahl durchbohrte die dunklen Wolken über ihnen, und in der Ferne glaubte Chenle eine Bewegung zu erkennen – etwas riesiges, das sich in den Schatten über dem Tal regte.

„Habt ihr das gesehen?", flüsterte Renjun, der nun zitternd neben Chenle stand.

„Ja", antwortete Chenle kaum hörbar. „Etwas ist dort draußen... und es wartet auf uns."

In diesem Moment löste sich die Kugel in tausend schimmernde Splitter auf, die wie glühender Regen um sie herum niedergingen. Doch der Frieden, den sie erwartet hatten, trat nicht ein. Stattdessen begann der Boden unter ihren Füßen zu beben, und aus der Tiefe drang ein neues Geräusch hervor – ein langgezogenes, kehliges Brüllen, das die Luft zerriss.

Es war klar: Was auch immer sie durch ihre Tat geweckt hatten, es war jetzt auf dem Weg zu ihnen.

„Was war das?", fragte Jaemin seine Freunde, seine Augen geweitet.
„Ich glaube, wir werden es bald erfahren. Die Frage ist nur, ob wir es aufhalten müssen und können, oder ob es vielleicht gute Absichten hat.", dachte Renjun laut.
„Wenn etwas so laut brüllt, hat es bestimmt keine guten Absichten.", entgegnete Chenle.
„Hey, sei nicht so voreilig. Vielleicht ist es einfach gerade aufgewacht oder so und hat sich so sehr gestreckt, dass ihm eben ein etwas lautes Brüllen entfallen ist. Du solltest niemanden verurteilen, den du nicht kennst. Vielleicht ist es auch einfach nur ein kleines, süßes Tier, mit einer etwas zu lauten Stimme.", zuckte Jaemin mit seinen Schultern, als plötzlich der Boden vibrierte. Es war als würde sich eine Gestalt in großen Schritten nähern.

Die anderen Dorfbewohner, die sich zusammen mit Jaemin und Renjun dem Baum näherten, brachen in Panik aus und rannten zurück in ihre Häuser, verbarrikadierten sie.

„Okay, ich nehme es zurück.", entgegnete Jaemin und sah gespannt in die Richtung, aus der das Wesen zu kommen schien. Auch Renjun und Chenle sahen interessiert in jene Richtung, wichen jedoch zeitgleich auch etwas zurück.

Die Erschütterungen wurden mit jedem Schritt lauter, begleitet von einem unregelmäßigen Donnern, das weder Wind noch Sturm zuzuordnen war. Der Wald schien selbst den Atem anzuhalten; die Blätter raschelten nicht mehr, und die Tiere, die normalerweise nachts erwachten, waren verstummt.

Plötzlich, aus der dichten Dunkelheit zwischen den Bäumen, schob sich eine massive Gestalt hervor. Es war riesig – größer als der älteste Baum des Waldes – und schien aus einer Mischung aus Schatten und Erde zu bestehen. Augen wie glühende Kohlen blickten auf die drei Freunde herab, und in der Mitte seines Brustkorbs pulsierte ein schwaches Licht, das dem der Kugel verblüffend ähnlich war.

Das Wesen hielt inne, als es den Baum erreichte, dessen moosbedeckte Rinde noch immer Spuren des seltsamen Lichts und der Blitze trug. Es beugte sich langsam vor, sodass sein Gesicht – falls man es so nennen konnte – näher kam. Seine Züge waren nicht klar erkennbar, aber es hatte einen Ausdruck, der zwischen Neugier und Drohung schwankte.

„Was tun wir jetzt?", flüsterte Renjun, seine Stimme kaum mehr als ein Zittern in der Stille.

„Vielleicht... reden?", schlug Jaemin vor, sein sonst so leichtfertiger Tonfall diesmal von Unsicherheit durchzogen.

Chenle hingegen wich weiter zurück, seine Augen fest auf das pulsierende Licht in der Brust des Wesens gerichtet. „Es hat mit der Kugel zu tun", murmelte er, als würde er versuchen, sich selbst davon zu überzeugen. „Vielleicht gehört sie zu ihm. Vielleicht... war sie nie für uns gedacht."

Das Wesen richtete sich plötzlich auf, und sein Brüllen zerriss die Nacht ein weiteres Mal. Diesmal jedoch klang es nicht wütend – eher suchend, fordernd. Es schlug mit einer riesigen Hand gegen den Baum, und ein Funkenregen aus rotem Licht ergoss sich auf die Lichtung.

„Ich glaube, es will etwas von uns", sagte Jaemin. „Und ich glaube, es hat gerade beschlossen, dass wir die Antwort kennen."

„Okay, und wie gehen wir jetzt vor?", flüsterte Chenle zu Renjun, der jedoch nur mit den Schultern zuckte. Die Entscheidung wurde ihnen jedoch durch Jaemin abgenommen, der entschlossen etwas näher zu dem Wesen trat.

„Hallo, du süßes Tierchen.", begann Jaemin also, zwar unsicher, aber dennoch interessiert, ein Gespräch mit dem seltsamen Wesen zu suchen. Langsam ging er weiter auf das Wesen zu, welches still verharrte und Jaemin einfach nur anzusehen schien.

„Manchmal frage ich mich echt, ob er einfach nur dumm oder unglaublich mutig ist.", nuschelte Renjun, der bei der Aktion seines Freundes nur den Kopf schütteln konnte.
„Du kannst glauben, was du willst, aber ich bin der Überzeugung, dass Jaemin nicht von diesem Planeten sein kann.", entgegnete Chenle und entlockte Renjun ebenso ein kleines Schmunzeln.

„Diese Kugel...Gehörte sie zu dir?", fragte Jaemin — der nichts von der kleinen Konversation seiner Freunde mitbekommen hatte — mit einem beruhigenden Lächeln das Wesen, welches als Antwort ein kleines Schnauben verlauten ließ, zu nicken schien und mit seinen großen Tatzen auf dem Waldboden schabte.

Das Wesen schien trotz seiner beängstigenden Gestalt friedlich und zahm zu sein, Jaemin fühlte sich keineswegs in Gefahr. Es schien lediglich Hilfe zu brauchen. Doch bei was?

„Das nehme ich mal als ja. Bist du mit der Kugel verbunden?", fragte Jaemin also weiter.

Das Wesen reagierte auf Jaemins Worte mit einem tiefen, aber ruhigen Brummen, das durch den Boden vibrierte. Es war keine klare Bestätigung, doch die Art, wie das pulsierende Licht in seiner Brust aufleuchtete, als die Kugel erwähnt wurde, ließ keinen Zweifel daran, dass eine Verbindung bestand.

Jaemin drehte sich zu seinen Freunden um. „Seht ihr? Ich hatte recht. Es ist nicht aggressiv."

Renjun rollte mit den Augen. „Oder es wartet einfach nur auf den richtigen Moment, dich zu fressen. Wir sollten trotzdem vorsichtig sein."

Chenle trat nun zögernd näher und musterte das Wesen genauer. „Wenn es mit der Kugel verbunden ist... vielleicht hat es sie verloren? Oder sie wurde ihm genommen? Und dieser Baum hat sie irgendwie aufgesogen."

Das Wesen brummte erneut, diesmal etwas lauter, und trat einen Schritt vor. Es beugte sich hinunter, seine glühenden Augen fixierten die Kugel, die immer noch in den zitternden Händen von Chenle lag. Das Licht in seiner Brust begann schneller zu pulsieren, als ob es mit der Energie der Kugel in Resonanz trat.

„Vielleicht... sollten wir sie ihm zurückgeben?", schlug Jaemin vor und streckte seine Hände aus, um Chenle die Kugel abzunehmen.

„Warte mal! Was, wenn das eine Falle ist?", widersprach Renjun hastig. „Wir wissen nicht, was passiert, wenn diese Kugel wieder Teil von ihm wird."

„Und wenn wir nichts tun?", entgegnete Jaemin ruhig. „Das Ding gehört ihm. Das spürt man doch."

Chenle zögerte, hielt die Kugel fester, als würde er versuchen, eine Entscheidung zu treffen. Schließlich reichte er sie Jaemin, der sich langsam dem Wesen näherte.

„Okay, großer Freund", sagte Jaemin leise. „Ich glaube, das hier gehört dir."

Mit einer vorsichtigen Bewegung hielt er die Kugel dem Wesen entgegen. Dieses starrte sie einen Moment lang an, bevor es eine seiner riesigen Tatzen hob. Doch anstatt die Kugel direkt zu nehmen, legte es seine Pranke sanft auf den Boden, neigte seinen Kopf und stieß ein tiefes, melodisches Brummen aus.

„Äh... Ich glaube, es will, dass du sie einsetzt", murmelte Chenle.

Jaemin blinzelte verwirrt. „Einsetzen? Aber wo?"

Das Wesen hob leicht seine Brust, und das pulsierende Licht dort wurde intensiver. Es schien förmlich einzuladen.

„In sein Herz", flüsterte Renjun. „Es will, dass wir die Kugel zurückgeben."

Jaemin atmete tief durch, hob die Kugel und trat einen Schritt näher. Der Moment der Entscheidung war gekommen.

„Okay, Großer. Ich hoffe, ich mache das richtig. Teile mir irgendwie mit, wenn ich dir wehtun sollte. Ich habe einer Kreatur noch nie eine Kugel in sein Herz eingesetzt.", lachte Jaemin nervös, ehe er tief einatmete und die Kugel langsam gegen die Brust des Tieres lehnte, genau an der Stelle, an der es pulsierte. Nach und nach verschwand sie an der Stelle des Herzen, so als würde sie durch ein magisches Portal an ihre Ursprungsstelle zurückkehren.

Als Jaemin fertig war, trat er prüfend etwas zurück und sah die Kreatur besorgt an. „Geht es dir gut? Tut dir irgendetwas weh?"

Das Wesen schüttelte sich kurz, woraufhin sich die schemenhaften Strukturen des vermeintlichen Gesichts des Wesen zu einem ordentlichen Bild zusammen setzten.

„Ich danke dir, junger Herr.", sprach das Wesen, ein Lächeln im nun erkennbaren Gesicht, während Jaemin einen überraschten Schrei ausließ und zurück taumelte. „Jaemin, alles okay?", kamen Renjun und Chenle besorgt auf ihren Freund zu und halfen ihm wieder auf die Beine.

„Habt ihr das gehört? Es...Es hat gesprochen...", flüsterte Jaemin geschockt. „Wie bitte? Gesprochen? Ich habe nichts gehört.", entgegnete Chenle und klopfte etwas Dreck von Jaemin's Sachen.

„Hast du gerade gesprochen oder bin ich verrückt geworden?", wandte er sich deshalb erneut an das Wesen.
„Du wirst nicht verrückt, junger Herr. Ich habe gesprochen. Aber nur du kannst mich verstehen, da du mir mein Herz eingesetzt hast. Ich danke dir.", beantwortete das Wesen und verbeugte sich vor Jaemin, was Renjun und Chenle nur überrascht mitansehen konnten.

„Cool.", flüsterte Jaemin, ehe er sich erneut an das Wesen wandte: „Was bist du für ein Wesen?" „Man nennt mich Akrapus. Ich bin, wie du sehen kannst, eine Mischung aus Löwe und Eichhörnchen. Schwanz eines Eichhörnchens, Körper und Instinkte eines Löwen, jedoch keine Mähne und bei Menschen, mit reiner Seele wie du eine hast, zahm wie eine Hauskatze." „Cool. Hast du auch einen Namen?" „Ja, ich heiße Raban." „Freut mich dich kennenzulernen, Raban. Ich heiße Jaemin."

„Okay, jetzt ist er völlig übergeschnappt...", nuschelte Chenle, der ebenso wie Renjun das Ganze nur als stiller Beobachter verfolgt hatte. Schließlich wusste er nicht, dass Jaemin sich gerade wirklich mit einem Wesen unterhielt, von dem sie zuvor noch nie etwas gehört hatten...

Raban wandte seinen Blick kurz zu Renjun und Chenle, bevor er sich wieder an Jaemin wandte. „Deine Freunde scheinen mich nicht hören zu können. Das ist nicht ungewöhnlich. Die Verbindung, die wir durch die Rückgabe der Kugel geschaffen haben, ist etwas Besonderes. Sie erlaubt dir, meine Worte zu verstehen und auch mit mir zu kommunizieren."

Jaemin nickte langsam, sein anfänglicher Schock wich allmählich einer Mischung aus Staunen und Faszination. „Okay, also... du bist ein Akrapus namens Raban, und ich bin jetzt anscheinend dein Übersetzer. Cool. Aber wieso war die Kugel überhaupt weg? Und warum war sie in diesem Baum?"

Raban seufzte tief, und sein massiver Körper senkte sich ein wenig, als würde er an eine schwere Last denken. „Die Kugel ist nicht einfach ein Teil von mir. Sie ist mein Herz, mein Kern, der Sitz meiner Kraft und meines Lebens. Vor langer Zeit..." Er hielt inne und blickte gen Himmel, wo die grünen Blitze noch immer schwach durch die Wolken zuckten. „...wurde sie gestohlen. Von einem Wesen, das nichts als Zerstörung kennt. Es setzte sie in diesen Baum, um mich zu schwächen und mich daran zu hindern, meine Aufgabe zu erfüllen."

„Und was ist deine Aufgabe?", fragte Jaemin vorsichtig.

Rabans Gesicht wurde ernst. „Ich bin ein Hüter. Es ist meine Aufgabe, das Gleichgewicht zwischen den Kräften dieser Welt zu bewahren. Die Dunkelheit, die ihr gesehen habt, ist nicht nur ein Wetterphänomen. Sie ist ein Vorbote. Ein Zeichen, dass das Wesen, das meine Kugel einst gestohlen hat, zurückkehrt. Und es wird alles tun, um das Gleichgewicht endgültig zu zerstören."

„Das klingt nicht gut", murmelte Jaemin und warf einen schnellen Blick zu Renjun und Chenle, die ihn immer noch skeptisch musterten.

„Was sollen wir jetzt tun?", fragte er schließlich.

Rabans Augen leuchteten für einen Moment auf. „Du und deine Freunde – ihr seid nicht zufällig hier. Ihr wurdet auserwählt, mir zu helfen. Es wird eine schwere Aufgabe, aber mit eurer Unterstützung kann ich das Gleichgewicht wiederherstellen und die Dunkelheit aufhalten. Doch wir müssen schnell handeln. Das Wesen ist bereits unterwegs."

Jaemin spürte, wie sich sein Herz zusammenzog. Er drehte sich zu Renjun und Chenle um. „Äh, Jungs... Ich glaube, wir haben gerade eine Mission bekommen."

Renjun runzelte die Stirn. „Bitte sag mir, dass das ein Witz ist."

„Nicht ganz", antwortete Jaemin und grinste unsicher. „Ich erklär's euch auf dem Weg..."

Während der Akrapus voran ging und die drei Freunde durch den Wald führte, zu jener Stelle an der sich das Schicksal entscheiden soll, erklärte Jaemin seinen Freunden, was Raban ihm alles anvertraut hatte.

„Okay, also nochmal zusammengefasst: irgendeine seltsame Kreatur, die auf den Weg zu uns ist, das Gleichgewicht dieser Welt zu zerstören, hat diese Kugel, Raban's Herz, in den Baum gesteckt, um das Gleichgewicht dieser Welt zu verändern? Wie? Warum ist dieser Baum so wichtig, das er über das Gleichgewicht einer ganzen Welt verfügt?", fragte Chenle.

„Raban meint, das dieser Baum der Ursprung allen Lebens ist. Deswegen nennt man ihn auch 'Den Baum des Lebens'. Er war wohl das Erste Lebewesen, das sich in dieser Einöde festwurzeln konnte. Mit seiner Hilfe, konnten auch andere Pflanzen hier gedeihen, dieser Wald entstehen."

„Wartet, wartet...Ich dachte Raban's Herz wurde in diesen Baum gesteckt, damit diese andere, seltsame Kreatur das Gleichgewicht der Welt zerstören kann. Ich bin verwirrt. Ist der Baum jetzt nun für das Gleichgewicht der Kräfte dieser Welt verantwortlich, oder Raban selbst?", fragte Renjun, sichtlich verwirrt.

„Scheinbar beides. Der Baum war so lange Hüter, bis Raban zurückkehren konnte. Der eigentliche Hüter ist also diese Kugel, in Raban's Herz."

„Okay, ich verstehe ehrlich gesagt kein Wort. Kann man mir das bitte nochmal zusammenfassen?", fragte Chenle und rieb sich seine Schläfen.

Dieses viele Denken sorgte bei ihm für ganz schöne Kopfschmerzen...

Jaemin hielt inne, nahm einen tiefen Atemzug und drehte sich zu Chenle um. „Okay, pass auf. Kurzfassung: Der Baum ist wie ein Ersatz, der auf das Gleichgewicht aufpasst, während Raban sein Herz, also die Kugel, verloren hat. Jetzt, wo Raban die Kugel zurückhat, ist er wieder der Hüter des Gleichgewichts. Verstanden?"

Chenle runzelte die Stirn und dachte einen Moment nach. „Also war der Baum so etwas wie ein Backup-System? Und jetzt, da das Herz zurück ist, ist das Backup überflüssig?"

„Äh... ja, genau. Backup-System trifft es ziemlich gut", sagte Jaemin erleichtert.

Renjun schüttelte leicht den Kopf. „Egal, ob Baum oder Raban – das eigentliche Problem ist doch dieser Dieb, oder? Was ist das überhaupt für ein Wesen? Und warum wollte er das Gleichgewicht zerstören?"

Jaemin sah zu Raban, der schweigend weiterging, sein Blick fokussiert auf die Umgebung. Schließlich sprach der Akrapus mit leiser, doch kraftvoller Stimme: „Der Dieb ist kein gewöhnliches Wesen. Man nennt ihn den Verdunkler. Er ernährt sich von Chaos und Zerstörung. Wo Harmonie herrscht, bringt er Zwietracht. Wo Leben gedeiht, bringt er Verderben."

Die drei Freunde schauderten. „Und warum hat er dein Herz gestohlen?", fragte Renjun vorsichtig.

„Weil ich der einzige bin, der ihn aufhalten kann", antwortete Raban. „Ohne mein Herz war ich machtlos, und er konnte die Welt Stück für Stück ins Ungleichgewicht stürzen."

Chenle hob eine Augenbraue. „Aber jetzt hast du dein Herz zurück. Also... kannst du ihn einfach besiegen, oder?"

Raban blieb stehen und sah Chenle direkt an. „Das Gleichgewicht wiederherzustellen erfordert mehr als rohe Kraft. Es ist ein Kampf nicht nur gegen ihn, sondern auch gegen die Dunkelheit, die er entfesselt hat. Ich werde euch brauchen."

„Uns?", fragte Chenle, seine Stimme überschlug sich fast. „Du bist ein gigantisches Mischwesen mit einem glühenden Herz, und du brauchst uns?"

Raban nickte. „Ihr seid hier, weil ihr eine Rolle in diesem Schicksal spielt. Eure Freundschaft, eure Stärke, euer Mut – all das wird benötigt. Ihr werdet nicht nur Zeugen sein, sondern Mitstreiter. Seid ihr bereit?"

Die drei Freunde tauschten unsichere Blicke aus. Schließlich war es Jaemin, der sprach: „Wir haben keine Ahnung, was auf uns zukommt, aber wenn wir helfen können, dann tun wir das."

Renjun seufzte. „Das klingt verrückt, aber ich bin dabei."

Chenle warf seine Arme in die Luft. „Na klar, warum nicht? Ein bisschen die Welt retten. Kein Problem."

Raban nickte zufrieden. „Gut. Dann lasst uns weitermachen. Die Zeit drängt."

Mit entschlossenen Schritten folgte die Gruppe dem Akrapus durch den Wald, der immer dunkler und stiller wurde, als ob die Natur selbst den Atem anhielt. Irgendwo in der Ferne erklang ein kehliges Lachen, das in ihren Knochen widerhallte. Der Verdunkler war nah.

„Dieses Lachen klang wie eine Hyäne.", nuschelte Chenle, den es schauderte.

Er hasste dieses Lachen.

„Ich hasse dieses Lachen jetzt schon", murmelte Chenle und verschränkte die Arme, als hätte er plötzlich Kälte verspürt. Sein Blick wanderte nervös durch den immer dichter werdenden Wald, wo die Schatten länger und bedrohlicher wirkten.

Renjun nickte langsam. „Es klingt definitiv nicht wie jemand, der zum Plaudern hier ist."

Jaemin schüttelte den Kopf. „Was auch immer das ist, wir müssen uns darauf vorbereiten. Raban, was können wir tun?"

Der Akrapus blieb stehen, seine massiven Schultern straff und seine Ohren zuckend, als lausche er einer unsichtbaren Melodie. „Der Verdunkler spielt mit uns. Dieses Lachen ist ein Signal – er will, dass wir wissen, dass er uns erwartet."

„Super", murmelte Chenle. „Ein Wesen, das auch noch Psychospielchen liebt."

„Es ist keine Zeit für Angst", sagte Raban und drehte sich zu ihnen um. „Hört mir zu. Bald wird er sich zeigen, und wenn er das tut, müsst ihr stark bleiben. Der Verdunkler nährt sich von euren Zweifeln und Ängsten. Je mehr ihr zögert, desto mächtiger wird er."

„Wie sollen wir keine Angst haben?", fragte Renjun, seine Stimme leicht zitternd. „Wir wissen nicht mal, wie wir gegen ihn kämpfen sollen!"

Raban beugte sich vor, sein riesiges Gesicht nur eine Handbreit von Renjuns entfernt. „Ihr müsst auf euer Innerstes vertrauen. Es gibt keine Waffe, die mächtiger ist als ein reines Herz und ein entschlossener Geist. Zusammen seid ihr stärker, als ihr denkt."

Renjun schluckte hart und nickte langsam. „Okay... wir versuchen's."

Plötzlich bebte die Erde unter ihren Füßen, und das Lachen wurde lauter, verzerrter, als käme es aus allen Richtungen gleichzeitig.

„Er ist hier", knurrte Raban und stellte sich schützend vor die Gruppe.

Aus dem Nebel, der den Wald umhüllte, trat eine Gestalt hervor. Zunächst schien sie formlos, ein Schatten, der sich ständig bewegte. Doch dann begann sie, sich zu festigen: eine gewaltige Kreatur mit Hyänenähnlichen Zügen, glühenden roten Augen und einem Körper, der aus purer Dunkelheit zu bestehen schien. Sie war so groß, dass die Bäume neben ihr wie winzige Streichhölzer wirkten.

„Raban", sprach die Kreatur mit einer Stimme, die wie brechendes Glas klang. „Du hast dein Herz zurück. Aber glaubst du wirklich, das wird dir etwas nützen?"

Chenle stolperte zurück, Renjun hielt ihn reflexartig fest. Jaemin trat instinktiv einen Schritt vor, obwohl sein Herz raste.

„Verdunkler!", rief Raban, seine Stimme ein tiefes Grollen. „Du wirst die Welt nicht länger in Dunkelheit stürzen!"

Das Lachen des Verdunklers wurde lauter, spöttisch. „Oh, ich werde es nicht nur versuchen, Hüter. Ich werde es vollenden. Und deine kleinen Freunde hier werden Zeugen meiner Herrschaft sein."

„Nicht, solange wir hier sind!", rief Jaemin, seine Stimme fester, als er sich fühlte.

Der Verdunkler wandte seinen Blick auf ihn. „Mutig", sagte er langsam. „Aber wir werden sehen, wie lange das anhält."

Die Luft wurde schwer, die Dunkelheit dichter. Es war, als würde die Zeit stillstehen, während die Konfrontation begann.

„Wie soll man da keine Angst haben...", nuschelte Renjun leise, bei dem sich ein Kloß im Hals gebildet hatte. Mit Ehrfurcht in den Augen sah er zu dem Verdunkler, der Raban — der so schon drei Mal so groß war, wie die drei Freunde selbst — um ein vielfaches überragte, mit dunklen, blutroten Augen, die nichts gutes im Sinn hatten.

„Wie sollen wir helfen? Wir sind nur drei normale Menschen. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so klein und nutzlos gefühlt.", flüsterte auch Chenle.

Direkt fixierte der Verdunkler die beiden Menschen. In seinen Augen blitzte etwas auf.

„Denkt dran, was Raban gesagt hat.", flüsterte Jaemin. „Der Verdunkler ernährt sich von unseren Ängsten und Zweifeln. Zeigt sie ihm nicht."

„Dafür ist es zu spät.", durchschnitt die Stimme des Verdunklers die Ruhe vor dem Sturm, ehe wieder sein hyänenähnliches Lachen ertönte und er bei Renjun und Chenle mit seinen Psychospielchen begann...

Die Augen des Verdunklers glühten intensiver, als er sich zu Renjun und Chenle wandte, ihre Zweifel und Ängste wie offene Wunden spürend. Seine Stimme war honigsüß und voller Spott, ein unheimliches Echo, das in ihren Köpfen nachhallte.

„Ah, so klein... so verletzlich", flüsterte der Verdunkler, obwohl seine Worte über den gesamten Wald zu hallen schienen. „Zwei kleine Wesen, gefangen in einer Welt, die euch übersteigt. Warum kämpft ihr überhaupt? Was könnt ihr schon ausrichten?"

Renjun fühlte, wie seine Knie nachgaben, seine Atmung beschleunigte sich. Vor seinen Augen schien der Wald zu verschwimmen, ersetzt durch Bilder seiner größten Unsicherheiten: Prüfungen, die er nicht bestanden hatte, Momente, in denen er sich schwach und ungenügend gefühlt hatte.

„Sieh dich an, Renjun", flüsterte der Verdunkler, seine Stimme wie ein eisiger Wind. „Du willst stark sein, aber du bist nicht mehr als ein Blatt im Sturm. Siehst du das nicht?"

Chenle spürte einen ähnlichen Griff um seine Seele. Die Dunkelheit zog ihn in Bilder, die er zu vergessen versucht hatte: Einsamkeit, Versagen, das Gefühl, immer nur ein Zuschauer zu sein. Das Lachen des Verdunklers verschlang ihn förmlich. „Und du, Chenle... so voller Witz, so voller Worte. Aber in deinem Innersten? Ein Kind, das nicht weiß, wie es stark sein soll."

Die beiden Freunde standen wie eingefroren da, gefangen in einer Welt, die nur der Verdunkler sehen konnte.

„Hör auf damit!", schrie Jaemin plötzlich, sein Blick fest auf den Verdunkler gerichtet. Er trat einen Schritt nach vorne, seine Hände zu Fäusten geballt. „Du kannst sie nicht brechen. Sie sind stärker, als du denkst!"

Der Verdunkler wandte seinen Blick langsam auf Jaemin, ein fieses Lächeln auf seinem gesichtslosen Antlitz. „Oh, und du glaubst, du kannst sie retten? So tapfer... und doch so naiv."

Doch in diesem Moment trat Raban vor. Sein Körper leuchtete golden, und die Dunkelheit, die der Verdunkler ausgesandt hatte, schien für einen Augenblick zurückzuweichen.

„Genug!", donnerte Raban. „Deine Tricks werden hier nicht funktionieren, Verdunkler. Diese Menschen haben einander, und das ist eine Macht, die du nicht verstehen kannst!"

Raban beugte sich zu Renjun und Chenle, seine Augen freundlich und warm. „Erinnert euch, was ihr seid. Ihr seid mehr als eure Ängste. Eure Herzen sind stark. Fühlt die Verbindung, die euch zusammenhält."

Langsam, zitternd, begannen Renjun und Chenle, den Griff des Verdunklers zu brechen. Renjun sah Jaemin an, der entschlossen an ihrer Seite stand, und fühlte eine Wärme in seiner Brust aufsteigen. Chenle erinnerte sich an all die Male, in denen sie zusammen gelacht, gestritten und füreinander eingestanden hatten.

„Er... hat recht", flüsterte Renjun, seine Stimme wurde fester. „Wir sind nicht allein."

Chenle nickte, ein schwaches Lächeln auf seinen Lippen. „Und du wirst uns nicht brechen."

Der Verdunkler knurrte, die Dunkelheit um ihn begann zu beben. „Ihr werdet es bereuen!"

Doch die drei Freunde standen nun Seite an Seite, und Raban trat vor, seine leuchtende Präsenz wie eine Barriere gegen die Dunkelheit. „Komm, Verdunkler", sagte er mit ruhiger Entschlossenheit. „Das Gleichgewicht wird heute nicht fallen."

„Na das werden wir noch sehen.", spottete der Verdunkler, ein fieses Grinsen auf den Lippen. „Du bist meiner Meinung nach ein bisschen zu selbstbewusst, Herr Verdunkler.", sprach Jaemin und neigte seinen Kopf leicht zur Seite. „Wir sind zu viert, du ganz alleine. Wir haben einander, du bist auf dich alleine gestellt. Hat dich überhaupt mal irgendjemand gerne gehabt? Das ist eine ehrliche Frage.", fuhr er fort und warf bei seinem letzten Satz seine Hände unschuldig in die Luft.

Nach diesen Worten schien es, als wäre der Verdunkler etwas in sich hinein geschrumpft.

„Habt ihr das gerade auch gesehen?", fragte Renjun überrascht. „Er schien etwas geschrumpft zu sein, nicht?", fragte Chenle. „Es gibt viele Wege, jemanden dazu zu bringen, sich nutzlos zu fühlen. Der Verdunkler nutzt seine Kraft, Visionen erschaffen zu können und ihr Menschen...", überlegte Raban. „Menschen sorgen mit Worten dafür, andere sich klein fühlen zu lassen. Wir müssen ihn also denken lassen, klein und nutzlos zu sein, dann wird auch er kleiner.", fuhr Jaemin fort.

„Genau!", rief Jaemin begeistert. „Wenn er unsere Ängste und Zweifel gegen uns verwendet, dann können wir dasselbe mit ihm tun. Wir müssen ihn spüren lassen, wie es ist, allein und schwach zu sein."

Chenle blinzelte überrascht. „Also... quasi ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen? Das klingt... irgendwie genial."

„Es ist riskant", warf Raban ein. „Aber es könnte funktionieren. Der Verdunkler zieht seine Macht aus den Schatten in den Herzen der Menschen. Wenn ihr diese Schatten von ihm zurückwerft, verliert er an Substanz."

Renjun schmunzelte nervös. „Okay, also gut. Aber... was genau sagen wir? Ich meine, wir können ja schlecht einfach drauf losreden."

„Oh, ich hab schon ein paar Ideen", meinte Jaemin grinsend und trat wieder vor. Er sah den Verdunkler fest an, der die Unterhaltung mit einem unheilvollen Knurren belauscht hatte.

„Was ist los, Verdunkler?", fragte Jaemin mit gespieltem Mitleid. „Du wirkst nervös. Vielleicht liegt es daran, dass du gar nicht so stark bist, wie du uns glauben machen willst. Ich meine, schau dich doch mal an: Du kannst nur gewinnen, wenn du uns manipulierst. Ist das nicht ein bisschen... erbärmlich?"

Der Verdunkler fauchte, aber die dunklen Schwaden um ihn herum flackerten leicht.

Renjun nickte, nun mutiger. „Ja, Jaemin hat recht. Wenn du so mächtig bist, warum brauchst du dann unsere Ängste? Kannst du uns nicht ohne sie besiegen? Oder bist du tatsächlich so schwach, wie du aussiehst?"

„Ihr wagt es...", knurrte der Verdunkler, aber Chenle trat ebenfalls vor, seine Hände in die Hüften gestemmt.

„Ach, komm schon. Es ist okay, schwach zu sein. Aber du musst schon zugeben, dass du ein ziemlicher Feigling bist, wenn du nur auf unsere Unsicherheiten bauen kannst. Vielleicht hast du ja einfach Angst davor, dass wir dich durchschauen. Vielleicht hast du sogar Angst vor uns!"

Das war ein Treffer. Der Verdunkler zuckte sichtbar zusammen, und sein massiver Schattenkörper schien erneut zu schrumpfen. Seine glühenden Augen flackerten, und das höhnische Lachen verstummte.

„Genug!", schrie er, seine Stimme zitterte vor Wut, aber auch vor Unsicherheit. „Ihr wisst nichts über mich! Ich bin die Dunkelheit, ich bin der Schrecken, ich bin—"

„Ja, ja, blabla", unterbrach Jaemin, jetzt völlig in seinem Element. „Du bist einfach nur ein großes, einsames Etwas, das sich hinter seiner Dunkelheit versteckt. Und weißt du was? Das beeindruckt uns nicht mehr."

Raban trat vor, sein goldenes Leuchten heller als je zuvor. „Sie haben recht, Verdunkler. Du bist nicht das Gleichgewicht. Du bist ein Störfaktor. Und jetzt ist es an der Zeit, dass du verschwindest."

Mit diesen Worten breitete Raban seine mächtigen Flügel aus, und ein gleißendes Licht durchbrach die Dunkelheit. Der Verdunkler schrie auf, sein Körper begann, sich aufzulösen, während die Worte der Freunde weiter in ihm nachhallten.

„Nein! Ihr werdet das bereuen! Ihr... werdet... das... bereuen...!"

Doch seine Stimme wurde immer leiser, bis sie schließlich verstummte. Der Wald wurde still, das Licht kehrte zurück, und die Dunkelheit des Verdunklers war nicht mehr als ein verblassender Schatten.

„Habt ihr das gesehen?", fragte Chenle mit einer Mischung aus Staunen und Erleichterung. „Wir haben ihn tatsächlich besiegt..."

„Nicht nur wir", sagte Jaemin und klopfte Raban auf die Schulter. „Wir alle zusammen."

Raban neigte sein Haupt, sein Leuchten nun sanft und beruhigend. „Ihr habt es geschafft, weil ihr aneinander geglaubt habt. Das ist die wahre Macht, die das Gleichgewicht dieser Welt bewahrt."

Die Freunde sahen sich an, ein Lächeln auf ihren Gesichtern. Sie hatten es geschafft – gemeinsam.

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