Kapitel 32

Es ist fast Mitternacht, als ich endlich aufhöre, in mein Kissen zu weinen. Mein Kopf pocht, und meine Augen sind geschwollen. Die Stille in der Wohnung umhüllt mich, aber statt Trost bringt sie nur noch mehr Unbehagen mit sich. Ich habe den ganzen Abend über meine Gefühle nachgedacht – über Jeongguk, Bogum und das schmerzvolle Chaos, in dem ich feststecke.

Ich sitze auf der Couch, um mich zu beruhigen, und starre ins Leere. Mein Körper fühlt sich schwer und leer an, als wäre jede Energie aus mir herausgesogen worden. Die Uhr tickt leise im Hintergrund, und ich frage mich, wann Bogum nach Hause kommen wird.

Er ist mit seinen Freunden unterwegs, das weiß ich. Sie haben sich spontan verabredet, und ich habe ihm gesagt, er solle hingehen, auch wenn ich tief in mir etwas anderes gefühlt habe. Vielleicht ist es sogar gut, dass er nicht hier war – ich wusste nicht, wie ich ihm hätte begegnen sollen. Aber jetzt, nachdem ich stundenlang allein war, wünsche ich mir, dass er einfach da wäre. Vielleicht könnte er mir die Ruhe geben, die ich so dringend brauche.

Plötzlich höre ich das vertraute Geräusch des Schlüssels im Schloss. Die Tür öffnet sich leise, und Schritte hallen durch den Flur. Bogum ist endlich nach Hause gekommen.

Ich stehe auf, um ihm entgegenzugehen, und sehe ihn, wie er die Tür hinter sich schließt. Er lächelt, aber irgendetwas wirkt anders. Seine Augen sind leicht glasig, und er schwankt ein wenig, als er seine Jacke auszieht.

"Bogum? Alles okay?", frage ich leise, während ich ihn beobachte.

Er nickt und kommt auf mich zu. 

"Ja, alles in Ordnung", murmelt er, aber seine Stimme klingt schwerfällig, als hätte er getrunken.

 Seine Bewegungen sind langsamer als sonst, und als er mich erreicht, legt er seine Arme um mich und drückt mich fest an sich. Der Geruch von Alkohol liegt in der Luft, und ich spüre die Hitze seiner Wangen. Er hat definitiv mehr getrunken als sonst, aber das ist nicht das, was mich beunruhigt. Es ist etwas anderes. Etwas, das ich nicht benennen kann, das aber in der Art und Weise liegt, wie er sich mir nähert – fast zu liebevoll, als wolle er etwas verbergen.

"Ich habe dich vermisst", flüstert er an meinem Hals, während er mich sanft streichelt. 

Seine Berührungen sind zärtlich, aber es fühlt sich gezwungen an, als würde er sich mehr Mühe geben, als nötig wäre.

"Ich dich auch", antworte ich automatisch, obwohl mein Kopf voller Fragen ist. 

Etwas fühlt sich falsch an. Die Art, wie er mich hält, ist vertraut, aber es gibt einen seltsamen Unterton in seiner Nähe. Vielleicht liegt es am Alkohol, aber ich kann das Gefühl nicht abschütteln, dass da mehr ist.

Bogum zieht mich auf die Couch und lässt sich neben mir nieder. Er lächelt wieder, doch dieses Lächeln erreicht seine Augen nicht. Er sieht müde aus, aber auch nervös, als ob etwas ihn belastet. Ich möchte ihn fragen, was los ist, aber die Worte bleiben mir im Hals stecken. Stattdessen beobachte ich ihn schweigend, während er seine Hand auf meine Wange legt und mich sanft streichelt.

"Die Jungs und ich hatten eine gute Zeit. Ich wünschte, du wärst dabei gewesen", sagt er schließlich und ich spüre, wie er versucht, eine entspannte Atmosphäre herzustellen.

"Es ist okay. Ich wollte dir nicht im Weg stehen", antworte ich, obwohl ich spüre, dass etwas nicht stimmt.

"Du stehst mir nie im Weg, Taehyung", lacht er leise, aber auch dieses Lachen klingt irgendwie gezwungen.

Ich lächle schwach, aber innerlich bohrt sich die Unsicherheit immer tiefer. Warum fühlt sich seine Nähe so fremd an? Er liebkost mich weiter, küsst sanft meine Stirn, meine Schläfen – aber es ist, als ob eine unsichtbare Wand zwischen uns steht. Vielleicht liegt es nur am Alkohol, der ihn benommen macht, aber ich kann das Unbehagen nicht ablegen.

"Bogum...", beginne ich zögernd, doch er unterbricht mich mit einem weiteren Kuss. 

Diesmal auf meine Lippen, sanft, aber kurz, als wolle er etwas vertuschen.

"Ich bin nur müde, Taehyung. Lass uns einfach ins Bett gehen, okay?", murmelt er dann und lehnt sich zurück, seine Hand immer noch auf meiner Schulter ruhend.

Ich möchte nicht drängen, aber das Unbehagen in mir wächst. Etwas stimmt nicht, das kann ich spüren. Doch ich weiß nicht, wie ich es ansprechen soll, ohne es schlimmer zu machen.

"Okay", stimme ich schließlich zu und erhebe mich langsam.

Bogum folgt mir, seine Schritte ein wenig wackelig, und als wir im Schlafzimmer ankommen, zieht er sich sofort aus und legt sich auf die Seite des Bettes. Er zieht mich an sich, kuschelt sich wie immer an mich, aber diesmal ist es anders. Er hält mich fest, zu fest. Es ist, als ob er sich an mir festklammert, als wäre ich der einzige Anker, den er hat.

Bogum legt seine Arme wieder um mich, zieht mich näher an sich, als wollte er mich nicht loslassen. Seine Berührungen sind sanft, aber ich spüre eine unterschwellige Anspannung, die ich nicht zuordnen kann. Seine Finger streichen über meinen Rücken, wandern über meine Hüften, und dann schiebt er langsam seine Hand unter mein Shirt, bis seine warme Hand meine nackte Haut berührt.

"Ich liebe dich", murmelt er leise an meinem Hals, seine Lippen hinterlassen einen warmen, sanften Kuss auf meiner Haut. Seine Worte klingen vertraut, aber etwas daran fühlt sich anders an, fast als wolle er sich selbst davon überzeugen.

"Ich dich auch..." flüstere ich, obwohl meine Gedanken sich in alle Richtungen drehen. Seine Berührungen sind vertraut, doch mein Inneres ist in Aufruhr, weil etwas nicht stimmt. Seine Nähe, die sonst Trost spendet, löst jetzt Unruhe in mir aus.

Bogum drückt mich sanft zurück auf die Matratze, und sein Körper legt sich halb über mich, während seine Lippen sanfte Küsse über meine Kehle und meinen Hals verteilen. Ich spüre, wie sich seine Hand auf meinem Bauch bewegt, weiter nach oben streicht, seine Berührung ist liebevoll, aber auch verlangend. Ich möchte mich auf ihn einlassen, ihn spüren, wie ich es sonst tue – aber mein Körper reagiert nicht so, wie ich es gewohnt bin. Ich bin wie eingefroren, meine Gedanken überall, nur nicht bei ihm.

"Bogum...", murmle ich und hebe meine Hand, um ihn sanft zu berühren, als er seine Lippen zu meinen führt. Der Kuss ist weich, sanft, aber etwas in mir schreit nach Abstand. Es fühlt sich nicht richtig an. Ich kann nicht anders, als mich emotional entfernt zu fühlen.

Er scheint es nicht zu merken oder will es nicht bemerken. Seine Lippen werden fordernder, seine Hände gleiten tiefer, während er versucht, mir näherzukommen, mich zu berühren. Seine Finger streichen über meinen Bauch, bevor sie sich wieder nach oben bewegen. Aber ich kann nicht.

"Bogum, warte...", flüstere ich, meine Hand auf seine Brust legend, um ihn leicht zurückzudrängen.

Er hält inne und sieht mich an, seine Stirn leicht gerunzelt, als ob er nicht versteht, warum ich zögere. 

"Was ist los?" fragt er leise, seine Stimme immer noch weich, aber ich kann die Verwirrung darin hören.

"Ich weiß nicht... Es ist nur... ich bin gerade einfach nicht in der Stimmung", beginne ich, unsicher, wie ich es erklären soll.

Bogums Augenbrauen ziehen sich leicht zusammen, und für einen Moment wirkt er verletzt. 

"Du bist nicht in der Stimmung?" wiederholt er, und ich höre, wie er versucht, seine Enttäuschung zu verbergen. Er setzt sich leicht auf und lässt seine Hand von mir gleiten. "Habe ich was falsch gemacht?".

Er setzt sich aufrecht hin, sieht mich mit einem fragenden Ausdruck an. Er wirkt besorgt, auch wenn er versucht, es hinter einem schwachen Lächeln zu verstecken. 

"Hast du einen schlechten Tag gehabt?" fragt er leise und streicht mir dabei sanft über die Wange.

Ich schlucke schwer und zwinge mich zu einem schwachen Lächeln. Die Wahrheit, die tief in mir brodelt, kann ich nicht aussprechen. Nicht, nachdem ich den ganzen Abend mit Jeongguk verbracht habe, mit all den Gefühlen, die zwischen uns hängen.

"Ja. Es war ein langer Tag im Café. Einfach anstrengend... Ich bin wirklich müde", sage ich schließlich leise und müde.

Bogum sieht mich an, und ich erkenne den leisen Zweifel in seinem Blick. Er kennt mich gut genug, um zu wissen, dass etwas nicht stimmt, aber er lässt es dennoch nicht zu sehr durchblicken. 

"Das tut mir leid. Du solltest dich ausruhen", sagt er sanft und zieht mich wieder in seine Arme.

Seine Lippen legen sich sanft auf meine Stirn, und ich spüre, wie sein Atem leicht meinen Haaransatz streift. 

"Du arbeitest zu viel. Vielleicht sollten wir mal ein paar Tage wegfahren, nur wir zwei. Einfach entspannen", Seine Stimme klingt liebevoll, und für einen Moment fühle ich mich schuldig, weil ich ihm nicht die volle Wahrheit sage.

"Ja, vielleicht," murmele ich und lehne meinen Kopf gegen seine Schulter, während ich versuche, meine Gedanken zu sortieren. 

Der Gedanke an eine Auszeit mit Bogum sollte mich beruhigen, aber stattdessen spüre ich, wie sich ein weiterer Knoten in meinem Inneren bildet. Ich kann den Gedanken an Jeongguk nicht abschütteln, egal wie sehr ich versuche, mich auf Bogum zu konzentrieren.

"Ich will nur, dass es dir gut geht, Taehyung. Wenn du müde bist, leg dich hin, okay?", sagt Bogum nach einer Weile und streichelt sanft über meinen Rücken.

"Danke, Bogum. Ich... ich leg mich gleich hin", nicke ich schwach und schließe kurz die Augen, unfähig, ihm in die Augen zu sehen.

Er küsst mich noch einmal sanft auf die Stirn und lässt mich dann langsam los, sich selbst zurückziehend, um mir Raum zu geben. 

"Du bist alles für mich, weißt du?" flüstert er, seine Stimme voller Zuneigung, und mein Herz zieht sich zusammen bei dem Gedanken, dass ich ihn gerade anlüge.

"Du bist auch alles für mich", murmle ich und zwinge mich zu einem schwachen Lächeln.

Doch tief in mir weiß ich, dass diese Worte nicht mehr die ganze Wahrheit sind. Er ist meine einzige Familie. Der einzige Mensch, der meine Eltern noch vor ihrem Tod kennenlernen durfte. Wir teilen so viele Erinnerungen zusammen. Er war in den schrecklichsten Moment bei mir und hat mir den Halt gegeben, den ich dringend brauchte. Alle meine ersten Male waren mit ihm. Er ist die wichtigste Person in meinem Leben.

Bogum sieht mich noch einmal an, als wollte er sicherstellen, dass ich wirklich in Ordnung bin. Sein Blick ist warm, voller Zuneigung, und für einen Moment wünsche ich mir, dass alles so einfach wäre, wie es nach außen hin scheint. Dass ich einfach in seinen Armen liegen könnte, ohne diesen Knoten aus Schuld und Verwirrung in mir.

"Geh dich ausruhen", sagt er sanft und drückt meine Hand, bevor er sich von mir erhebt und ins Bad geht.

Ich atme tief durch und lasse mich auf das Bett sinken, mein Kopf schwer in den Kissen. Die Wahrheit lastet wie ein Stein auf meiner Brust. Ich will Bogum nicht wehtun. Ich will, dass er glücklich ist, dass wir zusammen sein können, ohne dass etwas zwischen uns steht. Aber die Gedanken an Jeongguk lassen mich einfach nicht los, egal wie sehr ich versuche, sie zu verdrängen.

Als ich mich schließlich etwas aufrichte und die Augen öffne, kommt Bogum wieder aus dem Bad, die Haare leicht zerzaust, aber er wirkt entspannt. Er setzt sich neben mich auf die Bettkante und streichelt über meine Hand. 

"Bist du dir sicher, dass du in Ordnung bist?", hakt er sanft nach und es macht alles nur noch schwerer für mich.

Ich nicke. "Ja, wirklich. Es war nur ein langer Tag", lüge ich erneut. Die Worte kommen mechanisch über meine Lippen, und obwohl sie leicht klingen, spüre ich den Druck in meiner Brust. Ich lüge ihn seit Monaten an und es zerfrisst mich mit jedem Tag immer mehr.

Bogum seufzt leise, als ob er wüsste, dass ich ihm nicht die ganze Wahrheit sage, aber er drängt nicht weiter. Stattdessen legt er sich neben mich ins Bett und zieht mich sanft zu sich. 

"Wenn du mal reden willst, bin ich da", murmelt er, seine Lippen berühren sanft mein Haar.

Ich schließe die Augen, fühle die Wärme seines Körpers neben mir und versuche, die Schuldgefühle zu unterdrücken, die mich innerlich aufzufressen scheinen. 

"Danke", flüstere ich, ohne zu wissen, ob ich es wirklich meine. Ich weiß, dass Bogum mich liebt, dass er nur das Beste für mich will. Doch in meinem Inneren tobt ein Sturm, den ich nicht einmal vor mir selbst zugeben kann.

Die Minuten vergehen in Stille, und ich spüre, wie sich Bogums Atem beruhigt. Er scheint in den Schlaf zu gleiten, während ich wach bleibe, meine Gedanken unaufhörlich kreisen. Jeongguks Worte klingen in meinem Kopf nach: "Du musst dich entscheiden, was du wirklich willst".

Doch die Antwort ist nicht so einfach. Ich kann sie einfach nicht finden.

Langsam entziehe ich mich Bogums Umarmung und setze mich an den Rand des Bettes. Mein Kopf ist schwer, mein Herz fühlt sich noch schwerer an. Ich liebe Bogum, oder zumindest will ich das glauben. Aber warum fühlt sich dann alles so kompliziert an? Warum kann ich nicht einfach glücklich mit ihm sein?

Ich streiche mir über das Gesicht, spüre die Erschöpfung tief in meinen Knochen, aber der Schlaf will nicht kommen. Es ist, als würde mich etwas innerlich festhalten, eine Wahrheit, die ich noch nicht bereit bin, zu akzeptieren.

"Morgen wird alles einfacher," flüstere ich zu mir selbst, auch wenn ich weiß, dass das eine Lüge ist.

Ich sitze noch eine Weile am Rand des Bettes und starre in die Dunkelheit. Der Raum ist still, nur Bogums ruhiger Atem erfüllt die Stille. Er ist eingeschlafen, wie immer ohne große Sorgen. Für ihn ist die Welt in Ordnung, unser Leben in Ordnung. Aber in mir fühlt es sich an, als würde alles langsam auseinanderfallen.

Ich presse meine Hände gegen mein Gesicht, versuche, den Druck in meiner Brust zu lindern, der mit jeder Sekunde schwerer wird. Die Stille um mich herum ist ohrenbetäubend, aber die Gedanken in meinem Kopf sind zu laut. Sie lassen mich nicht los, nicht einmal hier, in der Nähe von jemandem, der mich liebt und beschützen will.

Ich denke an Jeongguk. An seine Worte, seine Berührung, den Schmerz in seinen Augen, als ich ihm keine Antwort geben konnte. Jeongguk hat recht. Ich kann so nicht weitermachen, kann mich nicht ewig vor meinen Gefühlen verstecken, vor der Wahrheit, die ich noch nicht einmal vor mir selbst aussprechen will.

Aber wie soll ich Bogum das antun? Er ist derjenige, der immer für mich da gewesen ist, der mich auffängt, wenn ich zu fallen drohe. Ich will ihn nicht verletzen. Doch genau das tue ich in diesem Moment – indem ich ihm nicht die Wahrheit sage, indem ich ihm etwas vorspiele, das ich selbst nicht mehr ganz glauben kann.

Langsam stehe ich auf, gehe leise durchs Zimmer, um Bogum nicht zu wecken. Ich öffne die Balkontür und trete nach draußen in die kühle Nachtluft. Sie fühlt sich erfrischend an, fast so, als könnte sie den Nebel in meinem Kopf vertreiben, aber es ist nur eine Illusion. Nichts kann das Chaos in mir auflösen.

Ich lehne mich an das Balkongeländer und starre in die Ferne. Die Lichter der Stadt funkeln im Dunkeln, das entfernte Rauschen von Autos füllt die Luft. Doch in mir ist es still – eine unangenehme, erdrückende Stille. Der Konflikt in mir schreit nach einer Entscheidung, aber ich fühle mich nicht in der Lage, sie zu treffen.

"Warum kann ich das nicht einfach klären?", flüstere ich zu mir selbst, meine Stimme kaum mehr als ein Hauch. Die kalte Nachtluft streicht über mein Gesicht, kühlt die Tränen, die wieder unaufhaltsam aus meinen Augen treten. Ich will nicht weinen, nicht schon wieder, aber es ist, als ob ich keine Kontrolle mehr über meine eigenen Gefühle hätte.

Ich denke an Bogum, wie er drinnen ruhig schläft, ohne zu ahnen, was in mir vorgeht. Er verdient jemanden, der ihm die Liebe und Zuneigung geben kann, die er mir zeigt. Jemanden, der ihn nicht anlügt, der ihn nicht in diesem Netz aus Halbwahrheiten und unausgesprochenen Gefühlen gefangen hält.

Und dann ist da Jeongguk. Derjenige, der mich verwirrt, der die Dinge so kompliziert macht, aber auch derjenige, der mich in den letzten Monaten zum Nachdenken gebracht hat. Über mich, über das, was ich wirklich will. Aber was ist das?

Ich lasse meinen Kopf gegen das kühle Geländer sinken, während die Tränen weiterkommen. Alles fühlt sich so überwältigend an, so außer Kontrolle. Ich weiß nicht, wie ich das alles lösen soll, weiß nicht, wie ich diese Gefühle entwirren kann.

Die Zeit scheint stillzustehen, während ich dort auf dem Balkon stehe und versuche, die Teile meines Lebens zusammenzusetzen, die auseinanderfallen. Aber es gibt keine Antworten in der Dunkelheit, nur mehr Fragen, mehr Unsicherheit.

Als die Kälte meinen Körper durchdringt, kehre ich schließlich ins Zimmer zurück. Bogum liegt immer noch ruhig da, sein Gesicht entspannt. Ich lege mich leise neben ihn ins Bett, spüre, wie die Wärme seines Körpers mich umfängt. Es fühlt sich vertraut an, beruhigend, aber es lindert nicht den inneren Sturm.

Ich schließe die Augen und hoffe, dass der Schlaf mich irgendwann finden wird. Doch ich weiß, dass ich den morgigen Tag nicht mit denselben Lügen beginnen kann, ohne mich weiter zu verlieren.

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Irgendwie war das unangenehm zu schreiben.

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