Kapitel 25

Jeongguks Sicht:

Wenn ich gewusst hätte, dass Taehyung seinen Freund am nächsten Morgen mit ins Café schleppen würde, dann wäre ich nicht aufgetaucht. Offensichtlich haben sie sich vertragen, nachdem ich die Seelensorge für Taehyung gespielt habe. Bogum starrt mich auch schon die ganze Zeit feindselig an, obwohl ich seinen Geliebten nicht mal mit dem Arsch anschaue. Das einzig Gute an diesem Tag ist, dass endlich die Sonne scheint und dementsprechend viele Gäste da sind, um die ich mich liebend gerne kümmere.

Ich versuche, mich auf die Bestellungen zu konzentrieren, freundlich zu lächeln und Smalltalk mit den Kunden zu halten, aber in meinem Hinterkopf bleibt dieser drückende Kloß aus Wut und Frustration. Es ist nicht fair. Es fühlt sich einfach nicht fair an. Taehyung und ich haben eine Verbindung, eine, die er selbst nicht verleugnen kann, aber da sitzt er, als ob nichts gewesen wäre, als ob alles zwischen uns bedeutungslos ist.

Immer wieder schweift mein Blick zu ihrem Tisch. Sie sitzen nebeneinander und Bogum scheint sich entspannt zurückzulehnen, als ob er gewonnen hätte. Als ob er wüsste, dass er Taehyung auf seiner Seite hat. Er grinst sogar ein bisschen zu breit, während er etwas sagt und Taehyung lacht. Dieses Lachen, das mir in der Brust wehtut, weil ich genau weiß, dass es nicht mir gehört.

Ich schnappe mir das Tablett mit den nächsten Bestellungen und bringe sie zu einem Tisch in der Nähe. Taehyung hebt den Kopf, als ich vorbeigehe, und unser Blick trifft sich für einen kurzen Moment. Es ist, als ob die Welt für diesen Augenblick stillsteht, und ich kann die Unsicherheit in seinen Augen sehen. Aber dann blinzelt er, als ob er den Moment wegschieben will, und wendet sich wieder Bogum zu. Ein stechender Schmerz zieht sich durch meine Brust.

Verdammt. Warum tue ich mir das überhaupt an?

Zurück hinter der Theke versuche ich, mich auf meine Aufgaben zu fokussieren.

"Zwei Latte Macchiatos“, murmele ich, während ich die Milch aufschäume.

Die Maschine zischt, und für einen Moment ist der Lärm willkommen, er dämpft die Gedanken, die immer wieder zu Taehyung zurückkehren. Ich sollte froh sein, dass er glücklich aussieht. Sollte ich nicht?

Doch das Gefühl des Verlusts macht sich breit, und ich muss mir eingestehen, dass ich gehofft hatte, Taehyung würde nach unserem Gespräch wenigstens etwas aufgewühlt sein. Aber stattdessen sitzt er hier, als ob nichts wäre, und ich bin derjenige, der mit dem Chaos in seinem Kopf klarkommen muss.

"Jeongguk? Alles okay bei dir? Du siehst aus, als würdest du gleich jemanden mit dem Kaffeelöffel erschlagen“, reicht mich Jeong-Euns Stimme aus meinen Gedanken, die nun neben mir steht und mich besorgt ansieht.

"Ja, alles gut. Nur viel los heute“, blinzle ich und zwinge mich zu einem Lächeln.

Sie wirft einen kurzen Blick zu Taehyung und Bogum hinüber und lächelt leicht.

"Ah, die beiden Jungs. Sind sie nicht ein süßes Paar?“, fragt sie mich ganz entzückt von ihnen.

Ich beiße die Zähne zusammen und nicke nur. Eun Noona hat keine Ahnung.

"Ja, total süß“, murmele ich und wende mich wieder dem Kaffee zu.

Sie tätschelt mir kurz die Schulter, bevor sie sich abwendet, um sich um andere Gäste zu kümmern.

"Gut, ich lasse dich mal weitermachen. Aber nimm dir eine Pause, wenn du sie brauchst", trällert sie und kneift mir kurz in die Wange, bevor sie geht.

Ich nicke und widme mich wieder der Kaffeemaschine. Die Milch schäumt, und das leise Zischen ist fast beruhigend. Aber innerlich brodelt es in mir weiter. Wenn meine Tante wüsste, wie viel mehr da zwischen Taehyung und mir steckt, würde sie wahrscheinlich anders reagieren. Aber ich kann ihr nichts sagen. Nicht, wenn Taehyung selbst es nicht einmal akzeptiert oder versteht.

Während ich die nächste Bestellung fertig mache, werfe ich einen weiteren verstohlenen Blick zu ihrem Tisch. Taehyung lacht gerade über etwas, was Bogum gesagt hat, und ich spüre, wie sich meine Brust verengt. Wie lange kann ich das noch ertragen?

Ich nehme die nächsten Bestellungen auf, und während ich die Getränke an die Tische bringe, versuche ich, das Unbehagen zu verdrängen. Aber es geht nicht. Jeder Schritt, den ich mache, fühlt sich schwer an, als ob ich gegen eine unsichtbare Wand ankämpfe. Immer wieder zwinge ich mich, nicht hinzusehen, nicht darauf zu achten, wie Bogum und Taehyung miteinander reden, wie sie lachen. Doch es ist unmöglich, die beiden vollständig auszublenden.

Schließlich, als ich eine Bestellung an einen Tisch in der Nähe bringe, höre ich Bogums Stimme.

"Jeongguk, hast du kurz Zeit?“, ruft er nach mir.

Ich atme tief durch, stelle die Getränke ab und wende mich ihnen zu. Was möchte dieses verfickte Arschloch?

"Was gibt’s?“, gebe ich so nett wie möglich von mir und lächle sie halbherzig an.

Bogum lehnt sich zurück, das typische selbstgefällige Grinsen auf seinem Gesicht.

"Ich wollte nur mal fragen, wie es dir so geht. Es wirkt, als wärst du heute ein bisschen... abgelenkt", bringt er über die Lippen.

Seine Augen blitzen gefährlich auf, als ob er wüsste, dass er mich genau da hat, wo er mich haben will.

"Mir geht’s gut. Einfach nur viel los“, antworte ich knapp.

Taehyung schaut zwischen uns hin und her, und ich sehe das leichte Unbehagen in seinem Blick. Er weiß, dass es mehr ist als das. Er weiß, dass diese Spannung zwischen Bogum und mir nicht nur aus der Luft gegriffen ist.

"Gut. Ich wollte nur sicherstellen, dass es keine Probleme gibt“, sagt Bogum, als ob er das letzte Wort haben müsste.

"Keine Probleme“, wiederhole ich und drehe mich um, bevor ich etwas sage, das ich bereuen könnte.

Als ich zurück zur Theke gehe, spüre ich, wie der Druck in meiner Brust immer mehr zunimmt. Es ist nicht fair. Es ist einfach nicht fair.

Gerade als ich die nächste Bestellung raushauen will, geht die Tür auf, und ich sehe meine wundervolle Chefin Miga hereinkommen. Sofort schiebt sich ein ehrliches Lächeln auf mein Gesicht. Seit einer Woche sehe ich sie nicht, was viel zu lang für meinen Geschmack ist. Ich habe zwar Urlaub, aber als Miga's rechte Hand im Hochzeitsplanungsgeschäft gibt es eigentlich immer etwas zu tun. Miga ist nicht nur meine Chefin, sondern irgendwie wie eine Mutter für mich geworden, seit ich für sie arbeite. Immerhin hat sie mich damals unter ihre Fittiche genommen, als ich noch keine Ahnung hatte, was ich mit meinem Leben anfangen sollte.

"Jeongguk, mein Goldschatz! Was machst du denn hier?“, ruft sie freudig und steuert direkt auf mich zu.

Ihr Lächeln ist ansteckend, und für einen Moment verschwinden alle anderen Gedanken. Miga ist eine kleine zierliche Frau mit kurzen schwarzen Haaren. Sie ist heute ganze in schwarz gekleidet und trägt einen langen Mantel, wodurch sie ziemlich elegant wirkt.

"Miga! Ich dachte, du hättest einen Termin bei einem Brautpaar?“, strahle ich sie an und schiebe die fertige Bestellung zur Seite, um sie zu umarmen.

"Das war ich auch. Aber ich hab mir gedacht, ich schau kurz bei meinem Lieblingscafé vorbei. Außerdem wollte ich dich mal sehen. Du hast doch Urlaub! Seit wann arbeitest du hier?“, sagt sie lachend und klopft mir auf den Rücken.

"Schon die ganze Zeit", zucke ich mit den Schultern.

"Typisch“, schüttelt sie den Kopf, aber ich kann den Stolz in ihrem Blick sehen.

"Du arbeitest viel zu viel, mein Schatz. Nimm dir auch mal Zeit für dich, das sage ich dir immer wieder", tadelt sie mich und streicht mir mit der Hand über die Wange, während sie mich etwas besorgt betrachtet.

"Du weißt doch, ich kann nicht stillsitzen“, erwidere ich grinsend, doch ihre Worte treffen etwas in mir.

Vielleicht versuche ich tatsächlich, mich mit der Arbeit abzulenken – vor allem, wenn es um das Thema Taehyung geht. Aber das sage ich ihr natürlich nicht.

"Ach, du bist unmöglich. Aber das ist einer der Gründe, warum ich dich so gern habe. Wie läuft’s denn sonst? Hast du dir schon überlegt, was du noch in deinem Urlaub anstellen willst?", seufzt sie und sieht mich dann liebevoll an.

"Noch nichts Konkretes,“ lüge ich.

Ich habe ehrlich gesagt nicht viel geplant, außer vielleicht, weiter über Taehyung und Bogum nachzudenken, was definitiv keine entspannende Freizeitbeschäftigung ist.

Miga sieht mich einen Moment durchdringend an, als würde sie ahnen, dass etwas nicht stimmt, sagt aber nichts weiter.

"Na gut, wir reden später noch. Ich bestell mir erstmal einen Kaffee und setze mich ein bisschen. Du kannst dich ja dann zu mir setzen, wenn du eine Pause machst", meint sie lächelnd.

"Gerne", sage ich und sehe ihr nach, wie sie sich an einen Tisch setzt.

Ihr Besuch hebt meine Laune sofort. Mit Miga in der Nähe fühlt sich das Café gleich ein Stück heller an und vielleicht auch mein Tag.

Aber dann fällt mein Blick wieder auf Taehyung und Bogum, und die Schwere kehrt zurück. Egal, wie sehr ich versuche, meine Gedanken zu verdrängen, sie holen mich immer wieder ein. Vielleicht kann ich mich später mit Miga darüber unterhalten... zumindest über den Teil, der nicht völlig in meinem Kopf feststeckt.

Ich versuche, mich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren, doch mein Blick wandert immer wieder zu Taehyung und Bogum, die am anderen Ende des Cafés sitzen. Sie wirken… ruhig. Zu ruhig. Es ist, als ob sie sich in einer stillen Blase befinden, abgetrennt von der Hektik um sie herum. Taehyung sagt nicht viel, stochert nur in seinem Gebäck herum, während Bogum leise etwas erzählt. Die Anspannung zwischen den beiden ist fast greifbar, auch wenn sie versuchen, es zu überspielen.

Und dann erwischt mich Taehyungs Blick. Für einen Moment kreuzen sich unsere Augen, und mir stockt der Atem. Schon wieder diese Unsicherheit, vielleicht sogar etwas Schuld. Doch bevor ich es deuten kann, schaut er schnell wieder weg und sagt etwas zu Bogum, der mich sofort misstrauisch beäugt.

Super, genau das, was ich heute brauche.

Ich schüttle den Kopf und versuche, mich endlich auf meine nächste Bestellung zu konzentrieren. Doch die Gedanken kreisen immer wieder um das gleiche Thema: Warum musste Taehyung ausgerechnet heute seinen Freund mitbringen? Ich meine, klar, es ist sein Recht, aber verdammt noch mal, ich hatte gehofft, dass dieser Tag wenigstens halbwegs normal verläuft.

Als ich endlich eine kleine Pause habe, ziehe ich mir einen Kaffee und setze mich zu Miga, die mittlerweile tief in einem ihrer Notizbücher versunken ist. Sie hebt den Kopf, als ich mich neben sie fallen lasse.

"Da bist du ja. Alles in Ordnung? Du siehst irgendwie… angespannt aus", sagt sie lächelnd, aber zieht die Augen etwas zusammen.

Ich seufze und nehme einen Schluck Kaffee.

"Es ist nichts. Nur ein bisschen viel heute, denke ich", erwidere ich.

Miga legt ihr Notizbuch zur Seite und mustert mich einen Moment.

"Jeongguk, du kannst mir nichts vormachen. Ich kenne dich lange genug, um zu wissen, wann etwas nicht stimmt", meint sie und schüttelt ihren Kopf.

"Du hast recht. Es gibt da schon was, aber es ist kompliziert", schmunzle ich.

"Kompliziert? Inwiefern?“, lehnt sie sich vor, ihre Augen funkeln interessiert, wie immer, wenn es um emotionale Themen geht – das ist wohl die Hochzeitplanerin in ihr.

Ich überlege kurz, ob ich ihr wirklich davon erzählen soll, aber Miga ist eine der wenigen Personen, der ich alles anvertrauen kann. Sie wird mich nicht verurteilen.

"Kannst du dich an den Typen von Neujahr erinnern, der mir eine heftige Abfuhr verpasst hat? Er arbeitet für Jeong-Eun und hat heute seinen Freund mitgeschleppt“, sage ich schließlich leise.

"Oh… das ist wirklich kompliziert. Ist es der junge Mann, der nun an der Theke steht?“, sagt sie überrascht und hebt die Augenbrauen, während sie mit ihrem Kopf in die Richtung deutet.

Meine Augen wandert zu Taehyung, der mit Jeong-Eun hinter der Theke steht, während er ein Tablett mit Kaffeetassen hält.

"Ja, mir macht das ein wenig zu schaffen, weil ich ihn immer noch... mag“, gebe ich zu und werde immer leiser.

Miga nickt langsam, als ob sie die ganze Situation in ihrem Kopf analysiert.

"Hast du jemals mit ihm darüber gesprochen?“, fragt sie mich und legt ihre Hand auf meine, um sie festzuhalten.

"Er weiß von Anfang an, dass ich auf ihn stehe", lache ich etwas.

"Oh. Das macht die Sache natürlich nicht einfacher“, sagt Miga nur und hebt eine Augenbraue, als sie Taehyung beobachtet, der gerade freundlich mit Jeong-Eun plaudert.

Ich schüttele den Kopf und lasse meine Finger über den Rand meiner Tasse gleiten.

"Nein, ganz und gar nicht. Und das Schlimmste ist, dass ich irgendwie gehofft hatte, er würde mich auch ein bisschen... anders sehen. Aber es scheint, als wäre ich nur der nette Typ aus dem Café, mit dem er einen Fehler begangen hat. Vielleicht bin ich auch Idiot, weil ich trotzdem versuche, als ein guter Freund für ihn da zu sein“, murmle ich und seufze etwas.

Miga zieht ihre Hand zurück und verschränkt die Arme vor der Brust, während sie mich eindringlich ansieht.

"Jeongguk, du darfst dich selbst nicht so klein machen. Was zwischen euch ist, ist definitiv mehr als nur das. Sonst würde er nicht so oft hierher schauen, und schon gar nicht mit dieser Unruhe in seinen Augen“, meint sie und versucht mich zu bestärken.

Ich starre in meinen Kaffee, während ihre Worte in mir widerhallen.

"Vielleicht. Aber trotzdem... er ist vergeben. Was soll ich da machen? So sehr ich den Anblick von ihnen zusammen auch hasse, möchte ich mich nicht aufzwingen. Mir ist das auch irgendwo unangenehm“, erwidere ich und sehe sie zweifelnd an.

"Das ist die Frage. Was möchtest du machen? Willst du dich in sein Herz kämpfen? Oder wartest du, bis er vielleicht selbst versteht, was er für dich empfindet?“, murmelt Miga und lehnt sich zurück.

"Ich weiß es nicht. Es fühlt sich an, als ob egal, was ich mache, es am Ende nur wehtut“, antworte ich ehrlich.

"Es ist eine schwierige Situation, keine Frage. Aber du darfst dich auch nicht ewig in diesem Limbo festhalten. Es ist auf Dauer nicht gesund, weißt du? Manchmal muss man Entscheidungen treffen, auch wenn sie wehtun", nickt Miga verstehend.

Ich schaue wieder zu Taehyung, der immer noch mit Jeong-Eun redet, aber sein Lächeln wirkt weniger echt, als es sollte. Da ist eine Anspannung in seinen Schultern, die er versucht zu verbergen. Vielleicht hat Miga recht. Vielleicht bin ich nicht der Einzige, der in dieser Situation feststeckt.

"Es ist glaube ich besser, wenn ich mich nicht mehr so sehr auf ihn fixiere. Das stresst uns beide und er hat mich schon abgewiesen“, gestehe ich mir schließlich selbst ein. 

Miga legt mir wieder die Hand auf den Arm und schaut mir fest in die Augen, während ein kleines Lächeln ihre Lippen umspielt.

"Das wäre die beste Lösung und wenn wir mal ehrlich sind, bist du ein hübsches Kerlchen. So viele Frauen fragen mich nach deiner Nummer und ob du Single bist. Wieso versuchst du es nicht mit ihnen? Ich möchte auch irgendwann mal deine Hochzeit planen", entgegnet sie und ihre Augen fangen an zu leuchten.

Ich lache leise bei Migas letztem Kommentar, auch wenn ich weiß, dass sie es ernst meint. Sie hat immer einen besonderen Platz für Romantik und große Liebesgeschichten, und ich bin mir sicher, dass sie mich am liebsten morgen schon vor dem Altar sehen würde. Aber so einfach ist das nicht.

"Das kannst du vergessen. Wenn ich mich trenne würde, dann würden sie unseren Ruf zerstören wollen", schüttle ich direkt den Kopf.

"Meine Güte, worüber denkst du schon wieder nach? Du reimst dir die schlimmsten Szenarios zusammen!", meckert sie mich an und haut mir gegen die Schulter.

"Die Sorge ist berechtigt. Manche Leute sind gestört", gebe ich knapp und überzeugt von mir.

Miga sieht mich ungläubig an und verdreht die Augen, bevor sie entgeistert den Kopf schüttelt.

"Darauf gehe ich nicht weiter ein. Fällt dir spontan eine Person ein, die du ebenfalls attraktiv und nett findest?", kommt es aus ihr.

Kurz überlege ich und die einzige Person, die mir einfällt, wäre Sona. Ihr Charakter und Aussehen entspricht eher meinem Typ bei Frauen, aber ich würde sie nicht ansprechen. Sie hat selbst gesagt, dass sie mich attraktiv findet, aber nicht mit mir zusammen sein könnte. Sie und die anderen drei Mädels bombardieren mich mit Nachrichten, da sie mich zu ihrem Gruppenchat hinzugefügt haben. Ich gehöre jetzt zu den Girls. Wenn ich mal darüber nachdenke, bin ich ein echt feiges Huhn.

"Mir fällt zwar jemand ein, aber ich denke nicht, dass das klappen würde", antworte ich auf Migas Frage und verziehe das Gesicht etwas.

"Und warum nicht?", hakt sie interessiert nach.

"Weil ich jetzt zu den Girls gehöre und ihnen von meiner Situation erzählt habe", erwidere ich und muss anfangen zu lachen, als sie mich irritiert ansieht.

Keine Sekunde später kichert sie los und schüttelt entgeistert den Kopf.

"Ich würde gerne die anderen Girls kennenlernen", meint sie und grinst mich breit an.

"Klar, ich schreibe Ihnen eine Nachricht, dass sie vorbeikommen sollen. Vielleicht haben sie ja Zeit", nicke ich grinsend.

"Machst du das jetzt wirklich?", lacht Miga, während ich mein Handy zücke, um den Mädels zu schreiben.

Es ist irgendwie beruhigend, sich nicht mehr nur mit Taehyung und dem ganzen Drama in meinem Kopf zu beschäftigen. Die Girls sind mein neuer Lichtblick – laut, chaotisch, aber auch herzensgut. Vielleicht können sie heute sogar helfen, meine Stimmung aufzuhellen.

Ich tippe schnell eine Nachricht:

🔥 Spice Girls 🔥

Jeongguk
Hey, was macht ihr gerade? Lust auf einen Kaffee? Ich bin bei Eun Noona im Café, wenn ihr Zeit habt
11:23 Uhr

Sarah
Wir sind shoppen! Schick uns die Adresse und wir sind da! 😚
11:23 Uhr

Sona
Hast du uns etwa schon vermisst? 😘
11:24 Uhr

Ahri
Stell dich darauf ein, dass wir den Laden unsicher machen 😜
11:24 Uhr

Ich muss lachen und schicke die Adresse vom Café in die Gruppe rein.

"Sie kommen gleich", informiere ich Miga, die vor Freude klatscht.

"Perfekt! Ich kann es kaum erwarten, diese Mädels kennenzulernen. Die scheinen ja ein lustiger Haufen zu sein", meint sie und nippt an ihrem Kaffee.

Ich lehne mich entspannt zurück und lasse den Blick noch einmal durch das Café schweifen. Taehyung steht mit Jeong-Eun bei Bogum, die sich prächtig unterhalten. Taehyung steht dagegen ruhig daneben, fast in Gedanken versunken. Bogum und Jeong-Eun hingegen reden weiter, als ob nichts wäre, aber ich merke, wie Taehyungs Blick immer wieder in meine Richtung huscht. Ob es ihn wohl stört, dass ich nicht mit ihm rede? Warum interessiert mich das überhaupt? Er redet auch nicht mit mir.

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