Kapitel 16
Titel und Cover wurde verändert:
Make you mine = Chasing You
Jeongguks Sicht:
Am liebsten würde ich Taehyung einen Muffin gegen den Kopf werfen, weil er mir auf die Nerven geht. Ich weiß nicht, wer ihm ins Gehirn geschissen hat. Er mag die Stimmung zwischen uns beiden nicht. Will er mich verarschen? Er ist Schuld daran, dass diese ganze Situation so unangenehm ist! Ein normales Verhältnis - dass ich nicht lache! Allein wenn er mir in die Augen sieht, bekommt er einen roten Kopf und stottert los.
Angepisst stütze ich mich mit meinen Unterarmen auf der Theke ab und beobachte Taehyung, dessen Rücken in meine Richtung zeigt und ich dadurch eine gute Sicht auf seinen Hintern bekomme. Er ist gerade dabei die Stühle abzuwischen und beugt sich dafür etwas nach vorne. Naja, so sehr wie er mich auch nervt, fällt es mir trotzdem schwer meine Augen von ihm zu nehmen. Wenigstens hat er indirekt zugegeben, dass unsere gemeinsame Nacht doch nicht so schlecht war.
Hoffentlich kommt sein dummer Freund nicht vorbei. Sonst wird mir schon wieder unter die Nase gerieben, dass ich verbittert und mit fünf Hunden in einem kleinen Bungalow am Strand enden werde. Eigentlich hört sich das gar nicht mal so schlecht an. Vielleicht sollte ich mir wirklich ein Haus am Strand kaufen, damit ich nicht ständig im Urlaub in diesem Café arbeiten muss. Dann hätte ich wenigstens eine Ausrede, dass ich mich um mein Haus kümmern muss.
"Worüber denkst du bitte nach?", reißt mich Taehyungs Stimme aus meiner Träumerei, als er sich neben mich stellt und den Eimer auf der sauberen Theke abstellt.
"Ich denke gerade darüber nach, dich zu hauen, weil du den dreckigen Eimer auf die Theke stellst, die ich eben gesäubert habe", gebe ich trocken von mir und schaue den Eimer vor ihm giftig an.
Ruckartig schnappt er sich den Eimer und stellt ihn zwischen uns auf den Boden. Seine Ohren werden ganz rot und er beißt sich auf die Unterlippe, als er sich wieder aufrichtet. Was würde er tun, wenn ich ihm näher komme? Platzt dann sein Kopf vor Scham und Verlegenheit?
"Wirst du wieder von deinem Freund abgeholt?", frage ich ihn grinsend, da ich sein Verhalten auch ein wenig witzig finde.
"Nein, es regnet so stark. Darum habe ich ihm gesagt, dass er nicht vorbeikommen soll", antwortet er und sieht mir endlich mal in die Augen.
"Bist du dumm? Es regnet in Strömen und du lässt dich nicht von deinem Freund abholen, der im Auto auf dich warten könnte?", sprudelt es irritiert aus mir, wodurch er mich entsetzt anschaut.
"Hast du mich gerade ernsthaft dumm genannt?", kommt es wütend von Taehyung, was mich etwas zum Lachen bringt.
"Du bist mehr als dumm. Ich hätte mich direkt abholen lassen-... Haha, du hast nicht getroffen!", erwidere ich und bücke mich ruckartig, da er mir mit der flachen Hand auf den Hinterkopf schlagen wollte.
"Halt die Klappe! Ich bin nicht dumm! Es ist einfach zu gefährlich bei dem Gewitter mit dem Auto zu fahren!", mault er mich an und verschränkt die Arme vor der Brust.
"Du könntest beim Nachhauseweg auch vom Blitz getroffen werden. Im Auto ist es deutlich sicherer, da das Metall der Karosserie den Blitz in den Boden ableitet", belehre ich ihn und kassiere einen Todesblick von ihm.
"Warum bist du dann nicht mit dem Auto gefahren?", fragt er mich genervt.
"Ich fahre nicht gerne allein", antworte ich ihm knapp.
"Hattest du mal einen Unfall?", gibt Taehyung überrascht von sich.
"Da hast du schon deine Antwort. Ich bin am Steuer eingeschlafen, als ich um drei Uhr nachts von der Arbeit nach Hause gefahren bin. Ich wurde nicht schwer verletzt, aber das Auto von meiner Oma war dann ein Fall für den Schrottplatz", erwidere ich und erzähle ihm gleich die Story, weil er mich sowieso ausfragen wird.
"Oh, verstehe. Ich würde mich danach auch nicht mehr wirklich trauen", meint er und kriegt eine Gänsehaut auf seinen Armen.
Ein unerwartetes Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, und ich fühle mich auf seltsame Weise irgendwie gut, mich einfach mit Taehyung zu unterhalten, anstatt mich damit zu beschäftigen meinen riesigen Groll in mir aufrecht zu erhalten. Ich sehe, wie Taehyung kurz inne hält, bevor er seinen Blick wieder auf mich richtet. Für einen kurzen Moment betrachte ich sein Gesicht und spüre, dass sich mein Herz mit Wärme füllt. Seine Wangen nehmen einen roten Ton an und er wendet Blick zögerlich ab, da er den Blickkontakt nicht standhalten kann. Er beißt sich auf die Lippen und streicht sich die Schürze glatt, um sich irgendwie abzulenken. Was würde ich alles tun, um diese Lippen noch einmal Küssen zu dürfen.
Auf einmal wird die Eingangstür aufgerissen, wodurch ich aus meinen Gedanken gerissen werde. Yoongi und Hoseok betreten das Café und lächeln mich beide breit an. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Taehyung sich anspannt und die Hände zu Fäusten ballt.
"Hey, ihr zwei Hübschen", begrüße ich die Beiden und laufe um die Theke, um ihnen entgegen zu kommen.
"Hey, ihr Süßen! Hast du mich vermisst, mein Goldschatz?", fragt mich Hoseok und nimmt mich fest in den Arm.
Durch die Regentropfen auf seiner Jacke wird mein T-Shirt etwas nass, aber Hoseoks Umarmungen sind die besten. Man fühlt sich dadurch direkt viel besser.
"Natürlich, ich denk immer zu an dich", erwidere ich lachend und löse mich von ihm, um Yoong einen fetten Schmatzer auf die Wange zu verpassen.
"HÖR AUUUF!", schreit dieser Kampfzwerg direkt lod und versucht sich aus meiner innigen Umarmung zu lösen.
"Nein, ich liebe dich vom ganzen Herzen. Merkst du das nicht? Gib mir einen Kuss und ich bin für den restlichen Tag vollkommen zufrieden", gebe ich von mir und spitze meine Lippen um mein Küsschen zu bekommen, jedoch presst er seine Hand in mein Gesicht und schubst mich weg.
Schmollend verschränke ich meine Arme vor der Brust und sehe dabei zu, wie die zwei Idioten Taehyung begrüßen, der nicht wirklich weiß, wie er sich verhalten soll.
"Nicht so schüchtern, mein Lieber. Nur weil du mit Jeongguk rumgeleckt hast, heißt es nicht, dass wir dich hassen", sagt Hoseok zu ihm und lächelt in breit an, während er um die Theke läuft.
"Jimin hat ihn schon fertig gemacht, darum läuft er nun auf Eierschalen, wenn meine Freunde vorbei kommen", erkläre ich ihnen und beide verdrehen die Augen.
"Meine Fresse... Wieso muss Jimin immer so kratzbürstig sein? Der ist wie ein kleiner wütender Chihuahua, wenn er seine Freunde verteidigt", beschwert sich Yoongi und schüttelt den Kopf.
"Mach dir nichts draus, Taehyung. Jimin ist bei jedem so. Er sieht wie ein Engel aus, aber er ist ein kleines Teufelchen. Der kann bloß nett zu seinen Freunden sein", meint Hoseok seufzend und greift nach Taehyungs Hand, um sie festzuhalten und miteinander zu verschränken.
"Okay", lächelt er ihn unsicher an und schaut verwirrt auf ihre Hände.
"Wieso seid ihr eigentlich hier?", frage ich nach.
"Wir wollten dich nach Hause fahren und eventuell die Too-Good-To-Go Tüte kaufen. Habt ihr noch eine da?", antwortet Yoongi und seine Augen strahlen allein bei dem Gedanken an die Tüte.
"Ja, ich kann sie gerne für euch holen", schießt es aus Taehyung, der innerhalb von zwei Sekunden in die Küche sprintet, um so wenig Zeit mit uns zu verbringen, wie es ihm möglich ist.
Hoseok und Yoongi drehen sich gleichzeitig in meine Richtung und sehen mich erwartungsvoll an. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und entferne mich etwas von Yoongi, aber dieser kommt mir näher und streichelt über meine Brust, was nichts Gutes für mich bedeutet.
"Was wollt ihr von mir?", frage ich sie misstrauisch.
"Könntest du dir vorstellen heute in der Bar auszuhelfen?", bringt Yoongi über die Lippen und kuschelt sich langsam an mich ran.
"Euer Ernst? Ich möchte euch daran erinnern, dass ich eigentlich Urlaub habe und meinen Abend lieber in meinem Bettchen verbringe", kommt es entgeistert aus mir, aber ich kege trotzdem meine Arme um Yoongi, damit er nicht fliehen kann.
"Komm schon, Jeongguk. Jin hat auch gesagt, dass du für die paar Stunden auch ausgezahlt wirst. Wir brauchen heute Abend dringend noch einen Kellner, sonst sterben wir vor Erschöpfung", bettelt mich Hoseok an und kommt schmollend auf mich zu.
Seufzend verdrehe ich die Augen und lasse es über mich ergehen, dass sich beide an mich klammern und mich mit flehenden Äuglein anstarren. Ich habe nicht die geringste Lust noch in der Bar zu arbeiten, nachdem ich den ganzen Tag im Café rumgerannt bin. Aber Zuhause vegetiere ich nur vor mich hin und hasse meine Einsamkeit. Die Idee mit dem Strandhaus steckt immer noch tief in meinen Gedanken fest und so erbärmlich wie ich manchmal sein kann, schaue ich mir dann mein Traumhäuser auf Google an und bin traurig.
"Lassen wir doch Taehyung entscheiden!", ruft Yoongi und zeigt auf diesen, der im selben Moment den Raum wieder betritt.
"Was soll ich entscheiden?", fragt er perplex und lächelt uns an.
"Sag einfach Ja oder Nein", grinst Hoseok ihn an und klopft mir auf den Rücken.
"Ja?", kommt es eher zögerlich aus ihm, wodurch ich den Kopf in den Nacken lege und genervt aufstöhne.
"Wieso nur?!", jammere ich und fühle mich vom Leben bestraft.
Mein schönes Bett wird diese Nacht länger auf mich warten müssen und das ist alles nur Jins Schuld, weil er die beiden Affen auf mich gehetzt hat.
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