Kapitel 7 | Archer

„Hey Kleine", beantworte ich Morgans Anruf nach dem ersten Klingeln. „Hast du meine Nachricht bekommen?"

„Hi, Arch", erwidert sie meine Begrüßung. Ihren Worten haftet ein kühler Unterton an. „Ja, habe ich."

Ich mache es mir in der Mitte meines Bettes gemütlich und schiebe mir ein Kopfkissen in den Nacken, weil das womöglich ein längeres Gespräch werden wird.

Was ich vorhabe, wird Morgan nicht gefallen. Dass sie mir dabei helfen soll, noch weniger. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch in ihren Augen Sinn ergibt, das Verschwinden von Cynthia Levisay - deren Namen ich in Dads Tageszeitung erfahren habe - aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Selbst, wenn ein Gewaltverbrechen aufgrund der örtlichen Gegebenheiten viel unwahrscheinlicher erscheint als ein Unfall. Das Gebiet ist meiner Meinung nach nicht weitläufig genug, um einen Menschen völlig zu verschlingen.

„Und?", hake ich vorsichtig nach. „Hilfst du mir?"

„Das ist doch Wahnsinn, Arch. Du hast ein paar Wochen Freiheit bekommen, damit du dich endlich mal auf dich konzentrieren kannst und du spielst den Helden." Morgan seufzt, was beinahe vollständig vom Klacken ihrer Absatzschuhe übertönt wird. Bestimmt zieht sie im Foyer der Polizeizentrale ihre Kreise, wie der berühmte Tiger im Käfig. „Woher kennst du das Mädchen überhaupt?"

„Ihre Schwester ist mit meinem Bruder befreundet", vereinfache ich Umstände, um meine beste Freundin nicht mit Details zu verwirren.

„Du musst dir um mich keine Sorgen machen. Ich kann ohnehin nicht mehr tun, als mich umzusehen und mit Hunter, seinem Boss oder der Schwester zu sprechen. Außerdem", füge ich hinzu, „brauchst du mir nicht zu erzählen, dass du an meiner Stelle drei Monate Däumchen drehend auf deinem Arsch rumsitzen würdest."

Morgan stöhnt angestrengt.

„Es nervt, wenn du recht hast." Ich höre förmlich, wie sie auf ihrer Unterlippe herumkaut. „Okay, pass auf. Bis morgen früh besorge ich dir ein Satellitentelefon, damit du mich unterwegs erreichen kannst. Und ich werde dich unterstützen, so gut es geht - aber außerhalb meiner Arbeitszeiten und ohne mein Amt zu missbrauchen. Klar?"

In meinen Brustkorb macht sich Erleichterung breit.

„Danke, du hast was gut bei mir. Ich-" Ein dreifaches Klopfen lässt meinen Kopf in Richtung Tür wippen. „Warte mal bitte kurz."

„Okay."

Als ich an den Bettrand rutsche und in wenigen Schritten zur Tür jogge, erwarte ich, Hunter oder Dad in deren Rahmen vorzufinden, doch ich treffe auf Mallorys zierliche Gestalt.

„Hi Peach, alles in Ordnung?"

„Peach?", höre ich Morgan sagen, die sich noch immer in der Leitung befindet. Und ich ärgere mich darüber, die Sprechmuschel nicht zugehalten zu haben.

Mallory fängt an, unruhig am Ärmel des Iron Maiden T-Shirts herumzufummeln, dass sie sich zum Schlafen von mir geliehen hat. Die Intimität des Anblicks entgeht mir nicht. Jeder Millimeter Stoff an ihrem Körper gehört mir. Stoff, der vor dem letzten Waschen meinen eigenen Körper verhüllt hat.

„Ist es gerade schlecht?"

Mallory deutet auf mein Handy.

„Alles gut, ich wollte gerade Schluss machen", gebe ich zurück, was Morgan am anderen Ende mit einem „Autsch" kommentiert.

Mallory blickt mich entschuldigend an und sagt: „Ich weiß, es ist spät, aber ich habe Geräusche gehört und da dachte ich ..."

Ich winke ab.

„Ist nicht schlimm, wirklich."

Sie schenkt mir ein Lächeln, als wir uns betrachten. Ihre dichten schwarzen Wimpern vollführen ein Schattenspiel auf dem Ansatz ihrer Wangen.

„Hey Morgan", richte ich das Wort an meine beste Freundin, weil ich mich unmöglich auf beide Frauen konzentrieren kann, „ist es okay, wenn ich mich noch mal melde, sobald ich das Gerät bekommen hab'?"

„Hast du Frauenbesuch?", bohrt Morgan nach, bekommt aber nur ein trockenes Lachen von mir. Die Frau ist viel zu neugierig. „Komm schon, ich brauche Informationen."

„Schönen Feierabend, Kleine", flöte ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

„Ich bekomme das raus. Hunter und ich haben Nummern getauscht", ruft sie mir noch hinterher, bevor ich das Gespräch beende und mein Handy aufs Bett pfeffere.

„Das war meine beste Freundin", erkläre ich ihr, aber Mallory reagiert nicht darauf und reibt sich stattdessen mit der Hand über den Oberarm. „Und du? Alles okay? Brauchst du irgendwas?"

„Du hattest recht. Das mit dem Wandern war gelogen", bricht es vollkommen unerwartet aus ihr heraus, als hätte sie es nur mit Mühe ausgehalten, die Information bis jetzt zurückzuhalten. „Ich weiß nicht mal, wie man ein Zelt aufbaut, geschweige denn Feuer macht. Meine kleine Schwester ist die abenteuerlustige von uns beiden. Ich studiere Personalmanagement und arbeite nebenbei als Hotel-Rezeptionistin. Schön vernünftig, ja keine Risiken eingehen. Aber dann ist Thia verschwunden und jetzt ist alles anders. Hunter hat sie beim Wandern kennengelernt und sich mit ihr angefreundet. Er wird mir helfen, nach ihr zu suchen. So haben wir uns kennengelernt."

Ich lasse die Hände in den Taschen meiner grauen Jogginghose verschwinden und archiviere jedes Detail, das ich über Mallory erfahren habe. Tausend Fragen schießen mir durch den Kopf, aber die müssen warten.

„Das hab' ich mir schon gedacht", erwidere ich ruhig und überbrücke die Distanz zwischen uns mit zwei kurzen Schritten.

Sie soll sich nicht schlecht fühlen, schon gar nicht meinetwegen. Ich würde in ihrer Situation dasselbe für Hunter tun. Trotzdem hinterlässt gerade sein Mangel an Vertrauen in mich einen bitteren Beigeschmack in meinem Mund. „Ich bin euch nicht böse deswegen. Ihr könnt auf mich zählen. Es ist nur ..." Mallorys Lider flattern auf. Ihr glasiger Blick trifft mich mitten ins Herz. „Ich hab' Angst, dass wir deine Schwester nicht finden und dass ..." ... du dich dein Leben lang fragst, wie du ohne sie jemals wieder glücklich werden sollst. Ich möchte nicht, dass du wirst wie ich.

Das Ende des Satzes stirbt auf meiner Zungenspitze, dabei legt sich eine Schwere über mein Herz. Eine, die nicht ausschließlich von innen heraus kommt, sondern durch das Gewicht von Mallorys feingliedriger Hand auf meiner Brust verstärkt wird.

„Für Hunter bist du ein Held, weißt du das eigentlich?" Ungläubig blicke ich zwischen Mallorys Gesicht und ihrer Hand hin und her, weil ich nicht weiß, was ich sagen soll. „Er ist davon überzeugt, dass du Hinweise finden kannst, die sonst keiner sieht. Und das glaube ich ihm."

„Wieso?", hauche ich.

Ihre Hand umschließe ich mit meiner eigenen. Ich kann nicht länger widerstehen.

„Weil du mich sofort durchschaut hast und", entgegnet sie mit fester Stimme, „weil ich glaube, dass du unsere einzige Chance bist." Ihre Kehle bewegt sich, als sie schluckt.

„Wenn ich dir helfen soll, ist es aber wichtig, dass wir ab jetzt ehrlich zueinander sind." Sie nickt eifrig. Ich drücke ihre Hand. „Warte. Es gibt da aber noch etwas, das du wissen solltest ... Search and Rescue geht, meines Wissens nach, nämlich noch immer davon aus, dass sich deine Schwester nach einem Sturz im Wald verlaufen hat. Deshalb werde ich mich auf die Theorie konzentrieren, dass ihr Verschwinden menschliche Ursachen hat. Verstehst du?"

„Menschliche Ursachen?", fragt sie und legt sich die Hand über den Mund, als sie verarbeitet, was das bedeutet. „Du ... meinst, jemand hat sie entführt oder, oder..."

„Hey", unterbreche ich sie und löse Mallorys Hand von ihrem Gesicht. „Erst mal bedeutet das nur, dass ich dir und Hunter einige Fragen stellen werde, die mir helfen, Cynthia besser kennenzulernen und mehr über die Menschen zu erfahren, die mit ihr unterwegs waren."

„Okay. Bereit, wenn du es bist."

Ich schüttle den Kopf.

„Das hat bis morgen Zeit. Ich halte es sogar für sinnvoller, wenn du mir unterwegs hilfst, den West Coast Trail durch Cynthias Augen zu sehen. Ist das für dich in Ordnung?"

Mallorys Lippen verformen sich zum Hauch eines Lächelns.

„Danke, Archer. Wirklich."

Damit wendet sie sich von mir ab und tritt tiefer in mein Schlafzimmer hinein. Ich schließe die Tür hinter ihr und folge ihrem Blick zum Schreibtisch und meiner neuesten Zeichnung darauf, die ich letzte Woche mit schwarzer Tusche angefertigt habe. Dasselbe Motiv habe ich mir als Tattoo auf den rechten Rippenbogen stechen lassen.

„Ist das ein Panther?", will Mallory wissen, als sie jede Kontur und jede noch so feine Schattierung der Raubkatze ganz genau studiert, deren Maul zu einem Fauchen aufgerissen ist.

„Berglöwe", verbessere ich sie.

„Hat der für dich eine besondere Bedeutung? Ist das dein Seelentier oder Totemtier?

„Nein, aber ich hatte das Bild schon eine ganze Weile im Kopf. Also hab' ich es irgendwann einfach auf Papier übertragen."

„Einfach auf Papier übertragen", wiederholt sie meine Worte staunend.

Es hat etwas Befriedigendes, wie sie bereits zum zweiten Mal heute in meine Kunst eintaucht. Dabei scheint sie sich völlig in den Details zu verlieren, während sich ihr Anblick in meine Netzhaut - und meine Erinnerung - brennt.

„Wusstest du, dass Berglöwen für die verschiedenen First Nations jeweils unterschiedliche Bedeutungen haben?" Mallory löst sich von meiner Zeichnung und blickt zu mir auf. „Viele Westküstenvölker halten es für ein böses Omen, ihnen zu begegnen oder ihre Schreie zu hören, während sie an der Ostküste oft als edle Tiere mit hervorragender Jagdmedizin verehrt werden."

„Aber was fasziniert dich an ihnen?", fragt sie mich erneut, energischer dieses Mal.

Ich überlege einen Moment.

„Sie sind effiziente, einsame Jäger, die weder impulsiv vorgehen, noch sich von fixen Ideen leiten lassen. Sie bewegen sich geräuschlos und warten, bis der richtige Moment gekommen ist, um zuzuschlagen. Das bewundere ich."

„Und es sind wunderschöne Tiere", murmelt Mallory, bevor sie ihre Entdeckungstour durch mein Schlafzimmer fortsetzt. Nur, um ausgerechnet an der leicht verblichenen Fotografie auf meiner alten Zedernholz-Kommode hängenzubleiben.

Mom trägt ihre dunkelblaue Polizeiuniform, das hüftlange Haar hat sie zu einem engen Zopf geflochten, der ihr über die linke Schulter fällt, als sie sich seitlich zu mir herunterbeugt. Ich habe eine ähnliche Uniform an, ein Halloweenkostüm, was schon der kürbisförmige Eimer vermuten lässt, an dessen Henkel ich mich festkralle, als ob es kein Morgen gäbe. Ich weiß noch, wie Mom immerzu versucht hat, Süßigkeiten von mir zu stibitzen.

Ein schwerer Atemzug entfährt mir. Es ist gleichermaßen eine der schönsten und eine der letzten Erinnerungen, die ich mit ihr verbinde und ich bin froh, dass Dad den Moment für die Ewigkeit festgehalten hat.

„Das sind meine Mutter und ich. Da war ich sieben", erkläre ich, noch bevor sie mich nach der Aufnahme fragen kann. „Sie war Polizistin und wurde einen Monat, nachdem das Foto aufgenommen wurde, zu einem Raubüberfall auf eine Tankstelle gerufen. Sie kam nicht mehr zurück. Ihr Name war Rosaria."

In all den Jahren habe ich die Geschichte unzählige Male erzählen müssen und doch brennt jede einzelne Silbe wie Säure.

Mallorys Schultern versteifen sich sichtlich und Schweigen legt sich über uns. Doch das ist in Ordnung, denn Beileidsbekundungen sind für mich viel schwerer zu ertragen. Schöne Worte lösen sich geradewegs in Rauch auf und bringen mir meine Mutter auch nicht zurück.

Doch dann überrascht sie mich.

„Erst dachte ich, dass du nach deinem Dad kommen musst, weil du ihm wirklich ähnlich siehst, aber die Augen hast du von ihr. Sie sind schön."

Ihre Worte hüllen uns in eine seltsame Vertrautheit und ich muss schwer schlucken, um den Kloß in meinem Hals wegzubekommen. Dass ich diese Details mit ihr teilen konnte, verändert die Energie zwischen uns und auch Mallory scheint das zu spüren, als sie mich über ihre Schulter hinweg betrachtet.

Dann fährt sie ganz zu mir herum und ich kann nur reglos dabei zusehen, wie sie sich auf ihre Zehenspitzen stellt und einen Kuss auf meine Wange haucht.

Es ist nur eine flüchtige, unschuldige Berührung, doch sie durchflutet meinen ganzen Körper mit rastloser Energie. Den nächsten Kuss platziert sie auf meinen Mundwinkel. Mein Körper versteift sich, als ihre Lippen leicht geöffneten vor meinen schweben. Sofort fängt mein Herz zu stolpern an und mir rauscht das Blut in den Ohren.

„Peach", knurre ich. „Was machst du da?"

Sie flüstert: „Willst du das alles nicht mal für eine Nacht vergessen? Einfach mal alles hinter dir lassen?"

Ich wünsche mir gerade nichts anderes. Jede Zelle in meinem Körper summt vor Zustimmung und doch schüttle ich den Kopf.

„Nicht."

Aber sie ist so nah, viel zu nah und als Mallorys geweitete Pupillen an meinem Mund hängen bleiben, gestehe ich mir ein, dass ich den Kampf schon verloren habe.

„Willst-"

Sie kommt nicht dazu, den Satz zu beenden, denn da drücke ich meinen Mund bereits auf ihren.

Um uns herum wird alles still, während die Welt in ein Kaleidoskop von Formen, Farben, Gerüchen und Geschmäckern zersplittert.

Mallory stöhnt in den Kuss, als ich eine Hand in ihr Genick und die andere um ihre Taille gleiten lasse. Jeder Funken Vernunft in mir schreit mich aus voller Kehle an, aufzuhören. Stattdessen fahre ich die Umrisse ihrer Lippen mit meiner Zunge nach, bis sie mich eindringen lässt.

Zaghaft forschend spiegelt sie meine Liebkosungen. Meine Zunge neckt und massiert ihre, sie tanzen im selben Rhythmus, geben und nehmen. Bis sie nur noch nehmen.

Mallory wölbt sich mir entgegen. Ihre Hände wühlen sich in meine Haare, als wir uns immer eifriger küssen.

Wie eine Blüte, die sich vor meinen Augen entfaltet. Und mit jedem Blütenblatt, das fällt, fällt ein Stück ihrer Zurückhaltung.

Ich ziehe sie noch näher an mich heran, wodurch wir unser Gleichgewicht verlieren und zur Seite stolpern, bis ihre Rückseite mit einem dumpfen Aufschlag gegen die Wand prallt. Mein großer Körper umgibt ihren wie ein Käfig.

Wir lachen über das Missgeschick und ich nutze die Gelegenheit, sie zu betrachten: Mallorys Haare sind bereits ein wenig zerzaust, aber auch ihr verklärter Schlafzimmerblick und die wund geküssten Lippen lassen sämtliches Blut aus meinem Hirn und direkt in meinen Schwanz schießen.

Ich werde so hart, dass es mir beinahe körperliche Schmerzen bereitet, mir gerade nicht selbst die Erlösung verschaffen zu können, die ich so dringend brauche. Die Muskelstränge in meinen Oberarmen brennen wie Feuer, so sehr kämpfe ich gegen den Drang an, meinen Ständer gegen ihren Unterbauch zu drücken.

„Arch", wimmert sie genau in dieser Sekunde, was das Gummiband meiner Selbstkontrolle endgültig reißen lässt.

Mallory quiekt, als ich ihren Hintern umfasse und sie hochhebe. Instinktiv schlingt sie mir die Schenkel um die Hüften, kurz bevor ich meinen Schritt gegen ihre Mitte drücke.

„Fuck", stöhne ich gegen ihre Kehle, als ich mein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrabe. Das Stakkato ihres rasenden Pulses lässt ihre Halsschlagader vibrieren. Alles geht viel zu schnell. „Das können wir nicht machen." Und doch drücke ich mich härter gegen sie und sauge das Gefühl ihrer zitternden Beine ebenso in mich auf, wie die Hitze ihrer Pussy unter dem dünnen Stoff der Boxershorts.

„Wir sind beide erwachsen. Setz mich ab, Arch", keucht Mallory, die jetzt schwer atmend vor mir steht. Sie nimmt meine Hände in ihre, um sie unter ihr T-Shirt zu schieben, bis sich die heißen, samtweichen Wölbungen ihrer Brüste in meine Handflächen schmiegen.

„Bitte", flüstert sie in meine Haare. Heißer Atem prasselt gegen meine Kopfhaut. Ich will nicht mehr denken, nicht mehr vernünftig sein.

Stattdessen werde ich ihre kleinen harten Knospen in meinen Mund saugen und zwischen meine Zähne ziehen. Ich umschließe sie durch den Stoff des T-Shirts hindurch mit meinen Lippen. Dabei lasse ich Mallory nicht eine Sekunde aus den Augen. Ihre Wangen sind pink, als sie mit geöffnetem Mund den Kopf in den Nacken wirft.

Die Zeit ist um, das T-Shirt muss gehen. Also schiebe ich es bis zu Mallorys Schlüsselbeinen hoch, um es ihr anschließend über den Kopf und die Arme zu ziehen. Mein Schwanz zuckt, als es sinnliche Kurven und einen flachen Bauch mit ein wenig Babyspeck unter dem Bauchnabel freigibt. Ich kann mein Glück kaum fassen.

„Aufs Bett, Peach!", knurre ich und nicke in die entsprechende Richtung.

Der kaum noch sichtbare himmelblaue Ring um ihre geweiteten Pupillen, verrät mir, wie sehr es ihr gefällt, ein wenig herumkommandiert zu werden. Dabei hat sie mir, im Kontrast dazu, vorhin ganz genau gezeigt, was sie wollte. Mit ihr bekomme ich das Beste aus beiden Welten: Eine Prise Unterwürfigkeit und, im Ausgleich dazu, eine gesunde Portion Eigeninitiative.

Mallory bewegt sich langsam auf das Bett zu und gibt mir damit die Gelegenheit, ihre Rückseite zu bewundern. An ihrer Haltung, den weichen Geraden ihres Rückens sowie weiblichen Rundungen um Po und Hüfte erkenne ich, dass sie sie keinen Sport treibt und wenn, dann nur selten. Es stört mich nicht im Geringsten, weil ich sie unfassbar sexy finde und ohnehin gleich ordentlich ins Schwitzen bringen werde.

Sie klettert aufs Bett, dreht sich auf den Rücken und mustert mich schweigend. Ihr Haar ist in wilden Strähnen auf meinem Kopfkissen ausgebreitet.

„Woran denkst du?", höre ich mich fragen. Die kleine Unterlippe verschwindet zwischen Mallorys Zähnen.

„Es ... Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll."

„Bist du nervös?", formuliere ich meine eigenen Gefühle in einer Frage. Es ist auch für mich nervenaufreibend, nicht zu wissen, was ihr gefällt und was nicht.

Mallory beantwortet meine Frage mit einem Nicken.

„Geht mir auch so. Nach dem ersten Sex ist alles viel entspannter", gestehe ich ihr, damit sie weiß, dass sie mit ihren Unsicherheiten nicht allein ist.

„Genau das meinte ich. Ich möchte nur nicht, dass du denkst, ich will es hinter mich bringen oder so."

„Mach' ich nicht", antworte ich. „Und jetzt weg damit." Ich deute auf die Boxershorts von mir, deren Bund sie oben einrollen musste, damit ihr das viel zu große Teil nicht über Po und Hüfte rutscht.

Sie gehorcht und hakt die Finger ein, bevor sie sich die Boxershorts über die Beine schiebt und achtlos auf meiner blau-weiß gemusterten Tagesdecke zurücklässt.

Ein kehliges Stöhnen ist alles, was ich herausbekomme, als ich das sexy V und den kleinen Streifen dunkelblonde Löckchen über ihren Schamlippen entdecke. Mein Ständer drängt sich schmerzhaft gegen sein Gefängnis aus Stoff. Aber er muss sich noch gedulden.

Mit einem gezielten Griff zwischen meine Schulterblätter zerre ich mir unsanft das Shirt über den Kopf, was meine Haare vermutlich in alle Himmelsrichtungen abstehen lässt. Doch Mallorys Gesichtsausdruck ist Beweis genug, dass sie das alles andere als störend findet. Und als ihre Augen auf Wanderschaft gehen, entdeckt sie auch die tätowierte Kopie der Zeichnung des Berglöwen auf meinem Oberkörper.

Es gefällt mir, im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit zu stehen, trotzdem halte ich es keine Sekunde länger aus, sie nicht zu berühren. Ich will mich in einer Welt aus verschwitzter Haut und Hitze verlieren.

Mallorys Augen weiten sich, als ich mich meiner graue Jogginghose sowie der schwarzen Boxershorts in einem Rutsch entledige und meinen Schwanz mit der Hand umfasse.

„Willst du mich, Peach?"

Wie in einer Trance nickt sie. Mehr brauche ich nicht.

Ich nehme eine kleine silberne Verpackung aus dem Nachttisch, die ich nicht mit den Zähnen zerreiße. Erstens bin ich nicht Christian Grey und zweitens will ich das Kondom nicht beschädigen. Ich meine, wer tut so was?

„Ich bin ein Glückspilz", wispere ich, als ich es über meine gesamte Länge abgerollt habe. Ich möchte ihre Nerven beruhigen, ihr die Unsicherheit nehmen. Sie soll wissen, wie geehrt ich mich fühle, dass sie ihren Körper mit mir teilt.

Doch das abgehackte Heben und Senken ihres Brustkorbs verlangt nach mehr. Worte reichen nicht aus.

Endlich knie ich mich neben ihr auf die Matratze, die unter meinem Gewicht einsinkt und öffne ihre Beine weit für mich.

„Küss mich", keucht Mallory, als ich die Arme links und rechts neben ihrem Kopf abstütze und mich über sie beuge. Unser Atem vermischt sich, kurz bevor meine Lippen gegen ihre prallen.

Dieser Kuss ist anders - drängender, hungriger, mehr - und ich bin verrückt nach ihren Händen auf mir. Nach ihren Fingernägeln, die mit Sicherheit gerade Kratzer und sichelförmige Abdrücke auf meinem Rücken hinterlassen.

„Gott, ich will dich endlich ficken", wispere ich in die samtweiche Stelle unter ihrem Ohr. Mein Gewicht verlagere ich auf einen Arm. Ich lasse die Fingerspitzen der anderen Hand über die Innenseite ihrer Schenkel zu ihrer Mitte gleiten, bis ich realisiere, wie feucht sie für mich ist.

Ihre Augen finden meine, für einen Moment atmen wir nicht. Es gibt kein Zurück mehr, für keinen von uns. Und als ich mit einem langen Stoß in sie hineingleite, genieße ich den freien Fall.

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