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„Zuerst musst du mir eine Frage beantworten. Was siehst du vor uns?", gab Penninah nun eine Frage an mich, weswegen ich zunächst meine Brauen nach oben zog und dann auf die Vitrine sah, die auch die ältere Dame permanent angesehen hatte. Ein traditionelles Kleid, das von irgendwelchen Ureinwohnern stammte, befand sich hinter der Glaswand. Verschnörkelte Stickereien und Perlen waren am Saum, sowie an der Taille angebracht, während verschiedenste Muster über das gesamte Beinkleid angebracht waren, jedoch nach all der Zeit allmählich verblasten. „Ich sehe ein afrikanisches Kleidungsstück vor mir", entgegnete ich ihr mit besten gewissen und wandte meinen Blick wieder ab, nur um zu sehen, dass Penninah ihren Kopf schüttelte. „Ließ das Schild", befahl sie mir und deutete mit ihrem dünnen Arm auf das silberne Kästchen, unten an der Vitrine. „Historische Schamanenuniform aus Wakanda", las ich laut vor und wusste noch immer nicht, was die alte Frau von mir wollte, immerhin gab es hier unzählige antike Kleidungsstücke.
„Und was soll ich nun damit?", bohrte ich nach, da ich allmählich etwas ungeduldig wurde. Denn seitdem ich hier war, fühlte ich mich so, als würde ich zur allgemeinen Belustigung dieser Frau beitragen, ohne eine sinnvolle Antwort auf meine Fragen zu bekommen. „Mal wieder vergisst du das Wesentliche, aber ich möchte ja nicht so sein. Wakanda war bis vor wenigen Monaten ein unscheinbares Entwicklungsland, ohne aussagekräftige Exporte. Und urplötzlich bauen sie überall Hilfsorganisationen auf und spenden Unmengen von Geld an Hilfsbedürftige", erklärte mir Penninah, die nun auch wieder auf das alte Kleid blickte. „Ja, das liegt an dem Vibranium", rutsche es mir heraus, weshalb ich augenblicklich meine Handfläche auf meinen Mund presste und mich hastig umdrehte, ob jemand bemerkt hatte, wovon ich sprach. Allerdings fiel mir auf, dass viele der Gäste sich im vorderen Teil des Museums eingefunden hatten, da anscheinend der offizielle Teil des Abends begonnen hatte und nur noch ein paar Anwesende unterhielten sich in den Ausstellungsräumen. „Ja, Vibranium und somit hast du auch deine Antwort", gab Penninah von sich, so als wäre es das natürlichste auf der Welt, dass ein edles Metall die Lösung meiner Probleme sein sollte.
„Sie meinen also, dass Red Stormi Vibranium will? Oder ist sie aus Vibranium, so wie Ultron damals?", erwiderte ich, ohne genauer über meine Überlegung nachzudenken, was meine Sitznachbarin erneut auflachen ließ. „Nein, also selbst wenn die Vorstellung von einem neuen Ultron lustig wäre, so muss ich die leider enttäuschen", kam es von der älteren Dame, deren Worte immer wieder durch kurzes Auflachen unterbrochen wurde. „Aber was dann?", fragte ich weiter nach, denn anscheinend war ich der Rätselslösung näher als ich dachte. „Erinnerst du dich noch an den Meteoriten, der vor knapp einem halben Jahr an der Erde vorbei gezogen ist. War eine ziemlich knappe Angelegenheit", fuhr die Afrikanerin fort. „Ja, aber die NASA hat doch Entwarnung gegeben", meinte ich unbeeindruckt. „Das haben sie zumindest gesagt, aber seit diesem Tag kamen immer wieder kleinere Vorfälle in Verbindung mit dieser Red Stormi vor, weswegen ich mir sicher bin, dass es eine Verbindung mit den beiden Ereignissen gibt und außerdem habe ich durch meine Kontakte und meine Gabe herausgefunden, dass dieser Meteorit aus reinem Vibranium bestand und den Leuten nur erzählt wurde, dass es sich um gewöhnliches Gestein handelt."
Entsetzt riss ich meine Augen auf und brachte meinen Körper in eine aufrechte Position. „Das bedeutet also, dass Stormi gar nicht von der Erde kommt?", platze es aufgeregt aus mir heraus, woraufhin Penninah nur anerkennend nickte. „Aber woher stammt sie dann?", erkundigte ich mich, denn die Lage hatte soeben eine drastische Wendung genommen. „Das kann ich dir leider nicht sagen, denn ich kann nicht das gesamte Universum im Auge behalten. Was ich aber weiß ist, dass sie ihre Kraft aus dem Vibranium zieht. Damals bei dieser Geiselnahme, von der du sicherlich weißt, ging es um die Vibranium-Höhle in Wakanda und als Stormi aufgetaucht ist, hat sie sich nur für die Lage und Beschaffenheit dieses Ortes interessiert. Außerdem trägt sie verschiedene Schmuckstücke und Waffen aus diesem Metall und ihre Augen sind silbern, achte mal darauf, falls du sie sehen solltest", meinte Penninah, die inzwischen eine schwarze Sonnenbrille aus ihrer Handtasche gezogen hatte. „Sie will also die Vibranium Vorräte der Erde, aber wieso?", sagte ich mehr zu mir selbst, als zu der alten Dame, da mein Gehirn diese ganzen Informationen erst mal verarbeiten musste und ich sollte dringendst Rücksprache mit meinem Team halten. „Es ist ein wertvolles Metall, aber das kann nicht der einzige Grund dafür sein", antwortete Penninah auf meine Frage und ich bemerkte, wie sie sich langsam zum gehen abwandte, weshalb ich panisch nach ihrem Unterarm griff, um sie noch kurz dazuhalten. „Und weshalb verheimlichen die Behörden diese ganzen Vorfälle? Nicht mal die Avengers greifen ein?", redete ich weiter auf sie ein und ich bemerkte, wie die Afrikanerin ihre Stirn kraus zog, wodurch sie ihre Falten etwas vertieften.
„Oh, die Avengers greifen teilweise ein Black Panther ist hier, um sein Land zu beschützen, nachdem er erfahren hat, dass eine Irre hinter dem Vibranium von Wakanda her ist und Tony Stark hat nun wohl auch beschlossen sich die ganze Sache mal selbst anzusehen", entgegnete sie mir und befreite ihren Arm aus meinem lockeren Griff. „Und die Behörden tun noch nichts, weil sie Angst haben, vor dem Unbekannten. Ich erkenne eine solche Angst auch in dir Charlize de Ley, du rennst schon viel zu lange vor der Vergangenheit weg und ein Teil vor dem du wegläufst näher sich gerade auf sechs Uhr", bei ihrem letzten Satz drehte ich meinen Kopf blitzschnell herum und konnte sehen, wie sich Tony Stark mühsam seinen Weg durch die Menschen bahnte, die mittlerweile wieder in die Ausstellungsräume geströmt waren. „Hab keine Angst vor dem was kommen wird, Charlize. Die Zeichen stehen auf Krieg und alleine kann man keine Schlachten besiegen, lass die das von einer alten Frau sagen", erklärte sie mir und erhob sich gemächlich von ihrem Platz, da Tony Stark immer näher kam. „Ach und eins noch, vertraue niemandem, nicht jeder steht in diesem Kampf auf deiner Seite, du solltest also deine Verbündeten behutsam wählen", verabschiedete sich Penninah von mir und verschwand im nächsten Augenblick zwischen den Menschen, während ich vollkommen verwirrt auf meiner Bank zurück blieb.
Was zum Teufel meinte sie damit - vertraue niemandem?
„Wer war das denn?", riss mich Tony Stark abrupt aus meinen Gedanken, nachdem er an Penninah vorbei gelaufen war und sie aus dem Augenwinkel gemustert hatte. „Ach, nur eine interessierte Kunstkennerin, mit der ich mich kurz über diese traditionelle Bekleidung unterhalten habe", während ich sprach musste ich mich wirklich zusammen reißen, dass ich der Afrikanerin nicht noch länger hinterher blickte, denn ich spürte bereits wie Tony mich argwöhnisch musterte. „Und deswegen haben Sie die wundervolle Eröffnungsrede verpasst?", gab Tony Stark empört von sich, während ich mich langsam von der Bank erhob und mein Kleid glatt strich, weswegen ich seinen Blick auf mir spüren konnte. „Um was ging es denn genau?", erkundigte ich mich und nahm dabei einen kleinen Schluck von meinem Champagner, ehe ich neben Tony zurück in den Veranstaltungsraum lief. „Ach naja, der Direktor des Museums hat ein paar Worte geredet und natürlich T'Challa Udaku hat etwas zu dem Vortrag beigetragen. Eigentlich besteht dieser Abend sowieso nur aus Essen und Champagner", dabei hielt er sein Sektglas demonstrativ in die Höhe, weswegen ich mich zu einem schwachen Grinsen überwinden konnte. „T'Challa? Der König von Wakanda ist hier?", gab ich erstaunt von mir, selbst wenn ich schon längst darüber Bescheid wusste, dass Black Panther diese Gala besuchen würde, aber dennoch musste ich ja ein wenig überrascht wirken, immerhin wäre Aileen vollkommen aus dem Häuschen gewesen, wenn sie einen König hätte treffen können.
„Ach von ihm sind Sie also beeindruckt?", erwiderte mir Tony fast schon ein wenig beleidigt, jedoch hängte er dann doch nicht ein geschmeidiges Lächeln an seine Aussage. „Na, wer wäre das nicht, bei all dem was er bereits getan hat", stammelte ich, ohne wirklich auf seine seltsame Reaktion einzugehen. „Naja, so beeindrucken war das jetzt auch nicht", murmelte Tony und sah kurzzeitig auf seine polierten Schuhe, ehe ihm anscheinend etwas Wichtiges in den Sinn gekommen war. „Außerdem musste er sowieso schon gehen, also wird es wohl leider nichts mit einem Treffen", erklärte er mir und grinste mich dabei schief an, weswegen ich etwas enttäuscht meine Mundwinkel nach unten zog. „Wo musste er denn hin?", hakte ich nach, obwohl es mich eigentlich nicht wirklich interessierte, schließlich war er ein König, da war es sowieso schon verwunderlich, dass er Zeit für eine unbedeutende Gala finden konnte. „Irgendwelche Vorfälle...politischer Art", konterte Tony und nahm einen ziemlich großen Schluck aus seinem Glas. Allerdings gefiel es mir nicht, wie er seine Antwort so seltsam in die Länge gezogen hatte, da stimmte etwas nicht, so viel war klar und genau damit hatte er meine Neugierde geweckt.
Doch noch bevor ich genauer auf seine Worte eingehen konnte, hatte er bereits clever das Thema gewechselt, um mir nicht weiter Rede und Antwort stehen zu müssen. „Sie waren vorhin so schnell verschwunden, obwohl wir unser Gespräch noch gar nicht beendet hatten", stellte er fest und blieb dann vor einer alten Maske stehen, die aus einem kleinen Stamm kam, der im tropischen Regenwald lebte, zumindest verriet mir das silberne Schild diese Information. „Sie schienen sehr beschäftigt mit Ihren Paparazzi und da wollte ich nicht länger stören", entgegnete ich ihm und betrachtete die wunderschön bemalte Maske. Sie war aus Holz geschnitzt und hatte die Form eines Tigers, was auch durch die bunten, aufgemalten Streifen bestätigt wurde. Zudem war zwischen den Linien ein bezauberndes Blumenmuster angebracht worden, weshalb ich die perfekte Arbeit nur mit offenem Mund betrachten konnte. „Wir hätten ein paar Bilder zusammen machen können. Gefällt Ihnen die Maske?", kam es von Tony Stark, der anscheinend meine Begeisterung bemerkt hatte, denn nun betrachtete auch er das ebenmäßige Holz und die filigran herausgearbeiteten Ohren.
„Ich bin nicht so der Fan von Bildern, vor allem dann nicht, wenn sie in sämtlichen Klatschzeitungen zu sehen sind...", erwiderte ich noch immer ein wenig abwesend, während ich die Maske weiterhin studierte „Und ja, ich finde sie sehr schön", hängte ich dann noch an, da es mir ein wenig zu unhöflich vorkam seine Bemerkung einfach so zu ignorieren. „Aber vielleicht werden Sie ja meine Frau, da darf die Welt ruhig ein paar Bilder von uns sehen", meinte Tony gelassen und man konnte dabei deutlich heraushören, dass er mit mir flirtete. Ein wenig belustigt, wandte ich meinen Blick von dem Kunstwerk ab und sah in seine braunen Augen, die mich aufmerksam beobachteten. „Sie haben doch Miss Potts, da müssen Sie mich nicht als ihre neue Flamme vorstellen", antwortete ich und strich mir dabei eine schwarze Haarsträhne hinter mein Ohr. Doch kurz nachdem dieser Satz meine Lippen verlassen hatte, bemerkte ich, wie ein Schatten über sein so eben noch amüsiertes Gesicht huschte. „Pepper...Ich meine Miss Potts und ich, wir gehen seit einigen Monaten getrennte Wege, sie arbeitet auch nicht mehr für mich und zieht stattdessen ein langen und ausgiebigen Urlaub auf Hawaii vor", erklärte er mir sachlich, wobei man deutlich sehen konnte, dass er um seine Fassung ringen musste und für einen Augenblick verspürte ich sogar so etwas wie Mitleid für ihn. Schließlich war es nie leicht, wenn man von einem geliebten Menschen verlassen wurde, auch wenn es sich bei dem Verlassenem um Tony Stark handelte, der sowieso jede Frau haben konnte. „Das tut mir leid, aber vor ein paar Monaten bei einer Ihrer Präsentationen wirkten Sie noch sehr vertraut miteinander", meinte ich noch immer ein wenig betrübt und sah wieder zu der Maske, um meine Stimmung etwas aufzuhellen. „Manche Dinge halten eben nicht ewig", philosophierte er fast schon ein wenig zu melancholisch „Aber ich sehe, dass Sie sich anscheinend doch für meine Arbeit interessieren", fuhr er fort und diesmal konnte man wieder die Freude aus seiner Stimme hören, weswegen ich auflachte. „Wie ich bereits gesagt habe, ich haben den ein oder anderen Artikel gelesen und ich verfolge außerdem die Nachrichten", erläuterte ich ihm belustigt und stellte zufrieden fest, dass sich wieder ein Lächeln auf seinen Lippen wiederspiegelte, immerhin wäre es wirklich schrecklich gewesen sich mit einem Tony Stark zu unterhalten, der ein gebrochenes Herz hatte.
„Ah ja stimmt, da war was. Aber nun müssen Sie mir auch ein wenig was von Ihnen erzählen", bat er mich, wobei wir beide unseren Weg durch die gläsernen Vitrinen fortsetzten und hier und da an einem Stück stehen blieben, um es länger zu bewundern. „Ach, da gibt es nicht sonderlich viel zu berichten. Ich habe ein Architektur Büro in London und soll in den nächsten Wochen ein paar Vorlesungen an einer Universität halten", erzählte ich ihm und war ein wenig erstaunt, dass er sich für das Leben einer einfachen Frau interessierte. „Das hört sich sehr spannend an, Architektur spielt schon immer eine sehr große Rolle für mich, hätte ich sie früher kennen gelernt, dann hätten Sie mein Haus gestalten dürfen oder das Hauptquartier der Avengers", meinte er, was mich erneut auflachen ließ. „Kann ich mal ein paar Ihrer Projekte sehen", fragte er, weshalb ich nur mit dem Kopf nickte und dann in meiner Clutch nach meinem Handy fischte. Zur Sicherheit hatte ich immer ein paar meiner Bauwerke in meiner Galerie, denn ab und zu musste man ja schon glänzen, was man errichtet hatte oder in meinem Fall - was Jeffree errichtet hatte. „Das ist ja wirklich fantastisch", staunte er, während er durch die modernen Glasbauten und Wohnhäuser wischte, die ich auf meinem Smartphone gespeichert hatte.
„Sie haben wirklich Talent", stellte Tony fest und ich bemühte mich stark meine Verlegenheit zu verstecken, auch wenn mir klar wurde, dass dieses Kompliment eigentlich meinem Kollegen gebührte. „Ach, das ist doch nichts im Vergleich zu Ihnen", murmelte ich und legte das Gerät wieder zurück in meine Tasche, ehe ich mein Glas von der Vitrine nahm, auf der ich es zuvor abgestellt hatte. „Quatsch, es gibt auch die kleinen Helden und für mich sind Sie einer, schließlich machen Sie unsere Welt ein bisschen schöner", beharrte er auf seiner Meinung. „Na, wenn du wüsstest", schoss es mir in den Kopf, während ich nur verlegen lächelte, aufgrund seiner schmeichelnden Worte. Schließlich war er der Mann auf den Aileen solange gewartet hatte, selbst wenn ich als Charlize nichts mit ihm anfangen konnte,aber für den heutigen Abend war seine Gesellschaft ganz amüsant. „Na dann vielen Dank", gab ich noch immer etwas schüchtern von mir. „Jetzt müssen Sie mir aber auch noch Ihren Namen verraten", forderte er, weswegen ich noch einen Schluck nahm, damit mir die ständigen Lügen besser von der Lippe gingen. „Ich heiße Aileen Roux", stellte ich mich bei ihm vor und streckte ihm symbolisch meine Hand entgegen, die er lachend annahm. „Es musste ja etwas französisches sein, bei dem Akzent", erwiderte er und ließ dann meine Finger los, wobei ich merkte, dass er sie etwas zu lange festgehalten hatte.
„Ich hab eine Idee. Wie wäre es, wenn wir diese doch recht öde Veranstaltung verlassen und stattdessen irgendwo schick Essen gehen?", schlug er vor, nachdem er den Rest seines Getränkes in einem Zug ausgetrunken hatte und sein leeres Glas auf das Tablet einer vorbeilaufenden Kellnerin gestellt hatte. „Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist", erwiderte ich ihm und schaute auf meine Finger. Natürlich reizte es mich auf einer gewissen Weise mit ihm auszugehen, immerhin war er ein attraktiver Mann und noch dazu gebildet, aber genauso wusste ich, dass es viel zu gefährlich war mit ihm draußen herum zu laufen. Denn selbst wenn ich Aileen war, war die Gefahr einfach zu groß, dass mich irgendwer erkannte und eins und eins zusammen zählen konnte, schließlich war ich als Geheimagentin schon auf viele Menschen gestoßen, die mich nicht alle mochten.
Doch noch bevor ich eine Entscheidung treffen konnte oder Tony seinen Vorschlag weiter ausbreiten konnte, wurde ich durch ein grelles Blitzlicht geblendet, das links neben mir ausgelöst wurde. Erschrocken drehte ich meinen Kopf in Richtung des Auslöser und blickte in die grünen Augen eines jungen Mannes, um die zwanzig, der eine rote Hose trug, dazu einen blauen Pullover und weiße Turnschuhe, zumindest konnte ich das alles im ersten Moment wahrnehmen. Zudem fiel mein Blick auf die jungenhafte Mütze, die seine braunen Locken verdeckte und die moderne Kamera, die noch immer auf uns gerichtet war. „Mr. Stark ist das Ihre neue Freundin?", rief der Junge euphorisch, während erneut den Knopf betätigte, wodurch der Blitz ausgelöst wurde. Jedoch konnte ich diesmal meinen Kopf rechtzeitig wegdrehen und den Rest meines Gesichts durch meine Clutch abschirmen. Tony hingegen schien voll in seinem Element zu sein, denn er setzte nur ein süffisantes Lächeln auf und dachte nicht einmal daran, dieses Missverständnis aufzuklären. Schlimmer noch, er versuchte sogar mich in eine enge Umarmung zu ziehen, woraus ich mich aber noch mit aller Kraft befreien konnte, bevor ich vollkommen perplex: „Ich muss weg", stammelte und dann aus dem Raum lief.
Hinter mir hörte ich noch, wie Tony rief, dass er nicht mal meine Adresse kannte und der junge Mann ihn weiterhin mit Fragen belästigte, jedoch ignorierte ich alles und raffte stattdessen mein Kleid, um besser rennen zu können. In all diesen Cinderella Filmen hatte es immer so einfach ausgesehen, wenn die jungen Frauen immer in ihren pompösen Ballkleidern die Stufen herunter geeilt waren, um noch rechtzeitig den Saal zu verlassen. Allerdings fand ich meine Situation nicht gerade sehr vorteilhaft, vor allem da mir Tony Stark dicht auf den Fersen war und nur durch die herumstehenden Menschengruppe aufgehalten wurde. Panisch kramte ich in meiner Clutch nach meinem Smartphone, während ich Stufe für Stufe nach unten lief und dabei beinahe über mein schwarzes Abendkleid gestolpert wäre. Als ich endlich das kühle Gerät zwischen meinen Fingern spürte, zog ich es erleichtert heraus und drückte über einen längeren Zeitraum den Home-Button, ehe ich etwas abhetzt rief: „Ava starte schon mal den Motor, wir müssen verschwinden", kurz danach sah ich bereits die hellen Scheinwerfer, die Mitte auf dem Parkplatz angegangen waren. „Sehr unauffällig", dachte ich genervt, weswegen ich mich sicherheitshalber umdrehte, um zu sehen, ob Tony diese Aktion gesehen hatte. Denn es war nicht sehr üblich, dass Autos von alleine ansprangen. Doch dieser wurde soeben von einer weiteren Gruppe aus Reportern aufgehalten, die sich zuvor um den Direktor gescharrt hatten und nun eilig auf Tony einredeten, der somit im Eingangsbereich gefangen wurde.
Erleichtert setzte ich zu einem kleinen Schlusssprint an, was in meinen Schuhen und dem langen Kleid wirklich sehr schwer war, aber glücklicherweise erreichte ich meinen Wagen noch rechtzeitig, weshalb ich Ava eilig befahl auszuparken, denn in meiner gestressten Verfassung wäre ich niemals aus der Parklücke gekommen, vor allem nicht wenn das Steuer rechts war. Mit zittrige Fingern legte ich meinen Sicherheitsgurt an und schaffte es gerade noch zum rechte Zeitpunkt meine Hände um das gesperrte Lenkrad zu legen, da genau in diesem Moment Tony Stark abgehetzt an meine Fensterscheibe klopfte. Jedoch war ich bereits aus der Lücke heraus gefahren und fuhr somit einfach los, ohne auf seine Rufe und das Klopfen gegen meine Tür zu achten. Im Rückspiegel konnte ich noch sehen, wie er zur Seite gewichen war und mir hinterher winkte, ehe ich um eine Ecke bog und er aus meinem Sichtfeld verschwand.
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Hallo :)
Diesmal kommt das nächste Kapitel schon etwas früher, weil ich gerade Zeit hatte und sost die Woche etwas im Stress bin :)
Ich hoffe es gefällt euc bisher, lasst doch bitte mal ein Kommi mit eurem Feedback da, würde mich sehr freuen :)
lg ladyciriloki
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