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„Ehh ja danke", murmelte ich und beobachtete, wie sich das Navigationssystem deaktivierte und der Bildschirm im Armaturenbrett verschwand, da ich soeben auf einen Parkplatz eingebogen war, der sich vor dem Museum befand. Die Fahrt hatte doch länger gedauert als ich angenommen hatte, obwohl sich das Wetter wieder gebessert hatte und mittlerweile der abendliche Himmel zu sehen war. Die Autos, der heutigen Gäste, reihten sich bereits nebeneinander und kurzzeitig fühlte ich mich ein wenig seltsam mit meinem dunkelgrünen Minicooper, da die meisten Leute hier Wägen in einer sechststelligen Preiskategorie fuhren. „Oh man hoffentlich finde ich hier noch einen Platz", wisperte ich vor mich hin, während ich Runde um Runde fuhr und noch immer kein leerer Stellplatz zu sehen war.
In Reihe drei auf der linken Seite!
Meldete sich Ava höflich zu Wort, die augenscheinlich mein Problem erkannt hatte und sofort die Umgebung scannte.
Soll ich für sie einparken?
Erkundigte sie sich erneut und sofort merkte ich, wie ich die Kontrolle über das Steuer verloren hatte und ich nur zusehen konnte, wie mein Auto ganz von alleine um eine Kurve fuhr und auf den freien Platz zusteuerte. „Nein danke! Ich kann selbst einparken!", verteidigte ich meine Fahrkünste vehement, denn Ava hatte bereits den Winkel berechnet, sodass das Auto, halb eingeschlagen, stehen blieb, nachdem ich meinen Befehl lautstark geäußert hatte. „Na gut, jetzt kannst du auch ganz einparken", gab ich letztendlich nach, wobei immer auf den Radio starrte, da es mir seltsam vorkam mit der Luft zu reden und der Bildschirm noch immer eingeklappt war. Ein wenig verkrampft umklammerte ich das gesperrte Lenkrad und sah zu, wie mein Bordcomputer den Wagen zielsicher in die Lücke fuhr, die wirklich sehr eng war, ohne dabei einmal korrigieren zu müssen.
Es freut mich, dass sie meine Hilfe in Anspruch nehmen.
Erklärte mir Ava erneut und es hörte sich für mich wirklich kurz so an, als würde sie sich darüber freuen. Jedoch schüttelte ich nur genervt den Kopf und stempelte ihre Reaktion als Einbildung ab, ehe ich meine Clutch und eine Stola nahm, die auf meinem Beifahrersitz lag und danach den Minicooper verließ, den ich an der Fahrertür absperrte. Für einen kurzen Augenblick verweilte mein Blick im Innerenteil des Autos, um sicher zu gehen, dass Ava sich auch wirklich deaktivierte, schließlich wollte ich keinen Strom vergeuden, ehe ich von einem belustigen Räuspern aus meiner Beobachtung gerissen wurde und ich geschockt aufsah.
Erst jetzt viel mein Blick auf den orangenen Audi, der rechts neben meinem Minicooper stand. Augenblicklich beschleunigte sich mein Puls, als meine Augen zu der männlichen Gestalt an der Fahrertür, des Sportwagens, wichen. Dort stand ein Mann, in einem dunkelblauen Jackett und einer weißen Hose, der oberste Knopf seines Hemdes stand lässig offen und auf seinem Gesicht thronte eine silberne Sonnenbrille mit gelben Brillengläsern. Zudem waren seine leicht ergrauten Haare ziemlich verstrubbelt, wodurch sein luxuriöses Erscheinungsbild ein wenig zerstört wurde. Allerdings hätte ich den Mann überhaupt nicht begutachten müssen, um zu wissen, um wen es sich bei ihm handelte, denn sein Auto war mir aus den sozialen Medien bereits bekannt genug. Vor mir stand zweifelsohne Tony Stark.
Einer der reichsten und schlausten Männer der Welt, jedoch nicht minder eingebildet und angeberisch, weswegen ich ein wenig angespannt ausatmete, denn im Moment sah er mich so an, als hätte er soeben eine lustige Comedyshow gesehen. „Warum muss Thomas immer recht haben", schoss es mir in den Kopf, während ich mich zu einem gezwungenen Lächeln zwang und Tony Stark ein freundliches: „Guten Abend", entgegen brachte, obwohl dieser Abend eigentlich gar nicht mehr gut werden konnte. „Ich habe selten eine Frau so gut einparken sehen. Verraten Sie mir Ihren Trick?", erwiderte er auf meine Begrüßung, weswegen ich sofort innerlich die Augen verdrehte. Schließlich konnten Frauen auch gut einparken, zwar war in meinem Fall Ava in die Lücke gefahren, aber auf eine gewisse Art war sie ja auch eine Frau, was die Sache wieder ausglich. „Können", entgegnete ich ihm trotzig, er sollte nämlich ruhig merken, dass sein Kommentar alles andere als angebracht war. Jedoch grinste er nach meiner patzigen Antwort nur noch mehr.
„Man könnte fast glauben, dass Sie einen Roboter an Bord haben, der für sie das Auto lenkt, denn ich kenne fast niemanden, der in einen solch winzigen Parkplatz ohne Korrektur fahren kann", meinte er, während ich mich etwas von meinen Wagen entfernte. Als er aber das Wort „Roboter" nannte, begann mein Puls wieder zu flattern. Glücklicherweise hatte ich bereits mehr als genug Erfahrungen mit solchen Situationen, weswegen ich ruhig erwiderte: „Die moderne Technologie überlasse ich lieber Ihnen, Mr. Stark", wobei ich mich mit einem überlegenen Lächeln abwandte, meine Stola umwarf und auf das Museum zu lief, an dessen Eingang bereits eine kleine Menschentraube versammelt war. „Sie wissen also doch wer ich bin?", ertönte es hinter mir und als ich mich umdrehte bemerkte ich, wie Tony Stark einen kleinen Sprint hingelegt hatte, um wieder zu mir aufzuschließen. „Natürlich weiß ich das. Ich komme nicht vom Mond", konterte ich ihm etwas abschätzig und sah auf mein Abendkleid. „Nun ja, ihre Reaktion war nicht sehr typisch für eine Frau, die mich zum ersten Mal trifft", und obwohl ich nicht hinsah, wusste ich genau, dass er ein Grinsen auf seinen Lippen hatte. „Keine Sorge, es dreht sich nicht alles um Sie. Ihre Arbeit mag faszinierend sein, aber mehr auch nicht", antwortete ich ihm, wie aus der Pistole geschossen und sah ihn dabei herausfordernd an, immerhin sollte er ruhig merken, dass er nicht für jeden unglaublich heiß war. Selbst wenn Aileen eigentlich dahin schmelzen sollte, aber heute Abend wollte ich eine kleine Ausnahme machen, schließlich durfte er nicht bemerken, dass ich einst für S.H.I.E.L.D gearbeitet habe.
„Sie kenne also meine Arbeit?", hakte er interessiert nach, während wir beide die steinernen Stufen erklommen, die zu dem Museum führten, in dem die Gala bereits in vollem Gange war. „Ja ich habe den ein oder anderen Artikel darüber gelesen", meinte ich, wobei ich etwas abgelenkt war, von den vielen Reportern. Denn genau in dem Moment, als wir beide die beleuchtete Eingangshalle betreten hatten, stürzten sie sich auf uns wie Geier auf Ass. Sofort überkam mich ein unwohler Schauer, als das Blitzlichtgewitter über uns hereinbrach, weswegen ich automatisch meine Clutch vor das Gesicht hielt und mir hastig einen Weg durch die Gruppe von Menschen bahnte, die sich vor uns gebildet hatte. Tony Stark hingegen zog lässig seine Sonnenbrille herunter, die er in seiner Hosentasche versinken ließ, ehe er mir einen gekünstelten Lächeln anfing die Fragen, die auf ihn ein hagelten zu beantworten. Dabei vernahm ich auch Ausrufe wie: „Wer war die Frau an Ihrer Seite?" oder „Gibt es für Pepper Potts und Sie keine Zukunft mehr", wobei sich mir der Magen umdrehte, schließlich gab es für eine falsche Identität nichts Giftigeres als neugierige Paparazzi und Fotos in Zeitschriften.
Ein wenig abseits, stand in einem schwarzen Frack und Zylinder, der Leiter des Museums, den ich bereits aus Bilder von der Homepage kannte, weswegen ich augenblicklich meine Eintrittskarte zückte und mit einem gekünstelten lächeln auf ihn zu lief. Noch während ich mich näherte, verabschiedete er sich von zwei älteren Damen, mit denen er kurz geplaudert hatte und warf auch mir ein Lächeln zu. Er war um die sechzig, groß gewachsen und die Haare, die unter seinem Hut hervorblickten, waren bereits komplett grau verfärbt, dennoch musste ich zugeben, dass er noch ziemlich gut aussah für sein Alter, aber manche Dinge wurden eben im Laufe der Zeit besser.
„Guten Abend", begrüßte er mich freundlich schüttelte meine Hand mit einem festen Händedruck, während er gleichzeitig meine Eintrittskarte durchlas, auf der mein Name stand. „Frau Roux, wie schön, dass Sie es einrichten konnte, mein Name ist Mr. Layer. Ich hoffe unsere Ausstellung wird genügend Inspiration für Ihr neues Bauwerk liefern", plauderte er freudig darauf los und ich war kurzzeitig ein wenig erstaunt, dass er so viel über mich wusste. Aber anscheinend hatte ich wohl einen bekannteren Ruf, als es mir bisher bewusst war, oder Thomas hatte wieder etwas gezaubert. „Ohja, da bin ich mir sicher", erwiderte ich und verstaute die Karte wieder in meiner Handtasche, ehe ich mich ein wenig in der pompösen Empfangshalle umsah. Noch immer war Tony Stark umzingelt von Reportern, allerdings kamen ihm langsam ein paar Sicherheitsmänner zu Hilfe, damit er nicht den ganzen Abend gefangen gehalten wurde. Denn langsam wirkte auch er etwas genervt von den ganzen Fragen, die ich nun nicht mehr verstehen konnte. „Sie hatten ja einen ziemlich rasanten Auftritt", stellte Mr. Layer fest, der offensichtlich meinem kritischen Blick gefolgt war. „Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen, schließlich ist Mr. Stark bekannt, wie ein bunter Hund", erwiderte ich und zwang mich dabei zu einem Lächeln. „Entschuldigen Sie bitte diese indiskrete Frage, aber sind Sie und Mr. Stark wirklich ein Paar?", seine Frage traf mich vollkommen unvorbereitet, immerhin kannte ich Tony Stark gerade einmal ein paar Minuten und hatte nicht wirklich darüber nachgedacht, dass jemand annehmen könnte, wir wären liiert. „Oh Nein, wir haben uns nur zufällig getroffen", erklärte ich ihm hastig, um dieses Missverständnis schnell aufzuklären, woraufhin Mr. Layer freundlich nickte, allerdings sah ich ihm genau an, dass er mir nicht glaubte.
Glücklicherweise wurde unser kleiner Plausch genau in diesem Moment unterbrochen, denn irgendwie breitete sich ein seltsames Gefühl in meiner Magenregion aus, bei dem Gedanken, dass e irgendwelche Gerüchte in die Welt setzen würde. „Wenn Sie mich entschuldigen, da kommt der Vorsitzende des Kunstkreises", verabschiedete sich Mr. Layer von mir und lief auch schon zu einem älteren Herren mit rundlichem Bauch, neben dem eine zierliche Dame stand. Mit einem letzten Umdrehung blickte ich noch einmal zu Tony Stark, der sich noch immer nicht aus dem Bad in der Menschenmasse befreien konnte, bevor ich in einem Seitenraum verschwand, da es langsam Zeit wurde sich auf die Suche nach Penninah Okoye zu machen.
Für die Gala heute Abend war nur der untere Bereich des Museums zugänglich, der aus der Eingangshalle bestand, die mit riesigen Kronleuchtern ausgeschmückt war und in der anlässlich des hohen Besuches, ein roter Teppich ausgerollt war. Die Treppen aus Marmor, die vom Eingang nach oben führten, waren mit roten Bändern abgesperrt, damit niemand sich nach oben verirrte und sich die Leute auf die verbleibenden zwei Räume verliefen, die an die große Halle anknüpften. In beiden Räumen befanden sich bereits ein paar Menschen, allesamt in edler Abendgarderobe und einem Glas Champagner in der Hand. Überall gab es Schaukästen aus Glas, in denen bunt Malereien, Masken, Kleidungsstücke, aber auch Waffen ausgestellt waren und die nun alle mit fachmännischem Blick begutachtet wurden. Nur kurz nachdem ich einen der Ausstellungsräume betreten hatte, kam ein junger Mann auf mich zu, der einen schlichten Anzug trug und ein Tablet mit Gläsern balancierte. „Möchten Sie auch ein Glas Moët?", erkundigte sich der Mann höflich bei mir und hielt mir das blass-goldene Getränk hin, das ich dankend entgegen nahm.
In den Nebenräumen war es beträchtlich ruhiger, als in dem Hauptraum, wie ich zufrieden feststellen konnte. Zwar tummelten sich auch hier die ein oder anderen Fotografen, aber diese waren wirklich an den Ausstellungsstücken interessiert und nicht an Klatsch und Tratsch. „Hoffentlich finde ich Penninah bald", ging es mir durch den Kopf, während ich vorsichtig einen Schluck meines Getränkes nahm und mir nebenbei Vitrine für Vitrine ansah. Allerdings verweilte ich nie sehr lange bei einem Objekt, im Gegensatz zu den anderen Besuchern, immerhin hatte ich eine andere Mission als sie. Langsam durchquerte ich den großzügigen Raum und landete dann in einem hinteren Bereich, wo sich auch schon das Ende befand. Dort waren nur noch einige wenige Stücke ausgestellt, für die sich kaum jemand zu interessieren schien, bis auf eine einzige Frau, die verlassen auf einer Bank saß, die vor einem großen Glaskasten stand. Beinahe hätte ich mich wieder umgedreht, um weiter nach Penninah zu suchen, ehe ich mich noch einmal umdrehte, da ich realisiert hatte, dass meine Informantin bereits vor mir saß.
Ein wenig zögerlich lief ich auf sie zu, denn ich wusste nicht, ob ich bewusst war, dass sie mich heute treffen sollte, wer wusste schon was Liv ihr alles erzählt hatte. Außerdem erschien es mir irgendwie seltsam, wie eine erblindete Frau eine Kunstaustellung besuchen konnte. Vorsichtig setzte ich mich neben sich auf die kühle Bank und zupfte mein Kleid zu recht, während ich sie verstohlen musterte. Sie war wirklich eine bemerkenswerte Frau, das konnte man sofort erkennen, denn trotz ihrer Behinderung saß sie erhobenen Hauptes auf der Sitzfläche mit einem Glas Champagner in der Hand und hatte ein süffisantes Lächeln auf ihren vollen Lippen.
Penninah Okoye trug ein dunkelblaues Abendkleid, mit kurzen Ärmel und sehr viel Spitze um den Ausschnitt, eine weiße Jacke hatte sie um ihre dünnen Arme gelegt, während sie eine schwarze Handtasche auf ihrem Schoss platziert hatte. Ihre leicht grauen Haare, die in Dreadlocks verarbeitet waren, hatte sie kunstvoll nach oben gesteckt und ein paar bunte Perlen in ihre Frisur gearbeitet, was sie irgendwie um Jahrzehnte jünger wirken ließ. Dieser Effekt wurde durch ihr farbenfrohes Make-Up unterstrichen, denn ein blauer Eyeliner umrahmte ihre milchigen Augen und dunkelroter Lippenstift, ließ ihre Lippen noch voluminöser wirken.
„Ich habe Sie bereits erwartet Charlize de Ley", begrüßte mich die alte Dame, weswegen ich mich sofort panisch umdrehte, um zu sehen, ob jemand sie gehört haben könnte. „Oder soll ich Sie lieber Aileen Roux nennen?", fuhr sie fort, nachdem ich mich versichert hatte, dass alles Besucher außer Hörweite waren. „Ja, das wäre ganz gut", antwortete ihr, noch immer leicht nervös und sah, wie sich ein allwissendes Lächeln auf ihr Gesicht schlich, so als hätte sie bereits gewusst, dass meine Antwort so ausfallen würde. „Wenn Sie sich schütze wollen, dann hätten Sie hier nicht mit Tony Stark auftreten sollen. Es wird heute Abend keinen Mann geben, der mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Nicht mal T'Challa wird da mithalten können", erklärte sie mir belustigt. „Ich wollte gar nicht...",setzte ich an, bis ich bemerkte, dass sie überhaupt nichts von meiner Ankunft mitbekommen haben konnte, denn ich hätte sicherlich gemerkt, wenn sie mir über den Weg gelaufen wäre. „Woher wissen Sie von Tony Stark, Sie können uns unmöglich gesehen haben", beendete ich meinen Satz und fixierte sie mit einem strengen Blick, während sie weiterhin auf die Vitrine sah. „Nun ja, ich sehe generell nicht sehr viel", konterte sie mir und lachte dabei schwach auf. „Das meine ich gar nicht. Sie können nicht wissen, dass wir gemeinsam herein gekommen sind", beharrte ich auf meiner Meinung, ohne mich von ihrem Kommentar aus der Bahn werfen zu lassen.
„Mein Kind, ich sehe alles, was in diesem Haus passiert und noch viel mehr. Ich erblicke die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Raum und Zeit haben keine Geheimnisse vor mir", meinte sie ruhig und zum ersten Mal seit unserem Gespräch begonnen hatte, sah sie mich wirklich an. Augenblicklich musste ich in ihre trüben Augen sehen, allerdings wirkten sie ein wenig seltsam, so als würde sich ein kleiner Strom in der Iris bewegen. „Aber das ist unmöglich", stammelte ich perplex. Ich kannte zwar einige Personen mit besonderen Fähigkeiten, schließlich waren ein paar dieser Personen Teil der Avengers, jedoch hatte ich noch nie von jemandem gehört, der zu so etwas fähig war. „Warum solltest du die Einzige sein, die Dinge tun kann", erwiderte sie mir und blickte auf mein Glas, das ich inzwischen fest umklammert hielt. Auch ich folgte ihrem durchbohrenden Blick und stellte fest, dass das komplette Getränk, inklusive des Glases gefroren war. Erschrocken blickte ich auf die erstarrte Flüssigkeit und sah mich noch einmal um, ob auch ja niemand hergesehen hatte. Normalerweise passierte mir so etwas nicht, zumindest nicht in der Öffentlichkeit, aber anscheinend hatten mich Penninahs Sticheleien zu sehr abgelenkt.
„Mein Augenlicht mag mich schon vor einiger Zeit verlassen haben, aber dafür habe ich ein viel größeres Geschenk erhalten", erklärte mir Penninah nach einiger Zeit, in der ich sie stumm angesehen hatte. „Dieser Unfall auf der Straße ist wirklich passiert, da gebe ich deinem kleinen Freund Thomas recht. Aber die Säure hat eine Mutation in meinem Körper ausgelöst, ohne die ich dieses Geschenk niemals bekommen hätte und meiner Meinung nach ist Blindheit und ein paar Narben um die Augen ein sehr geringer Preis für so viel Wissen", nun bemerkte ich diese blassen Linien, die nicht von ihrem Eyeliner und dem Lidschatten verdeckt wurden. „Sie wissen von Thomas?", hakte ich erstaunt nach, denn die alte Dame erstaunte mich immer wieder aufs Neue mit ihren Kräften. „Ja, ich sehe im Moment alles, was dich beschäftigt. Du hast Angst, dass Aileen auffliegen wird, wegen Tony Stark, aber keine Sorge ich kann dich beruhigen. Die Zeitschriften morgen werden kein Wort über euren Auftritt erwähnen. Auch wenn ich wirklich mehr von einer begnadeten Spionin erwartet hätte", ihre letzten Worte hörten sich beinahe wie ein Vorwurf an, weshalb ich unwillkürlich rot wurde. „Es war ein kleiner Patzer. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich direkt neben ihm parken würde", murmelte ich zu meiner Verteidigung. „Ein kleiner Fehler kann oft sehr viel bedeuten", entgegnete sie mir und man konnte deutlich den Nachdruck spüren, den sie ihrer Stimme bei diesen Worten verlieh, weswegen ich sie erstaunt ansah.
„Aber nun gut, ich weiß natürlich auch, wieso du eigentlich hier bist", wechselte die Frau das Thema und richtete ihren Blick wieder gerade aus. „Sie wissen also von Red Stormi? Können Sie ihre Fähigkeiten nicht nutzen, um einfach zu sehen, was sie sie plant und wer sie ist? Weshalb tut sie all diese Dinge? Und warum greift niemand ein?", sprudelten die Worte nur so aus mir heraus, wofür ich nur ein Auflachen von Penninah bekam, ehe ihr Ausdruck wieder ernst wurde. „Ich kann dir keine Antwort auf all deine Fragen geben. Allerdings werde ich es versuchen", setzte sie an und brachte ihren Kopf in eine noch aufrechtere Position. „In all den Jahren, in denen ich diese Gabe nun schon habe, ist es mir noch nie passiert, dass ich die Zukunft und Gefühle eines Menschen nicht lesen konnte. Zwar kann ich meine Kräfte unterdrücken, aber immer wenn ich versuche etwas über Red Stormi herauszufinden, dann sehe ich absolut nichts. Ich weiß nicht was sie vorhat und was sie als nächstes plant, da ich es nicht spüren kann. Es ist fast so, als würde mich irgendetwas blockieren und ich sehe auch, wie deine Zukunft vor mir verschwindet, wenn es um diese mysteriöse Frau geht. Ich kann also auch nicht über Umwege herausfinden, was ihr Vorhaben ist", erzählte mir Penninah und ich schaute nur enttäuscht auf meine Finger. Dieses Gespräch hatte mir also so gut wie gar nichts gebracht, ich kannte zwar nun ein mächtiges Orakel, aber wer hinter Stormi steckte wusste ich noch immer nicht.
Ein schwaches Seufzen entwich meiner Kehle, während ich wieder zu Penninah aufblickte, die schon wieder ein Grinsen auf ihren Lippen hatte. „Also können Sie mir eigentlich gar nicht weiterhelfen? Weil sie blockiert werden? Aber warum hat Liv mich dann zu Ihnen geschickt?", wandte ich mich an sie und sah, wie sich der Ausdruck auf ihrem Gesicht leicht veränderte, so als wolle sie mich nun ermahnen. „Mein Kind, trotz deiner unglaublichen Fähigkeiten, scheinst du oft den Blick für wesentliche Dinge zu verlieren", meinte sie. „Was soll das bedeuten?", hakte ich sichtlich verwirrt nach und fixierte erneut ihre Augen, in denen sich der Wirbel nun wie ein tödlicher Malstrom bewegte. „Du hast mich noch nicht gefragt wer Red Stormi ist", konterte sie und drehte ihren Kopf zu Seite. „Das wissen Sie also? Na und um wen handelt es sich?", erkundigte ich mich, da sie nun wieder mein Interesse geweckt hatte, immerhin war jede Information über Stormi wichtig.
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Hallo ^^
Hier kommt das neue Kapitel mit Penninah Okoye und ich muss sagen, dass ich diese Kapitel echt gerne mag, weil ich ihren Charakter so cool finde :) Ich hoffe euch gefällt es ebenfalls :)
Außerdem weiß ich inzwischen mit wem ich Charlize shippen werde :) Ihr könnt ja mal in die Kommentare schreiben, wen ihr vermutet ^^
Also viel Spaß mit dem Kapitel
ladyciriloki
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