Kapitel 3 - Was tust du mir an
Enthält Depressionen, cutting, Angst, Smut und ähnliches
(P.o.V. Todoroki)
Einige Stunden zuvor...
„Will irgendwer mit auf die Gala?", fragte ich gerade am Pool, da wir, die WG, eine Runde schwimmen war. Alle wollten sogar mit.. bis auf Bakugou.. wer weiß für was das gut war. Wir plantschten also noch weiter, während mir auffiel das Kirishima mittlerweile auf dem Sofa lag. Ich glaube er hatte Augenringe. Leise seufzte ich und tauchte eine Runde durch den Pool. Es tat gut einfach mal die Stille zu spüren, sonst hatte man das ja nie, immerhin lebte ich nun mit Bakugou zusammen.
Nach einer Weile schlug ich vor uns fertig zu machen, da wir schlecht in Badehose auf einer so edlen Gala auftauchen können. Mit Handtüchern liefen wir also alle nach oben und suchten etwas ordentliches zum Anziehen. Mein Outfit war ein einfacher schwarzer Anzug mit Krawatte. Entspannt wartete ich unten und sah mich nochmals um. Der Holzgeruch gefiel mir. Da kam auch schon der Rest und wir liefen los. Midoriya trug ein hellgrünes, ja schon fast weißes, Hemd und darüber eine schwarze Stoffweste. Aufgeregt klopfte mein Herz bei seinem unschuldigem Blick. Schnell wand ich mein starres Sehen ab und begutachtete die Wand neben mir. Es muss ja nicht gleich die halbe Welt erfahren das ich auf ihn stehe, ging es mir durch den Kopf, während ich die Ampel drückte, damit sie möglichst bald auf grün schaltete. „Du hast Kirishima gar nicht gefragt", bemerkte Denki beim überschreiten der Straße. „Der war so müde, als ob der mitgegangen wäre", entgegnete ich nur und versuchte die Orientierung nicht zu verlieren.
Nach einer Weile erblickte ich schon das edle Restaurant. Es gab eine Lobby welche mit großen Glasfronten einsehbar war. Wir hatten wenige Worte gewechselt, allerdings war Shinso besonders ruhig. Er antwortete nicht und erst recht begann er nicht von alleine zu sprechen. Leise seufzte ich und wir betraten die Gala. Unsere Wege trennten sich recht schnell, sodass ich mit Deku allein an der Bar stand. Wir beide tranken einen Cocktail und irgendwie war er danach echt seltsam drauf. Er lachte ständig und lallte etwas. Nach kurzer Zeit hatten wir jeweils einen zweiten Cocktail. Folgend auf diesen lief ich mit dem vermutlich betrunkenem Deku etwas rum und kurz darauf nach draußen, um frische Luft zu schnappen. Plötzlich erhob er seine Stimme: „Man sagt doch.. Betrunkene sagen immer die Wahrheit." Oh Gott was kommt jetzt, ging es mir durch den Kopf als er eine längere Sprechpause machte und scheinbar auf meine Bestätigung wartete. Knapp nickte ich. „Ich bin.. voll in dich verliebt.. und ich würde voll gerne mein Leben mit dir teilen", erklärte er seine Wahrheit. Mit etwas Röte an den Wangen belächelte ich es nur. Wenige Minuten später war er so benommen das er halb hinfiel. Zärtlich fing ich ihn, nahm ihn im Brautstil hoch und lief weiter. Da er nicht mehr Herr seiner Sinne war, beschloss ich in Richtung Heimat zu marschieren. Er faselte einige Sachen auf dem Weg, doch ich blendete es einfach aus. In der Heimat angekommen drang lautes Stöhnen zu mir. Ich runzelte die Stirn und entschied mich einfach möglichst leise zu sein, um wen auch immer nicht zu stören. Stumm trat ich ein und pirschte durch den Flur. Ein nahezu verstörender Anblick bot sich mir: Bakugou, welcher schweißgebadet auf dem Couchtisch lag, und Kirishima, welcher in ihm war. Eine unangenehme Gänsehaut bildete sich bei mir und ich schlich so leise wie noch nie die Treppe nach oben. Dann sollten sie eben ihren Spaß haben, solange sie nicht in mein Zimmer kamen, war mir das ganze relativ. Behutsam legte ich den Grünhaarigen auf mein Bett und fuhr kleine Kreise auf seiner Brust. Dieses kleine Wesen hatte sich tatsächlich betrunken. Möglichst still zog ich meine Schuhe aus und legte mich wie eine Katze um ihn. Seine Wärme verbreitete ein angenehmes Kribbeln auf meiner Haut und sein ruhiger Atem beruhigte mich immer mehr. Zaghaft strich ich durch sein Haar und fiel langsam in das endlose Loch der Träume.
(P.o.V. Shinso)
Sollte ich ihn fragen? Sollte ich weiterhin schweigen? Tat es nur wegen ihm so weh? Wollte er mich wirklich verletzen?
All diese Gedanken schwirrten immer wieder durch meinen Kopf. Stumm stellte ich das Glas auf dem Tisch ab und lief in Richtung Toiletten. Wenige Betrunkene kamen mit entgegen. Schnell schloss ich mich in einer der Kabinen ein und spürte wie die heißen Tränen ihren Weg über mein Gesicht fanden. Ein kaum hörbares Schluchzen verließ meinen Mund, während immer mehr Tränen über meine Wangen flossen und bereits anfingen meine Sicht zu versperren. Leicht schlug ich gegen die Kabinenwand und lehnte meinen Kopf gegen diese. Normalerweise störte mich alles schmutzige, unhygienische oder fremde, doch heute nicht. Heute hatte ich einfach einen kompletten Zusammensturz und dieser fand genau jetzt statt. Denki Kaminari hatte mich zerbrochen.. vielleicht sogar gebrochen. Weinend und schluchzend ließ ich mich auf den verschmutzen Boden sinken. Ich hatte es verdient.. alles.. angeschrien zu werden... schmutzig zu sein.. gequält zu werden...
Um mich nochmals an alles zu erinnern zog ich meinen Ärmel hoch.. tiefe Schnitte zeigten sich mir. Doch es war nicht genug Qual.. man musste mich soweit foltern bis ich kurz davor war zu sterben.. aber den Tod hatte ich dann doch nicht verdient.. dafür war ich zu schlecht.. meine rechte Hand wanderte in die Tasche des Jaketts. Eine kleine Verpackung ließ sich herausnehmen. Langsam öffnete ich sie und eine silberne Klinge zeigte sich mir. Ohne lange nachzudenken schnitt ich.. und schnitt.. immer tiefer.. und länger.. in immer kürzer werdenden Abständen. Das Blut tropfte auf den Fliesenboden unter mir, doch es sollte mir recht sein.
Einige Minuten vergingen und ich war mittlerweile mit beiden Armen fertig. Wenige Schnitte zierten auch meine Beine. Gequält seufzte ich und stand auf. Ich zog die Ärmel über die Wunden. Es blutete durch, aber was sollte es, immerhin würde es niemanden stören. Zitternd öffnete ich die Türe, schmiss die blutige Klinge in einen Mülleimer und begann mir das Blut von den Händen zu waschen. Plötzlich packte mich jemand an der Schulter. „Wieso tust du das!", schrie er. Ich schwieg. „Rede mit mir..", kam es schon deutlich leiser. Denki starrte mich an. Er sah mein Leid.. aber vielleicht sah er es wie der Rest.. hoffentlich.. er musste es so sehen.. denn ich war Schande... Gerade als ich mich abwenden wollte sah ich die Tränen die seine Augen verließen. Was hatte ich getan? „Wieso..?", schluchzte er nur verzweifelt. „Warum interessiert es dich überhaupt was ich tue und was nicht?", gab ich kalt von mir, ohne wirklich sprechen zu wollen. „Weil ich dich liebe Shinso.. ich liebe dich so sehr und es tut so weh zu sehen wie du immer mehr zu sterben scheinst..", erklärte er sich. Kurz war ich geschockt, aber wand mich kalt ab. „Zu viele Menschen wollten mir genau das schon weiß machen." Mein Herz schmerzte, meine Muskeln zitterten, doch ich ging ohne noch etwas zu sagen. Ich wollte es nicht ertragen erneut von jemandem ausgenutzt zu werden. Ich liebte ihn zwar, aber das was er sagte war eine Lüge.. warum sollte er mich sonst anschreien? Deprimiert seufzend verließ ich die Gala und lief zu der nächstbesten Notapotheke. Sie gaben mir Wundheilsalbe, Verbände und Kompressen, sowie Desinfektionsmittel. In irgendeinem Park, setzte ich mich auf eine Bank und zog mein Jackett aus. Das Mondlicht spendete ausreichend Licht und ich begann den ersten Arm zu desinfizieren. Es zog ziemlich, aber ich ignorierte den Schmerz.
Es war wie eine nie endende Zeitschleife, doch irgendwann schien ich doch fertig zu sein. Mit bandagierten Armen und bandagierten Schienbeinen, saß ich nun mitten in der Nacht auf dieser verdammten Bank. Ich wusste nicht was ich wollte und was nicht, ebenso konnte ich nicht entscheiden ob ich die Schande war oder doch die anderen Menschen. Erneut fanden Tränen ihren Weg über mein Gesicht. Wütend schlug ich einmal auf die Bank, um folgend darauf feststellen zu müssen das es ziemlich schmerzhaft ist. Schluchzend zog ich meine Knie zu mir und starrte in den Himmel. Plötzlich legte sich eine warme Hand auf meine Schulter und ehe ich much versah saß die Person neben mir. „Hör mir zu Shinso.. es tut mir Leid..", murmelte eine mir bekannte Stimme. „Wieso schreist du mich an und sagst dann ständig das du mich liebst?", nuschelte ich und sah kurz zu ihm. Er seufzte und begann leise zu sprechen: „Ich versuche dich zu schützen .. denke ich..." Scheinbar fiel ihm mehr dazu nicht ein, was mich dazu verleitete die Initiative zu ergreifen. Sanft drückte ich meine Lippen auf seine, um sie keine Sekunde später wieder zu lösen. „D-denki", stotterte ich kaum hörbar und spürte wie meine Wangen anfingen zu kochen. Er lächelte und wirkte so glücklich, dass es nahezu unglaubwürdig war. Schmal erwiderte ich sein lächeln, doch wieso machte es mich glücklich? Meine Gedanken schienen sich umentschieden zu haben, denn es wirkte so als würde ich Denki doch Vertrauen schenken. Seine Lippen legte sich auf meine. Zärtlich erwiderte ich den Kuss und spürte wie er sich löste und meinen Kiefer hinab küsste. Leise keuchte ich und zeigte damit das er meine Schwachstelle fand. Errötet drückte ich ihn sanft weg, während er mich anlächelte.
Einige Zeit an Stille verging, bis wir uns dann dazu entschieden ein Hotelzimmer zu buchen. Meine Beine schmerzten.. alles schmerzte.. gerade war ich noch glücklich und schon ging es mir wieder schlecht. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, doch scheinbar tat ich dies nicht gut.. oder er durchschaute mich einfach... Seine Hände umgriffen meine Taille und eine dieser rutschte, während dem Laufen, zu meinen Kniekehlen. Sanft nahm er mich hoch und begann zu telefonieren. Scheinbar ging es um das Hotel, also schwieg ich einfach und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Seine Schritte ließen mich leicht wippen, während seine Stimme immer leiser wurde. Meine Augen fielen zu und ich driftete langsam weg.
Helligkeit weckte mich und ich fand mich allein auf einem großem Doppelbett wieder. Mein erster Gedanke galt Denki Kaminari und mein zweiter seinem momentanem Aufenthaltsort. Leise wimmerte ich und strampelte die Decke weg. Mit halbgeschlossenen Augen richtete ich mich auf und begab mich zu einem kleinem Kühlschrank, aus welchem ich Wasser nahm. Alles schmerzte wieder, während ich dasaß und trank. Plötzlich öffnete sich die Tür und Kaminari kehrte zurück. So schnell wie es mir möglich war sprang ich ihm entgegen und schlang alles was ich hatte um ihn. „Sh-Shinso", brachte er hervor und schloss die Tür. Sanft verband ich unsere Lippen und spürte wie mir zwei Tränen die Wange hinabliefen. Behutsam strich er sie weg und zog mich mit zum Bett. „Was hast du auf dem Flur gemacht?", erkundigte ich mich gerade noch hörbar. „Ich hab mit den Idioten diskutiert ob ich berechtigt sei ein Hotelzimmer anzumieten, außerdem ging es um Preise et cetera", erklärte er und zog sein Shirt über den Kopf. Ungewollt errötete ich und blickte zur Seite. Ich meinte ein 'süß' vernommen zu haben, ignorierte es jedoch und zog Hose und Socken aus. Leise murrend verkroch ich mich unter der Decke. Von diesem Platz aus beobachtete ich jede seiner Bewegungen und begann seine ausgeprägte Muskulatur zu studieren. Recht schnell machte ich Bekanntschaft mit seiner Wärme, welche mich wohlig umschloss. „Was tust du mir nur an", hörte ich ihn noch hauchen, bevor ich wieder in einen tiefen Schlaf verfiel.
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