Kapitel 12 - Rot wie das Blut in meinen Adern
(P.o.V. Bakugou)
Gähnend lag ich auf dem Sofa und starrte mein Armband an, welches ich zu Weihnachten bekommen hatte. Dieser Bauch machte mir echt zu schaffen. Nicht mal bequem liegen konnte ich. Knurrend rollte ich mich von der einen Seite auf die Andere. „Hey Babe", ertönte es da fröhlich aus dem Flur. „Endlich bist du da", murrte ich und zog ihn in einen Kuss. „Alles okay?", fragte er sogleich besorgt. „Nein! Ich kann nicht bequem liegen, es ist kalt draußen, unsere Zukunft sieht fragwürdig aus und ich bin echt durch!", klagte ich. Er seufzte und setzte sich zu mir. Mein Handy vibrierte. 'Kommt bitte vorbei' leuchtete es auf. Meine Mutter.. was wollte sie von uns. „Na dann komm", lächelte er mir zu und zog mich auf die Beine. „Ich hasse dich", murmelte ich nur. „Ich hab dich auuch liiieb!"
Er war für meinen Geschmack viel zu gut gelaunt, dennoch ging ich mit ihm mit. Wir standen vor der Haustür und klingelten. Mein Vater öffnete uns mit ernster Miene die Tür. Unsicher traten wir ein und setzten uns an den Tisch. „Wir müssen uns unterhalten..", begann sie, „Du erinnerst dich bestimmt noch an den Tod deines Großvaters.." Stumm nickte ich und legte meinen Kopf schief. Er war einige Jahre nach meiner Großmutter gestorben, doch diese hatte ich nie gekannt. „Er hat dir ein Haus vererbt..", gab sie zu und schob mir Dokumente zu. Meine Augen wurden groß und eines meiner Probleme zerplatzte wie eine Seifenblase. Ich schwieg.
Wir hatten noch wenige Sachen beredet, bekamen etwas Geld um uns einzurichten und gingen dann zu dieser Adresse. Es lag in einer Allee, in welcher nur wenig andere Häuser standen. Wir gingen die Treppen hoch und schlossen die dunkle Holztür auf. Es war sehr staubig innen und wenige Möbel standen noch herum. „Solang wir das innerhalb von zwei Monaten hinbekommen", knurrte ich und nieste wegen des aufgewirbeltem Staubes einmalig. „Bestimmt!", lachte er und zog mich wieder heraus.
Sobald wir unser kleines Zimmer erreichten, holte er den Grundrissplan heraus und zeichnete ihn ab. Wir hatte drei Etagen zu planen: Keller, Erdgeschoss und erster Stock. „Ich wäre dafür wir nehmen einen der Kellerräume als Waschküche", schlug er vor und ich nickte. Schnell beschriftete er einen der Räume. „Ich hätte total gerne einen Wellnessbereich", schwärmte ich und er nickte lachend. „Ansonsten sollten wir die Räume als Stauraum nehmen." „Ja das sollten wir wohl", stimmte ich zu und überflog das Erdgeschoss. „Hier sollte die Küche hin, dort dann das Wohnzimmer und das Esszimmer hier. Wir sollten die Tür durch einen offenen Rahmen ersetzten", erklärte ich meinen Plan und bekamen ein glückliches Nicken. „Dort könnte eine Leseecke hin und in diesen kleinen Raum ein Gästebad. Außerdem wäre es doch geschickt wenn wir noch einen zweiten Eingang zum Essbereich hinzufügen." Nun bestätigte ich ihn. So planten wir weiter und entschieden oben ein paar Zimmer freizulassen, falls wir erneut ein Kind kriegen sollten.
Die Monate vergingen und irgendwann war dann schon Februar. Ich, hochschwanger, quälte mich dazu, noch die letzten Vorbereitungen zu treffen. Wir hatten den fünften zweiten. Die Schwierigkeiten mit der Beweglichkeit waren unfassbar, aber ich war stolz auf mich, dass unser kleines Mädchen solange in mir verblieb. Ein Schmerz durchzuckte mich und ich fauchte auf. „Eijrou!", schrie ich aus voller Kehle und ließ mich auf dem Sessel nieder. Entsetzt kam er angestürmt. Seine Haare waren zerzaust, denn es war früh morgens. Doch ich konnte schon lange nicht mehr gut schlafen, weshalb ich mit Glück bis sechs Uhr schlief. „Sie kommt! Eijrou! Sie kommt!!", schrie ich ihn an und verkrampfte mich. Ehe ich mich versah, lag ich auf seinen Armen und wurde durch die halbe Stadt getragen. Er rannte wie der Blitz und in Windeseile stand ich bei der Gynäkologin. Alles ging viel zu schnell, als das ich es registrieren könnte, allerdings könnte das auch an den Schmerzen liegen.
Stunden vergingen und irgendwann meinte ich zu hören, wie die Kirchenglocken 23:45 Uhr schlugen. Es dauerte nicht lange, da hörte ich das Schreien eines Babys..Akame.. ging es mir durch den Kopf. Eijirou saß neben mir und umklammerte meine Hand. „Wir nennen sie Akame", flüsterte ich zu ihm und schloss meine Augen.
Als ich diese wieder öffnete saß Eijirou mit einem Baby auf dem Arm da. „Gib sie mir..", krächzte ich und er lächelte mich an. Er stand auf, kam zu mir rüber und legte mir das Baby auf den Oberkörper. Wie ich es geahnt hatte, besaß sie rote Augen, welche mich eindringliche ansahen. Langsam hievte ich mich auf und nahm sie in meine Arme. Leise gluckste sie und strahlte mich an. Dünne schwarze Haare bedeckten ihren Kopf und ein Grinsen legte sich auf mein Gesicht. „Ich liebe dich Eijirou.. und ich liebe unsere Tochter", hauchte ich und zog ihn zu mir um ihn zu küssen. „Die Ärztin meinte das du bald entlassen wirst."
Er hatte Recht. Nach wenigen Tagen verließen wir das Krankenhaus und liefen erstmal zu dem WG-Haus. Wir benötigten ja Klamotten und nach einer halben Stunde erreichten wir das Haus. Akame war den ganzen Weg über still und zog an meinen Haaren. „Machst du auf?", fragte ich ihn und er tat direkt das erfragte. „Bakugou!", rief Blitzbirne mir zu und rannte in einem Affenzahn auf mich zu. Mit einem Schritt zur Seite wich ich aus. „Oh!", machte er und begutachtete das kleine Bündel in meinen Armen. „Hallo!", quietschte er fröhlich und sie quiekte zurück. Ihre Hand landete in seinem Gesicht und tatschte ihn ab. Glücklich lachte sie. „Räum du mal die Sachen zusammen ich glaub ich und Akame sind hier noch beschäftigt", wies ich ihn an und verschwand im Wohnzimmer. Shinso gesellte sich zu mir und erkundigte sich, ob er sie halten könnte. Vorsichtig gab ich ihm das Kind, welches er freudig ansah. Ihre Hände streckten sich nach oben und erwischten seine Haare. Perplex ließ er Akame einfach machen. Grinsend nahm ich sie von seinem Arm und setzte sie auf meinen Schoß. „Wie heißt sie?", fragte er. Endlich jemand der das wissen will. „Akame" „Wie dieser Name von dem Anime? Wie war der noch gleich.. Akame ga kill.. glaub ich" „Nein nicht deswegen. Akame steht für rote Augen." Seine Lippen formten ein 'o', doch es verschwand ebenso schnell wieder. „Katsuki, komm!", wurde ich mal wieder dazu aufgefordert mich zu bewegen. Laut seufzte ich und folgte ihm. Mit ziemlich viel Gepäck liefen wir zu unserer neuen Wohngegend. Erschöpft ließ ich mich auf die Couch fallen. Bald würden wir wieder dem Unterricht beiwohnen. Am besten frage ich meine Mutter oder die Kirishima's ob sie nicht auf Akame aufpassen können, während wir die Schule besuchten. Vielleicht kann ich sie hin und wieder auch mitnehmen. Eijirou hatte sie nach oben in ihr Bett gebracht, welches noch in unserem Zimmer stand. „Lass uns schlafen gehen.. vielleicht kriegen wir eine Nacht lang Schlaf", gähnte ich und er nickte.
Tatsächlich konnten wir die Nacht durchschlafen und dies hielt auch weiter an. Scheinbar hatten wir ein sehr pflegeleichtes Kind.
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