14.

Nach einiger Zeit, in der wir über Gott und die Welt gesprochen hatten stand Niklas auf einmal auf.

Fragend blickte ich ihn an. ,,Was ist?"

,,Bin mal kurz weg, muss auf die Toilette."

,,Oh Achso."

Niklas began damit sich fortzubewegen und war auch schon kurze Zeit später im Haus angelangt.

,,Sitzt du oft hier oben?", fragte ich Finn, um die Stille zwischen uns zu überbrücken.

Er seufzte einmal kurz auf, bevor er mir letztendlich antwortete. ,,Das kommt immer auf die momentane Situation an, wenn es zu stressig in meinem Leben wird nehme ich mir die Zeit dafür, um ein wenig zu entspannen."

,,Schulstress?", fragend blickte ich ihn an.

Finn stockte einmal kurz, bevor er mir erneut eine Antwort gab. ,,Unter anderem."

Da ich das Gefühl hatte, dass Finn dieses Thema nicht weiter vertiefen wollte, was ich auch verstehen konnte, ich mein wer redet schon gerne mit fremden Leuten über seine Probleme, ließ ich es liegen.

,,Komm mal mit.", sprach Finn nun und stand auf.

,,Wohin?", irritiert sah ich ihn an, da ich nicht mit einem so plötzlichen Stimmungswechsel, von bedrückt auf motiviert, gerechnet hatte.

,,Wart's ab, ist kein weiter weg.", erklärte Finn, bevor er auch schon nach rechts, die Wand entlang, zum Ende der Dachterasse gegangen war.

Neugierig folgte ich ihm und entdeckte eine Art Leiter, die das Dach hinaufführte. ,,Was wollen wir hier?"

Finn ging einen Schritt zur Seite, ehe er mir antwortete. ,,Siehst du da vorne, neben dem Schornstein, diese kleine Art Plattform? Da sitzen sonst immer die Schornsteinfeger, jetzt klettern wir da mal hoch."

,,Ist das überhaupt sicher?", skeptisch sah ich die Plattform und die Leiter an, ich hatte tatsächlich eher weniger Lust darauf nachher im Krankenhaus zu liegen, auch wenn mir das den Museums Besuch morgen ersparen würde.

,,Ja natürlich, ich sitze dort oben ziemlich oft mit meinem Bruder, wenn er mal hier ist.", antwortete er mir.

,,Du hast einen Bruder?"

,,Ja, aber er studiert und ist mittlerweile ausgezogen.", sprach Finn und ich konnte etwas wie bedauern in seiner Stimme ausmachen. Er schien wohl sehr an seinem Bruder zu hängen.

Ich selbst hatte keine Geschwister, doch ich wollte auch nie welche haben. Natürlich hat man seine Geschwister lieb, doch ich wusste auch, dass man mit Geschwistern oftmals einen weiteren Stressfaktoren im Leben hat, wie zum Beispiel Niklas mit seinen beiden Brüdern und der Schwester.

,,Nun komm, Ladys first.", forderte Finn mich auf die Leiter hochzuklettern, was ich dann auch tat.

Oben angekommen setzte ich mich auf die kleine Plattform und lehnte mich an den Schornstein.
Finn war kurz danach auch oben angekommen und setzte sich neben mich.

,,Es ist wunderschön hier.", überbrückte ich die Stille und sah mir die Aussicht noch einmal genauer an.

,,Das stimmt, das ist es."

Langsam wand ich mich Finn zu und stockte, als ich bemerkte, dass er mich beobachtete.

Ein Blick in seine Augen genügte, um dort festgehalten zu werden.

Ich studierte die wunderschönen Augen, dieses perfekten Jungen der hier vor mir saß. Ich konnte, in der sonst normal braunen Farbe, kleine goldene Farbtupfer ausmachen, die mich in ihren Bann zogen.

Langsam glitt mein Blick, keine Sommersprosse auslassend, sein Gesicht hinab, bis ich letztendlich bei seinen Lippen ankam.
Den vollen und so weich aussehenden Lippen.

Ich spürte auch Finns Blick, der eine angenehme Spur auf meiner Haut hinterließ.

Langsam kamen wir uns näher, bis nur noch ein kleiner Zentimeter unsere Lippen voneinander trennte.

,,Jil? Finn? Jemand da?", rief Niklas auf einmal und riss Finn und mich somit aus unserem fast-kuss.

Erötend sah ich auf meine Hände, die ich in meinem Schoß zusammengelegt hatte und wusste nicht ob ich Niklas dafür hassen oder lieben sollte.

Hey Hey Hey,

Pech würd ich mal sagen.  ^^

Bye bye

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