Die obligatorische Romanze
POV der Augen von Schackqueline
Schackqueline schlug die Augen auf. Und wieder zu. Und wieder auf. Instinktiv wollte sie nach einem Wecker greifen und ihn gegen die Wand werfen, doch da kein Wecker in Reichweite war, warf sie sich mit dem Schwung selber aus dem „Bett" in dem sie lag.
Sie schlug hart auf dem Boden auf.
»Au, verdammte Scheiße, ich habe mir bestimmt alle Beine und die Nase gebrochen!« schrie sie auf.
In Wahrheit war sie zwar nur von einem etwas höheren Trümmerstück der Schule (es schien einmal eine kunstvoll bemalte Wand gewesen zu sein, jetzt erinnerte es mehr an moderne Kunst) auf ein tieferliegendes (ein Stück eines Spindes, auf dem die Buchstaben H.G. + D.M. innerhalb eines Herzens eingeritzt waren) gefallen, dennoch fühlte es sich für sie wie ein Sturz aus dem zweiten Stock an, da sie „zerbrechliche Knochen" hatte - zumindest sagte das der Arzt in ihrem Kopf.
Schackqueline überlegte, ob sie aufstehen und nach anderen Menschen suchen, oder einfach liegenbleiben sollte. Sie entschied sich für letzteres, schließlich war sie ja immer noch davon überzeugt, sich beide Beine gebrochen zu haben, und sie war echt nicht der Typ von Mädchen, der Schmerzen vorgaukelt, um Mitleid und Aufmerksamkeit zu bekommen.
»Hilfe!«, schrie sie. »Ich bin verletzt! Hilfe! Ich brauche Mitleid und Aufmerksamkeit!«
Schackqueline schrie für eine volle halbe Stunde (gefühlt) dann hatte sie keine Lust mehr und kroch wahllos in eine Richtung, um einen Menschen zu finden, dem sie von ihren Schmerzen erzählen könne.
Nach einer Weile (in der sie bereits aufgestanden war; das kriechen dauerte ihr einfach zu lange), sah sie ein paar Haare hinter einem weiteren Stück Schutt. Sie legte sich wieder hin und kroch langsam jammernd auf die Haare zu.
Als sie endlich ankam, sah sie, dass es sich tatsächlich um einen Menschen handelte - oder zumindest um einen menschlichen Kopf. Scheinbar hatte ihm ein Stück herumfliegendes Papier den Kopf sauber von den Schultern getrennt.
Das sah Schackqueline allerdings nicht, da sie durch die schlechten Lichtverhältnisse (es dämmerte bereits) und ihre Krokodilstränen nicht gerade viel erkennen konnte.
»Ich habe mir meine Beine gebrochen!«, jammerte sie. »Jetzt werde ich nie wieder laufen können! Und nie wieder Schuhe kaufen können!« (Bei diesem Gedanken kamen ihr tatsächlich die Tränen.) Schackqueline wischte sich schnell die Augen trocken, um zu gucken, ob ihr Gejammer erfolgreich war.
Der vermeintliche Mensch zeigte keine Regung, sondern starrte mit weit aufgerissenen Augen und Mund nach vorne.
Na gut, dachte Schackqueline. Dann muss ich aufs nächste Level wechseln. Sie legte sich auf den Rücken, hielt sich jeweils abwechselnd ein Knie und rollte sich schreiend hin und her.
Wie es der Zufall wollte, verlor sie das Gleichgewicht und fiel so unglücklich, dass ihre Lippen genau auf denen des Kopfes landeten.
Sie waren hart und kalt.
Plötzlich wurden sie weich und warm.
Und ehe Schackqueline wusste, was zum Teufel hier passierte, stand der (Ex-)Kopf, der nun auf magische Weise einen absoluten Bad-Boy-Körper bekommen hatte, auf, während er sie weiterhin in den Armen hielt und sie sich küssten.
Schackqueline legte ihre Hand um seinen Hals und sie küssten sich weiter.
Nach fünf Minuten (oder drei Sekunden, zumindest kam es Schackqueline so vor) lösten sich ihre Lippen und der Ex-Kopf/Bad-Boy sagte: »An der Straße steht mein Audi R8. Wollen wir bei mir zu Hause noch einen Café trinken?«
»Ja... bitte...« hauchte Schackqueline und schloss die Augen, als der Bad-Boy sie langsam die zerstörte Schultreppe hinuntertrug.
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