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Raphael
Nach draußen erblickt Ciel, als sie im Auto seines Arbeitskollegen sind.
Die Firma Starlight hat angerufen, als er rausgehen wollte.
Sie habe angerufen, um ihnen Bescheid zu geben, dass sie in weniger als 10 Minuten da sein werden.
Und nun sind sie bereits seit einer gewissen lange Zeit unterwegs.
Wohin es ihnen führt, dies weiß nur der Fahrer selbst.
Nachdenklich beobachtet der jüngere die anderen Autos, die an ihnen vorbeifahren.
Ebenfalls in diesem Moment in seine Gedanken versunken scheint neben ihn Sebastian zu sein.
Kein Ton verlässt seine Lippen.
Stumm ist sein Blick nach vorne gerichtet, was um ihn passiert blendet er komplett aus.
Der Fahrer schwieg auch eine Zeit lang, scheint jedoch so langsam diese Stille nicht mehr ertragen zu können.
Ein Seufzer verlässt seine Lippen, gefolgt von einem Räuspern.
»Als wir uns das erste Mal sehen konnten, wahrt ihr Gesprächiger.
Und jetzt schweigt ihr die ganze Zeit.
Ist denn bei euch alles in Ordnung.«
»Es ist alles bestens«, antwortet Ciel.
Sebastian sagt weiterhin nichts.
Verwundert erhascht er sich nun doch einen Blick zu ihm.
Seine Augen zeigen einen seltsamen Ausdruck, was er nicht von ihm wirklich kannte.
Eine richtige Zuordnung fand er für diesen Ausdruck ebenfalls nicht, dass er überhaupt an eine Emotion denken konnte.
»Sebastian«, sagt er so leise, dass das menschliche Gehör es nicht wahrnehmen kann.
Die Augen des angesprochenen legen sich auf ihn.
Durch dringlich sehen sie in seine.
Verwirrung macht sich in ihm breit, und eine Unsicherheit.
»Was ist?«
Versucht er so Stumpf zu fragen, wie es ihn möglich ist.
»Ich mache mir über etwas Gedanken, worüber Ihr kein Interesse haben müsst.
Es ist für euch unbedeutend.«
Mit einem Lächeln weißt er ihn ab, und doch ist seine Stimme besorgt.
Sodass der junge Phantomhive ebenfalls nur sorge tragen kann.
»Ich habe jedoch daran Interesse.«
»Nun... Wenn es so ist, dann sollten wir vielleicht nach der Arbeit darüber sprechen.«
Nach diesen Worten erstand wieder ein Schweigen zwischen den beiden.
Ciel dreht seinen Kopf ein weiteres Mal von ihm ab, um wieder nach draußen zu sehen.
Die einzelnen Autos, die an ihnen vorbeifahren beachtet er nicht mehr sonderlich.
Seine Gedanken bringen ihn in einer Welt, weit außerhalb von der Realität ...
Nach einer Stunde erreichten die drei endlich ihrem Ziel.
Der Fahrer steigt als Erstes aus, dann Sebastian.
Die Türe zu seinem Herrn öffnet er, dass dieser ebenfalls aussteigt.
»Und hier soll der Dreh sein?«
Sein Blick gelangt nach unten, zu seinen Schuhen, als diese den Boden berührten.
Tragischerweise muss er verstellen, dass sich Matsch schnell daran verfangen werden wird.
Denn der Boden ist voll damit, somit ist es unmöglich ohne jeglichen Schmutz diese Umgebung zu überqueren.
»Ach Iwo. Hier draußen werden wir nicht drehen.
Drinnen in der alten Hüte wird der Dreh sein.
Du bist aber ein ganz gewagter, kleiner.«
Schmunzelt der, von dem Ciel den Namen nicht kannte - weshalb sein Name nun Fahrer trägt.
Gewagt? Er? Niemals!
Wie könnte er es nicht denken, wenn diese Firma bloß über komische Kauze besitzt.
Nicht mal ein einziger ist im Sinn gekommen, was solche Drehs für Folgen haben können.
Keiner außer Ciel.
Und er macht es trotzdem...
Natürlich nur für seine Firma.
Sein Blick legt sich wieder auf Sebastian.
Nur für seine Firma...
»Wie wird der Dreh diesmal aussehen?«, neugierig fragt es Sebastian.
»Nun. Es ist nichts Spannendes.
Doch bevor ich es euch erkläre, sollten wir hineingehen.
Das Wetter scheint langsam gegen uns zu werden.«
Nach oben zeigt er, wo sich bereits viele dunkle Wolken tummeln, um ein Gewitter anzukündigen.
Dunkler wird es und ließ die Umgebung etwas Finsternis geben.
Kinder würden jetzt weinend nach Hause rennen, um sich von ihren Eltern trösten zu lassen.
So war damals Ciel auch, als er von der Reinheit der Kindheit beschenkt wurde - bevor das Unglück passierte...
Zusammen gehen sie den Waldweg entlang.
Leicht plätschert es bei jedem Schritt, den sie machen.
Die Luft riecht nach Regen und Blätter, und Wiesen, die feucht sind.
»Sebastian«, flüstert Ciel.
Ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
»Bleibe stehen.«
Der angesprochene weitet erstaunt seine Augen.
Doch gehorcht er.
Ciel kommt, nicht weit von ihm, ebenfalls zum Stehen.
Der andere Mann bemerkt dies nicht, sondern redet munter weiter.
Bis seine Stimme nur minimal zu hören war.
Den Moment nutzt der kleinere, um auf zu Atmen.
Endlich ist der Kauz weg.
Klar, er ist da wegen der Arbeit.
Trotzdem hat Ciel es keine Minute länger mit ihm ausgehalten.
»Verzeiht. Doch weshalb wollten Sie, dass ich hier stehen bleibe?
Sie wissen doch, wir müssen arbeiten.
Oder wollt ihr bereits aufgeben?«
»Natürlich nicht! Mir ist meine Firma tatsächlich noch sehr wichtig.
Weshalb ich ans aufgeben, kein einziges Mal gedacht habe.
Auch wenn es schwierig ist, es nicht zu tun.
So ziehe ich es weiter durch.
Doch ich frage mich, ob du es noch willst.
Dein Schweigen verärgert dich.«
»Schweigen? Wir sprechen doch miteinander, mein Jung-«
»Ich meine nicht jetzt! Bei der Fahrt.
Du sorgst dich. Was du sonst nie tust.
Ist es wegen des Dreh?
Wenn dies so ist, dann sage es mir jetzt und nicht nach der Arbeit.«
»Sie liegen falsch. Natürlich hat es nichts mit dem Dreh zu tun.
Es hat mit der Aura zu tun, die hier ganz in der Nähe ist.
Ja. Ich bezweifle sogar, dass diese sich in der Hüte befindet.
Weshalb ich es erst Zuhause sagen wollte.«
Der jüngere hebt eine Braue, und sieht hinter sich.
Sein Auge glüht, damit er das alte Häuschen ganz genau ansehen kann.
Noch immer ist er nicht geübt seine Fähigkeiten zu kontrollieren, weshalb er seine menschliche Gestalt nicht als Schutz einsetzen kann, während er seine Dämonen Kraft einsetzt.
»Ich verspüre nur 10 menschliche Auren. Etwas was mir sorge bereiten kann, jedoch nicht.«
»Dies könnt Ihr auch nicht.
Ihr wart ein Mensch und seid dann ein Teufel geworden.
Ich war ebenfalls ein Mensch, dann ein Engel und schlussendlich ein Teufel.
Deshalb verspüre ich mehr als Ihr jemals mit euren Kräften verspüren könnt.«
Ein Engel war Sebastian?
Ein reines Geschöpf?
Dies kann nicht möglich sein.
Noch nie konnte er jemals rein gewesen sein.
Doch lügen tut sein Butler nicht, und da kann er sicher sein.
Allerdings...
»Wieso erzählst du es mir jetzt?«
Die Augen des schwarzhaarigen verschließen sich.
Das falsche lächeln, was er die ganze Zeit trägt, verschwindet.
»Wir werden verfolgt.
Während der Fahrt schon.
Es war schneller als wir es waren hier, um sich in der Hüte zu verstecken.
Doch ich.
Ich kenne ihn zu gut, um seine Aura erkennen zu können.
Viele Jahrtausende habe ich mit ihm verbracht, und nach dem ich gefallen bin.
Ja. So habe ich gehofft, ihn nie wiederzusehen.«
»Von wem ist hier bitte die Rede?«
Doch der Butler verschließt die Lippen lieber als weiterzusprechen.
Stumm sieht er ihn mit einem Blick an.
Der gefährlich wirkt.
Durch dringlich, undurchschaubar -
herablassend.
Ciel bleibt jedoch tapfer.
Geht sogar einige Schritte näher zu ihm, um zu zeigen, dass er nicht aufgibt.
»Sag es mir, jetzt.«
»Es wäre besser, es euch nicht zu sagen.«
»Dies interessiert mich nicht.
Was besser, oder schlecht ist, entscheide immer noch ich.
Also verrate mir, über wen du geredet hast. Oder soll ich es dir befehlen?«
»Raphael«, nennt er den Namen, ohne eine Mimik zu verziehen.
»Raphael?«, hinterfragt Ciel.
»Reden wir über den Engel der Heilung?
Über den Pilger.«
Nicht viel weiß er über ihn.
Er habe noch nie die Heiligen Schriften gelesen.
Seine Eltern waren zu seiner Kindheit nicht gerade gläubig.
Was auch damit zu tun hat, dass seit Generationen alle in der Unterwelt agieren.
Doch die Namen der einzelnen Erzengel, die kennt Ciel.
Jedoch kennt er diese nicht lange.
Aus langweile habe er vor paar Jahren eine Doku über Engel sich angesehen.
Neugierde habe ihn dazu geritten, kein wirkliches Interesse.
Lange konnte er diese Neugierde jedoch nicht stillen, da Sebastian schnell vom Einkauf nach Hause fand.
Somit fehlt ihn Information - wenn diese richtig wäre.
»Wir reden genau über ihn, mein junger Herr.
Über einer der vielen lästigen Engeln.
Nicht der stärkste, doch der klügste.
Wenn man bedenkt, dass gerade er für die Heilung zuständig ist an den Gläubigen.«
Man hört die Abneigung in seiner Stimme.
Den Hass, den er gegenüber dem himmlischen Wesen verspürt.
Ciel sah selten solch eine Abneigung in den Blick seines Dieners.
Nur ein Wimpernschlag genügt, und der Blick war ausgelöscht.
Weg.
Als wäre er nie da gewesen.
»Denkst du, er ist unser wegen hier?«
Noch einen Schritt näher geht er zu Sebastian, sodass dieser hinunterschauen musste.
»Ich bin mir nicht im Klaren.
Eine Möglichkeit wäre es.
Somit sollen Sie besser aufpassen, was Sie sagen.
Nun sollten wir jedoch zurückkehren zu den Menschen.
Unsere Abwesenheit solle schließlich den Erzengel keine Vorahnung hervorbringen.«
Eine warme Hand packt die von Ciel.
Nicht wirklich reagieren kann er, als der schwarz haarige ihn mit zieht.
Zu sehr ist er auf die Wärme der Hand fixiert.
Die Haut kribbelt an dieser schnelle - angenehm.
Natürlich, es fühlt sich gut an.
Trotzdem entreißt er seine Hand und geht schneller.
Die Kälte begrüßt ihn zurück.
Sowie ein Hauch von Einsamkeit.
Sebastian merkt er dicht hinter sich, doch aus irgendeiner seltsame Weise sagt er nichts, wegen der Reaktion.
Kein Spott, kein Kommentar - nicht einmal ein Schmunzler.
Nur ein Schweigen seiner Seits.
Der Wind wird stärker, was die Bäume leicht hin und her wiegen lässt.
Es knarrt.
Mehrere Blätter lassen sich von dem Wind hinfort tragen.
Ein Blatt folgt der jüngere mit seinem Blick.
Ein abgestorbener Blatt, durch die Dürre.
Die tagelang London heimgesucht hatte, die so langsam endet.
Ciel möchte seine Hand nach dem Blatt ausstrecken, doch jemand anderes kommt ihn zuvor.
Eine größere, leicht bräunliche Hand hat sich nach dem Blatt ausgestreckt.
Sie erscheint makellos zu sein, weshalb diese beschmutzt wirkt, durch den Blatt.
Er möchte wissen, wer ihn da zu vorkam, weshalb er seinen Blick nach vorne richtet.
Saphir blaue Augen blicken sofort in sein blaues Auge.
Der Blick seines Gegenübers ist neutral und abwesend.
Als würde er nicht in sein Auge blicken, sondern von dem eines anderen.
»Wären Sie so freundlich, uns durchzulassen?«
Sebastian steht plötzlich ganz dicht neben Ciel.
Eine seine Hände legt sich auf die Schulter von ihm, was dem fremden mehr als nur etwas ausmacht.
Denn eine Braue hebt sich von ihm.
»Tue nicht so, als würdest du mich nicht kennen, Abschaum der Hölle.
Du kennst mich noch sehr gut.
Doch dieser junge Mann da, der kann mich nicht kennen.
Der wird mich nicht kennen können.
Und dennoch sieht er mich.
Trotz das er ein Teufel ist und ich mich momentan von allen nicht sichtbar gemacht habe, die unreine Wesen sind, sieht er mich.
Ich frage mich, wie es möglich sei.«
»Oh? Weshalb kann ich dich sehen?«
»Tue nicht so, als wüsstest du es nicht!
Das Blut eines Engels verschwindet nicht.
Selbst wenn es unreine Dinge getan habe, so bleibt es immer ein Teil des Körpers.«
Ciel ist sich nun im Klaren, wer es ist, der vor ihnen steht.
Raphael.
Einen brauen Umhang trägt er.
Was den meisten Teil seines Kopfes bedeckt.
Seine Augen sind nicht richtig sichtbar, durch die grüne Haare, die darauf sich gelegt haben.
Die Brille, die er trägt, scheint nicht mehr ganz heile zu sein.
Da ein kleiner Glassprung zusehen ist.
Etwas Dreck ist ebenfalls auf seine alte Tracht zu sehen.
Sowie der Stock, den er bei sich trägt, nicht mehr ganz in Takt ist.
Den hätte Ciel umgehend ausgetauscht, als er noch in der Zeit war, wo die Männer Stöcke bei sich trugen.
»Weshalb bist du hier?«
Ciel war es, der es fragte.
Nicht Sebastian.
Raphael sieht ihn nun wieder an.
Dieses Mal allerdings so, als würde er sich komplett auf ihn fokussieren.
»Eine schlaue Frage, die du da stellst.
Ja. Schlauer als mich ignorieren zu wollen.«
Ganz kurz schaut er zu Sebastian; »Du kannst von dem Jungen Lernen.
Er hat noch die Neugierde, die du vor Jahren abgelegt hast.«
Die Hand möchte er zu ihm ausstrecken, doch der schwarz haariger Teufel geht einen Schritt zurück.
»Antworte mein Herr und dann lass uns durch.
Wir müssen arbeiten.«
»Natürlich verstehe ich es. Ich bin ebenfalls gekommen, um zu arbeiten.
War ich zumindest.
Denn vorerst muss ich euch um einen Gefallen bitten.
Was mir äußerst unangenehm ist.«
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