Zeit zum Essen?

Den Weg aus dem Bad ist schnell gefunden.
Ciel stolperte förmlich hinaus, seine Wangen dabei in ein rot.
Etwas stimmt nicht mit ihm, ob er vielleicht krank wird?
Ausgeschlossen. Ein Teufel kann nicht krank werden.

In ihm taucht eine schlimme Vorahnung auf.
Die Begrifflichkeit „mögen" ist hier zu finden.
Sein Körper und sein Geist mögen langsam Sebastian und das gefällt ihm absolut nicht.
Denn der Butler ist ein Angeber, der meint besser, als die Welt zu sein.
Was er natürlich auch zeigen muss, in allen Momenten.
Verächtlich Seufzt er.
Wenn er wirklich anfängt, ihm zu mögen, so ist er nicht mehr klar im Verstand.
Die Zeit, die er mit ihm verbringt, kann Mitschuld haben.
Schließlich sind sie die ganze Zeit miteinander zusammen ...

Zu dem Wohnzimmer geht er, um seine Gedanken erst einmal zu verwerfen.
Nicht weiter möchte er darüber einen Gedanken verschwenden.
Auf dem Sofa setzt er sich hin und schaltet den Fernsehen ein.
Ja er hat einen, aber nur um seine Zeit zu vertreiben.
Spannend war es nicht gerade, nur was für zwischendurch.

Sport, Nachrichten, Talkshow, Musik.
Es war irgendwie nichts dabei, wofür es sich lohnt, die Zeit zu verschwenden.
Nicht einmal die Nachricht von einem Massenmörder interessierte ihn.
Schlussendlich entscheidet er sich für irgend so eine Doku über ein Wald.
Besseres findet er einfach im Moment nicht.

Die Uhr tickt laut und aufdringlich, dazu kommen noch die Stimmen von den Nachbarn, die sich in ihrem Zimmern lautstark unterhalten, nur Sebastian kann er nicht hören.
So leise wie es nur eine Raubkatze sein kann, die auf der Lauer ist, geht er ins Wohnzimmer.
Das einzig, was Ciel hier vernehmt, ist seine Aura.
Langsam kommt diese näher und setzt sich auf dem Sessel neben dem Sofa hin, die Leckereien die er gemacht hat, stellt er dabei auf dem Tisch.

»Was ist?«, fragt Ciel ohne einen Blick auf ihn zu richten.
Keine Antwort erhält er im ersten Moment.
Natürlich kann er es nicht auf sich sitzen lassen.
Sein Blick legt er auf dem anderen.

Das Augenpaar von Sebastian ist starr zu ihm gerichtet.
Man findet dort etwas Bedrohliches wieder.
Sie glühen und sind nicht menschlich.
Man kann sie bestialisch bezeichnen.
Denn der Wahnsinn findet man dort wieder.
Ebenfalls sind die Pupillen zu Schlitzen, was ihn noch mehr als Raubtier wirken ließ.

»Wie lange muss es noch weiter gehen? Wie lange muss ich noch ohne eine Mahlzeit euch dienen?
Ihr habt mich auf die Erde gefestigt.
Mich grob an euch gebunden, mit dem roten Schicksalsfaden.
Ihr nährt euch, während ich, ich, der stärkste Teufel auf Höllen, euch Seelen zubereiten muss. Während mein Magen kläglich nach Nahrung schreit.«

Seine Stimme ist tief.
Nicht menschlich klingt es.
Sollte es auch nicht, da es bedrohlich wirken solle.

Wie es scheint, kann der perfekte Butler sich nicht mehr beherrschen.
Das schadenfrohe Lächeln, was auf die Lippen des jungen Teufels liegt, ist nicht zu übersehen.
Er ergötzt sich an den leid des anderen mit solch ein Vergnügen.
Wie ein Sadist freut er sich über das Leid des anderen.
Mitleid, dies hat er nicht.
Wird er auch nicht haben, nicht für ihn.

Sebastian weißt es.
Ein animalisches Knurren verlässt seine Lippen.
Der Raum wird mit einem Mal in ein tiefen Schwarz getaucht.
Dass man nicht einmal seine Hand vors Auge erkennen konnte.
Und das Schwarz, nährt sich Ciel rasant.

Grob wird er von dem Schatten in eine liegende Position gedrückt.
Es beugt sich über ihn.
Die Krallen bohren sich in das menschliche Fleisch tief hinein, während er die Hände des jungen momentanen Menschen nach oben drückt.

Das schadenfrohe Lächeln wicht von seinen Lippen und wird mit einem schmerzerfüllten Ausdruck ersetzt.
Er merkt, wie sich die Krallen der Pranken immer tiefer hineinbohren.
Noch nie hat er Sebastians Teufelsgestalt zur Sicht bekommen, ist heute der Tag?
Hat er es so übertrieben und somit Sebastians Grenzen überschritten?

Etwas Feuchtes, merkt er über seine Halsschlagader fahren.
Es ist warm und brennt fröhlich auf sein Hals wie das Höllenfeuer.

»Vielleicht gelange ich endlich wieder Freiheit zurück, würde ich euch umbringen.«
Zurück zu seiner menschlichen Form wandelt er sich, das Blut, was auf seine Finger klebt, leckt er genießerisch auf.

»Bastard«, murmelt Ciel etwas beschämt.
Auch wenn Sebastian ihn verletzt hat, war er nicht wütend auf ihm.
Er kann ihn verstehen in dieser Hinsicht und wird ihn nicht tadeln, zumindest nicht dafür.

Angewidert reibt er sich über sein Hals mit seiner Hand.
»Hast du dich ernsthaft gewagt, meinem Hals zu lecken?«

»Ich habe gehofft, so wieder Interesse an euch zu bekommen, wenn ich mich wieder an euren damaligen Geschmack zurückerinnere.
Ich muss jedoch gestehen, dies war etwas dreist von mir über euch her zufallen, Verzeihung.
Doch um Klarheit zu erlangen, war dies nötig.«

Nur dreist? Und es war nötig?
Es war widerlich und zeigte keine Spur von Respekt.
Wo war sein damaliger Butler nur geblieben?

»Hast du Klarheit bekommen?«

»Die hab ich. Ich habe keinerlei Interesse an euch«

»Dann gehe endlich herunter von meinem Körper, du bist schwer!«
Das Gewicht verschwindet von Ciels Körper, endlich wieder ein wenig Luft zwischen die beiden.

Das Blut tropft noch weiter aus seinem Handgelenk auf dem Sofa.
Der Stoff saugte es ein und ließ rot-, schwarze Flecken erscheinen.
»Du hättest anders dein Zorn zu mir ausdrücken können, jetzt brauchen wir eine neue sitzt Möglichkeit.«
Von dem Sofa richtet er sich auf, bleibt jedoch sitzen.
Kurz schaut er zurück zum Fernseher.
Eine Werbung erscheint in diesen Momenten, eine Werbung über Rainbow.

»Wollten Sie schon immer angenehmen und guten Sex haben, mit ihr-«, dies genügte Ciel, er schaltete den Fernsehen ab.

»Und sowas muss ich mit dir machen?
Wie Widerlich! Mich auf einem Bett zu räkeln, während du unter der Decke des Bettes auf mich bist und irgendwas tust?
Das ist doch empörend und ... Und ....
Lach nicht darüber!«

Sebastian hält seine Hand vorm Mund, während er kichert.
Für ihn war es äußers amüsant, wie unschuldig sein Herr doch war, obwohl er schon ein respektvolles Alter in sich trägt.
Kurz räuspert er sich wieder, setzt sich auf den Sessel hin, um Ciel anzusehen, wie als würde er das Programm sein.
Irgendwie wird er zu Jahr, zu Jahr schöner.
Sein Aussehen ist geblieben, doch sein Charakter hat sich geändert.
Früher hätte er Sebastian ausgeschimpft, hätte er ihn ein wenig Angst eingejagt und verletzt.
Doch jetzt, nahm er es hin und zeigte auch ein wenig Verständnis.
Vielleicht ist sein junger Herr doch erwachsen geworden.

»Nimm dir etwas von den Keksen, ich weiß das da drinnen kleine Seelen sind, die du von den Menschen brav entwendest, hast, für mich.«

Wie Bitte?
Überrascht weiten sich die Augen des Butlers.
Hat er nun endlich geschafft, dass er ein wenig gnädig ist?
Hervorragend wäre es, zu hervorragend um wahr zu sein.
Ciel ist nicht so.

»Vielen Dank, mein junger Herr.«
Gerade als er zu greifen will, stoppt er doch im letzten Moment.
Seine Augen schließen sich wütend.
»Die Seelen, sind weg.«
Wie er es sich gedacht hat, musste es sich natürlich bewahrheiten ...

»Natürlich sind sie es. Ich lasse deine Tat nicht unbestraft auf mich sitzen.
Du warst respektlos zu mir, doch glaube nicht, dass es die letzte Strafe heute werden wird.«

'Womit hab ich solch ein Bengel im Leben nur verdient?'



Der Abend im Hause Phantomhive ist wie jedes Mal friedvoll, langweilig.
Ciel liegt wach, da ein Teufel nicht wirklich schläft und Sebastian?
Ja, er putzt die Wohnung zum dritten Mal per Hand.
Sonst hat er nichts zu tun, sonst kann er nichts tun.
Keine Feinde gibt es mehr für Ciel Phantomhive, da sie alle gestorben sind.
Und da Ciel ein Teufel ist, muss er auch nicht unbedingt das morgige Dinner schonmal vorbereiten, kurz gesagt; außer Haushalten und manchmal sein Herr auf die Sprünge zu helfen muss er gar nichts machen.
Das ist ermüdend.
Früher konnte er wenigstens die Bediensteten zurechtweisen, heute ist aber alles anders.
Alleine lebt er mit sein Herr.
Alleine in diese ruhige Wohnung.
Er solle sich nicht beschweren, so hat er wenigstens auch mal seine Ruh ....
Die Ruhe vor dem Sturm trieft es wohl eher.
Denn Ruhe herrscht es bei den Phantomhive nie, dies musste Sebastian schon früh lernen.
Sogenannte Albträume sind noch heute ein treuer Begleiter für seinen Master, auch wenn er nicht schlafen musste, so tat er den Fehler und machte es.
Das Resultat darauf waren düstere Träume, die Trauer mit sich brachten.

Die Ciel alleine durchlebten wollte.
Tief in sein Innern sperren wollte und Sebastian noch heute nicht zeigen wollte.

Hell leuchtet der Mond und ließ den schwarzhaarigen von seiner Gedankenwelt hinaus.
Der Mond scheint an diesen Abend, der einzige zu sein, der in Gesellschaft leisten zu wollen scheint, durch die offene Vorhänge.
Leicht seufzt er und packt das letzte Geschirr in den Schrank.
Für heute sollte es genug sein.
Er schließt den Eichenschrank wieder und lehnt sich an den genauso braunen Kühlschrank an.
Sein Magen fühlt sich leer an, dazu fühlt er sich sexuell frustriert.

Schon seit Jahren hat er mit niemandem mehr verkehrt, weshalb er eher Mürrisch, als gut gelaunt wirkt.
Wann sollte er es aber auch machen?
Sein Herr kann er nicht so einfach verlassen, nicht jetzt.
Niemals wahrscheinlich.
Selbst ist er ein Teufel, somit hat er bessere Kontrolle über Sebastians Leben und an Fälle wird nicht mehr so wirklich gearbeitet.
Die Polizei, sowie die Scoutland Yard besitzt Technologie, weshalb sie ein Wachhund nicht mehr benötigen.

Ciel ist nutzlos für diese Welt,
wieso will er also noch bleiben?
Nichts sollte ihn noch halten, nicht mal einen erbärmlichen Menschen sollte ihn noch halten können hier zu bleiben, und nicht doch den Pfad der Hölle treten zu lassen.

Sebastian besitzt kein Verständnis für Ciels Taten, doch das, so glaubt er - hat er noch nie gehabt.
Stumm ist er ihn immer gefolgt, doch damit sollte jetzt so langsam Schluss sein!
Sein Magen schmerzt und er selbst merkt, wie seine Kraft schwindelt und seine innere Bestie – die er versucht zu unterdrücken, immer mehr die Kontrolle über sein Leben bekommt und mehr und mehr ans Tageslicht rückt.
Wie leicht das Leben ohne seinen jungen Herrn war, weißt er schon gar nicht mehr.
Darüber nachgedacht hätte er, jedoch nie, wäre dieser verflixte Bengel doch nicht an jenem Tag zu diesen Alois Trancy gegangen, dann wäre die Geschichte in eine andere Richtung gegangen, in eine bessere für den Butler.
So erwartet ihn nur das schlechte Ende.
Kein Happyend, wie er es doch verdient hat ...

Seinen Herrn hört er vom Nebenzimmer aufstehen.
Langsam schreitet er den Flur entlang.
Das Knarren der Böden ist deutlich für Sebastian zu hören.
Kurz, nicht für eine lange Zeit, verschließen sich die Augen von ihm von der Welt.
In der Welt der Erinnerungen möchte er schweifen, als er noch etwas wie Glück in sein Herr sah ...

»Hah. Was für ein Diener du bist. Solltest du nicht etwas machen?«

Die Gedanken bei sich behaltend, öffnet er die Augen wieder und dreht sich zu dem sogenannten Störenfried.
Die rot glühenden Augen mustern ihn.
Kurzzeitig erkennt man das Pentagramm aufschimmern, zwischen dem Roten Meer des Wahnsinns.

»Nein, mein junger Herr. Für den heutigen Abend hab ich nichts mehr Zutun.«
Dass er es keinen Abend so wirklich hat, behält er lieber für sich, denn sein Herr ist ein Sadist. Aufgaben würde er schon für ihn finden, ob es ihm hinterher gefallen würde, wäre nicht wirklich wichtig.

»Ist es so? Das trieft sich gut.«
Die Augen fangen an kurzzeitig zu leuchten, die Lippen des Jungen verziehen sich zu einem hinterhältigen Grinsen.

Oh nein ...

Der Butler geht einige Schritte rückwärts.
»Bocchan, muss es wirklich sein? Das letzte Mal ist nicht all zu lange her.«
Auch wenn es jetzt vielleicht etwas zu panisch für Sebastian klingt, so hatte er doch einen guten Recht jetzt so zu reagieren.

»Ich habe gelesen, dass es noch offen hat.«
Wie ein Raubtier nährt sich Ciel seinem Opfer für seine Frechheit.

»Ich bitte euch, mein junger Herr. Sie wissen doch, was für eine Bestrafung es für mich ist.«

»Deswegen möchte ich ja dahin. Mich langweilt es hier zu bleiben.
Hier passiert nichts Spannendes.«

»Und deshalb müssen sie mich quellen?«

Seinen Bocchan möchte er nicht hinterfragen müssen, doch dies geht zu weit.
Man kann es schon Folterung der höchsten Art nennen...

»Sei lieber froh, dass ich meine Zeit mit dir verbringe.«

'Sie machen es doch nur, da sie keinen haben außer mich.
Diese Ausrede zieht bei mir nicht.
In Wahrheit machen sie es wirklich nur um mich leiden zusehen, sie müssen es nicht sagen.
Ich weiß es schon selbst.'

Nützt nichts.
Der Herr wird nicht nachgeben, egal was für Argumente Sebastian von sich geben wird.
Ciel wird immer sein Willen bekommen.

»Nun gut.«
Gibt er sich nun geschlagen, es bleibt ihm sowieso nichts anderes übrig.
»Dann sollten wir euch angemessen kleiden und den nächst besten Taxi nehmen.«

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