¹

Die Firma Starlight

Wir befinden uns im Jahre 2016.
Es ist ein sonniger normaler Sommertag in London, sollte man vielleicht denken,
als zwei normal aussehende Junge Männer aus einen Taxi steigen.
»Haben sie vielen Dank.«
Der schwarzhaariger, groß gewachsener Mann überreicht den Taxifahrer den gewünschten Geldbetrag.
Dieser aber, schnaufte nur, nahm sich das Geld und sucht schnell das weiter, ohne zurück zu blicken.
»Die Menschen werde immer unerträglicher«, dies murmelt der kleinere von den beiden genervt.
Seine Hand legt sich auf seiner Stirn.
»Genauso wie diese Hitze hier.«

»Sie hätten ihre Kopfbedeckung anziehen müssen, sowie ich es euch gesagt habe.«

»Und damit befehle von dir annehmen? Ich bin noch dein Herr!«
Antwort der kleinere wieder, dieses Mal jedoch eher aufgebracht.

»In der Tat, Sie sind noch mein Herr und dies wird sich höchstwahrscheinlich auch niemals ändern.«
Etwas Kaltes befindet sich in der Stimme des anderen, was den Blauschopf kurz zu ihm blicken lässt.
Ein kleines Lächeln schleicht sich dabei ebenfalls auf seine Lippen.
Es ist wahr.
Niemals wird es sich ändern können, denn damals hat er diesen einen Befehl angenommen.
Ein Befehl, was das Schicksal beide Männer verändert hat.
Was für ein Fluch für den armen Butler, doch ein Segen für den Herrn.
»Beschwere dich nicht darüber.«
Tadelt der Junge den größeren.
»Du ziehst ebenfalls Vorteile.«

»Sie haben recht. Mein Vorteil ist es, dass sich mein Magen niemals füllen wird. Mit solch ein Glück beschenkt zu werden, möchte doch jeder Dämon.
Vielleicht können wir-«

»Schweig!
Anstatt Witze zu reißen, solltest du so langsam die Eingangstür öffnen.«
Zu ein großes Gebäude Blick der blauäugige.
Da muss er jetzt hinein.
Dort wird sich entscheiden, ob er dafür arbeiten darf oder nicht.

»Verzeihung. Ich werde es sofort tun.«
Eine schwarz behandschuhte Hand legt sich auf die Türklinke.
Langsam wird sie heruntergedrückt und dabei wird sie gezogen.
Der vielleicht 14-jähriger (zumindest vom Aussehen her) geht hinein, sein Butler ihn dabei dicht auf den Versen.

Am Eingang befindet sich eine Empfangstheke aus Birkenholz.
Die Einrichtung ist allgemein in Himmelsblau, sowie Schneeweiß gehalten.
Eine Frau, mittigen Alters, braune Augen, braune Haare, geschminkt befindet sich vor dem Empfang.
Sie passt durch ihren Stil nicht ins komplette Erscheinungsbild Bild.
»Was kann ich für euch tun?«
Sprich sie die Worte, die sie wahrscheinlich andauernd sagt – da ihre Stimme so monoton  gelangweilt ist – ohne aufzusehen.
Sie tippt während des Redens, mit ihren lackierten roten Fingernägel auf die Tastatur, die sich vor ihr befindet.

»Wir sind hier, um mit Mr. Osword zusprechen.«

Nun schaut die Frau doch auf, um direkt zu dem zu schauen, der gesprochen hat.
Ihre Augen weiten sich, ein erregtes Funkeln taucht in ihre Augen auf.
Etwas beugt sie sich vor, um damit ihr Dekolleté zu präsentieren.

Hier sollte man vielleicht erwähnen, dass sie ein gewagter Ausschnitt trägt.

Die Miene des kleineren wird etwas angewidert.
In seiner Zeit, haben sowas die jungen Damen es sich nicht gewagt, außer es war eine Dirne, er bezweifelt aber das die Frau vor ihm sowas ist.

»Sie möchte also zu ihm? Wie ist denn euer Name?«

»Sebastian Michaelis ist mein Name und das neben mir ist Ciel Phantomhive.«
Charmant lächelt er die junge Frau an, in ihr Ausschnitt erhascht er allerdings kein Blick.

»Sebastian also …«
Wieder einmal tippt sie auf ihre Tastatur, kurz schaut sie dabei zu Ciel.
»Sie wissen aber schon, dass Kinder hier keinen Zutritt haben.«
Weiter redet sie mit dem Butler, als würde der Herr wirklich nur ein Kind sein ...

Kurz knirschen die Zähne von Ciel.
Oft wird er als Kind beleidigt, obwohl er keins mehr ist.
Verübeln kann er es allerdings auch nicht den Menschen.
Sein aussehen lässt solche Vermutungen kommen.
Ein Lächeln zwingt er sich auf die Lippen, kurz schaut er dabei zu Sebastian, der ein amüsiertes Funkeln in seine Augen trägt.

»Machen Sie sich da keine Sorgen.
Ich bin bereits über 18 Jahre.«
Ein kläglicher Versuch, die Frau vor sich zu überzeugen.
Selbst in seine Ohren entspricht es nicht wirklich die Wahrheit, dennoch erhofft er sich, dass diese Frau endlich nachlässt.
Einen Moment schaut sie noch skeptisch, bevor sie dann doch nachgibt und zum Aufzug zeigt.

»In der Fünfteetage befindet er sich, in seinem Büro.
Klopft viermal an.«
Nach diesen Wörtern ignoriert sie wieder Ciel, seine Begleitung lässt sie allerdings keine Sekunde mehr aus den Augen.

Genervt stapft der Junge zum Aufzug, ohne auf Sebastian zu warten.
Den Knopf drückt er von selbst und wartet bis die Türe sich vor ihm öffnen.
Beide Stimmen hört er klar und deutlich.
Verführerisch klingt die Stimme von Sebastian, und die von der Frau? Nervig.
Sie schmerzt wirklich in seine Ohren.
Diese Stimme erinnert ihn schon fast an den nervigen Shinigami ...
Wie hieß er noch gleich?
Egal.

Musik ertönt und zwei Türen schieben sich zur Seite.
Endlich.
Ciel betretet den Aufzug und erwartet schon gar nicht mehr, dass sein Butler kommt.
Täuschen tut er sich da aber.
Mit eiligen Schritten geht Sebastian mit hinein, im letzten Moment hat er es geschafft.
Eine Sekunde nach seinen eintritt, schließen sich sofort die Türen.

Die Hand hebt sich von Ciel, um den Knopf der fünf zu betätigen.
Eine angenehme leise Musik ertönt, während der Aufzug nach oben fährt.
»Ich wusste gar nicht, dass solche Weiber zu dein Beuteschema gehören«, Unhöflich, –
ohne den Ansprechpartner anzusehen – murmelt es Ciel vorwurfsvoll.

»Hm? Ich weiß nicht, was Sie meinen.«

Beide blicken sich an, um die Ehrlichkeit des anderen in die Augen zu erblicken.
Sebastian lügt nicht.
Er weiß wirklich nicht, was Ciel meint, und dies verwirrt den jungen Mann umso mehr, weshalb er ihn entsetzt ansieht.

»Aber du hast doch geflirtet.«
Versucht er fest in seiner Meinung zu bleiben.
Verhören kann er sich nicht, zumindest jetzt nicht mehr, vielleicht damals, aber jetzt nicht.

»Oho habe ich dies wirklich? Ist seit neuesten flirten, jemanden eine Abfuhr zugeben? Die Menschen werden immer seltsamer.«

Wie bitte?
Eine röte schleicht sich auf die Wangen des kleineren.
Bevor noch etwas passieren konnte, was noch peinlicher werden konnte, öffneten sich die Türen.
Kurz räuspert sich Ciel, würdigt Sebastian keinen Blick und verlässt den Aufzug.
Es würde zu unangenehm sein, ihn jetzt anzusehen.

Nur eine einzige Tür befindet sich im Gang, was für den kleinen Mann etwas seltsam wirkt.
Mag der Chef hier die Einsamkeit?
Verstehen tut es zumindest Ciel.
Er mag es auch lieber alleine zu arbeiten wäre da nicht ...

»Ist etwas mein junger Herr?«

Das gefälschte Lächeln was während des Redens seine Lippen beschmückt, ärgert Ciel.
Schon damals hat er diesen gehasst und dies weiß der Teufel genau.

»Es ist rein gar nichts, ich habe nur gedacht, dich umzulegen.«

»Viel Erfolg dabei«,
schmunzelt Sebastian, ohne einen Hauch von Angst zu zeigen. Belustigung trifft es hier wohl mehr.

Sowie es vorhin die Frau gesagt hat, klopft Ciel viermal an der neumodischen Birken Tür, die eine goldene Türklinke besitzt.

‘Wie er seinen Reichtum Preis gibt weiß er schonmal, jedoch weiß er auch wie man Geschäfte macht?’

Automatisch öffnet sich die Tür von innen.
Vor ein großes Panoramafenster
sitzt ein Mann Mitte 40, vor seinen Schreibtisch.
Auf seine Lippen ist ein freundliches Grinsen, als er die beiden sieht.
Leichte Lachfalten erblickt der Junge Teufel, sowie Grübchen.

»Ihr seid aber früh da. Setzt euch, setzt euch.«
Hetzt der ältere Mann die beiden hektisch an.
Ciel lässt sich vor dem Mann nieder, Sebastian etwas mehr in die Ecke des Raumes.

Eine Hand wird Ciel gereicht, die er ohne zu zögern annimmt und schüttelt.
»Dass ihr für mich arbeiten wollt, hätte ich im Leben nicht erwartet.
Sie waren doch meine damalige Konkurrenz. Wie hieß Ihre Firma noch gleich?«

»Funtom.«
Hilft er den Mann auf der Sprünge, und versuchte dabei freundlich zu klingen.
Im Inneren folterte er ihn nämlich schon zu Tode.

»Ach ja! Funtom! Eine schöne Firma war sie. Doch Starlight ist wohl die bessere geworden.«
Ein schallendes Gelächter ertönt in den Raum, das falsche Lächeln von Ciels Lippen bröckelte etwas.

Es war sein Herzensprojekt. Schon als Kind wollte er Geschäftsmann werden, selbst nach seinen Menschen tot, konnte er dieses Projekt nicht einfach aufgeben.
Alles war gut, bis 2010 plötzlich die Zahlen noch unten ging.
Das beliebte Spielzeug, wurde auf dem ein Tag zum anderen unbeliebt, und die Firma Starlight, die seit 2005 die Konkurrenz ist, ist aufgestiegen.
Sie verkauft nicht nur Spielsachen, sondern ist auch in anderen Branchen aktiv, dies ist das Geschäftsgeheimnis.
Allerdings kann es nicht das einzige sein, weshalb Sebastian und Ciel jetzt hier sind.
Sie wollen hier arbeiten, um sein Geheimnis zu lüften, um wieder die Firma aufbauen zu können.

»Ja, da haben Sie wohl recht. Hehe..«
Ein kläglicher Versuch mit beim lachen einzusteigen.

Mr. Oswords lachen stoppte, mit ein Tuch tupfe er sich die Tränen weg, die durch das Lachen sich aus seine Augen geschlichen sind.

»Genug Spaß gehabt, wir sollten nun zum geschäftlichen kommen.
Tatsächlich habe ich Arbeit für Sie und Ihr fester Freund.«

Fester Freund?
Denkt er wirklich, dass er und Sebastian ein paar sind?

»Ich verstehe nicht ganz was Sie mit fester Freund meinen.
Sebastian und ich sind nur Partner, zusammen sind wir nicht.«
Und mehr wird da auch gewiss nie sein.
Wie überaus undenkbar diese Vorstellung ist, dass da mehr sein kann.
Sebastian ist SEIN Butler, sein Diener, kein Partner fürs Leben.

»Ach echt?«
Überrascht ist die Stimme von Mr. Osword.
»Ich dachte immer ihr seid ein paar ... Da kann ich euch doch keinen Job anbieten. Wie Schade.«
Bedauern vernehmt man klar und deutlich, sowie die Enttäuschung.
»Ihr wisst gar nicht, wie schwer es ist, ein schwules Paar zu finden, was noch so traumhaft zusammen aussieht, wie ihr es seid. Entschuldigung.«

»Nur so aus Neugierde –«, fängt Ciel an; »Was wäre es denn, für ein Job?«

Die grauen Augen fangen gefährlich an zu leuchten.
Das zweideutige Grinsen erklärte schon etwas, ohne das er etwas sagen musste.
»Ihr müsst nur ein Markengesicht von Rainbow werden, also dafür nur Werbung machen.«

»Raibow?«
Kam es aus der Ecke des Raumes nachdenklich.
»Dies ist doch die Marke eines Gleitmittels, für Homosexuelle Paare.«

»Wie bitte?!«
Nun konnte Ciel sein Zorn nicht unterdrücken.
Ihn für sowas vorzustellen, ist eine Schande.

»Ihr müsstet dafür doch nur werben, von benutzen wäre hier nie die Rede gewesen.«

Benutzen oder nicht, hinterher bleibt es dennoch ein Hilfsmittel für intime Aktivitäten.
Wenn es Ciel nur vorstellt, schüttelt es ihm schon von innen.
Andererseits ... Er müsste sich zwar so bloßstellen, dennoch könnte er so erfahren, wieso Mr. Osword solch eine Beliebtheit in ganz England, aber auch außerhalb des Landes hat.

»Könnte es vielleicht möglich sein ... Wenn wir es doch werben könnten?«,
es entkommt ihn leise aus den Lippen.
Ein ganzer Berg seines Stolzes musste er übers Bord werfen, um dies zu fragen.
Sebastian steht von seinem Platz auf und tretet näher zu seinem Herrn, herunter zu sein Ohr beugt er sich.
»Seid ihr euch sicher? Dieses Gleitmittel ist extra für ein Homosexuelles paar entwickelt worden und nicht für Hetero paare, wollt ihr wirklich das Werbegesicht davon werden? Und damit euer Image zerstören, Hetero zu sein?«
Die Stimme ist leise, so leise, dass ein Mensch es nicht mit seinem bloßen Ohr vernehmen kann.

»Natürlich bin ich mir sicher.«
Versichert der Herr sein Butler mit ein Zischen und sieht zurück zu den anderen.
Sein Grinsen ist Bereiter geworden.
»Ihr seht wirklich aus wie ein paar, was schon länger zusammen ist.
Ihr seid beide zusammen so wunderschön, doch so gefährlich.
Wie kann ich da noch widerstehen? Natürlich könnt ihr hier beide arbeiten, wie kann ich da nur nein sagen? Ich würde doch ein Narr sein, würde ich hier Nein sagen.«

Aus einer oberen Schublade holt er zwei Arbeitsverträge heraus und legt diese auf dem Tisch.
Sebastian nimmt seinen und liest ihn sich erst gründlich durch, Ciel nahm sich einfach den Stift und unterschreibt diesen, ohne einen einzigen Blick hineinzuwerfen.
Seine Meinung würde es sowieso nicht ändern, er bleibt dabei.
Jetzt einen Rückzieher nach seine großen Worte zu machen wäre nicht seine Art.
Nach ihm folgt Sebastian, mit einem schnelle Handbewegung unterschreibt er seinen Vertrag, auf sein Gesicht spiegelt sich dabei ein undefinierbare Emotion wider,
die Ciel so noch nie auf sein Gesicht gesehen hat, und sie wohnen schon lange zusammen, es müsste schon zwei Jahrhunderte sein.

Lange konnte er sich darüber nicht Gedanken machen, denn Mr. Osword nahm sich beide Verträge und packte sie Freudestrahlend weg, zurück in seinem Schreibtisch und dort werden sie sicherlich eine lange Zeit Verweilen.

»Willkommen in der Firma Starlight!«

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top