Kapitel 7 - Vertraue niemals einer Schlange

Kai, Cole und Jay waren bereits auf und begannen sich für das kommende Training bereit zu machen, als sie eine knall gefolgt von einem schmerzhaftem Stöhnen hörten. „Oh, hast wohl verschlafen. Du kommst zu spät zum Training!", sagte Jay, als er sein Bett machte und über seine Schulter zum Blonden sah. Dieser hatte sich auf die Bettkante gesetzt und gähnte Herzhaft, bevor er fragte: „Warum hat denn niemand von euch mich geweckt?" „Wir haben es einfach nicht übers Herz gebracht", meinte Kai mit einem Grinsen, „Du sahst so aus, als hättest du einen tollen Traum." „Woher weiß ich, dass das hier nicht auch ein Traum ist?" Kaum hatte diese Frage Zanes Mund verlassen schlug Cole ihn mit einem Kissen ins Gesicht. „Fühlt sich das wie ein Traum an?" Die beiden jüngeren konnten sich das Lachen nicht verkneifen, während sich der Meister des Eises den Kopf rieb. „Nein, zumindest nicht wie ein schöner."


Die Vier hatten sich schnell angezogen und standen nun auf dem Deck des Flugseglers, welcher friedlich auf den Wellen schaukelte. Kai bemerkte, dass Zane mit den Gedanken wo anders war. „Dich scheint irgendwas zu beschäftigen, Zane." Der Angesprochene sah auf. „Hat es was mit deinem Traum zu tun? Wovon handelte er?" „Ich hab den Falken wieder gesehen." Nun sahen auch Cole und Jay zu ihnen, bevor der Rotbrünette sagte: „Wow, Zane. Jedesmal wenn du diesen Vogel siehst passiert was Heftiges." Keiner von ihnen bemerkte Sensei Wu, als er aufs Deck trat. „Zuerst führt er dich zu diesem Geheimen Baumhaus..." „...dann hat er dich zum Flugsegler geführt", fügte der Schwarzhaarige hinzu. „Es reicht", unterbrach Wu die Ninja, die nun ihren Sensei ansahen, „Konzentriert euch! Wir fangen mit dem 'Schnappenden Kranich' an." Er wandte ihnen seinen Rücken zu und stellte sich auf ein Bein, das andere hochgezogen und die Hände in die Luft gestreckt. Die Vier machten es ihm nach, bevor Zane leise fortfuhr: „Dieses mal hat er mir den Grünen Ninja gezeigt." „Den Grünen Ninja?", kam es geschockt, in Kais fall eher überrascht, von den drei. Cole und Jay hatten ihre Position verlassen und sich ihre Hände auf die Ohren und vor dem Mund gedrückt. Jedoch hatte der Weißbärtige ihren Ausbruch gehört und sich zu ihnen umgedreht. „Wenn jetzt noch einer von euch sich die Augen zuhalten würde, würde es eher wie der 'Schockierte Affe' aussehen." Zerknirscht sahen der Meister der Erde und der Meiser des Blitzes Wu an. „Schlechte Haltung! Mehr Konzentration!" Er drehte ihnen wieder den Rücken zu. Während Jay und Cole nun wieder ihre Position eingenommen hatten, begann Jay mit flüsternder Stimme: „Nun mach es doch nicht so spannend! Los erzähl schon." Auch wenn Kai der Titel nicht interessierte, war dennoch die Neugier in ihm geweckt wurden und er wollte auch mehr wissen. „Er hat gegen Lord Garmadon gekämpft." „So steht es in der Prophezeiung, dass der Grüne Ninja den Lord der Finsternis besiegen würde", meinte Kai, bevor Cole drängelte: „Aber konntest du denn erkennen, wer von uns es ist?" Der Brünette kämpfte gegen den drang an mit seinen Augen zurollen. >Hätte ich ja drum wetten können, dass sie diese Frage aufbringen werden.< „Ich konnte es nicht erkennen. Er hat über Eigenschaften verfügt, die jeder von uns vier besitzt." „Und jetzt der 'zwickende Krebs'", unterbrach Wus Stimme sie, als dieser seine Position änderte. Die Vier taten es ihm nach, bevor sie wieder mit ihrer Unterhaltung begannen. „Erzähl uns alles und denk nochmal ganz genau nach!", sagte Jay mit Nachdruck, „Es muss irgendein Hinweis geben, der beweist wer von uns der Grüne...au, Au, AU!" Während er sprach hatte er nicht gemerkt, wie Sensei Wu auf sie zugekommen war, bevor dieser ihm am Ohr zog. 

„Was ist so wichtig, dass ihr meinen Unterricht ignoriert?" „Äh, gar nichts!" „Nein, gar nichts, Sensei." „Wir reden doch nicht, wenn sie unterrichten!" „Wir haben alle genau aufgepasst!", redeten die Vier durcheinander. Der Spinjitzu-Meister hatte seine Hände hinter seinem Rücken verschränkt, bevor er sagte: „Da es euch allen gleichermaßen an Konzentration mangelt, könnt ihr euch auch die Strafe teilen." „Was?!" „Wieso strafe?" „Zane ist schuld!", merkte Cole an und deutete auf den Meister des Eises. „Ich hab doch nur eure Fragen beantwortet!", verteidigte der Blonde sich. Doch dies stieß bei Sensei Wu auf taube Ohren. „Heute habt ihr keine Freizeit und spielt keine Videospiele. Ihr nutzt den Rest des Tages zum trainieren! Und morgen auch! Ist das klar?" Damit wandte er sich ab, bevor Kai fragte: „Wie lange müssen wir denn trainieren, Sensei?" Der Ältere blieb stehen und sah über seine Schulter zu ihnen. „Bis ihr dieses einfache Rätsel lösen könnt: 'Welches ist der beste Weg, um einen Feind zu besiegen?'" „Ist doch leicht. Mit einem Schwert!" „Mit den Fäusten!" „Spinjitzu!" „Tornado der Schöpfung?" Wu seufzte, bevor er die Stufen zur Brücke hochstieg. „Teilt eure Kräfte gut ein. Ihr habt ein langes Training vor euch." Die Ninja sahen ihm nach, bevor er sich noch einmal umdrehte und sagte: „Achtet darauf, dass ihr euren Verstand schärft als auch euer Spinjitzu." Damit verschwand er im Innern des Schiffes.


Cole ging zu einer Kiste und holte ein Nin-Jo, als er sagte: „Ach, welches ist der beste Weg einen Feind zu besiegen? Das könnte doch alles sein!" Aus dem Boden des Decks kamen die gleichen Säulen heraus, wie es sie im Kloster gegeben hatte*. „Läute, wir sind doch schlau. Wir können das rauskriegen", meinte Jay, während er über die Äxte Saltos schlug. Kai schlug gegen den Sandsack, bevor er und die anderen zu Zane gingen. „Ja, aber du hast mich jetzt schon neugierig gemacht. Erzähl doch mal genau was du geträumt hast!" Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Blonden. „Na ja, sagen wir es mal so: Der Grüne Ninja ist der Hammer!" Gespannt sahen sie ihn an. „Alles begann damit, dass ich in unserem Zimmer aufgewacht bin, aber keiner von euch war dort. Also bin ich zur Brücke gegangen, wo ich Nya und Sensei Wu gefragt habe wo ihr seid. Sie meinten ihr wärt an Deck trainieren also bin ich dorthin gegangen. Dort hatte ich den Falken entdeckt und habe ihn nach gesehen, als er weg flog. Plötzlich tauchte Lord Garmadon auf und griff mich an. Ich zog meine Wurfsterne, um mich zu verteidigen, aber ich hatte keine Chance gegen ihn. Er hatte mich am Kragen gepackt und vom Boden gehoben, bevor er mich zu Boden warf. Er schnitt ein Seil los, was an einer Kiste befestigt war und diese fiel auf mich hinab. Ich kniff die Augen zu und wartete auf den Einschlag, doch er kam nicht. Als ich meine Augen wieder öffnete stand ein Ninja, ganz in Grün gekleidet neben mit und hatte die Kiste mit Leichtigkeit aufgefangen. Er schmiss die Kiste über Bord, bevor er begann mit Garmadon zu kämpfen. Es war ein unglaublicher Kampf. Der Grüne Ninja sprang über ihn hinweg und hatte die Nunchaku des Blitzes plötzlich in seiner Hand. Er schlug zu und Garmadon flog über die Reling. Ich sah wieder zum Ninja, Feuer brannte in seinen Augen und so war auch seine rechte Hand in den Flammen gehüllt. Seinen andern Arm hatte er ausgestreckt und der Falke saß auf diesem. Plötzlich waren überall Falken und ich wachte auf." 

„Wow", sagten die anderen staunend. „Das hört sich ganz so an, als wäre ich der Grüne Ninja", meinte Cole, „schließlich hatte er nach Zanes Aussage unglaubliche Kräfte, um die Kisten hoch zu heben." Kai rollte mit seinen Augen. >Jetzt geht das wieder los.< „Nein, hast du etwa den Teil überhört, als der Typ seine Nunchaku rauszieht? Ich habe Nunchaku!", meinte Jay und zog seine Goldene Waffe hervor. „Ich glaube ihr habt den tieferen Sinn des Traums nicht verstanden", meinte der Blonde, „Entscheidend war, dass der Falke auf seinen Arm flog und es war mein Traum. Also bin ich es." „Ich denke wir können Cole von der Liste streichen. Ich kann wesentlich mehr heben als..." „Wartet, wartet, wartet! Mich von der Liste streichen? Jeder kann Nunchaku haben!" Der Meister des Feuers schüttelte seinen Kopf, bevor er sagte: „Wenn ihr das so argumentiert, könnte ich auch der Grüne Ninja sein. Oder besitzt einer von euch das Feuerelement?" 

Bevor jedoch einer von den anderen dazu etwas erwidern konnte, kam Sensei Wu auf die Vier zu. „Da ihr nicht trainiert müsst ihr wohl eine Antwort auf mein Rätsel gefunden haben. Welches ist der beste Weg den Feind zu besiegen?" Ratlos sahen sich die Vier an, bevor Kai sein Glück versuchte. „Äh, naja, der beste Weg, um einen Feind zu besiegen ist...zu trainieren, Sensei?" „Schwach und nicht korrekt! Vielleicht hilft mehr Training euch besser zu konzentrieren. Habt ihr schon vergessen was mit euren Fahrzeugen passiert ist? Eine Außergewöhnliche Waffe ist nur die Verlängerung eines außergewöhnlichen Verstandes", sagte Wu, während er rückwärtsgehend wieder im Innern der Schiffes verschwand. Frustriert seufzten die Vier, bevor sie nun wirklich mit ihrem Training begannen. „Wie sollen wir uns konzentrieren, wenn wir nicht wissen wer der Grüne Ninja ist?!", grummelte der Rotbrünette. „Ich will nicht den ganzen Tag trainieren! Lasst uns an dem Rätsel arbeiten. Wir kriegen das schon raus!", meinte Cole.

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Nach einer Weile fragte der Schwarzhaarige, der den Nin-Jo wirbel lies: „Hat irgendjemand eine Lösung für Senseis Rätsel?" „So schwer...kann es doch...gar nicht sein!", meinte Jay, der Saltos schlug, „Welches ist der beste Weg, um den Feind zu besiegen?" „Zane, du bist doch so klug, wie ist die Antwort?", rief Kai über seine Schulter, während er immer wieder gegen den Sandsack schlug. Der Meister des Eises hatte die Kranichstellung eingenommen, bevor dieser antwortete: „Ich weiß es nicht. Aber ich glaube Sensei lässt uns hier so lange nachdenken, bis wir gemeinsam eine Antwort finden." „Also das nervt mich echt! Während wir hier fest sitzen und trainieren, kann der Feind weiter lustig spielen", grummelte Cole, bevor er den Nin-Jo auf das Deck schlug.

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Sensei Wu saß in seinem Zimmer und schrieb einige Dokumente, als seine vier Schüler die Tür öffneten und eintraten. Wu sah auf. „Oh, ihr habt wohl die Antwort gefunden welches der beste Weg ist seinen Fein zu besiegen." „Ja haben wir, Sensei", sagte Cole zufrieden, bevor er zu den anderen sah, „Sie lautet, auf drei Jungs: eins...zwei...Teamwork!" Das 'Teamwork' sagten die Vier gleichzeitig und lagen ihre Hände übereinander, so als würden sie sich für einen Wettkampf motivieren wollen. „Und denkt ihr das wirklich alle?", fragte der ältere mit leicht hochgezogener Augenbraue. „Ja!" „Klar." „Auf jeden Fall." „Aber natürlich." Erwartungsvoll sahen die Ninja ihren Sensei an. „Leider liegt ihr da falsch." Ein stöhnen entwich den Vieren.


Sie gingen wieder aufs Deck, als Cole die Tür aufschob und sagte: „Langsam habe ich das Gefühl wer auch immer das Rätsel löst wird der Grüne Ninja sein. Aber mir ist egal..." Der Meister der Erde wurde je unterbrochen, als plötzlich rote Lichter aufleuchteten und ein Alarm los ging. „Was ist das?", wunderte sich Jay. Ein Lächeln breitete sich auf Kais Gesicht aus. „Hauptsache es ist etwas anderes als Training!" Die Vier liefen zur Brücke. 

Vor dem riesigen Radarbildschirm stand Nya, die sich zu ihnen umdrehte, als sie sie hörte. „Was gibt's den, Schwesterchen?" „Lloyd und eine Schlange haben das Internat für ganz böse Jungs überfallen", sagte sie und deutete auf den Bildschirm. „Auf diese Schule gehen doch alle Gauner und Schlawiner", deutete Jay an. „Trotzdem können sie unsere Hilfe gebrauchen. Los, Tempo!", sagte Cole, bevor sich das Schiff aus dem Wasser erhob und Kurs auf das Internat nahm.

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Die Ninja hatten bereits ihre Masken aufgezogen, als sie das pagodenähnliche Gebäude auf dem Gipfel eines kleinen Berges erreichten. Zane sah über die Reling hinab und sagte: „Sieht ruhig aus da unten." Er sah über seine Schulter zu seinen Brüdern. „Sollen wir versuchen uns rein zu schleichen?" „Das haben wir bereits getan", gab Kai zu bedenken, „versuchen wir lieber unsere Goldene Waffen in Fahrzeuge zu verwandeln." Dabei schielte er zu Cole hinüber, der an seinem Fahrzeug rumschraubte. „Ich arbeite noch daran die Schwachstellen auszumerzen. Hat sonst noch jemand eine gute Idee?" „Hm, also ich hab eine Idee, aber ihr müsst mir vertrauen", sagte Jay, während er die anderen ansah. Kai wusste nicht wieso, aber er hatte ein ganz mieses Gefühl was Jays Idee anging.


Die Vier standen auf dem Anker des Flugseglers und klammerten sich an diesen, als Kai zu Jay gewandt sagte: „Jay, ich weiß nicht ob das so gut ist." Dieser schien für die Verhältnisse des Brünetten viel zu entspannt, während er hinab sah. „Haltet euch einfach gut fest!" Er hob seine Hand, um Nya das Zeichen zu geben den Anker hinab zu lassen. Der Meister des Feuers merkte wie die Nervosität in ihn anstieg. Er hatte keine Probleme gegen eine Überzahl zu Kämpfen, aber zu warten bis etwas passierte und sie Richtung Erde fallen würde war eine ganz andere Geschichte. Er wusste dass es passieren würde, aber dennoch kam es überraschend. Keiner von ihnen konnte das Schreien unterdrücken, während sie sich mit Leibeskräften an den Anker klammerten. Was nicht so leicht war, da sie sich im freien Fall befanden. Es waren nur Sekunden, bevor sie durch das Dach und noch einigen Etagen krachten, bevor der Anker endlich zum Stillstand kam.


Stöhnend richteten sich Kai, Cole und Zane wieder auf, während Jay sich an der Kante des entstandenen Loches festhielt. „Okay, lasst uns bitte gemeinsam schwören, dass wir das nie wieder tun werden!", bat der Meister des Feuers. Diese Erfahrung hatte ihm mehr als nur gereicht, vielen Dank! Ein Geräusch erweckte ihre Aufmerksamkeit und die Vier wandten ihre Köpf in die Richtung. Erst jetzt fiel ihnen auf, dass sie mitten in einem Klassenraum gekracht waren. Am hinteren Ende des Raumes saßen die Schüler aneinander gefesselt am Boden, während von der Decke zwei ihnen bekannte Skelette über Kopf und geknebelt baumelten. Cole zog seine Sense vom Rücken und holte aus. Die Kinder wurden panisch, als die Waffe im Licht aufblitzte. Kai hingegen versuchte unter seiner Maske nicht zu schmunzeln. >Denken die Jungs wirklich, dass Cole sie erledigen würde? Nur weil sie auf diese Schule gehen?< Mit einer schmeidigen Bewegung durchtrennte der Schwarzgekleidete die Seile und die Jungs verstummten. „Macht das ihr aus der Schule rauskommt!" Dies musste Cole den Jungs nicht zweimal sagen. Mit einer Hand in die Hüfte gestemmt und der anderen noch immer die Sense halten wanderten seine Augen zu den beiden Skeletten. „Na sieh mal einer an! und . Ihr seid hier Vertretungslehrer?** Wenn wir euch befreien, dann wollen wir euch niemals mehr dabei erwischen das ihr eurer Unwesen hier in Ninjago oder sonst wo treibt!" Die beiden Skelette nickten, bevor Cole sie mit seiner Sense losschnitt. Kaum waren sie auf dem Boden gelandet sprangen sie auf, liefen gegeneinander und aus den Klassenraum. Der Meister der Erde schüttelte nur seinen Kopf bei dem Anblick, bevor er sich zu den andern umdrehte.


Ein Geräusch ließ Kai nach oben Blicken. Durch das oberste Loch konnte er Lloyd erkennen, der zu ihnen hinabblickte. Er hob seine Hand und deutete auf den jungen, als er sagte: „Er ist auf dem Dach!*** Schnappen wir ihn uns!" „Ninja Go!", riefen die Vier, bevor sie sich aufteilten. Cole befestigte sich die Sense wieder auf seinen Rücken, bevor er an die Ankerkette sprang und begann diese zu erklimmen. Jay nahm einen gemütlicheren Weg nach oben, den Aufzug. Kai und Zane hingegen nutzten ihr Spinjitzu und sausten die Stufen des Treppenhauses hinauf.


Der Meister des Eises und des Feuers stürzten durch die Tür des obersten Stockwerkes und fanden sich in einer grünen, gliebrigen Pampe wieder, unfähig sich zu bewegen. Angewidert sah sich Kai die Substanz an, als Zane sagte: „Ich...ich kann mich nicht bewegen!" Eine Bewegung im Augenwinkel erweckte die Aufmerksamkeit des Rotgekleideten. Einige Meter von ihnen entfernt befand sich eine riesige, lila Schlange mit langem Hals und violetten Augen. >Wenn ich mich richtig erinnere, passt die Beschreibung auf die Anakondas.< Dieser lachte, kurz bevor über ihnen auch Lloyds böse Lache zu hören war. 

Cole erschien durch das Loch im Boden und sprang von der Kette, während er seine Sense wieder ergriff. Der schwarze Ninja lies seine Waffe etwas kreisen und bemerkte die Schnur nicht, welche die Schlange in der Hand hielt und direkt unter ihm verlief. Die Schlange zog an der Schnur und Cole verlor sein Gleichgewicht. Dabei rutschte ihm seine Goldene Waffe aus der Hand und fiel durchs Loch neben ihn. Staub wirbelte auf und brachte den Ninja zum husten. Dies nutzte die Schlange aus und verschwand aufs Dach. Im Selben Moment erklang der Kling des Fahrstuhles und Jay trat aus diesem. Er sah den Schwarzhaarigen am Boden liegen und lief auf diesen zu. Doch Cole hob seine Hand und sagte hustend: „Halt! Er hat eine Schlange bei sich! Aber pass auf Fallen auf!" Jay sah sich um und konnte noch im letzten Moment sehen wie die Schlange durch eine andere Tür verschwand. „Wow, das ist ja ‚ne echt große Schlange!", meinte er, bevor der Meister des Blitzes die Verfolgung aufnahm. Kaum hatte Coles Hustenanfall aufgehört rief Kai: „Cole hol deine Waffe und versuch uns hier rauszuholen! Wir wissen nicht was die Schlange kann und ob Jay damit alleine zu recht kommt!" Der Meister der Erde nickte und verschwand wieder durch das Loch.


Irgendwie hatte es Cole geschafft Zane und Kai aus der Falle zu befreien. So schnell sie konnten kletterten sie Kette zum Dach hoch. Das einzige was sie sahen waren Jay und Lloyd, von der Schlange fehlte jede Spur. Der Antrieb des Flugseglers war neben ihnen zu hören. Nya hatte ihn wohl sinken lassen, so dass das Deck auf der gleichen Höhe wie das Dach war. Lloyd stand an der Kante des Daches, ohne eine Möglichkeit zu fliehen, als die strenge Stimme Sensei Wus zu hören war. „Lloyd Montgomery Garmadon, du kommst jetzt sofort hierher!" Unwillkürlich zuckte Kai selbst beim strengen Ton des Senseis zusammen. Sein Vater hatte den gleichen Ton damals beim Vorfall gehabt. Jay hatte seine Nunchaku weggesteckt und trat näher an den eingeschüchterten Jungen heran, bevor er diesen einfach über seine Schulter warf und aufs Schiff zuging. „Ich hab ihn!" „Was? Hey, lass mich runter! Hey! Grrr!", protestierte der junge Blonde vergebens. 

„Was sollen wir mit ihm machen?", fragte Cole an Zane und Kai gerichtet, „Süßigkeiten-Verbot für ein Jahr?" „Wir wär's mit einem Jahr Hausarrest?", schlug Kai vor. „Oder Fernsehverbot und weniger Taschengeld?", meinte Zane. „Ich weiß ganz genau was wir tun müssen!" Die Ninja und Nya sahen Wu bei diesem recht strengen Ton überrascht an, so kannten sie den Älteren nicht. Als Lloyd das hörte, schluckte er unüberhörbar. Sorge, nein, Angst war deutlich auf seinem Gesicht zu erkennen, während Jay ihn trug.

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Es war Nacht, als die Ninja im Flur standen und Sensei Wu beobachteten wie er Lloyd ein Buch vorlass. „...und das ist der Grund warum Jack der Hase niemals einer Schlange vertraute. Und Ende." Wu schloss das Buch und legte es neben sich auf den Boden. Lächelnd sah Lloyd zu seinen Onkel, bevor er sagte: „Hach, wenn mein Vater mir dieses Buch vorgelesen hätte, dann hätte ich nie diesen Fehler gemacht." Der Weißbärtige stand vom Stuhl, welcher neben dem Bett seines Neffen stand, auf und sah auf ihn herab. „Es tut mir leid, Onkel." „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin mir sicher: Wäre dein Vater noch hier wäre es das erste Buch gewesen, dass er dir vorgelesen hätte", sagte Wu sanft und strich dem Blonden durch das Haar. „Gute Nacht, mein Lieber und träum was Schönes." „Hach, gute Nacht, Onkel", murmelte Lloyd, bevor sich seine müden, grüne Augen langsam schlossen. Schwermut hatte sich auf Kais Gedanken gelegt, während er das Geschehen beobachtet hatte. Er erinnerte sich noch gut daran, als seine Eltern ihm und Nya diese Geschichte vorgelesen hatte. Es waren gut zwei Jahre, bevor sie verschwanden. Er schüttelte seinen Kopf und verschwand mit den anderen an Deck, bevor Sensei Wu sie entdecken konnte. 

An Deck fingen sie ihn ab, bevor Kai sagte: „Ich versteh es nicht, Sensei." „Warum wird die kleine Rotzgöre denn nicht bestraft?!", fragte Jay etwas aufgebracht. Cole war nicht besser. „Ja, wir müssen immer nur Trainieren und ihm wird eine Gutenachtgeschichte vorgelesen? Das ist nicht fair!" Wu blieb stehen, bevor er sich zu ihnen umdrehte. „Hm, ihr habt recht, das hätte ich fast vergessen. Warum trainiert ihr denn nicht mehr? Habt ihr die Antwort auf das Rätsel gefunden?" Still sahen sich die Ninja an. Mit einem Seufzer war der Meister der Feuer es, der antwortete: „Nein, Sensei. Wir wissen immer noch nicht welches der beste Weg ist, um den Feind zu besiegen." Mit gesenkten Köpfen wollten die Vier bereits davon gehen, als Wu ihnen überraschend die Antwort sagte: „Die Antwort lautet: Man muss ihn sich zu seinem Freund machen." „Ah!", kam es synchron von den Ninja. 

Leise gingen sie zurück zu dem Zimmer, in dem Lloyd schlief, uns sahen zum schlafenden Kind. Ihr Sensei hatte recht. Selbst der schlimmste Feind, könnte vielleicht zu einem vertrauten Freund werden, wenn man ihm nur eine zweite Chance gab.

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* Okay, wie haben sie DAS bitte hinbekommen?

** Sind die Wirklich Vertretungslehrer oder sind die nicht fest angestellt? Ich glaube sie waren fest angestellte Lehrkräfte.

*** Ich weiß in der Serie sagt er oberste Etage, aber seid wann zählt das Dach als oberste Etage?


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