Kapitel 25 - Der verlorene Vater
Nahe der Küste waren Jay, Cole, Lloyd und Kai dabei die Schäden am Flugsegler zu beheben, während Sensei Wu und Zane einen hohen Felsen erklommen, um eine bessere Sicht auf die finstere Wolkendecke zu haben, welche sich weit über dem Meer plötzlich zusammengebraut hatte zu haben. Die Bewohner hatten in dem Zeitraum sich einige provisorische Häuser zusammengebaut. Der Brünette versuchte so gut es ihm möglich war das Prickeln in seinem Nacken zu ignorieren, wenn er dem Meer und dadurch auch den Wolken den Rücken zuwandte. >Das hat nichts zu bedeuten, Kai. Das sind nur deine Nerven.< „Hey, Kai, vielleicht solltest du dich besser noch etwas ausruhen", meinte Cole auf einmal. „Was?" „Cole hat recht. Nachdem was bei unserer Flucht passiert ist, solltest du wirklich lieber deine Verletzungen Ruhe gönnen", stimmte der Blonde dem älteren zu. Der Brünette stemmte seine Hände in die Hüfte, bevor er sagte: „Nur weil ich ein paar geprellte Rippen habe heißt das noch lange nicht, dass ich euch nicht wenigstens bei den Reparaturen helfen kann!" Bevor die andern beiden etwas erwidern konnte, erklang Jays angewiderten Aufschrei und er blickte zum Rotbrünetten. „Ih, nutzloser Metallschrott!" Er wischte sich etwas vom Treibstoff vom Gesicht, was ihm ins Gesicht gespritzt war, als er versuchte die Triebwerke wieder hinzukriegen. „Es ist sogar noch schlimmer, als ich dachte", sagte Nya, als sie zu ihnen kam, „Das Ruder auf der Steuerbordseite ist komplett zerstört und die Raketenbuster haben komplett ihren Geist aufgegeben. Sorry Jungs, aber wir werden für eine Weile nicht fliegen können." „Mit andern Worten, wenn die Steinsamurai wieder angreifen sollten sitzen wir hier fest wie Enten", stöhnte der Schwarzgekleidete auf. „Enten können fliegen, Cole. Hörst du überhaupt zu?", entgegnete der Blauäugige. „Ich denke das größere Problem was wir haben ist, dass sie in der Überzahl sind. Wir haben es nicht mal geschafft einen auszuschalten", meinte der Grüngekleidete bedrückt, bevor er begann auf seine Unterlippe zu beißen. „Ach, ich hasse es mich hilflos zu fühlen", stöhnte der Blonde neben ihm. „Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, Lloyd", sagte Wu, als er und Zane sich den Fünf näherten. Diese blickten zum Weißbärtigen runter, bevor der Rotgekleidete sagte: „Aber ihre Armee ist unzerstörbar. Ihr habt es selbst gesehen, selbst mir all unseren Kräften haben wir sie nicht mal verlangsamen können!" „Das stimmt nicht ganz. Es gibt einen Weg sie zu besiegen.", erklang Misakos Stimme, als sie mit einer Schriftrolle in der Hand sich ihnen näherte. „So steht es hier in den Schriftrollen." Hoffnung schimmerte in den Augen der Fünf, bevor sie zu der Grauhaarigen runter kletterten.
Auf der Brücke hatte sie bereits die Rolle auf einem kleinen Tisch ausgebreitet. Zum größten Teil war ein Bild auf der Rolle abgebildet. Es zeigte die vier Beschützer, wie strahlen, in ihrer jeweiligen Farbe, von ihren ausgestreckten Händen sich beim Grünen Ninja Bündelten, der in einer meditativen Pose dargestellt wurde. Um ihn herum war ein helles Licht und hinter ihm ein Drache abgebildet. „Die Prophezeiung offenbart, dass die Macht um die Steinsamurai zu besiegen im Grünen Ninja liegt." „Nichts für Ungut, aber ich habe es versucht und es hat nicht geklappt", meldete sich Kai zu Wort. „Ja, aber du bist stärker als wie du denkst. Schaut! Die wahre Kraft des Grünen Ninja kann nur dann erwachen, wenn seine vier Beschützer selbst ihrer eigenen, reinen Elementarkräfte finden." „Wir sind die Beschützer?", fragte Cole, bevor Jay sagte: „Ah, was für eine unnötige Frage. Natürlich sind wir das. Haha, ...oder?" „Wenn wir die Beschützer sind, dann sind wir verdammt", sagte Zane nach einer Weile, „Ohne die Goldenen Waffen existieren sie nicht mehr. Ohne sie können wir keine Verbindung zu unseren Elementarkräften aufbauen." „Da sprichst du aber nur für dich. Ich habe mir meinen Kräften keine Probleme", meinte der Meister des Feuers und lies demonstrativ eine Flamme in seiner Hand erscheinen. >Ich frage mich grad wirklich, warum Lloyd dazu in der Lage ist und die anderen nicht. Aber heißt das vielleicht, dass sie auch irgendwie ihrer Kräfte ohne die goldenen Waffen nutzen könnten?< Misako legte eine Hand auf den Arm ihres Sohnes, um ihn anzudeuten die Flammen zu löschen, bevor sie zum Meister des Eises blickte. „Aber die Kräfte existieren in jedem von euch. Lloyd hat es in diesem Punkt leichter als ihr drei, weil er nie im Besitz des Schwertes des Feuers war und daher von Beginn auf seine eigenen Kräfte zurückgreifen musste. Außerdem gibt es einen Weg eure eigenen Kräfte zu entfalten. Dafür müssen wir zum Tempel des Lichts." „Tempel des Lichts?", wunderte sich Nya und sah die Ältere fragend an, „Was ist das?" Misako griff nach dem Behälter, indem sie die Schriftrollen aufbewahrte, und holte eine weitere Rolle hervor. Ein Berg war im oberen Teil der Schriftrolle abgebildet. Der Rest der Schriftrolle war von einem großen Kreis übersät indem sich ein Muster befand. Dem Brünetten fiel auf, dass die Zeichen der Meister der Erde, des Eises, des Blitzes und des Feuers sich jeweils gegenüberstanden und im Schnittpunkt sich der goldene Drache, der Zeichen des Grünen Ninja, befand. „Die Goldenen Waffen waren einst nur goldene Stücke.* Geschmiedet wurden sie im Tempel des Lichts. Ein mächtiger Ort, von dem ich für lange Zeit glaubte, dass es sich dabei nur um eine Legende handeln würde." „Die Insel der Dunkelheit", sagte Wu. „Ich denke, das ist unsere einzige Chance", nickte die Brillenträgerin.
„Also bekommen wir unsere Kräfte zurück? Wohoo!", fing Cole an zujubeln. Jedoch holte Nya in schnell wieder auf die Boden der Tatsache. „Da gibt es nur noch ein großes Problem. Der Flugsegler kann nicht fliegen." „Aber es ist immer noch ein Schiff, richtig? Kann es segeln?" „Das ist eine unnötige Frage, natürlich kann es segeln! Haha...richtig?"
------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Schiff war zu Wasser gelassen worden und noch angebunden. Sensei Wu und Zane waren bereits an Bord, während am Dock sich einige Leute versammelt hatten, um die Ninja zu verabschieden. „Jay, versprich uns immer schön brav dein Gemüse zu essen", sagte Edna zu ihrem Sohn, der leicht rot wurde. „Mom." „Ich meine es doch nur gut mit dir. Ed, sag ihm, dass er sein Gemüse essen muss, wenn er die Welt retten will!" Angesprochener sah zuerst zu seiner Frau und dann zu seinem Sohn, bevor er sagte: „Äh, tu was deine Mutter dir sagt." „Ich weiß nicht was ich sagen soll", murmelte Lou, als er Cole umarmte. „Du musst nichts sagen." „Du hast recht", meinte der Ältere, bevor er die Umarmung löste, „ich muss es nicht sagen. Aber ich muss es singen." Er gab seiner Akapella-Gruppe ein Zeichen und begann zu singen.** Der Applaus folgte, als Lou das Lied beendet hatte und Cole ihn nochmals umarmte. „Das ist das schönste, was ich je gehört habe, Pa." Kai blickte Dareth direkt in die Augen, als er sagte: „Also Dareth, als zum Ehrenmitglied ernannter Braunen Ninja fällt die Aufgabe Ninjago und seine Bewohner zu Beschützen, während unserer Abwesenheit, und sich um den Ultradrachen zu kümmern in deine Hände. Bist du bereit für diese Verantwortung?" „Ich werde euch sicher nicht enttäuschen." Er wandte sich zu den umher stehenden. „Habt ihr das gehört? Ich bin nun offiziell der Braune Ninja!" Nya, die währenddessen neben dem Grüngekleideten gestanden hatte, schüttelte nur ihren Kopf, während die Bewohner begannen zu jubeln. „Äh, was ist eigentlich meine Elementarkraft?", fragte der Ältere leise, als er über seine Schulter zu ihnen sah. „Äh...heiße Luft", meinte die Blauäugige nach einer Weile. „Also kontrolliere ich den Wind, cool." Ein Brüllen war aus der Luft zu hören, als Lloyd mit dem Ultradrachen landete. Der Meister des Feuers wollte dem Reptil nochmal die Möglichkeit geben seine Flügel richtig auszustrecken, bevor sie ablegten. Das meinte er jedenfalls. Lächelnd schüttelte Kai seinen Kopf. >Er hätte auch einfach sagen können, dass er noch einmal einen kleinen Rundflug machen wollte.<
Nachdem die letzten Umarmungen und Abschiedsworte ausgeteilt waren legte das Schiff ab. Zane, Cole, Kai, Jay und Lloyd waren nochmal zum Heck gegangen und winkten ein letztes Mal, während sie sich langsam von der Küste entfernten. „Jay, hast du auch genug saubere Unterwäsche eingepackt?", rief Edna. „Ja, Mom!", antwortete der Meister des Blitzes mit erröteten Wangen, bevor sein Gesicht in seinen Händen vergrub. Die anderen Vier konnten sich ein Lachen nicht verkneifen.
------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Sonne begann bereits unterzugehen, als die Anwesenden, bis auf Zane, an dem Bug des Schiffes standen. Wu fuhr sich durch seinen Bart, als er sagte: „Wir haben noch einen weiten Weg vor uns." In dem Moment erschien der Meister des Eises mit hängendem Kopf und sorge in seinen Augen. Cole war der erste der ihn bemerkte. „Immer noch keine Nachricht von deinem Falken?" „Noch nicht." Still blickten die Ninja in die Ferne, bevor Kai sagte: „Ich frage mich was sich auf der Insel befindet." Dieses nackenhaaraufrichtende Gefühl hatte sich, seines erachtenst, noch verschlimmert seid dem sie in See gestochen waren. „Ein komplett neues Ökosystem?", meinte Zane und legte dem Jüngeren einen Arm um die Schulter. Der Meister der Erde war der nächste, der seine Vermutung äußerte: „Kreaturen, die man noch nie gesehen hat?" „Oh", rief Jay, dessen Augen begonnen haben zu funkeln, „Gemüse das wie Nachtisch schmeckt." „Ich hoffe, dass die Steinsamurai dort sein werden. Sie haben uns das letzte mal zwar überrumpelt, aber das wird ihnen nicht nochmal gelingen", meinte Lloyd entschlossen. „Du sagst es." „Hört, hört!" „Ich frage mich, ob das das Ende unseres Schicksals sein wird", murmelte der Brünett nachdenklich, aber die anderen hatten ihn gehört. „Wenn es das ist, dann würde ich niemand anderen lieber an meiner Seite haben als euch." „Hört, hört!" „Du sagst es, Kleiner."
Plötzlich begannen Zanes Augen zu leuchten. „Mein Falke hat die dunkle Insel erreicht."
Die Acht liefen schnell zur Brücke, wo der Weißgekleidete das Kabel einer Brille in den Computer steckte, damit die anderen die Übertragung auch sehen konnten.*** „So, jetzt können wir alle was sehen." Der Falke flog über die Küste hinweg und näherte sich einem Wald oder eher Dschungel. Ein Geräusch erklang und Zane drehte seinen Kopf. Ein Steinsamurai tauchte im Blickfeld auf, bevor eine Klinge, die der Steinkrieger geworfen hatte, den Falken traf. Es war noch der Schrei zu hören und dann war die Verbindung verschwunden. Erschrocken blickten die Sieben zum Meister des Eises, nachdem er sein Gleichgewicht verloren hatte und gestürzt war. Die Brille war ihm dabei herab gerutscht. „Er ist weg." „Das wissen wir nicht sicher", sagte Wu, als Misako und Lloyd ihm aufhalfen. Kai und Nya waren währenddessen zu dem Blonden gegangen und halfen ihn auf die Füße. „Oh, Zane. Mir tut das so Leid." „Er war auch unser Freund. Darum werden wir ihn auch nicht im Stich lassen." „Wenn die Samurai einen Kampf wollen, dann sollen sie auch einen kriegen!", meinte Lloyd und schlug mit seiner Faust gegen seine Handfläche. „Das muss erstmal warten", sagte Misako und deutete auf das Fenster, „wir segeln nämlich gerade direkt in einen Sturm!" Blitze zuckten über dem Himmel, als sie sich riesigen Sturmwolken näherten. „Alle Mann an Deck!"
Zane, Cole, Kai und Lloyd hatten ihre liebe Mühe sich gegen den Wind zu halten, während sie das Seil des Segels festhielten. Jay hingegen hielt sich unsicher am Rahmen fest, der ins Innern des Schiffes führte. „Zu gleich!", rief der Schwarzhaarige, als sie an dem Seil zogen. „Der Wind ist zu stark!", reif Lloyd, als ein donnergrollen ihn beinah übertönte. Die Wellen schlugen hoch und ließen Wasser über das Deck schwappen. „Wir könnten wirklich deine Hilfe gebrauchen, Jay!", rief der Meister der Erde über seine Schulter. „Ich will aber nicht nass werden! Ich habe...ich habe nur die Unterwäsche!" „Jay", rief Kai im scharfen Ton, „das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Witze! Das Schiff kann nicht so viel einstecken!" „Glaubst du wirklich ich versuche gerade lustig zu sein?!" Gelächter erklang plötzlich über dem Deck. Die Augenbrauen des Rotbrünetten zogen sich wütend zusammen. „Okay. Lacht nur so viel ihr wollt! Aber wir werden ja sehen wer zuletzt Lacht, wenn ich der einzige mit trockener Unterwäsche bin!" „Wer soll denn lachen?" >Was redet Jay denn da? Ich kann nichts hören außer dem Sturm und die Wel...< Der Grüngekleidete unterbrach seinen Gedankengänge, als er es selbst hörte. >Was ist das?<
„Bilde ich mir das ein oder lacht uns das Meer gerade aus?", wunderte sich Lloyd, als das Gelächter lauter wurde. „Warum habe ich das Gefühl, dass wir den Witz nicht verstehen?", sagte der Blaugekleidete, als er sich noch mehr an dem Türrahmen krallte. Etwas schweres schien auf die Planken des Decks gefallen zu sein, bevor Jay sagte: „Hay, was ist das?" Die anderen Vier drehten sich in die Richtung, wobei Cole das Seil los lies und Lloyd, Kai und Zane nach vorne gezerrt wurden. „Wartet ich komme!", rief Jay und lief aufs Deck. Er schaffte es im letzten Moment das Ende des Seil zu ergreifen. „Ich hab's!" „Wurde auch langsam Zeit, Jay." Genau in dem Moment brach eine Welle über das Deck und ergoss sich über den Blaugekleideten. „Ach, na super", grummelte er. „Die sehen irgendwie aus wie...", begann Cole, als er sich den orangenen Dingern näherte und einen aufhob, „ein Seestern?" >Bilde ich mir das gerade ein oder höre ich gerade jemanden irgendwas mampfen?<
„Wartet!", rief Misako, die von der Brücke gelaufen kam, „Wir können die gefräßigen Seesterne nicht an Bord lassen! Sie würden nur unser Schiff beschädigen. Wir müssen sie aufhalten, bevor wir noch sinken!" Bevor einer von ihnen auch nur antworten konnte, schrie Cole plötzlich auf und lies den Seestern los. Dieser begann, zusammen mit den anderen Seesternen die an Bord geschwemmt wurden, übers Deck zu springen, bevor sie auf dem Seil sprangen und begannen daran zu nagen. Die Augen der Vier weiteten sich, bevor das Seil riss und sie nach hinten stürzten. Durch den Verlust des Seils begann das Segel ungehindert vom Wind hin und her gerissen zu werden. Eine Welle rammte gegen das Schiff wodurch die Ninja gegen die gegenüberliegende Reling fielen. Sie hatten sich gerade aufgerichtet, als noch mehr dieser lachenden Seesterne auf dem Deck landeten. „Wir müssen diese Dinger vom Schiff bekommen!", rief der Grüngekleidete. Sie wollten gerade auf die Meerestiere zugehen, als weitere Tiere hinter ihnen aufs Deck flogen. Einige landeten sogar auf Kai. Er hatte die Tiere von seinem Kopf und Oberkörper entfernt, als er einige scharfe Zähne spürte, die sich in sein Bein rammten. Scharf zog er die Luft ein, bevor er nach unten Blickte wo einer der Seesterne hing. Er riss das Tier von seinem Bein und holte mit seinem Arm weit aus. „Verschwindet von unserem Schiff, ihr kleinen Vampire!" „Schneller oder wir sinken!", rief der Rotgekleidete, als er zwei Seesterne über Bord schmiss. Jay stand währenddessen am Mast und versuchte die Tiere dort zu entfernen. „Geht da weg!" Er erstarrte und blickte über seine Schulter bevor er anfing zu schreien. Auf seinen Rücken hatten sich einige der Biester festgesessen und hatten begonnen ihn zu beißen. „AH! MACHT SIE WEG! MACHT SIE WEG!" „Nutz dein Spinjitzu!", rief der Grünäugige über seine Schulter. „Ninja Go!" Jay schaffte es so zwar die Tiere nicht nur von seinem Rücken zu bekommen ebenso wie die die sich am Mast festgebissen hatten, aber anstelle von Bord sind sie auf dem Segel gelandet und begannen dort Löcher hineinzubeißen. „Okay, das war eine schlechte Idee", sagte der Blauäugige, als er hoch blickte. „Ninja Go!", riefen auch die anderen Vier und schmissen so die umherliegenden Tiere ins Wasser. „Beißt euch daran die Zähne aus!", meinte Lloyd, als sie wieder stehen blieben. Jays geschockte und panische Stimme lies sie zu ihm blicken. „Sie fressen auch Metall?!" Kais Augen weiteten sich, als er sah, dass die Seesterne dabei waren die Ankerkette durchzufressen. „Äh, Leute, ich glaube wir haben ein größeres Problem!", sagte Lloyd, als er sich über die Reling beugte und zum Bug deutete. Die andern Folgten seinem Finger und erstarrten für einen Moment. Dort saßen weiter Seesterne, die bereits einige kleine Löcher ins Holz gefressen hatten. „Uh, ich hätte vielleicht doch mehr Unterwäsche einpacken sollen", murmelte der Meister des Blitzes.
------------------------------------------------------------------------------------------------
Der Sturm hatte sich mittlerweile gelegt, als die Ninja, Nya und Misako im Bau des Schiffes standen und begannen das Wasser aus dem entstandenen Loch zu schöpfen. „Äh, habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich und Wasser uns nicht sonderlich gut vertragen?", sagte Kai nach einer Weile, als er Zane den vollen Eimer reichte. „Das ist eine Sache, die ich nicht verstehe", meldete sich Lloyd zu Wort, als er den Eimer von Zane entgegennahm und Cole weiter reichte, „Wie kann man Angst vor Wasser haben? Wasser ist eines der harmlosesten Dinge, die es auf der Welt gibt." „Eigentlich ist es eine recht rationale Furcht. Genau wie Cole einst Angst vor Drachen hatte", erklärte Zane dem Jüngeren. „Ach, das ist doch hoffnungslos", stöhnte der Schwarzgekleidete, als er Jay den Eimer reichte, den er dann ausleerte, „Wenn das so weiter geht laufen wir noch voll Wasser und erreichen nie die Insel der Dunkelheit." „Wir wissen nur was vorhergesagt wurde, nicht wann es passieren wird", sagte Misako, die ihrer Aufzeichnungen von der Nässe fern hielt.
Plötzlich erstarrte Zane und der leere Eimer in seiner Hand fiel scheppernd zu Boden. Er wandte sich zum Loch und ging darauf zu. „Was ist los, Zane?", fragte Sensei Wu und blickte zu seinem weißgekleideten Schüler. „Ich...spüre etwas." „Ist es der Falke?" „Geht es ihm gut?", fragte der schwarze und blaue Ninja. „Nein, es ist etwas anderes." Bevor einer von ihnen fragen konnte was er meinte, rammte das Schiff gegen etwas und die anwesenden hatte Schwierigkeiten ihr Gleichgewicht zu halten.
Vorsichtig kletterten die anwesenden durch das Loch und landeten überraschend in Sand. Sie waren gestrandet. Ihr Blick wanderte langsam zu den Felsen, in denen Stufen geschlagen wurden waren, und rauf, bis sie den Turm auf der Spitze entdeckten. Lloyd war derjenige, der das sagte, was die meisten von ihnen dachten: „Was macht ein Leuchtturm so weit hier draußen?" „Das ist kein Leuchtturm", sagte Zane, als er sich das Gebäude ansah, „es ist ein Gefängnis."
Langsam begannen sie die Stufen zu erklimmen. Auf halben Weg erklang plötzlich ein Geräusch von der See. „Ach, ich hätte wirklich noch ein extra paar Unterhosen einpacken sollen", jammerte der Meister des Blitzes, als er in jene Richtung blickte. Wu hatte seine Augen zusammengekniffen, bevor er sagte: „Geheimnisvoll...wir sollten besser weiter gehen."
Es dauerte nicht lange, bis sie Tür erreichten. Ein surren lies sie aufblicken, bevor sie eine Kamera über der Tür entdeckten, die auf sie oder besser gesagt auf Zane gerichtet war, der die Gruppe angeführt hatte. „Äh, sollen wir vielleicht Lächeln?", meinte Jay, um die Stimmung etwas aufzulockern. Schritte waren hinter der Holztür zu hören, bevor ein Schlüssel im Schloss umgedreht wurde und sich die Tür öffnete. „Zane", sagte ein alter Mann, mit schneeweißen Haaren. Er trug eine Brille und sein Gesicht war überseht mit Falten. Der Mann hatte blau-graue Augen und trug einen weißen Laborkittel unter dem er ein dunkelblaues Hemd trug. „Bist du es wirklich?" Kai konnte zwar das Gesicht seines Bruders nicht sehen, aber er konnte sich vorstellen, dass seine Augen geweitet sein mussten und sein Mund leicht offen stand. „Du hast mich gefunden!" Damit nahm der Mann den Blonden in seine Arme. „Äh, kennen Sie ihn etwa?", fragte Lloyd, der sich an dem Weißgekleideten vorbei lehnte. „Natürlich kenne ich ihn", meinte der Weißhaarige amüsiert, als er seine Brille zurechtrückte. „Ich war schließlich derjenige der ihn gebaut hat." „Aber...aber in meinen Erinnerungen bist du doch gestorben", kam es verwirrt vom Nindroiden, als er seinen Schöpfer, nein, seinen Vater ansah. Dr. Julian lächelte, als er begriff. „Ah, du hast deinen Erinnerungsschalter gefunden." Ein Brüllen erklang plötzlich vom Meer her und Dr. Julians Augen weiteten sich vor Schreck. „Schnell, es darf nicht wissen, dass ihr hier seid!", sagte er und trat zur Seite um die Ninja, Nya, Misako und Wu hineinzulassen. Der Rotbrünette schluckte schwer, bevor er unsicher fragte: „Es?" „Ich werde alles erklären, auch warum Zane geglaubt hat, dass ich tot sei." Die Acht traten ein, bevor der Brillenträger sich nochmals umsah und die Tür wieder schloss. Augenblicklich schloss er die Tür ab und hob eine Planke auf, die er vor die Tür hing. „Abgeschlossen, verbarrikadiert und überprüfen." Er bewegte einen Joystick und richtete das Bild der Kamera auf den Flugsegler. Erleichtert atmete er auf. „Ich denke wir sind sicher." Er wandte sich zu seinen Gästen, legte eine Hand auf den Rücken seines Sohnes und näherte sich der Treppe. „Kommt hier lang."
Die hölzernen Stufen knarzten unter ihnen, während sie den langen Weg bis zur Spitze erklommen. Im Wohnbereich hingen einige Wäscheleinen an denen einige Kleidungsstücke von Dr. Julien hingen. In jeder Wand befanden sich zwei große Fenster, die einem einen rundumblick ermöglichen. In einer Ecke des Raumes stand ein kleiner Ofen, während Kai einige Pläne auffielen, die an den Wänden hingen. Ihm vielen auch einige Geräte auf, mit denen er nichts anfangen konnte. >Die hat Zanes Vater wahrscheinlich gebaut.< „Kommt nur. Setzt euch, setzt euch", sagte der Brillenträger lächelnd. „Setzen? Wo denn?", fragte der Weißgekleidete und kratzte sich am Kopf. Dr. Julien legte einen Hebel um und nur Sekunden später verschwand die große Lampe in der Mitte des Raumes im Boden, bevor ein Tisch diesen ersetzte. „Da natürlich." „Oh, das ist ziemlich schlau", sagte Nya anerkennend. Kai entging das Funkeln in ihren und Jays Augen nicht, als der Mechanismus aktiviert wurde. >Hätte mich auch irgendwie gewundert, wenn sie nicht davon fasziniert worden wären.< „Ich bin halt ein Zauberer, was Technik angeht", meinte Dr. Julian schmunzelt, während sich die anderen um den Tisch setzten. Kai stutzte einen Moment, als er meinte etwas im Augenwinkel gesehen zu haben. >Hat Jay gerade sich eine der Unterhosen eingesteckt?< Er schüttelte seinen Kopf. >Nein, das habe ich mir sicherlich nur eingebildet...hoffe ich.< Der Weißhaarige drückte einen Knopf und ein kleiner Roboter fuhr aus einem der seltsamen Geräte hervor. In seinen Armen einige Schälchen haltend. Schweigend beobachteten die anderen, wie der kleine Roboter zum Kopfende des Tisches fuhr, bevor er auf diesem sprang und vor jedem eine der Schalen abstellte. Er sprang wieder hinunter und näherte sich dem Brillenträger, der bereits eine Teekanne in Händen hielt.**** Der Roboter nahm diese entgegen und kehrte zum Tisch zurück. Vorsichtig goss er das heiße Getränk in die Tassen. Als er bei Jay ankam zog er die Tasse immer weg, bevor der Roboter etwas eingießen konnte. Ein spielerisches Funkeln lag in den blauen Augen des Meisters des Blitzes, bis der Roboter die Kanne neigte und das Getränk über seine Hand floss. Mit einem Aufschrei sprang er auf und hielt sich seine Hand, während die anderen begannen zu lachen und der Roboter weiter machte mit dem einschenken.
Zane hatte sich abgewannt und war auf einen Zeichentisch zu gegangen, auf dem eine Blaupause lag...seine Blaupause. „Vater...ich verstehe das nicht", begann der Meister des Eises und blickte zu diesem, „Ich habe gesehen, wie du gestorben bist." „Ja, das hast du", sagte der Weißhaarige mit einem traurigen Lächeln, „und glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich selbst dachte, dass ich...kaputt wäre. Aber wie sagt man noch in Ninjago: Das vergangene ist vergangen..." „...und die Zukunft können wir selbst gestalten", beendete Misako den Satz. „Ja, nachdem ich deinen Erinnerungsschalter umgelegt hatte, hast du nicht gesehen wie der Knochenkopf Samukai mich mit einem besonderen Trank wieder zum Leben erweckt hat." Kai ballte seine Hände zu Fäusten, bei der Erwähnung des vierarmigen Skeletts. „Er wollte, dass ich für ihn und seine Armee Kriegsmaschinen entwerfe. Ich lehnte ab. Er brachte mich hier her und sagte, wenn ich nicht kooperieren würde, würde ich meinen Sohn nie wieder sehen. Um sicherzugehen, dass ich nicht fliehen würde, hat er eine Kreatur an den Meeresgrund gekettet, um mich zu bewachen." „Eine Kreatur? Ist das etwa was wir im Meer gehört haben?", fragte Lloyd nach einigen Momenten der Stille. „Ja", sagte Dr. Julian, „Als Samukai nicht zurückkehrte, habe ich gedacht, dass ich dich nie wieder sehen würde. Aber es ist soviel Zeit vergangen und ich habe mich begonnen zu fragen, ob du mich überhaupt wiedersehen willst. Ich hatte Angst, dass wenn du erfahren würdest, was für schreckliche Sachen ich erschaffen habe du denken würdest, dass ich...ein Monster bin." Der Weißhaarige blickte zu Boden, als Zane seine Hand auf dessen Schulter legte. „Wir werden dich hier rausholen, Vater. Jetzt, wo wir wider zusammen sind, müssen wir einen Weg von diesem Felsen finden."
„Glauben Sie, Sie könnten die Triebwerke unseres Schiffes reparieren?", fragte Jay und deutete auf den Flugsegler. Dr. Julian trat ans Fenster und rückte seine Brille zurecht, bevor er begeistert sagte: „Das Segelschiff hat Triebwerke?" „Nun, die Ruder sind auch etwas in Mittleidenschaft geraten", sagte die Schwarzhaarige, als sie sich zu ihnen gesellte. „Ach was, dass ist egal. Ich habe euer Schiff ruck zuck wieder am laufen."
Ein Brüllen unterbrach jedes weitere Gespräch, bevor der Turm begann zu erzittern. Kai und Cole griffen schnell nach den Tassen, bevor diese vom Tisch fielen konnten. Sorge war in der Stimme des Erfinders zu hören, als er sagte: „Oh, nein. Es ist die Kreatur!" Lautes plätschern war von draußen zuhören, so als wenn etwas großes sich aus dem Wasser erhoben hätte. „Es ist hier! Ihr müsst euch sofort verstecken!" Dies ließen sich die Acht nicht zweimal sagen. Jay war auf einen der Balken unterm Dach geklettert und presste sich in die Ecke, Lloyd und Nya hatten sich hinter einigen Kisten gebückt, Misako und Wu waren die Treppen ein Stück hinunter gelaufen und Cole, Zane und Kai quetschten sich hinter einem Vorhang, der wohl als Raumtrenner dienen sollte. Dr. Julian hatte sich währenddessen mit dem Rücken zu einem der Fenster gesetzt. Ein Geräusch, welches der Brünette noch nie gehört hatte, kam immer näher. „Ihr müsst absolut leise sein", sagte der Weißhaarige so leise, dass man ihn fast nicht gehört hätte. „Oh, wenn das nicht mein alter Junge ist." Etwas bewegte sich, bevor das Klirren von den Tassen zuhören war gefolgt von jemanden der auf diesen spielte. Geistig schlug sich der Brünette gegen die Stirn. >Wir haben die Tassen vergessen. Die einzigen die wohl nicht skeptisch werden würden, wenn jemand, der seit Jahren alleine eingesperrt war, sieben Tassen auf seinem Tisch stehen hat, wären wohl die Skelette.< „Hehe, nur ein wenig Musik mit meinen Stäben. Duh duh duh duh~. Du weißt schon, nur als kleiner Zeitvertreib." Erneut war eine Bewegung zu hören, doch sie wurde immer leiser, bevor etwas vom Meer drang. Langsam kamen die anwesenden wieder aus ihren Verstecken. Erleichtert atmete der Weißhaarige auf, als er aus dem Fenster blickte. „Ich denke wir sollten langsam machen, dass wir hier wegkommen", sagte der Grüngekleidete, als er selbst aus dem Fenster gesehen hatte und ein Tentakel im Wasser verschwinden sah.
------------------------------------------------------------------------------------------------
Schnell hatte Dr. Julian die Pläne aufgezeichnet und mit den Materialien, die er in den Kisten hatte, machten sie sich an die Reparaturen. Bald schon ähnelte der Flugsegler mehr einem Luftschiff, als einem fliegenden Schiff.
Die Nacht war hinein gebrochen, als erneut ein Grollen vom Meer kam. Dr. Julian und Zane kamen aus dem Turm gelaufen, während der Ältere rief: „Alle Mann an Bord! Es kommt!" Die anderen ließen sich nicht zweimal bitten, als ein Tentakel sich aus dem Wasser erhob. „Bring uns hier weg, Nya!", rief Jay, während die Blauäugige Richtung Brücke lief. Mit einen mal schoss der Flugsegler in die Höhe und die anwesenden taten alles, um nicht zu stürzen, während sich immer mehr Tentakel aus dem Wasser erhoben. Die Tentakel verfehlten den Flugsegler knapp, während Nya das Schiff in die richtige Richtung wandte. Doch plötzlich umschlangen die Tentakel den Ballon und zogen das Schiff langsam wieder zurück. Die die es nicht geschafft haben sich festzuhalten schlugen schmerzhaft gegen die Wand. Das Schiff neigte sich nach vorne und die sich an Deck befindenden rutschten haltlos in die Richtung. „Kai, nutz deine Elementarkräfte!", rief Sensei Wu, als das Schiff für einen Moment stabilisiert war. Der Brünette nickte und richtete sich auf. „Lass uns gehen!", rief Kai, als er eine Energiekugel abschoss. Die Kreatur ließ sie los und das Schiff gewann wieder an Höhe. „Gut gemacht, Kai." Plötzlich ging erneut ein Ruck durch das Schiff. Die Kreatur hatte sie erneut in seinem Griff. >Verdammt! Wenn das so weitergeht, kommen wir hier nie weg.<
„Es ist angekettet", kam es leise von Zane, der an der Reling stand und hinabblickte. Kais Augen weiteten sich und er glaubte, dass sein Herz einen Moment aufhörte zu schlagen, als der Weißgekleidete auf die Reling stieg. >Er hat doch nicht etwa vor...?!< „Zane! Was machst du da?!", rief Dr. Julian erschrocken. „Ich habe eine Idee, wie ich die Kreatur dazu bringen kann uns gehen zu lassen!", rief der Blonde, bevor er in die Tiefe sprang. „ZANE! NEIN!!!"
Das Schiff wurde immer tiefer gezogen, während sich die anwesenden an der Reling festhielten. Die Triebwerke berührten schon das Wasser unter ihnen, aber die Kreatur zog sie immer weiter runter. „HILFE!", schrie Lloyd, als die Wellen bereits auf dem Deck aufschlugen. Die Kreatur schrie auf, bevor sie den Flugsegler los lies. Kai sah auf und entdeckte an einen der Tentakel, die aus dem Wasser ragten, die Überreste einer Kette. „Es hat uns gehen lassen", sagte Cole erleichtert. „Was ist passiert?", fragte der Brillenträger, als Lloyd ihm aufhalf. „Zane hat die Kreatur frei gelassen und hat es und los gelassen", sagte der Grüngekleidete, als er und die anderen sich wieder aufrichteten. „Aber wo ist mein Sohn?" „Ich bin hier Vater", sagte der Meister des Eises, als er sich über die Reling schwang. „Zane." Dr Julian lief auf seinen Sohn zu und nahm ihn in seine Arme. „Woher wusstest du, dass wenn du die Kreatur freilassen würdest, dass es uns gehen lässt?", fragte Wu, als er näher trat. Vater und Sohn lösten sich aus ihrer Umarmung, bevor der Blonde mit einem Lächeln sagte: „Weil niemand es verdient hat gefangen zu sein. Nicht einmal ein Monster." Ein Geräusch ließ die anwesenden nach unten Blicken. Einer der Tentakel ragte aus dem Wasser, aber an dem Tentakel befanden sich mehrere Augen. Es sah Zane eine Weile an, bevor es im Wasser verschwand und die Anwesenden sahen, wie der Körper der Kreatur in den Tiefen des Meeres verschwand. „Leb wohl, Kreatur der See. Genieße deine Freiheit." Langsam begann der Fels immer kleiner zu werden, als sie ihre Reise zur Insel der Dunkelheit fortsetzten.
_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-
* Ich habe selbst keine Ahnung, ob ich das jetzt richtig übersetzt habe. Wenn jemand weiß was Misako da eigentlich gesagt hat, wäre ich sehr dankbar.
** Wenn ihr die Möglichkeit habt, hört euch das Lied mal im Original an. Die Stimme ist Mega.
*** Liegt es an mir oder sieht die Brille, die Zane trägt, nicht wie eine VR-Brille aus?
**** Ist euch schon mal aufgefallen, dass alle Teekannen in Ninjago blau sind?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top