Kapitel 18 - Piraten vs. Ninja


Lloyd schlug immer wieder gegen die Topfhandschuhe, die Kai an seinen Händen trug. „Sehr gut", lobte der Brünette den Jüngeren, „Weiter so!" „Sturmfäuste! Du siehst gar nicht wie ich zuschlage, so schnell bin ich!" Kai konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen, bevor er sagte: „Gib mal nicht so an, das kann von deinem Feind gegen dich verwendet werden." „Oh bitte. Ich bin bereit mich allem zu stellen womit du mich herausforderst." Der Blonde sprang hoch und trat gegen die Handschuhe. Kai blockte den Tritt, bevor er Lloyd am Knöchelpackte und ihn daran hoch hob. „Wow, langsam Salamander!* Du bist nicht mal bereit dich mit meinem kleinen Zeh anzulegen." Die anderen standen an der Seite und hatten alles beobachtet, bevor Sensei Wu sagte: „Wie ich sehe ist der Schüler mittlerweile zum Lehrer geworden." Kai lies Lloyd vorsichtig runter, bevor die beiden Jungs zu dem Weißbärtigen sahen. „Du wirst durch das Training mit den vier Ninja sehr schnell lernen, Lloyd." „Klasse, wie wäre es mit ein bisschen Muskeltraining, jetzt wo der Unterricht vorbei ist?", meinte Cole grinsend. „Ihr werdet alle noch dran kommen", meinte Wu, bevor er wieder zu seinem Neffen und Kai blickte. „Aber jetzt möchte ich, dass ihr zwei nicht zu spät zu Nyas Unterricht kommt." „Oh, wann lerne ich dann endlich Spinjitzu?", quengelte der Blonde. „Hab Geduld. Es wird es erst dann offenbaren, wenn der Schlüssel bereit ist gefunden zu werden." Aufseufzend ging Lloyd zu dem Schrank, wo er seine Notizen verstaut hatte, als der Meister der Erde sagte: „Kenn ich irgendwo her." „Ich war nicht so weinerlich!", verteidigte sich der Brünette. „Nein", stimmte ihn Zane zu, „du warst noch viel schlimmer." Jay konnte sich ein kichern nicht verkneifen.


Kai wollte gerade was erwidern, als der Rotgekleidete auf ihn zu kam. Er streifte sich die Ofenhandschuhe ab, bevor er mit dem Jungen durch die Tür ging. Sie stiegen die Treppen zum Dach hoch, als er in seinen nicht vorhandenen Bart murmelte: „Ich versteh wirklich nicht, warum ich noch was über die Drachenpflege lernen soll." „Wenigstens hattest du deinen eigenen Drachen", meinte der junge Meister des Feuers niedergeschlagen. Der Grüngekleidete sah ihn mit Sympathie an. Es stimmte die anderen und er hatten seid dem Vorfall im Feuertempel selbst Drachen gehabt und wenn man es genau betrachtete währe Flame eigentlich Lloyds Drache gewesen. Eine Idee kam in ihm auf, mit dem er den Jüngeren vielleicht aufheitern könnte. „Es mag zwar sein, dass du nicht deinen eigenen Drachen hattest. Aber was hellst du von der Idee, dass ich dafür mit dir gemeinsam einige Flüge auf den Ultradrachen unternehme? Und obendrauf könntest du ihn ja auch selbst fliegen, für den Fall dass ich oder die anderen nicht in der Lage sind dies zu tun." Er schielte zu den Blonden hinüber und sah wie seine Augen begannen zu strahlen und sich ein breites Lächeln auf seinen Lippen bildete. „Wirklich?" „Würde ich es vorschlagen, wenn ich es nicht ernst meinen würde?" Lloyd sagte nichts sondern begann stadtessen zu jubeln. Es freute Kai den Jüngern so fröhlich zu sehen, so wie es Kinder in seinem Alter normalerweise auch sein sollten. 

Die beiden hörten einen der Köpfe des Drachen brüllen, als sie die Tür aufstießen und aufs Dach traten. Nya stand neben dem weißen Reptil und Flames Kopf kraulte, bevor sie aufsah und sagte: „Ich hab ihn bereits seine Medizin gegeben. Er dürfte also bald wieder anständig fliegen, aber ihr müsst euch natürlich gut um ihn kümmern." Sie bemerkte den Blick den Kai ihr gab und sah ihn an. „Du brauchst mich nicht so anzusehen, Kai! Ich weiß genau so gut wie du, dass du dich gut um Flame gekümmert hast, aber die Pflege des Ultradrachens ist eine andere Geschichte. Flame war der Drache des Feuers, aber der Ultradrache ist eine Fusion von den Drachen der Elemente. Das heißt du musst nicht nur auf die Bedürfnisse von Flame Rücksicht nehmen sondern auch auf die von Shard, Rocky und Wisp." Kai hob beschwichtigend seine Hände. „Ich hab es ja verstanden, Nya. Kein Grund mir gleich den Kopf abzureißen."

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„Es wird Zeit, dass wir Ninjago City nach einem geeigneten Ort für Kais und Lloyds Training absuchen", sagte Sensei Wu, als er die Ninja und der angehende Meister des Feuers vor ihrem Wohnhaus standen. „Oh, aber Sensei. Ninjago City ist einfach riesig. Zu Fuß dauert es bestimmt Tage irgendwas zu finden!", meinte Jay. Er schien nicht gerade begeistert von der Idee zu sein wer weiß wie lange durch die Straßen zu laufen. „Und ohne unsere Goldenen Waffen haben wir keine Spinjitzu-Fahrzeuge", fügte Zane hinzu, „Wie sollen wir nun in der Stadt herumkommen?" Der Weißbärtige zog etwas aus seiner Kleidung und sagte: „Ihr werdet lernen hiermit zu reisen." Verwundert sahen die Fünf auf die Münze in der Hand des Älteren. >Ist das irgendeine besondere Währung oder ein weiteres Ninja-Geheimnis?< Cole war der erste, der wieder zu sprechen begann. „Was ist das?" „Die können euch in der Stadt überall hinbringen, wo auch immer ihr hin wollt." „Wie ein magisches Portal?" „Oh, oder wie ein Spinjitzu-Wirbel", meinte der Rotbrünette mit einem Schimmer in seinen Augen. Der Schwarzhaarige nahm die Münzen entgegen und stutzte. „Hey, momentmahl! Das sind ja Busmünzen." Wu lachte auf, während die Ninja auf die Münzen sahen.

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Kai hatte bereits aufgehört die Haltestellen zu zählen, als er Cole, Zane, Jay und Lloyd endlich ausstiegen. Auf einem Stadtplan hatten sie relativ in der Nähe ihrer Wohnung ein Dojo gefunden. Sie sahen zum Schild auf dem Stand: ''Grand Sensei Dareths Mojo Dojo''. „Hier sollen wir in Zukunft unser Training abhalten?", fragte der Meister der Erde skeptisch mit hochgezogener Augenbraue. „Ha ha. Besser als wie in unserer Bruchbude", meinte Jay, bevor die Fünf durch die Tür des Gebäudes eintraten.


„Herzlich Willkommen bei Großmeister Dareths Kung Fu Club Mojo Dojo. Ich bin Großmeister Dareth und ich fordere euch heraus euer Kung Fu in meinem Club auszuprobieren", meinte der Mann vor ihnen. Er hatte braune, viel zu stark gegelte Haare und trug eine Art braunen Gi. Um seinen Hals trug er eine goldene Katte auf dessen Anhänger ein Stern abgebildet war. Kai wusste wirklich nicht was er sagen sollte, als ''Großmeister Dareth'' plötzlich irgendwelche komischen Verrenkungen machte, die wohl Kung Fu Bewegungen sein sollten. Er lies seinen Blick wandern und sah sich in dem Raum um. Im Türrahmen, durch den Dareth gekommen war hing ein Perlenvorhang mit lila und gelben Perlen. In den Wänden befanden sich einige Risse und der Putz war schon ein wenig von der Decke herabgefallen. Kurz um: das Dojo hatte bereits bessere Tage gesehen. Er sah wieder zum Brünetten, als dieser es irgendwie geschafft hatte sich in der Perlenkette zu verheddern. Dieser schaffte es sich recht schnell wieder zu befreien und ging auf ein Trophäenregal zu. >Anscheinend ist ihm das nicht zum ersten mal passiert.< „Und hier all meine Kung Fu Trophäen. Seht nur genau hin! Überall steht mein Name drauf. Der Grund ist: Ich bin eine perfekt Trainierte Kung Fu Maschine." >Und perfekt eingebildet.< „Hören Sie, Herr Dareth, wir wollten fragen, ob wir Ihre Räume benutzten dürften? Wir müssen nämlich mit unserem Freund und dem Jungen trainieren, damit er gewappnet für die Zukunft ist und er der alle größte Ninja in ganz Ninjago wird", sagte Cole und deute jeweils auf die beiden Grünäugigen. 

 „Das ist nicht möglich", meinte der Großmeister und drehte sich zu ihnen um, „den ich bin der größte im ganzen Land! Wie viele Trophäen habt ihr den?" „Hey, Freundchen. Wir sind die Typen, die die Stadt vor der Riesenschlange gerettet haben!", sagte der Meister des Blitzes und trat dabei vor. „Ha, hab ich etwa Lord Garmadon vor mir? Denn wenn ich nicht ganz blöd bin, und das bin ich nicht, dann hat doch Lord Garmadon den Schlangenmeister besiegt, oder?" „He, he. Das war sozusagen ein großes Missverständnis. Tatsächlich sind wir diejenigen, die ihn..." Doch weiter kam der Blauäugige nicht, bevor Dareth sagte: „Ich wird euch hier gerne trainieren lassen." >Da kommt doch jetzt sicherlich ein 'aber'.< „Aber nur unter einer Bedingung: Das ihr mich im Kampf besiegt! Wenn euch das gelingt, dann werde ich das Dojo gerne mit euch teilen." Die Fünf sahen sich schweigend an. „Ganz recht ich, Großmeister Dareth, Meister aller existierenden Tierkampfstile, fordere einen von euch zum Kampf heraus!" Kai schlug mit seiner Faust gegen seine Handfläche und wollte vortreten. Ein Grinsen stand in dabei im Gesicht geschrieben. >Nichts ist besser, als solchen Angebern in ihre Schranken zu weisen!< Jedoch zog ihn jemand an der Schulter zurück. Überrascht drehte er seinen Kopf und sah in die braunen Augen Coles. „Ich denke es wäre besser, und sicherer, wenn einer von uns gegen den Typen antritt." „Und warum?" „Wir wissen nicht was für Auswirkungen die anderen Elemente auf deine Stärke haben", antwortete der Blonde Meister des Eises, „Was wäre zum Beispiel, wenn du versehentlich die super Stärke der Erde nutzt?" Der Brünette seufzte auf, bevor er sagte: „Da habt ihr wahrscheinlich recht. Und wer wird dann gegen ihn Kämpfen?" „Ich mach das!", meinte Jay und trat vor, „Es wäre mir ein Vergnügen, diesem Typen zu zeigen, was wir so drauf haben." Ein grinsen lag auf seinen Lippen und ein funkeln lag in seinen Augen, bevor er seine Maske aufzog. „Ich muss dich warnen. Ich kenne den Tiger, die Python und den Pinguin!", während Dareth dies sagte, machte er entsprechende Tierbewegungen und die dazugehörigen laute. Keine Sekunde später schrie er panisch auf, als Jay in mit seinem Spinjitzu ihn drehte und zu Boden schickte, bevor er stehen blieb. „Wie hast du das...?", begann der am Boden liegende und sah auf, bevor der Blaugekleidete sagte: „Es mag ja sein, dass du Tiere drauf hast, aber wir können Spinjitzu." Der Ältere sagte, nachdem er sich wieder auf gerappelt hatte: „Ihr könnt jeder Zeit in meinem Dojo trainieren."

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Jay und Lloyd standen einbeinig auf einigen Pfählen und hatten ihre Augen geschlossen. Der Blonde öffnete seine Augen und griff an, jedenfalls versuchte er es. Der Rotbrünette wich leicht aus und sagte: „Du musst dich viel leichtfüßiger bewegen!" Er ging selbst in den Angriff über und der Jüngere wich gerade noch aus. Sensei Wu saß währenddessen am Rand, trank seinen Tee und beobachtete das Training schweigend. Cole legte erneut einige Bretter auf dem Tisch in der Mitte des Raumes und sah zu Kai. „Okay Kai, versuch nochmal die Bretter zu zerschlagen, aber dieses mal ohne sie in Brand zu stecken." „Du sagst das so, als ob es das einfachste auf der Welt währe", grummelte der Brünette und schielte auf die verkohlten Überreste der letzten Versuche. „Gut ich weiß nicht wie schwer es für dich ist, aber wie sagt man doch immer: 'Allerguten Dinge sind drei!'" Der Brünette schloss seine Augen und atmete tief durch, bevor er zuschlug. Diesmal klappte es so gar...nur etwas zu gut. Kai zerschlug mit einem den Tisch und ein mittelgroßer Riss zog sich im Boden. Zane fiel zu Boden, Cole klammerte sich an einem der Sandsäcke fest und Jay konnte Lloyd in letzter Sekunde auffangen, bevor er von den Pfählen fallen konnte. „Äh, ich muss wirklich lernen meine neuen Kräfte besser einzuschätzen", meinte der Brünette und kratzte sich verlegen am Kopf. „Du musst sehr vorsichtig mit deinen neuen Kräften sein, Kai. Du musst lernen sie zu kontrollieren, bevor sie dich kontrolliert", sagte Wu und sah den angesprochenen ernst an, „Vor allem, da es für dich schwer fällt eine Verbindung zu den anderen Kräften aufzubauen. Was nicht unerwartet kommt, da du sehr lange nur ein Element genutzt hast." 

„Ich muss zugeben, dass war nicht schlecht, für ein Grünschnabel", meinte Dareth, als er, gefolgt von zwei seinen Schülern, den Raum betrat. Die Jungs trugen beide je einen großen Stapel Bretter. „Aber anstatt mit 10 Brettern, wie wäre es mit 50? Stapelt sie auf Jungs!" Sensei Wu schüttelte nur seinen Kopf, als die Kinder dies taten. >Wie viel kann sein Ego wohl aushalten, bis er einsieht dass Angeberei ihn nicht bringt?< „Und wenn ich, der Großmeister Dareth, es schaffe sie alle durchzuhauen, dann lasst ihr mich vielleicht eurem Team beitreten." Die Jungs hatten alle eine Augenbraue nach oben gezogen, während der Brünette weiter sprach „Und dann werde ich der braune Ninja!" Dareth hatte sich eine selbst gemachte, braune Ninja-Maske aufgezogen. „Der braune Ninja?", fragte Jay mit einem amüsierten Klang in der Stimme, „Nihe, das soll doch wohl ein Witz sein." „Tut mir leid, Kumpel. Unser Club ist schon voll", sagte Cole lächelnd. „Okay, okay. Vielleicht kann ich euch ja mit dieser Demonstration meiner übermenschlichen Kraft überzeugen." Er wandte sich zu seinen beiden Schülern, die ihn voller Erwartung ansahen. „Jeffy, Phil seid ihr bereit?" „Ja, Großmeister Dareth", sagten die beiden gleichzeitig und verneigten sich. Dareth stellte sich vor den Brettern hin und machte sich bereit. „Passt auf! Ich rufe das größte Tier, um mir Kraft zu verleihen..." Die Ninja sahen sich an und unterdrückten das Grinsen, was sich bei ihnen breit machen wollte. „...den Drachen!" Der Braungekleidete drehte sich einmal um sich selbst, gab einen Kampfschrei von sich und schlug auf die Bretter. Einen Moment war alles ruhig, bevor Dareth einen sehr lauten Schmerzensschrei von sich gab. Er sprang von einem Bein aufs andere, während er seine schmerzende Hand hielt. Die Ninja konnten nicht mehr und brachen in schallendes Gelächter aus.

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Das Training war für den Tag beendet und die Ninja verließen das Dojo, als Jay am Himmel plötzlich was entdeckte. „Hey, seht mal, das ist doch unser Schiff!" Fassungslos sahen die anderen Vier auf. Es war der Flugsegler, aber er wirkte irgendwie düsterer und...war das eine Piratenflagge, die am Mast wehte? „Aber Piraten?", wunderte sich der junge Meister des Feuers, bevor Cole sagte: „Piraten gibt es schon seid Jahrhunderten nicht mehr!"** „Ich hab das Gefühl, dass Lord Garmadon dahinter steckt", meinte Zane, während das Schiff sich langsam weiter entfernte. „Aber wie sollen wir sie verfolgen?", fragte Lloyd. Kai zog aus dem Inneren seines Gis einige Busmünzen und sagte: „Vielleicht könnte das hier nützlich sein." Wie auf Kommando hielt ein Bus neben ihnen. Die Fünf stiegen ein und der Grüngekleidete warf die Münzen ein, als er sagte: „Ich kann nicht glauben, dass ich das sage. Aber folgen Sie diesem Schiff da!" Er schaffte es gerade noch im letzten Moment sich festzuhalten, als der Busfahrer Gas gab und losschoss.***


Die Ninja zogen sich ihre Masken auf, als Kai nachdenklich zu ihrem jüngsten Mitglied sah. „Ich find's nicht gut, dass der Kleine mitkommt. Es ist zu gefährlich!" „Bitte, bitte, bitte! Ich werd auch ganz brav sein", flehte der Blonde und sah sie mit seinen großen, grünen Augen an. Er hätte jeden Welpen damit neidisch machen können, aber die Jungs blieben standhaft. Zane legte ihm eine Hand auf die Schulter und begab sich auf Augenhöhe mit dem Jungen, bevor er sagte: „Tut mir Leid, Lloyd, aber du bist noch nicht so weit. Du hast erst vor kurzem richtig mit deinem Training begonnen. Kai hat recht, es ist momentan noch zu gefährlich für dich, wenn du dich nicht verteidigen kannst." „Einestages wirst du bei uns mitmachen können", versuchte der Schwarzgekleidete den Jüngeren zu trösten, als dieser seufzend sich mit gesenkten Kopf auf einen der Sitze fallen lies. „Tut mir Leid, Kleiner." 

 Die Jungs kletterten durch die Fenster aufs Dach des fahrenden Busses und behielten, dass zu tief fliegende Schiff im Auge. Der Anker baumelte umher, als Kai versuchte nach diesem zu greifen. Plötzlich hielt der Bus an und der Grünäugige schaffte es im letzten Moment sein Schwert in das Dach zu rammen, an dem er nun hing und die anderen an ihm. Sie blickten hinab und sahen den Grund für das abrupte Bremsen: Eine alte Frau, die die Straße überquerte. „Beeil dich Omi! Wir versuchen hier die Stadt zu retten!", rief Jay zu der alten Frau. Doch diese schien sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. „Es entkommt!", sagte Cole, als das Schiff hinter dem nächsten Hochhaus verschwand. Und zum aller Überfluss riss auch noch die Einkaufstüte der alten Frau. Die Vier Jungs seufzten.


So schnell sie konnten liefen die Ninja durch die Straßen, als sie eine ihnen bekannte Stimme laut nach Hilfe rufen hörten. Keine Sekunde später erschien das Schiff an der Kreuzung vor ihnen. „Das klingt eindeutig nach Dareth", meinte Kai und massierte sich seine Schläfe. >Was hat er nur getan, um in diese Situation zu geraten? Obwohl, nein, ich will es eigentlich gar nicht wissen!< „Wir müssen an Bord dieses Schiffes gelangen!", meinte Cole, als Jay sich umsah und seine Blick bei einem Geschäft hängen blieb. „Ha, ha. Es gibt einen Weg, wie ein Ninja unentdeckt auf ein Piratenschiff kommt", meinte der Meister des Blitzes. Die anderen sahen ebenfalls zum Geschäft. Auf dem Schild stand: ''Wong's Costume''. 

 Es dauerte nicht lange und die Vier kamen wieder aus dem Geschäft. Jay trug eine weiß, dunkelblau gestreifte Hose und ein weiß, hellblau gestreiftes Hemd. Da drüber hatte er eine braune Weste und einen Ledergürtel an. Zane trug das gleiche Hemd wie Jay, nur hatte er eine hellgraue Weste an sowie eine schwarze, leicht zerrissene Hose. Cole trug hingegen eine schwarze Hose, ein rotes Hemd und darüber einen schwarzen Kapitänsmantel. Um seinen Hals trug er ein weißes, Krawatten ähnliches Tuch und auf seinem Kopf einen schwarzen Kapitänshut. Kai hingegen trug eine rote Hose, sowie ein rotes Hemd und eine braune Weste. Er trug genau wie Cole einen schwarzen Kapitänshut auf seinen Kopf. Zufrieden sah sich der Brünette sein Kostüm an. >Hach, es gibt nichts besseres als rot.<****


Schnell und unbemerkt sind die Verkleideten aufs Schiff geklettert, als sie sich über die Reling schwangen. Keiner der Piraten hatte sie bemerkt, da sie ihnen den Rücken zugedreht hatten und zur gefesselten Person sahen. „Har, har, har. Wie wär's wenn wir ihn über die Planke laufen lassen?", meinte einer der Piraten der einen goldenen Harken als Hand hatte, ein Holzbein und einen Kapitänshut mit einer roten Feder trug. Dareth wurde Richtung Planke geschoben, während die Piraten lachten. „Ihr macht einen großen Fehler!", sagte der Brünette, als er immer weiter zum Rand gedrängt wurde, „Zwingt mich nicht den Drachen zu rufen." „Wir müssen ihn retten!", flüsterte der Rotbrünette zu den anderen unauffällig. „Wir können aber nicht eingreifen, ohne dass unsere Tarnung auffliegt", erwiderte Kai ebenso leise zurück. „Wer von euch will, dass er ein Bauchklatscher macht?", fragte der Kapitän und sah über seine Schulter. Dadurch konnten die Ninja sehen, dass er eine Augenklappe trug. >Noch Klischeehafter geht es ja nicht. Okay, wo ist der Papagei? Da fehlt eindeutig noch der Papagei auf seiner Schulter.< Panisch schüttelte Dareth seinen Kopf, während die Piraten grölend jubelten. „Wer will, dass er hier bleibt?", rief der Meister des Blitzes unauffällig. Augenblicklich verstummten die Piraten und sahen sich verwirrt um. 

Kai sah wie sich die Lippen des Kapitäns bewegten, aber er konnte leider nicht hören, was er Dareth sagte. Der Pirat hob sein Schwert und hielt es an den Hals des Brünetten, bevor dieser begann zu stottern. „Wir...wir...wir müssen das nicht machen, Freunde. Ich bin ein verdammt schlechter Kampfsportler. Was ich mache, würde ich noch nicht mal Kampfsport nennen. Ich weiß ich hab gesagt ich hätte den braunen Gürtel, aber ich habe ihn nur angemalt. Und meine Trophäen sind alle unecht!" Die Jungs schüttelten nur mit ihren Köpfen und seufzten auf, als sie Dareths Geständnisse hörten. Doch sein Gejammer half ihm nicht. Im nächsten Moment stieß der Pirat ihn von der Planke und er stürzte dem Boden entgegen. Die Ninja konnten Dareths mädchenhaften Schrei hören, bevor ein Brüllen zu hören war. Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Grünäugigen, als er den Reiter des Ultradrachen erkannte, der Dareth vor seinem Ende bewahrt hatte. Es war Lloyd. >Der Junge lernt wirklich schnell.< Die Ninja sahen sich an und nickten. Es war Zeit den Piraten die Hölle heiß zu machen!


„Ninja Go!" Die Vier verschwanden kurz in ihren Spinjitzu-Wirbeln, bevor sie in ihren Gis auf dem Deck standen. Die Augen der Piraten lagen auf ihnen, als sie zum stehen kamen. „Noch mehr Schlafanzugleute?", sagte der Kapitän und sah die Ninja argwöhnisch an. „Wo denn? Ich seh' gar nichts!", meinte einer der Piraten, der...zwei Augenklappen trug. „Ninja gegen Piraten. Wer wird gewinnen?", sagte Cole, als sie sich Kampfbereit machten. Sie zogen ihre Waffen, bevor der Meister der Erde einen kleinen Lift von Jay bekam und zuschlug. Die Sense schnitt sauber durch die große, rote Feder auf dem Hut des Kapitäns. Diese glitt langsam aufs Deck, bevor der Pirat wütend zu den Vier sah und knurrte. Zane holte zwei Kugeln aus seinem Gi und knackte sie. Rauch strömte aus diesen heraus und raubte den Piraten die Sicht. Die Ninja verteilten sich auf dem Deck, aber Kai konnte noch im Augenwinkel sehen wie der Weißgekleidete seine Shuriken zog und durch den Rauch schmiss. 

Der Grüngekleidete blockte die Hiebe zweier Piraten, als er in der Reflektion einen dritten sah, der ihn von hinten angreifen wollte. Er wich dem Schlag aus, rammte seine Klinge in das Holz und nutzte den Griff wie eine Stange, um seinen Gegnern in einer fließenden Bewegung einen Kick zu verpassen. Die Ninja schlugen sich gut, bis plötzlich ein klirrendes Geräusch vom zerschlagenden Glas zu hören war. Kaugummikugeln rollten über das Deck und ließen nicht nur die Piraten sondern auch Zane, Cole und Kai zu Boden stürzen. Vorwurfsvoll sahen die Drei zum Übeltäter. „Jay", kam es mit mahnender Stimme vom Schwarzgekleideten. „Upps." „Ninja GO!", erklang eine sehr junge Stimme, als der Drache vorbei flog. Im nächsten Moment schwang Lloyd an einem Tau herbei und kickte nicht nur zwei Piraten, einer davon der Kapitän, zu Boden sondern auch versehentlich Zane. Der Rotgekleidete landete auf dem Deck, kurz bevor sich der Kapitän wieder aufgerappelt hatte. Er hatte seinen Säbel erhoben und rief: „Piraten vor!" Bevor er den jungen Meister des Feuers jedoch auch nur einen Kratzer verpassen konnte, blockte Kai den hieb mit seinem Schwert ab und drängte ihn zurück. „Lloyd, du sollst doch gar nicht hier sein!", kam es durch die zusammengepressten Zähne des Älteren, als er einen weiteren Hieb blockte und den Piraten zum Taumeln brachte. Er hob den Jüngeren hoch und steckte ihn in ein nahstehendes Fass, als er im Augenwinkel sah, wie ein weiterer Pirat sich wieder aufrichtete und auf sie zukam. Mit einem Drehsprung schickte er diesen wieder auf die Bretter. Weitere Piraten stürmten auf ihn zu, die er nur mit viel müh und not blocken konnte. Er hörte wie etwas hinter ihm umfiel, bevor ein Fass an getaumelt kam und einen der Piraten umstieß. Lloyd verlor jedoch sein Gleichgewicht und fiel gegen den Ankerhebel. Kai konnte die Kette hören, als der Anker sich begann zu Bewegen. Er schlug den übriggebliebenen Piraten zu Boden, bevor er sah, und hörte, wie das Fass indem Lloyd steckte auf ihn zurollte. Er wollte mit einem Saltosprung ausweichen, landete aber auf dem Fass. Er versuchte irgendwie sein Gleichgewicht zu halten, während sie sich immer mehr der Reling näherten. Das Fass prallte gegen diese und Kai folg mit einem Aufschrei vom Schiff. Der Wind sauste an ihm vorbei, als er die Ankerkette sah. Irgendwie schaffte er es sich an diesen zu Klammern, bevor er auf die Straße einschlug. Das kwitschen von Reifen lies den Grünäugigen über seine Schulter blicken, während der Anker über den Boden schliff. Ein Auto war in die Eisen gegangen, um nicht vom Anker erwischt zu werden. >Wer hätte gedacht, dass es eine noch unangenehmere Methode gibt auf einem Anker zu sitzen, als die von Jay?< Autos wichen so gut es ging aus, während die Straße hinter ihm aufgerissen wurde. Kais Augen weiteten sich, als er den Laster sah, der gerade aus einer Nebenstraße einbog. Kurz bevor er jedoch in diesen krachen konnte, begann sich der Anker langsam wieder vom Boden zu erheben und streifte den LKW nur knapp.


Kaum war der Anker wieder eingeholt wurde ihm bereits von Zane eine Hand gereicht, um ihn zu helfen wieder aufs Schiff zu kommen. Er sah den wie Cole, Jay und Lloyd in Kampfpose dem letzten noch stehenden Piraten gegenüberstanden, dem Kapitän. Im Augenwinkel sah der Brünette wie Lloyd seine Hände aufeinanderlegte und langsam auseinander brachte, eine kleine Feuerkugel tanzte zwischen seinen Händen. Kais ahnte bereits was der Jüngere Vorhatte. „Lass das, Lloyd! Wir haben grade erst mit deinem Training begonnen, du hast noch nicht genug Kontrolle über deine Kräfte!" Doch der Blonde hörte nicht und schoss diesen ab. Die Kugel traf aber nicht den Piraten sondern den Mast hinter diesem. Ächzend begann der Mast langsam zu kippen. Die Piraten und die Ninja versuchten aus der Gefahrenzone zu kommen, aber nur eine Gruppe schaffte es während die andere unter dem Mast eingeklemmt wurde. 

Hustend krabbelten die Ninja unter dem Mast hervor, als sie das Geräusch von gezogenen Schwertern hörten und über ihre Schultern sahen. Auf dem Mast standen die Piraten und sahen überlegend auf sie hinab. Der Kapitän richtete seinen Säbel auf die Fünf, als er sagte: „Ihr habt verloren, Schlafanzugleute!" Die anderen Piraten richteten ebenfalls ihre Waffen auf die umzingelten. „Jetzt werdet ihr über die Planke laufen." Er und seine Crew begannen zu lachen, bis ein, den Ninja bekanntes, mechanisches Geräusch hörten. Im nächsten Moment kippte das Schiff zur Seite und die Piraten wichen zurück. Es war Nya in ihrem Samurai-X Anzug. Sie hob den Mast von den Jungs und scheuchte mit diesem die Piraten etwas weg. Die Ninja standen wieder und sahen auf die am Boden liegenden Piraten, bevor die Schwarzhaarige ihre Rüstung öffnete und eine ihrer Discs kreisen lies. Sie sprang hinaus und landete auf dem Rücken einer der Piraten, der unauffällig wieder zu seinem Säbel gegriffen hatte. „Wer gewinnt den Kampf zwischen Piraten und Ninja? Es ist der Samurai!", meinte Jay, der wie ein Kommentator sprach. Dies brachte die Blauäugige zum Lachen, bevor der Blaugekleidete wieder diesen verträumten Blick bekam.


Die Piraten wurden von der Polizei festgenommen und auf die wartenden Streifenwagen aufgeteilt, als der Hauptkommissar zu den am Rande stehenden Ninja und der Samurai trat und sagte: „Gute Arbeit, Leute." „Vergessen Sie nicht auch diesen Kerl zu erwähnen!", meinte Kai und wuschelte durch die blonden Locken Lloyds. Das brachte den Jungen zum Grinsen. „Äh, ist das da euer Schiff?" „Aber natürlich", meinte Jay, kurz bevor die Triebwerke des Flugseglers zu hören waren. Die anwesenden drehten sich um und sahen am Deck des langsam abhebenden Schiffes Lord Garmadon mit den Schlangen. Kai fiel das goldene Etwas in einer der Hände des dunklen Lords auf, als dieser sagte: „Entschuldigt. Mal gewinnt man, mal verliert man." „Lord Garmadon!" „Dad!" „Du bist stärker geworden, mein Sohn, aber du wirst niemals stark genug werden, um ihm beim Kampf zu unterstützen! Gib auf, bevor es zu spät ist!" Dem Brünetten entging den Schmerz nicht, der sich in den grünen Augen des Jüngeren spiegelte. Er legte ihm mitfühlend eine Hand auf die Schulter. Lloyd sah zu ihm auf. Kai lächelte ihn zu, was der Blonde erwiderte und mit neuer Entschlossenheit zu seinem Vater aufsah. „Ganz wie du willst! An einem anderen Tag, Ninja! AN EINEM ANDERN TAG!" Und damit verschwand das Schiff aus ihrem Blickfeld. 

„Na toll. Lord Garmadon ist wieder da und jetzt hat er auch noch unser Schiff!", sagte Jay knurrend. „Tja, wichtiger ist, dass wir einander haben", meinte der Braunäugige und legte beruhigend eine Hand auf die Schulter des Jüngeren. Ein Pfeifen erklang hinter ihnen, als sich ihnen jemand näherte. Diese Person legte seinen Arm um den Rotbrünetten und wurde von diesem über seine Schulter geworfen. Es war Dareth, der vor ihnen auf der Straße landete. „Ach kommt schon, Jungs. Ich fordere euch heraus mir zu verzeihen!" Die Sechs sahen sich an, bevor sie zu lachen begannen. Es mochte zwar sein, dass Garmadon zurück war, aber mit ihrem neuen Freund würde es sicherlich nicht langweilig werden.

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* Falls ihr euch wunder warum ich mich für Salamander entschieden habe. Es liegt daran, dass Kai Lloyd eigentlich als Grashüpfer bezeichnet (in Kontext mit seinem grünen Gi) und das hätte ich schlecht hier verwenden können. Ich habe mal ein paar Recherchen gemacht welche Tiere in Verbindung mit Feuer stehen und da bin ich auf den Feuersalamander häufig gestoßen. Ich hoffe euch ist die Idee recht oder was für ein Tier hättet ihr stadtessen genommen?

** Ich wusste gar nicht, dass Lloyd so gute Augen hat, dass er auf dieser Entfernung die Piraten erkennen konnte.

*** Seid wann funktionieren Busse wie Taxis?

**** Für die die sich wundern, warum ich Kais Kostüm nicht eingefärbt habe. Er mag zwar der Grüne Ninja sein, aber Rot ist und bleibt dennoch seine Lieblingsfarbe. Genau wie es bei Lloyd Grün ist.

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