Kapitel 13 - Der Grüne Ninja & gelüftete Geheimnisse
Es war Nacht, als Kai neben Nya stand und auf das Deck blickte, wo seine Brüder ihre neuen Kräfte trainieren. Es war dunkel, da sie den Scheinwerfer ausgemacht hatten, aber er war bereit auf so vielen Missionen in der Nacht gewesen, dass sich seine Augen an das kaum bis nicht vorhandene Licht gewöhnt hatten. „Erde!" Cole rammte die Sense ins Holz und lies so den Schlangendummy durch die Erschütterung umkippen. Jay schwang seine Nunchaku und sprang auf eine Trainingspuppe zu, während er sein Spinjitzu aktiviert. „Blitz!" Zane fing die Wurfsterne auf. „Eis!" Er sprang in die Luft und schmiss diese unter seinen Beinen hindurch auf die Trainingsfigur. Der Boden gefror und das Eis wanderte in wenigen Sekunden die komplette Figur hoch. Nya schaltete den Scheinwerfer ein, sodass das Deck in Licht gehüllt wurde. „Sah klasse aus. Eure Kräfte werden stärker." „Ja, die Schlangen werden nicht wissen wie ihnen geschieht", meinte Cole, bevor er sich die Maske auszog. Jay und Zane taten es ihm gleich, bevor sie sich zu Kai und Nya gesellten. „Und erst recht nicht, wenn wir alle unser wahres Potenzial besitzen", fügte Zane lächelnd hinzu. „Hey, Kai, wann glaubst du wirst du deine endlich entdeckt?", wunderte sich Jay und sah den Brünetten fragend an. Dieser erwiderte: „Das kann einzig die Zeit selbst sagen. Jeder von euch musste eine persönliche Blockade überwinden und bei jedem war sie unterschiedlich. Zane mit seiner Vergangenheit, Jay mit seinen Gefühlen und Cole mit der Beziehung zu seinem Vater." Ein Seufzer entwich dem Meister des Feuers. „Ich weiß nicht, was mich davon Abhält meine vollen Kräfte zu entfalten, aber ich bin sicher zur rechten Zeit wird sie sich zeigen." „Wow, dass war sehr tiefgründig von dir, Kai", meinte Cole etwas buff sowas ausgerechnet von ihm zu hören. Jay konnte sich ein kichern nicht verkneifen, weshalb ihn die andern überrascht ansahen. „Hehe, wenn du jetzt noch einen Strohhut aufhättest, eine weiße Robe tragen würdest und einen langen, weißen Bart hättest, könnte man dich fast für Sensei Wu halten." Das veranlasste auch die anderen zu einem kleinen lachen. „Vielleicht sollten wir ihn von jetzt an Sensei Kai nennen?", sagte die Blauäugige neckend. „Das ist nicht lustig, Nya!", sagte Kai, der leicht rotgeworden war. „Nein, du hast recht", meinte der Schwarzgekleidete, „es ist zum brüllen!" „Appropo Sensei, vielleicht können wir ihn um rat fragen, wenn er wiederkommt", meinte Zane, der sich am schnellsten wieder beruhigt hatte, nachdem er seinen Humor-Schalter wieder umgelegt hatte. „Vielleicht, aber wir wissen nicht genau wann er wieder kommt", entgegnete Kai, der froh war irgendwie vom Thema ablenken zu können.
Genau in dem Moment erklang eine ihnen bekannte Stimme. „Hallo, ich bin Zuhause!" „Sensei!", kam es erfreut von den Vier und Nya, als der Weißbärtige die Treppen zu ihnen hochstieg. „Ach, es ist so schön wieder hier zu sein." „Wir sind froh, dass Sie wieder da sind", sagte der Blonde, als erster. „Haben Sie uns was mitgebracht?", fragte der Schwarzhaarige neugierig. Der Rotbrünette war der nächste der Sprach. „Sensei, Sie haben viel verpasst! Zane ist ein Nindroid, Nya ist der mysteriöse Samurai, Cole ist ein Tänzer..." „Zane ist ein was?", fragte der ältere nochmal verwirrt nach. „Sie waren eine Weile weg. Wir werden Ihnen später alles erzählen", versprach der Weißgekleidete, „Aber Sie sollten wissen, dass wir alle, abgesehen von Kai", der erwähnte grummelte bei dieser Erwähnung etwas, „unsere wahren Kräfte entdeckt haben." „Ach ja, habt ihr das?" Nun war Kai endlich an der Reihe zu sprechen. „Es ist schön, dass Sie wieder zurück sind."
Plötzlich erschienen vier Arme hinter dem Spinjitzu-Meister sowie ein dunkler Helm mit einem Knochen daran. Lord Garmadon trat hinter Wu hervor.* Sah man von den extra Armen ab hatte er sich vom Aussehen nicht verändert. „Sensei, hinter Ihnen!", rief der Brünette, bevor er nach seinem Schwert griff und sich auf den ehemaligen Herrn der Unterwelt stürzte. Gleichzeitig sprang Zane zwischen den Weißbärtigen und Rotäugigen. Die Klinge der Goldenen Waffe war nur wenige Zentimeter von Garmadons Gesicht entfernt, als Wu plötzlich rief: „Kai, hör auf!" Und der Brünette tat wie ihm gesagt wurde. Verwirrt sah er den Älteren aus dem Augenwinkel her an. „Er war der Grund weshalb ich fort ging! Solange Pythor Lloyd gefangen hält wird Lord Garmadon unser Gast sein." Augenblicklich ließ Kai das Schwert sinken, während die andern drei begannen zu protestieren. „Wir müssen mit diesem Kerl zusammen leben?!" „Aber, Sensei, er hat vier Arme!" „Muss ich Sie daran erinnern, dass sein größtes Ziel ist an unsere Goldenen Waffen ran zu kommen?!" Mit einem mal geschah etwas, womit keiner der Ninja je gerechnet hätte: Sensei Wu verlor seine Geduld. „ES REICHT!" Kai hatte sich währenddessen neben die andern drei gestellt, das Schwert wieder weggesteckt, bevor sie synchron sagten: „Ja, Sensei." „Hier geht es nicht um die Waffen, hier geht es um meinen Sohn!" „Hört zu! Von jetzt an werdet ihr mir gehorchen und meinen Bruder respektieren!" „Ja, Sensei." Garmadon hatte seine vier Arme vor seiner Brust verschränkt, während sein kleiner Bruder gesprochen hatte. „Und jetzt zur Brücke! Wir müssen unsere Aufmerksamkeit dringenderen Angelegenheiten widmen." Damit verschwand Wu gefolgt von seinem Bruder Richtung Brücke. Bevor der dunkle Lord jedoch verschwand, grinste dieser in Kais Richtung. Der junge Meister des Feuers ballte seine Hände zu Fäusten, während er ihn finster ansah. Er konnte regelrecht spüren wie das Blut in seinen Adern begann zu kochen.
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Es war der nächste Morgen, als die Ninja, Nya, Sensei Wu und Lord Garmadon auf der Brücke waren und Bericht erstatteten. „Also, wie sieht es mit den vier Reißzahnklingen aus?", wollte der Weißbärtige wissen. Jay war derjenige, der zuerst sprach. „Pythor hat es geschafft die ersten beiden zu finden, aber es bleiben ja noch zwei." „Und wir brauchen nur eine, um ihn daran zu hindern den großen Schlangenmeister freizusetzen", fügte Cole hinzu. „Wisst ihr wo die beiden letzten Klingen sind?" „Nein", antwortete Zane, „aber der Falke ist darauf programmiert uns zu warnen, wenn er verdächtige Aktivitäten wahrnimmt." „Gut. Wenn wir die Klingen finden, finden wir auch Lloyd." Wu sah zu dem Brünetten und seiner Schwester. „Kai und Nya, bereitet das Deck vor und überprüft die Anker nochmal! Wir müssen bereit sein, falz wir Nachricht von diese Aktivitäten erhalten." Während der Spunjitzu-Meister gesprochen hatte, kam Kai nicht drum herum immer wieder zu Garmadon zu schielen. Seit sie auf die Brücke gekommen waren hatte der dunkle Lord noch kein Wort gesagt sondern nur zugehört. >Irgendwas hat er vor, dass spür ich. Aber Sensei Wu hat gesagt wir sollen ihn respektieren.< Die beiden Smiths verneigten sich und sagten: „Ja, Sensei." Damit begaben sie sich Richtung Tür. Kai drehte seinen Kopf, während er ging in Richtung des Rotäugigen und sagte: „Ich werde Sie ihm Auge behalten!" Garmadon jedoch grinste ihn nur an. Der Meister des Feuers lies ihn nicht aus den Augen, er ging sogar langsam Rückwerts und bemerkte die Wand erst, als er mit dem Kopf gegen diese Stieß. Grummeld rieb er sich den Kopf, während Wu aufseufzte und seinen Kopf schüttelte. Bevor es jedoch ausarten konnte kam Nya wieder ein Stück zurück und zog ihren Bruder durch die offene Tür. Dieser zog jedoch, als er wieder Fußgefunden hatte, gegen sie und deutete nochmals von seinen Augen auf Garmadon, bevor er der Schwarzhaarigen aufs Deck folgte.
„Kannst du mir mal bitte sagen was das sollte, Kai?" „Aber Nya, du hast doch auch gesehen, dass er vier Arme hat", sagte Kai bevor er einen Eimer und einen Besen nahm und begann das Deck zu schrubben. „Wo auch immer der Sensei ihn gefunden hat, es ist ihm nun möglich alle vier Waffen in seinen Besitz zu bringen!" Nya sah ihren Bruder an. Er kannte diesen Blick. Der Blick der soviel bedeutete wie: 'Das ist doch nicht der einzige Grund'. „Ich trau ihm nicht! Ich hab ein ungutes Gefühl." „Du musst bedenken, dass er nicht nur der Herr der Finsternis ist, sondern er ist auch Senseis Bruder. Obwohl er das absolut Böse verkörpert, liegt er dem Sensei doch am Herzen." Kai seufzte. „Ja ich weiß und er ist auch Lloyds Vater. Ich verstehe deine Punkte, Nya, aber ich kann mir einfach nicht helfen." „Weißt du, Kai? Manchmal kannst du ganz schön paranoide werden." „Mag zwar sein, aber das solltest du auch werden, wenn man mal bedenkt, dass der Herr der Finsternis gerade unser Mitbewohner geworden ist!"
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Zu sagen, dass es mehr als merkwürdig war, mit dem Feind sich das Zuhause zu teilen wäre eine kolossale Untertreibung gewesen.
Die Ninja mussten sich mit Garmadon ein Badezimmer teilen und der Herr der Finsternis nutzte keine Zahnbürste, um sich die Zähne zu reinigen. Er nutze eine Feile dafür, was kein angenehmes Geräusch verursachte.
Am Esstisch verging dem Brünetten, selbst wenn Zane gekocht hatte, schnell der Appetit. Warum musste ihr ''Mittbewohner'' ausgerechnet ihm gegenüber sitzen? Was auch immer er aß sah aus wie aus dem Abwasser einer Großstadt gefischt. „Was ist er denn da?", wunderte sich Cole und lehnte sich zu Kai hinüber. „Böses aus der Dose, soll fettarm sein." Dass sich sein Essen auch noch bewegte, machte es für den Rotgekleideten auch nicht besser.
Während eines Unwetters, lag Garmadon entspannt auf dem Deck, während die Ninja versuchten mit dem Flugsegler auf Kurs zu bleiben. „Wo ist Garmadon?", wunderte sich Zane, als er die eine Seite des Steuers festhielt. Kai, der die andere Seite hielt, seufzte, bevor er sagte: „Hach, der sonnt sich."
Aber das Schlimmste, und dabei waren sich die Ninja einig, waren die Nächte. Ihr Mittbewohner, der mit ihnen auf einer Matte im Zimmer schlief, fand es wohl als gute Idee seine neuen Kräfte mitten in der Nacht auszuprobieren. „Muss das unbedingt sein? Wir versuchen hier zu schlafen!", brummte Kai und warf Garmadon wütende Blicke zu. Kai war bereits temperamentvoll, aber man wollte ihm wirklich nicht erleben, wenn er unter Schlafmangel litt! Garmadon jedoch lachte nur finster. Genervt drehte sich Kai zur Wand und versuchte das elektrische Knistern irgendwie auszublenden.
Mit vor wutfunkelnden Augen sah Kai mit den beiden älteren Ninja durch die offene Wohnzimmertür. Garmadon saß auf dem Sofa und spielte auf ihrer Konsole. „Er spielt das Spiel nicht mal richtig! Er schießt nur um sich und zerstört alles!" „Ich finde wenn er nicht so sehr darauf konzentriert ist Ninjago und all seine Bewohner in seine Gewallt zu bringen, dann ist er ziemlich faszinierend", meinte Zane nach einer Weile. „Na klar, die vier Arme sind schon abgefahren, aber an sonsten scheint er gar kein so übler Kerl zu sein", stimmte der Schwarzhaarige dem Blonden zu. „Ich habe wirklich versucht nett zu sein." Die andern beiden sahen Kai mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Okay, ich habe versucht mich nicht provozieren zu lassen, aber bei mir ist die Grenze fast erreicht! Ich weiß nicht was er vorhat, aber ich spüre das da irgendwas im Busch ist."
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Die Sonne begann langsam wieder den Himmel zu erklimmen, als Kai durch den Flur des Flugschiffes ging und plötzlich hinter einer Tür Wus Stimme hörte. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass der Geheimnisvolle Samurai kein Geheimnis mehr ist." „Oh, ja. Sie haben davon gehört. Ich hab auch ein bisschen mitgemischt." >Nya? Aber was könnte der Sensei mit ihr besprechen wollen?< Der Rotgekleidete wusste, dass es sich nicht gehörte anderer Leute Gespräche zu belauschen, aber die Neugierde hatte ihn gepackt. „Es war töricht von mir zu denken, dass ein Mädchen nicht der Grüne Ninja werden könnte." „Nya ist der Grüne Ninja?", murmelte Kai zu sich selbst. „Wenn die vier Waffen den Auserwählten vorgelegt werden, dann werden sie reagieren und so die Identität des Grünen Ninja offenbaren. Vorausgesetzt es wurden seine vier Beschützer gefunden." „Aber Sensei..." „Bitte nähere dich den Waffen."
Kai war so auf das Gespräch konzentriert, dass er eine Person, die in den Gang getreten war, nicht bemerkte. „Was schleichst du denn hier rum?", erklang Garmadons Stimme auf einmal, was Kai erschrocken herumfahren lies. Die braun-grünen Augen des Brünetten verengten sich, als er erwiderte: „Was schleichen Sie denn hier rum?" „Das Böse schläft niemals!", meinte Garmadon und ging langsam auf den Meister des Feuers zu. „Ja? Also das Gute ist immer wach!" „Vielleicht sollten wir diese Angelegenheit jetzt sofort klären." „Jetzt reicht es! Ich habe wirklich versucht mich zusammen zu reißen, aber Sie schaffen es wirklich jemanden an seine Grenzen zu bringen!" Damit versetzte der jüngere dem älteren einen Stoß. Dieser revangierte sich ebenfalls mit einem Stoß. Die Spannung zwischen den beiden war förmlich zu sehen, als sich plötzlich die Tür öffnete und Nya verwirrt vom einem zum andern sah. „Jungs, was macht ihr den hier draußen?" „Vielleicht solltest du den Herrn Oberschnüffler hier diese Frage stellen!", meinte Garmadon mit drei seiner vier Arme in die Hüfte gestemmt hatte und mit dem vierten auf Kai zeigte. „Kai", kam es überrascht von der Blauäugigen, bevor sie hinaus trat, „hast du mir etwa nachspioniert?" „Was? Auf gar keinen Fall! Ich bin nur vorbei gekommen und habe den Sensei und dich zufälligerweise reden gehört. Und als ich mitbekam um was es ging bin ich neugierig geworden. Es tut mir Leid, dass ich euch belauscht habe, aber bist du nun der Grüne Ninja?" „Was?! Natürlich nicht." Nun trat auch Sensei Wu aus seinem Zimmer, bevor er sagte: „Die Wahrheit ist, sie wollte es gar nicht wissen." „Am Anfang wollte ich einfach nur so sein wie ihr, aber als ich gesehen hab wie besessen die andern drei wahren und erfahren hab zu was ich allein in der Lage war. Ich bin glücklich ein Samurai zu sein!" „Dann heißt es wohl, dass die Identität des Grünen Ninja weiterhin ein Mysterium bleibt", meinte Kai, bevor sich eine Tür öffnete und Jay seinen Kopf durch steckte. „Zanes Falke hat gerade etwas entdeckt!" Kai und Nya waren schneller als die beiden Brüder und folgten dem Meister des Blitzes auf die Brücke.
Vor dem Bildschirm bleiben sie stehen. Darauf war ein rauchender, den Smiths nur alt zu bekannter, Vulkan zu sehen. „Sieht aus als wäre Pythor beim Tempel des Feuers", sagte das einzige Mädchen an Bord. „Das bedeutet, die Klinge ist dort", schlussfolgerte Kai aus der Tatsache. „Und auch Lloyd", erklang die Stimme des Lords der Finsternis von der Tür. „Das ist der selbe Feuertempel indem sich Kai und Lord Garmadon gegenüberstanden", sagte Jay auf einmal.** Unerfreuliche Erinnerungen stiegen in dem Brünetten auf, bevor er dem Rotäugigen einen scharfen Blick zuwarf und sagte: „Wenn ich mich nicht vollkommen irre, dann hat damals jemand wahnsinnig dreist geschummelt!" „Und wenn ich mich nicht irre, dann brauchten gewisse Leute ihren Sensei, der sie rettet!" „Jungs!", kam es mahnend vom Meister der Erde, der am Steuerrad stand, „sowohl den Reißzahnklingen als auch Lloyd zu liebe, versucht euch gefälligst zu vertragen!" Der Meister des Feuers warf Garmadon nochmals einen wütenden Blick zu, bevor er sich abwandte und tief durchatmete. >Vielleicht sollte ich wirklich mal Zanes Angebot annehmen und mit ihm gemeinsam ein wenig Meditieren.<
„Wie es aussieht ist der Vulkan instabiler geworden seid dem wir das letzten mal da waren", stellte Nya fest, als sie sich einige Diagramme auf dem Bildschirm ansah, „Er ist ein Pulverfass, der nur darauf wartet in die Luft zu gehen. Das ist eine äußerst feuergefährdete Umgebung." „Oh, klasse! Genau wie ich es mag: Gegen gemeine und bewaffnete Schlangen zu kämpfen in einer Umgebung die jeden Moment in die Luft fliegt!", kam es sarkastisch und dramaturgisch vom Rotbrünetten. „Wir werden das tun, was wir tun müssen", erwiderte der Weißbärtige ruhig. „Ja, Sensei", sagte der Blonde, „aber wo sind denn unsere Waffen?" „Ich geh sie holen!", sagte Kai und war im Begriff aus die Tür zu treten, als Wu nach ihm rief. „Das ist nicht nötig, Kai. Ich habe bereits meinen Bruder gebeten sie zu holen." Der Rotgekleidete erstarrte in seiner Bewegung. Erneut konnte er die Hitze in sich aufflammen spüren, aber hielt er sie im Zaum. Er sah über seine Schulter zum älteren, bevor er so ruhig wie möglich sagte: „Verstehen sie mich nicht falsch, Sensei. Ich vertraue Ihren Entscheidungen, aber Ihrem Bruder kann ich einfach nicht vertrauen!" Damit verlies der Meister des Feuers den Raum, bevor jemand noch etwas einwenden konnte.
Kai betrat gerade den Raum, als Garmadon die Sense und die Nunchaku in seine Hände nahm. Dieser sah auf, als die Tür geöffnet wurde. „Willst du etwa gegen mich kämpfen, du törichter Junge?", kam es knurrend vom Lord der Finsternis. Der Brünette ballte seine Hände zu Fäusten. Wenn er ehrlich war: Ja, er wollte gegen ihn kämpfen! Aber jetzt gab es wichtigeres, als seine Abneigung gegenüber dem Älteren. „Nein, ich bin hier um Ihnen beim tragen der Waffen zu helfen." Für einen Moment hätte Kai schwören können, Verwunderung auf Garmadons Gesicht gesehen zu haben. Aber es war so schnell verschwunden wie es gekommen war. „Ach und wie komme ich zu dieser Ehre?", fragte der Rotäugige sarkastisch. Kai hatte das Schwert wieder in die Scheide auf seinen Rücken gesteckt, bevor er die Wurfsterne in die Hände nahm. „Die Antwort müssten Sie doch bereits kennen. Ich vertraue Ihnen nicht...nicht nach der Sache mit Nya!" „Wer hätte gedacht, dass einer der Schüler meines Bruders so nachtragend sein kann?" Der Brünette, der im begriff gewesen war den Raum wieder zu verlassen, war in seiner Bewegung verharrt. Er wandte sich nicht um, als er sagte: „Nya ist die einzige Familie, die ich noch habe und wegen Ihnen hätte ich beinah mein Versprechen ihr gegenüber nicht halten können! Sie mögen zwar Lloyds Vater sein, aber Sie wissen nicht was Familie bedeutet, sonst hätten Sie wenigstens versucht gegen das Gift des großen Schlangenmeisters anzukämpfen und für den Jungen da zu sein!" Er konnte den harten Blick des dunklen Lordes in seinem Rücken spüren. Bevor dieser jedoch etwas erwidern konnte, sprach Kai weiter. „Für ein Kind gibt es nichts schlimmeres, als ohne Eltern, die sich um einen Sorgen und Lieben, aufzuwachsen. Denken Sie mal darüber nach!" Mit diesen Worten verließ er den Raum. Kaum war er im Flur ging ein Ruckeln durch das Schiff. Sie waren angekommen.
Die Ninja, Wu und Garmadon standen am Deck des Flugseglers und sahen über den Lavasee zum Tempel. „Der Feuertempel", sagte Cole unter seiner Maske.
Die Gruppe, bestehend aus den Ninja, Wu und Garmadon, erklomm langsam die Treppen des Tempels, als Nyas Stimme über dem kleinen Kommunikator erklang, den sie ihnen mitgegeben hatte. „Der Vulkan scheint kurz davor zu sein auszubrechen, Jungs. Alle Indikatoren sprechen dafür, dass der Vulkan zunehmend instabil wird. Selbst der kleinste Riss kann dafür sorgen, dass hier alles in die Luft fliegt!" „Dann dürfen wir unsere Waffen nicht benutzen", sagte Wu, während sie weiter gingen. Die Vier steckten ihre Waffen weg, bevor sie den beiden älteren folgten. Die Türen des Feuertempels standen weit offen, als Sensei Wu mit seinem Nin-Jo ins Innere deutete. „Da lang! Die Schlangen müssen im inneren Kreis sein. Ab sofort bewegen wir uns im Schatten!" >Diese Reptilien müssen ganz schön fleißig gewesen sein, wenn sie es in so kurzer Zeit geschafft haben den Weg wieder frei zu legen.<
Die Gruppe lief tiefer in den Tempel, vorbei an der Plattform wo einst das Schwert des Feuers ruhte, und durch einen dunklen Gang, als Garmadon sagte: „Ich kenne es nicht anders."
Sie erreichten das Herz des Vulkans und sahen in den feurigen Abgrund. Einige Meter über der Lava befanden sich mehrere kleine Plateaus in denen die Schlangen gruben. „Da ist Lloyd!", sagte Jay und deutete auf eine Plattform. Lloyd steckte in einem Käfig, der über der Lava hing. Er klammerte seine Hände um die Stangen, während er nervös in die Tiefe sah. „Mein Sohn", sagte Garmadon, Sorge war deutlich in seiner Stimme zu hören. Leise kletterten die Sechs weiter hinunter, als Pythor plötzlich rief und eine Hypnokobra zur Seite stieß: „Hach, geh aus dem Weg du Narr!" Er bückte sich und hielt triumphierend die Klinge hoch. „Die dritte Reißzahnklinge gehört uns!" Die Schlangen begannen zu jubeln. Leise schlich sich die Gruppe näher und befanden sich bereits hinter den jubelten Reptilien. Jedoch verstummte die Anakonda auf einmal. Kais Blick landete auf der, mit dem Rücken zu ihnen stehenden, Schlange. >Das kann nichts Gutes Bedeuten!< Er drehte sich plötzlich um und zeigte mit der Klinge auf sie. „Angriff!" „Leicht wie ein Blatt. Greift an, als gäbe es kein Morgen!", rief Wu, bevor er die erste Schlange abwerte. Die Gruppe teilte sich auf. Jedoch hatte Kai keine Zeit zu sehen was die anderen taten, dafür hörte er sie.*** Langsam wich er zurück, als die Schlangen begannen ihn einzukreisen. Seine Hand wanderte langsam zum Griff seines Schwertes, als ihm die Warnung seiner Schwester wieder einfiel. Er lies seine Hand wieder ein Stück sinken und sah sich um. Zu seinem Unglück entdeckte er keinen Ausweg. >Ich hab keine Wahl! Ich besitze meine wahren Kräfte nicht wie die anderen.< Er umfasste den Griff und zog das Schwert von seinem Rücken. Das Schwert entflammte augenblicklich und der Vulkan reagierte darauf. Die Lava fing an zu Leuchten und es schien mit einem mal heißer geworden zu sein. Er knockte die Schlangen, die ihm zu nah gekommen waren um, bevor Nyas Stimme über dem Kommunikator erklang. „Kai, die Waffe gefährdet unsere Sicherheit!" „Ich weiß, aber mir blieb keine andere Wahl!" Augenblick lies er die Klinge wieder in ihrer Scheide verschwinden, aber der Schaden war bereits angerichtet. Er sah sich um und entdeckte die Schlangen, die sich zusammen mit Lloyd und der Klinge aus dem Staub machen wollten. Aus dem Boden sprangen plötzlich einige vereinzelten Würgeboas, bevor aus den entstandenen Löchern Lava hervorquoll.
Die Ninja waren mit Wu und Garmadon auf die Hauptplattform in der Mitte angekommen. Felsen begannen von der Decke zu fallen und ließen die Lava spritzen. „Sie destabilisieren den Vulkan!", rief der Meister des Eises. „Hier fliegt gleich alles jede Minute in die Luft!", rief Jay panisch, „Wir müssen sofort weg von hier!" „Nicht ohne meinen Sohn!" Lloyd schien sie, und vor allem seinen Vater, entdeckt zu haben. „DAD!" Garmadon sprang ohne auch nur zu zögern von Plattform zu Plattform. Er landete auf den Pfad, den die Schlangen für ihre Flucht nutzten und schlug die erste zu Boden. Er hob das, von der Schlange fallen gelassene, Schwert auf und begann die Verfolgung. Einige der Schlangen waren mutig oder einfach nur dumm genug sich dem Lord der Finsternis in den Weg zu stellen und wurden ohne große Probleme von diesem aus dem Weg geräumt. Pythor schien dies auch bemerkt zu haben, kurz bevor sie den Ausgang erreicht hatten und rief: „Lasst den Jungen hier!" Kai glaubte sein Herz würde stehen bleiben, als er sah wie die Schlangen, die den Käfig trugen, diesen über den Abgrund fallen ließen. „DAD!" „LLOYD!" Zum Glück landete der Käfig auf einem kleinen Vorsprung. Nur befand sich dieser Vorsprung gefährlich nah an der stetig ansteigenden Lava. Garmadon machte die Schlangen, die ihm noch im Weg standen fertig, lies das Schwert fallen und hob die Stange, an dem der Käfig dran hing, hoch. Lloyd klammerte sich an den Gitterstäben fest, als er hochgehoben wurde, da das geschmolzene Gestein bereits den Boden verschlungen hatte. „Dad!" Lloyd lies die Stäbe los, als er nah genug an seinem Vater war und warf sich ihm um den Hals. Garmadon lies dem Stab fallen und umarmte seinen Sohn mit seinen vier Armen. „Mein Sohn." Ein Lächeln lag dabei auf dem Gesicht des Rotäugigen, aber es war nicht sein übliches, fieses Lächeln sondern das eines liebenden Vaters.
Als der Meister des Feuers Gewissheit hatte, dass der Junge sicher war, setzte er sich selbst in Bewegung. >Ich lasse nicht zu, dass die Schlangen mit der Klinge entkommen!< Kai rannte den Pfad hoch, vorbei an dem Vater-Sohn-Duo, als Cole, der wie die anderen bereits den Rückzug angetreten hatte, rief: „Komm zurück! Es ist viel zu gefährlich. Der Vulkan wird gleich explodieren!" „Dann muss ich mich beeilen!" Pythor war schon fast durch den Durchgang verschwunden, als Kai erneut sein Schwert zog. Er warf das Schwert so stark er konnte. Es prallte gegen die Reißzahnklinge, welche Pythor aus der Hand gerissen wurde, und bohrte sich zusammen mit dieser hinter der Anakonda in die Felswand. Pythor zischte in die Richtung des Rotgekleideten, während er die letzten Stufen nur so hinauf zu fliegen schien. Pythor versuchte das Schwert des Feuers aus der Wand zu ziehen, da es anscheinend die Reißzahnklinge dort einklemmte. Doch schaffte er es nicht. Plötzlich erklang Scales Stimme: „Schnell, wir müssen sofort weg von hier!" Grimmig lies die Anakonda vom Schwert und der Klinge ab und verschwand in der Öffnung in der Wand, bevor diese von hinab fallenden Felsen verschüttet wurde. Die anderen hatten bereits den Ausgang erreicht, als Kai einem Felsen in letzter Sekunde auswich. „Lass es sein, Kai, dass ist es doch nicht wert!", hörte er Jay rufen. Er ignorierte seine Rufe so wie die der anderen. >Wenn wir die Klinge bekommen, werden die Schlangen niemals den Schlangenmeister erwecken können und Ninjago wäre sicher!< Der Rotgekleidete zog wie verrückt am Schwert, doch es wollte sich einfach nicht rühren. „Es bewegt sich nicht!", knirschte er durch seine Zähne hervor. Hatte er sich gerade verhört oder hatte er wirklich jemanden aus der Richtung der ansteigenden Lava gehört? >Ach was, dass waren sicher nur Felsen, die in die Lava gestürzt waren!< Er zog ein weiteres mal kräftig am Griff des Schwertes und dieses glitt plötzlich heraus. Kai landete auf seinen Po, während die Klinge auf einen kleinen Vorsprung fiel und jeden Augenblick in der Lava verschwinden würde. So schnell er konnte kletterte er die Wand hinab, nachdem er das Schwert wieder wegsteckte, und versuchte an die Klinge zu kommen. Doch erreichte er sie einfach nicht. Er streckte sich so weit er konnte, doch schien die Klinge einfach unerreichbar.
„Kai, hilf mir!" Der Meister des Feuers erstarrte, als er Lloyds verzweifelte Stimme hörte. Sein Kopf schnellte in die Richtung aus die die Stimme des Jungen erklungen war. Seine Augen weiteten sich, als er sah in welche Situation der jüngere steckte. >Beim ersten Spinjitzu-Meister, wie ist er bitteschön auf einen Felsen mitten in der Lava gekommen?!< Kai zögerte keine Sekunde. Er stand auf und sprang von einem halbversunkenden Stein zum nächsten, bis er bei Lloyd war. „Nah los, verschwinden wir von hier!" Er hob den Jungen hoch und drückte ihn an sich, als Lloyd sagte: „Aber die Reißzahnklinge." „Denkst du etwa die Klinge ist wichtiger, als dein Leben?! Außerdem bricht hier gleich alles zusammen!" Er sah sich um, bis er einen möglichen Fluchtweg entdeckte. „Ninja Go!" er sprang von Fels zu Fels, bis der nächste Fels, auf dem er springen wollte, von der Lava verschlungen wurde. Hektisch sah sich Kai um, aber er entdeckte keinen anderen Weg. Mit einen mal spürte er wie Lloyd zitterte und sich an seinen Gi festkrallte. Vorsichtig setzte er Lloyd ab und begab sich in die Hocke. Sanft legte er ihm seine Hände auf die Schultern. „Lloyd, sieh mich an!" Der Angesprochene hob seinen Kopf, Angst war deutlich in seinen grünen Augen zu erkennen. „Ich weiß dass du Angst hast, aber du musst mir vertrauen. Ich werde schon einen Weg finden wie wir hier wieder rauskommen. Das ist ein Versprechen und ich habe noch nie ein Versprechen gebrochen!" Die Angst verschwand zum Teil aus seinen Augen und wurde von Hoffnung ersetzt. Aber da war noch etwas in den Augen des Jungen. >Könnte es sein, dass er...?< Kai drückte Lloyd fest an sich, bevor er wieder aufstand. >Ich verspreche dir, dass ich dich beschützen werde!< Plötzlich spürte er eine unglaublich Hitze in sich aufsteigen. Er spürte eine Kraft in sich erwachen und wusste, dass ihnen nichts geschehen würde. Der Rotgekleidete sah an sich hinunter und vernahm ein Leuchten. >Wie ich es gesagt hatte: Zur rechten Zeit wird sich auch bei mir mein wahres Potenzial zeigen.< Die Lava spritzte, als ein Felsen neben ihnen ins geschmolzene Gestein fiel. Doch verbrennte sie die beiden nicht. Es war fast so, als währen sie von einem Schutzschild umgeben. Der Vulkan bebte, als Kai sagte: „Lloyd, halt dich jetzt gut fest!"
Eine Explosion schoss die Beiden aus dem Schlund, während sie von Lava, fliegenden Steinen und Rauch umgeben waren. Kai konnte den Flugsegler in der Luft erblicken und steuerte die Sphären, in der die beiden waren, in jene Richtung. „Es ist Kai! Er hat sein wahres Potenzial entdeckt!", konnte er Jay rufen hören. Sicher landete der Meister des Feuers mir Lloyd im Arm auf dem Deck des Flugseglers. Sachte setzte er den Jungen auf dem Deck ab, doch seine Beine gaben unter dem noch zitternden Jungen nach. Verübeln konnte der Brünette dem nach luftringenden Jungen dies nicht. Jeder würde sicherlich auf eine Nahtoderfahrung so reagieren. Er zog sich die Maske vom Kopf, bevor er lächelnd zu Sensei Wu sah. Diese nickte ihm zu. Mit einen mal verschwanden die Hitze und die dazugekommene Kraft. Kai hatte das Gefühl, als wenn er Stundenlang trainiert hätte, bevor er schweratmend auf die Knie fiel. Augenblicklich kamen Nya, Cole, Jay und Zane angelaufen, während das Schiff sich vom Vulkan entfernte.
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Nachdem sich Kai und Lloyd erholt hatten, befanden sich alle auf der Brücke. Ein Lächeln lag auf den Gesichtern der Ninja und Nya, als sie sahn wie sich Vater und Sohn in den Armen lagen. Aber Kai spürte einen bitteren Beigeschmack, während er dieser Szene zu sah. Wenn er recht hatte, und er war sich sehr Sicher, dann würde das Schicksal dieser Familie ein weiteres Mal einen harten Schlag versetzten. „Dad, bist du es wirklich?", Lloyds Stimme war fast nur ein Hauch. „Ja ich bin's." Langsam sah der Junge auf und direkt in seine Augen. „Dad? Warum hast du denn vier Arme?" „Mit ihm ist alles in Ordnung!", sagte Cole erleichtert, bevor sie anfingen zu jubeln. Lloyd und Garmadon lösten sich aus ihrer Umarmung, bevor sich der Junge neben seinen Vater stellte und dieser zu dem Brünetten sah. „Ich danke dir, Kai." Dieser nickte nur, bevor Zane die Frage stellte, die alle bereits eine Weile beschäftigte: „Aber wie hast du überlebt? Wie hast du den Schlüssen, der deine wahren Kräfte entfesselt gefunden?" „Ich denke es war, als mir etwas klar wurde. Wisst ihr seid dem wir die Prophezeiung gefunden haben, hatte ich die Vermutung, dass keiner von uns der Grüne Ninja ist. Sondern es unsere Aufgebe ist ihn zu finden, zu trainieren und zu beschützen. Und ich denke, dass ich dies habe." Er sah auf und die andern folgten seinem Blick. Das Lächeln war von Garmadons und Lloyds Gesicht verschwunden. „Das bedeutet...", begann Nya, bevor sie Jays und Coles Waffen nahm. Kai hatte das Schwert wieder hervorgezogen und nahm Zanes Wurfsterne. Garmadon war zurück getreten, als die beiden Smiths die Waffen vor Lloyd hinlegten und zurück traten. Und es geschah...
...
...
...
...nichts. Verwirrt sah Kai auf die Goldenen Waffen. „Ich versteh das nicht. Ich war mir sicher, dass Lloyd der Grüne Ninja ist. Im Vulkan habe ich Feuer in seinen Augen gesehen und ich dacht..." „Vielleicht hast du das nur wegen der Lava gesehen", mutmaßte Cole. Lloyd war wieder an die Seite seines Vaters getreten, bevor der Brünette sagte: „Ja, vielleicht hast du recht." Er machte einen Schritt nach vorne um das Schwert wieder aufzunehmen, als von den Waffen plötzlich ein grünes Licht ausging, bevor sie sich vor Kai in die Luft erhoben. Er hörte die anderen nach Luftschnappen, als er überrascht einen Schritt zurück wich. Keiner merkte wie sich Kais Augen langsam begannen zu verändern. „Kai ist der Grüne Ninja!", sagte Sensei Wu, der sich als erster wieder gefangen zu haben schien.
„Aber wenn die Waffen auf den Grünen Ninja regieren, warum haben sie es dann nicht schon vorher, Sensei?", fragte der Weißgekleidete. „Die einzige Erklärung, die ich mir darauf geben kann, muss mit Kais Beobachtung ihm Zusammenhang stehen." „Und was das nun schon wieder bedeuten?", sagte Jay verwirrt. „Was wäre, wenn Kai sich das Feuer in den Augen meines Neffen nicht eingebildet hat?" „Dann würde es bedeuten, dass Lloyd...", begann Cole. „Exakt. Lloyd ist der wahre Meister des Feuers." „Heißt das, dass ich mit Feuerbällen und sowas schießen kann? Und dass ich...", rief Lloyd mit einem funkeln in den Augen, bevor die er die Blicke der anderen auf sich bemerkte, „...äh, 'schuldigung." „Und der Grund warum die Waffen erst jetzt reagieren liegt darin, dass erst die Beschützer gefunden werden mussten. Erst als Kai das Feuer in Lloyd sah wahren alle vier Elemente gefunden wurden." „Aber sagtet Ihr nicht, dass in Kai ein Feuer wäre?", wollte der Meister des Blitzes wissen, „Wie können Sie das erklären?" Wu schloss seine Augen, bevor er fortfuhr: „Wisst ihr, die elementar Kräfte werden von Generation zu Generation weiter vererbt. Sollte es aber sein, dass ein Meister keine Nachkommen hat so werden die Kräfte an das jüngste Mitglied der Familie weiter gegeben. Dabei spielt es keine Rolle wie weit entfernt man von einander Verwand ist. Dies scheint bei meinem Neffen wohl der Fall zu sein. Und was Kai angeht scheint es so, dass das Feuer bei ihm am stärksten ausgeprägt war, sodass ich die Zeichen falsch gedeutet habe."
Kai hatte seid der Erkenntnis kein Wort gesagt, er starrte nur auf die Waffen, die noch immer vor ihm in die Luft flogen. Die Stille wurde je gebrochen, als Jay nach Luftschnappte und auf das Gesicht des Brünetten zeigte. „Hach, Kai, deine Augen sie sind...sie sind..." „Was? Was ist mit meinen Augen?", fragte der Rotgekleidete verwirrt und drehte sich zu seinem Bruder um. Die Augen der anderen Weiteten sich, was die Verwirrung bei Kai nur noch verstärkte. „Leute? Was starrt ihr mich plötzlich alle so an?" „Kai, ich will dich nicht beunruhigen oder so. Vor allem da du...wir gerade erfahren haben, dass du der Auserwählte bist, der Einestages gegen Lord Garmadon kämpfen soll. Und das sicher ein riesen Schock ist und du den Titel ja eigentlich nicht wolltest..." „Was Jay eigentlich sagen wollte ist", sagte Cole und unterbrach so den Redeschwall des Jüngeren, „dass deine Augen...irgendwie grün sind." „Was?" „Ich glaube es wäre das beste, wenn du es selbst sehen würdest", sagte der Blonde und reichte Kai einen kleinen Spiegel. Fassungslos sah der Meister des Feuers, nein, der Grüne Ninja, sein Spiegelbild. Anstelle seiner braun-grünen Augen starrten in strahlend Grüne entgegen. Die gleiche Farbe wie... >...wie auf der Prophezeiung.< „Aber...aber das ist doch unmöglich. Ich meine die Augenfarbe verändert sich doch nicht so einfach!" Sein Blick wanderte über alle anwesenden, als er wieder aufsah, und blieb bei Nya hängen. Seine Schwester biss sich nervös auf ihre Unterlippe, vermied den Augenkontakt mit ihm und spielte am Saum ihres Kleides herum. „Nya, du verheimlichst irgendwas, hab ich recht?" „Was?! Wie kommst du denn da drauf?" Kai verschränkte seine Arme vor der Brust und sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. „Ich kenne dich schon solange du lebst, Schwesterchen, daher kenne ich die Anzeichen." Eine Weile sahen sich die Geschwister starr an, bevor die Blauäugige aufseufzte und in ihr Kleid griff. „Ich hätte dir das sicherlich schon früher geben sollen, aber ich wusste nicht wie. Ich wollte zuerst auf den passenden Zeitpunkt warten, aber er schien einfach nicht kommen zu wollen. Kurz bevor ich zu euch gezogen bin, habe ich diese Briefe gefunden. Ich weiß ich hätte sie nicht lesen sollen, aber ich bin neugierig geworden und...lies selbst." Damit reichte sie Kai zwei Briefumschläge. Der eine schien älter zu sein als der andere, aber auf dem neueren stand sein Name in der Handschrift seiner Eltern. Er öffnete diesen und holte zwei Papiere hervor. Das eine war ein Foto. Darauf waren seine Eltern und er als Baby zu erkennen, aber sein jüngeres Ich hatte grüne Auge, dieselben die ihn vorhin im Spiegel angesehen hatte. Er nahm das andere Papier, es war ein Brief, und begann ihn zu lesen.
Lieber Kai,
wir haben lange überlegt wie wir dir es am besten sagen können. Den Brief haben wir zwar geschrieben, aber hoffen wir, dass du diesen nicht lesen wirst sondern es von uns persönlich erfahren hast. Aber die Sache ist die, Sohn. Du bist nicht unser leibliches Kind. Wir haben dich als du ½ Jahr alt warst vor unserer Türschwelle gefunden und aufgenommen. Das Foto was wir beim Brief beigelegt haben wurde wenige Wochen später aufgenommen. Du wirst dich sicher wundern, warum du darauf grüne Augen hast. Das ist jedoch eine Sache, für die weder wir, noch Ärzte eine Erklärung hatten.
Aber egal was du jetzt denken magst, wir haben dich immer als unseren Sohn gesehen und auch so geliebt! Nur weil wir nicht im Blut verbunden sind, macht dich das nicht weniger ein Teil unserer Familie!
Wir verstehen es, wenn du uns jetzt hasst, weil wir es dir nicht schön früher gesagt haben. Wir hoffen dass du es verstehen wirst.
Alles liebe, Ray & Maya Smith, die du hoffentlichnoch immer als deine Eltern ansiehst.
Schock war deutlich in seinen Augen abzulesen, als er zu Nya sah, er merkte noch nicht mal wie ihm der Brief aus den Händen glitt. Traurig sah sie ihn an, bevor sie sagte: „Es tut mir leid, aber wir sind...keine...Geschwister." Kai sah wie die geweiteten Augen der Anwesenden zwischen den beiden hin und wer wechselte. Der Brünette wusste nicht was er fühlen oder gar denken sollte. Die sympathischen Blicke seiner Brüder, Wu, Lloyd und sogar Garmadon machten es auch nicht besser. „Ich...ich...", begann er, als er die Blicke nicht mehr aushielt, „Ich brauche etwas Zeit zum Nachdenken!" Bevor auch nur einer noch etwas sagen konnte, war er auch schon aus der Tür verschwunden.
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Kai hatte sich auf das Dach der Brücke gesetzt, die Beine an seinen Körper gezogen. Der Wind strich im sachte durch sein Haar so als würde er ihn trösten wollen. Ihm fiel der zweite Brief wieder ein und holte ihn hervor. Vorsichtig öffnete er ihn und las.
Liebe Smiths,
ich weiß wir kennen uns nicht und es ist vielleicht auch zu viel verlangt, aber ich bitte Sie darum sich um meinen Sohn zu kümmern. Ich weiß, dass Sie gute Menschen sind und hoffe Sie kommen meiner Bitte nach. Er heißt Kai und hat vor einem halben Jahr das Licht der Welt erblickt.
Aus Gründen, die ich Ihnen nicht nennen kann, bin ich nicht in der Lage mich um ihn zu kümmern. Alles was ich Ihnen sagen kann ist, dass ihm ein großes Schicksal vorherbestimmt ist und das er dies nur bei Ihnen erfüllen kann.
Daher flehe ich Sie an, sich gut um meinen Sohn zu kümmern!
Gezeichnet,
eine liebende Mutter
Der Grünäugige spürte ein Stich in seinem Herzen, nachdem er dies gelesen hatte und sah sich wieder das Foto mit seinen...mit Nyas Eltern an. Seine Augen begannen zu brennen und er legte seinen Kopf auf die Knie, bevor er die Tränen liefen lies. Seine Schultern bebten, während er von schlurzen erschüttert wurde. Wie lange war es her, dass er das letzte Mal geweint hatte? Er wusste es nicht mehr. >Heißt das mein ganzes Leben ist nichts weiter, als eine Lüge?< Kai fühlte sich so verloren wie noch nie in seinem Leben.
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* Hätte ich mir da noch irgendwas Besonderes einfallen lassen sollen, wie Garmadon da aufgetaucht ist? Wobei ich mich jetzt frage wie hat er es eigentlich in der Serie geschafft? Schließlich hat sich Nya die ganze Zeit an Deck befunden.
** Okay warum erwähnt Jay das ausgerechnet in dieser Situation, wenn sie bereits wissen, dass Kai Garmadon am liebsten an die Gurgel will und umgekehrt?
*** Okay das ist jetzt zur Serie (15.14 – 15.17). Warum konnte Jay plötzlich den Wind benutzen? Er ist der Meister des Blitzes und nicht des Windes (das ist Morro vorbehaltend)! Wie ist das überhaupt möglich?! Lustiger Weise gibt es indirekt dazu auch einige wenige FF's wo das Thema aufgegriffen wurde. Vielleicht verlinke ich mal eine dieser Storys auf Facebook.
Armer Kai, das ist wirklich keine schöne Art herauszufinden, dass man Adoptiert wurde.
Wie hättet ihr die Situation gehandhabt? Hättet ihr wie Nya auf einen günstigen Moment gewartet oder es direkt freiheraus gesagt?
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