23. Du kennst Sherlock?!
Montag, 18. April
Dies ist der Tag, an dem wir in das wahre System der Exorzisten eingeweiht werden würden.
Wir befanden uns im Chemieraum des Gebäudes, da dies der Einzige mit Ablüftungen war.
"Zuallererst werde ich euch die sogenannte 'Mashou' erklären", fing Karasuma-sensei an. "Ich nehme mal an, dass keiner von euch normale Dämonen sehen kann?"
Niemand meldete sich, also fuhr er fort: "Bevor man einen Dämonen sehen kann, muss man einer Mashou unterstanden haben sein. Sprich, den Kontakt mit einem Dämons. Bei dem Oktopus ist es aufgrund chemischer Experimente ein Ausnahmefall. Von daher werden wir nun Dämonen anlocken." Er holte ein Reagenzglas mit einer roten Flüssigkeit darin heraus. Es war Blut.
"Dies ist faules Tierblut. Die Dämonen können es riechen und werden von diesem Geruch angezogen."
"Bedeutet das, dass sie uns dem Angriff von Dämonen überlassen?", meldete sich Antonia nun leicht besorgt zu Wort.
"Durch den Geruch des Blutes werden nur Schwache angezogen, welche ich einfach selber besiegen kann, die Stärkeren halten sich normalerweise nicht in dieser Gegend auf. Zu dieser Tageszeit jedenfalls", beantwortete er die Frage ausführlich. "Außerdem nimmt die Intelligenz eines Dämons mit den höheren Graden immer mehr zu und sie wissen, dass sie sich dafür nicht zu interessieren brauchen."
Die Worte klangen doch sehr plausibel und sinnvoll.
Wenn normale Leute das zu hören bekommen hätten, würden sie wahrscheinlich gar nichts kapieren und die Vorstellung von düsteren Kreaturen auf der Erde für absurd halten. Aber wir hatten es immerhin mit einem extrem starken Dämon zu tun, der auch noch wie ein grinsender Freak aussieht und sich mit einer Geschwindigkeit von Mach 20 bewegt, da wirkt das gleich um 80 Prozent weniger komisch.
Er nahm den Stopfen aus dem Reagenzglas und verteilte den Geruch mittels Handbewegungen im Raum. Selbstverständlich konnten wir nichts richtiges riechen, doch die Dämonen anscheinend schon.
Kaum hatte sich der Geruch weit genug verteilt, hörte man ein leichtes Randalieren in der Decke. Anhand der Geräusche, welche leicht nach geschlagenem Blech klangen, konnte man schon schließen, dass sich irgendetwas in den Schächten befand.
Plötzlich brach das Holz der Decke und etwas stürzte mit lautem Krach auf den Tisch neben mir, an dem Rio und Antonia saßen. Ich konnte aber nichts jegliches sehen, aber etwas war da, das spürte ich eindeutig.
Die Sachen auf dem Tisch wurden auf einmal durch die Gegend geschmissen oder fielen mit lautem Knall auf den Boden.
Rios Augen wurden weit und sie fiel vor noch größeren Schreck vom Stuhl.
Sie konnte ihn sehen. Den Dämon.
"Kobolde", reagierte Karasuma-sensei sofort, zückte eine Waffe und schoss präzise, was man dadurch erkennen konnte, dass auf einmal etwas leicht bläuliches durch die Gegend spritzte und auch auf meiner Hand landete.
War das... Blut...?
Meine Augen fingen an, zu tränen und meine Sicht war verschwommen. Nein, sie war mehr als nur verschwommen. Ich konnte rein gar nichts sehen, als stünde vor mir die dichteste Nebelwand, worauf ich mehrmals blinzelte. Doch dieser Nebel legte sich nach einiger Zeit von Augenwischerei wieder und vor mir erschien wieder das Zimmer, wie ich es vorhin bereits gesehen hatte. Nur mit einem klitzekleinen Unterschied.
Auf meinem Tisch befand sich eine kugelförmige, befleckte Kreatur, dessen sabberndes Gebiss stechend herausragte.
Vor mir stand ein Dämon.
~The End~
~Spaß~
~Weiter geht's~
~Aber nicht damit~
~Wir gehen mal Helmut besuchen~
~Ab in die B~
Helmuts P.O.V.
(😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏)
Einmal zehn Sekunden zu spät gekommen und schon eine Strafarbeit von zehn Seiten in Mathe bekommen fürs Nachsitzen. Noch dazu muss es auch die ganze Zeit nur um den Kreisumfang gehen. Eigentlich ganz einfach, aber jetzt kommt der Haken: OHNE Taschenrechner.
Wenn die Aufgaben nicht genau berechnet sind muss ich morgen zwei Stunden Vorsitzen. Okay, erstens: Ohne Taschenrechner kann man das nicht genau berechnen. Zweitens: Ja genau, Vorsitzen. Ganze ZWEI Stunden.
Die haben sie nicht mehr alle...
Aber okay, ich muss es über mich ergehen lassen, immerhin will ich nicht in die E-Klasse. Nun, das liegt nicht daran, dass die E zutiefst diskriminiert und als dumm angesehen wird, sondern weil Nazar da drin ist. Und das will ich mir beileibe nicht antun.
Plötzlich überkam mich ein eiskalter Schauer der Furcht.
Wieso kam es mir so vor, als hätte diese Hexe einer Ananas-Liebhaberin gerade einen finsteren Plan im Sinn, in dem ich eingebaut bin...?
Gruselig...
"Schulze! Konzentriere dich im Unterricht oder du bekommst nochmal zehn Seiten!", ermahnte mich unser Lehrer, der auf den Namen 'Rehm' lautete.
Alles klar, wie soll man sich bitte im Unterricht konzentrieren, wenn der sowieso nur irgendein Zeug an die Tafel schrieb und uns nichts dergleichen dazu erklärte? Vollidiot.
"Schulze! Sei still!", motzt Mathematik und Geographie Lehrer mich wieder an, ohne, dass ich irgendetwas gemacht habe.
"Ich hab doch gar nichts gesagt!", entgegnete ich ihm leicht genervt von der genauen Sache hier.
"Du hast gedacht, das irritiert gewisse andere Menschen!"
Bitte, was?
Hatte der Kerl mich allen ernstes mit einem Zitat aus BBC Sherlock ermahnt?
Ich wusste nicht, ob ich das als mies finden sollte, da er mich beschuldigt hatte, die anderen gestört zu haben, oder es als cool ansehen sollte, da er anscheinend Sherlock kennt.
Als die Schulglocke ertönte und der Lehrer uns entlassen hatte, wollte ich der Sache mal genauer nachgehen und entschied mich dazu, Rehm-sensei anzusprechen.
"Entschuldigung, Rehm-sensei?", kam ich mit der Tasche auf der Schulter auf ihn zu.
Der Mann, welcher momentan noch seine typische Lehrertasche packte, schaute mich nicht an, sondern gab nur ein Nicken von sich, um mir zu sagen, dass er zuhörte.
"Kennen Sie BBC Sherlock?", legte ich schließlich die Karten auf den Tisch, worauf er drastisch erschrocken aufhörte, die Mathematik Bücher einzustecken.
"Junge...", stotterte er und drehte zögernd seinen Kopf in meine Richtung.
Der Raum war wie leer gefegt, weil jeder inzwischen in die Pause gegangen war. Es herrschte Stille und nur das Ticken der Uhr war zu hören.
Jetzt richtete er sich auf, ging zur Tür, wo er mit seinem Kopf rauslugte und sah panisch nach links und rechts, worauf er die Tür dann sofort abschloss.
Er drehte sich mit ernstem Ausdruck zu mir und eine gewisse Nervosität stieg in mir auf. Allen ernstes, was sollte das ganze Theater hier auf einmal...?
Er ging mit langsamen Schritten auf mich zu und nach der Zeit bekam ich irgendwie Angst...
Wie in einem Drama legte er seine Hände auf meine Schultern und blickte mir in die Augen. Ich starrte nur total verwirrt zurück und erwartete das schlimmste.
Hätte ich das nie fragen sollen? Ja! Hätte ich nie zu ihm vor gehen sollen? Ja! Hätte ich nie denken sollen? Ja! Hätte ich nie zu dieser Schule gehen sollen? Ja! Hätte ich nie meine Tante Zuhause lassen sollen? Nein!
Okay... Er guckte mich schon seit einer halben Ewigkeit an und dennoch regte sich gar nichts.
Stille... Stille... und Stil-
"DU KENNST SHERLOCK?!", strahlte er urplötzlich überglücklich. "Du bist erst die zweite Person in meinem Leben, die ich antreffe und Sherlock schaut! Ich treffe so selten auf solche Menschen und verzweifele daher immer in Selbstmitleid!"
Sollte ich mich dafür interessieren? Lieber nicht...
"H-halt, Moment mal...", nahm ich wieder die Worte in den Mund, nachdem ich den seltsamen Schock überwunden hatte. "Ich dachte, sie sind der super strenge Lehrer, der mir gerade eben noch zehn Seiten Strafarbeit gegeben hat!"
"Ähm... Wie soll ich das erklären..." Er lächelte schief und kratzte sich am Hinterkopf.
"SIE TUN NUR EINEN AUF STRENG, ABER IN WIRKLICHKEIT SIND SIE EIN GANZ NORMALER LEHRER, DER VON SEINEM BRUDER HIERHER VERSETZT WURDE?!", brüllte ich extremst schockiert über seine Geschichte.
Komisch... Ich dachte, er wurde von seiner Mutter versetzt, aber anscheinend war es der Bruder... Anfängerfehler, Helmut... Anfängerfehler...
"Nicht so laut!", flüsterte er panisch.
"Aber... Das ist so... Ich bin auf eine merkwürdige Weise geflasht..."
"Ach, das ist nicht so schlimm. Aileen-san hatte in etwa dieselbe Reaktion", lächelte er.
Warte... Aileen...?
Ich wollte gerade nachfragen, als sich plötzlich eine Tür öffnete.
"Hab ich nicht gesagt, Sie sollen mich Kaiosei nennen?", beschwerte sich das Mädchen, welches nun mit verschränkten Armen am Türrahmen stand.
"Verzeih, Kaiosei-san!", entschuldigte er sich ziemlich aufgedreht.
"Sie sollten mal beachten, dass es zwei Türen im Raum gibt und das Verschließen einer von ihnen nichts bringt", machte sie ihn grinsend darauf aufmerksam.
"Du schaust auch Sherlock?!", sprach ich Alicia nun an, nachdem diese die Tür geschlossen hatte.
Dass ich mal wieder geschockt war, ist kein Wunder, sie ging ja in meine Klasse.
"Nicht wirklich, aber ich interessiere mich so ziemlich dafür", meinte sie bloß grinsend.
Dieses Grinsen sagte eindeutig aus, dass sie diese Situation witzig fand.
Ohne Witz, ich kapier im Moment einfach gar nichts mehr. Aber es schien wohl doch auch im Hauptgebäude ziemlich interessante Menschen zu geben...
Ihre Mundwinkel gingen noch weiter nach oben und ihre Zähne kamen zum Vorschein.
"Nenn mich Kaiosei-san!"
~~~**♤**~~~
Wen juckt's, ob London in dieser Story im 19. Jahrhundert ist, Sherlock existiert einfach trotzdem, kapische?! XD
Mizuki geht jetzt imaginär zum MgRonald, um Sadao zu besuchen.
Ciao.
OSU!!
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