7. Kapitel
„Hey", meldete sich Louis am anderem Ende der Leitung, als ich seine Nummer in mein Handy eingegeben hatte.
„Ich bin es Harry", murmelte ich unsicher. Es konnte ja sein, dass er dutzenden Leuten seine Nummer überreichte und sich gar nicht mehr an unser Gespräch im Zug erinnern konnte.
Doch diese Bedenken waren völlig unbegründet, da Louis nun meinte: „Ich habe schon gehofft, dass du dich meldest"
„Ähm...", murmelte ich etwas unbeholfen. Vielleicht hätte ich erst überlegen sollen, bevor ich ihn anrief.
„Hast du Zeit?", platzte es schließlich aus mir heraus. Ich spürte, wie sich mein Gesicht verzog. Ich konnte nur hoffen, dass ich ihn nicht überrumpelt hatte. „Jetzt gleich?", fragte Louis nach, während eine andere Stimme im Hintergrund seinen Namen rief.
„Komme gleich, Liam!", rief er so laut in den Hörer, dass ich mein Handy von meinem Ohr weg halten musste.
„Wenn es geht", meinte ich leise. Der Gedanke Louis wieder zu sehen, war eine große Erleichterung. Vielleicht war er wenigstens auf meiner Seite, im Gegensatz zu Niall.
„Dann bis gleich", hörte ich Louis' Stimme und konnte ihn förmlich Grinsen hören. „Zweite Straße, viertes Haus"
„Gut", stotterte ich überrascht und verabschiedete mich schließlich. Nie hätte ich gedacht, dass er sich so schnell auf ein Treffen einlassen würde. Schnell zog ich mir meine Jacke und Schuhe an und griff noch nach dem Schlüssel auf der Komode, ehe ich mich auf dem Weg zu Liams Haus machte.
Ich wusste nicht woher die Aufregung kam, doch mit jedem Schritt schien sie mehr anzusteigen. Nach einer Weile stand ich vor dem Haus, welches Louis mir beschrieben hatte. Auf dem Klingelschild war in Schnörkeln Payne graviert. „Liam Payne also", dachte ich, als ich bereits die Klingel betätigte.
Da stand auch schon ein junger Mann vor mir. Er hatte gleichermaßen braune Haare, wie Louis. Jedoch war er ein ganzes Stück größer als er.
„Harry?", fragte er mich und grinste mich freundlich an, während seine braunen Augen mich musterten. „Ja", entgegnete ich noch immer angespannt.
„Und du bist Liam?", hakte ich nach, damit kein Schweigen zwischen uns enstehen konnte. Gerade als Liam bejahte, tauchte Louis hinter ihm auf. Schon auf dem ersten Blick sah ich eine deutliche Veränderung an ihm. Die Schatten unter seinen Augen waren verschwunden und er sah um einiges frischer aus, als bei unserem ersten Treffen.
„Na dann, komm mal rein", riss mich Liam aus den Gedanken. Ich folgte den beiden den Flur entlang, bis sie vor einer Tür stehen blieben und in das Zimmer traten.
„Das ist nicht auf meinen Mist gewachsen", meinte Liam sofort und deutete auf die vielen Colaflaschen und Chipstüten, die um eine Luftmatratze verteilt auf dem Laminat lagen.
Louis hob entschuldigend die Hände und ließ sich auf die Matratze fallen.
„Ich muss zum Basketball", hörte ich auf einmal Liams Stimme neben mir. „Ihr kommt alleine zurecht?"
„Ja, danke", meinte ich schnell und ließ mich neben Louis nieder.
„Viel Spaß", rief Louis Liam noch hinterher und fügte hinzu:
„Und spreche sie endlich an"
Liams Lachen wehte aus dem Flur zu uns herüber. Fragend sah ich Louis an, doch der winkte nur grinsend ab.
Als die Haustür ins Schloss gefallen war, wandte er sich wieder mir zu. „Alles okay?", stellte er die gleiche Frage, wie bei unserer ersten Begegnung. Mit dem Unterschied, dass ich sie ehrlich beantwortete. „Geht so"
Bevor er mich mit Fragen löchern konnte, machte ich den Mund auf: „Und wie sieht es bei dir aus?"
„Beschissen", meinte Louis und knüllte unruhig eine leere Chipstüte zusammen. „Meine Mutter liegt seit gut einem Monat im Krankenhaus. Es sieht nicht gut für sie aus"
„Das tut mir sehr leid", sagte ich ehrlich und sah einen Moment in seine blauen Augen. „Und bei dir ist es wegen...", wechselte Louis schnell das Thema und warf die zerknitterte Tüte in den Mülleimer neben dem Schreibtisch.
„Zayn", vervollständigte ich den Satz leise. Obwohl ich ihn liebendgerne Fragen zu seiner Mutter stellen wollte, akzeptierte ich den Themenwechsel. „Er hat geschrieben"
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