17. Kapitel
„Ich finde das Lied gar nicht mal so kitschig“, meinte Louis da und lächelte mich von der Seite an. Aus irgendeinen Grund bekam ich das Gefühl, dass das der richtige Zeitpunkt war, um diese eine ungeklärte Sache anzusprechen.
„Louis?“, fragte ich mit zittriger Stimme. „Hast du das damals ernst gemeint?“
„Was?“, fragte er nun und sein Grinsen verschwand augenblicklich aus seinem Gesicht. „Als du bei mir eingeschlafen bist, hast du etwas gesagt“, murmelte ich leise. „Und da du ja... nun ja nicht ganz...“
Meine Stimme brach ab. Sofort bereute ich es wieder. Eben noch war die Stimmung so schön gewesen. Ich war das erste Mal glücklich und jetzt musste ich alles wieder versauen.
„Ja“, sagte Louis auf einmal. Langsam beugte er sich zu mir vor und sah mich an. Ich machte es ihm nach, als er seine Hand an meinen Hinterkopf legte. Sein Atem erreichte meine Lippen.
„Er ist hier!“, ließ uns plötzlich Nialls panische Stimme aus einander fahren.
Erschrocken zuckte ich zusammen. Ich wusste auch ohne das Niall einen Namen nannte, wen er meinte. Wie erstarrt blieb ich auf dem Baumstamm sitzen, während Louis sich zu allen Seiten um sah.
„Ich...“, stotterte Nialls Stimme da neben mir. Er deutete hinter mich. Mühsam versuchte ich meinen Atem zu beruhigen. Ich hoffte von ganzen Herzen, dass es sich bloß um ein Alptraum handelte, doch dies war nicht der Fall. „Keine Panik“, hauchte Louis in mein Ohr. Dies ließ sie jedoch erst recht in mir aufkommen.
„Harry“, hörte ich auf einmal eine Stimme hinter mir, seine Stimme. „Warum hast du meine Anrufe ignoriert?“
Ich schloss die Augen, um die Tränen zurück zu halten, und atmete tief durch.
„Bist du jetzt auch noch zu feige, um mir in die Augen zu sehen, oder wie soll ich das verstehen?“, fragte Zayn mit kalter Stimme.
„Lass ihn in Ruhe!“, zischte Louis plötzlich und erhob sich ruckartig. „Jetzt schickst du mir auch noch den hier vor oder was?“, fragte Zayn verächtlicht. Auch wenn ich ihm den Rücken zuwandte, konnte ich seinen abschätzenden Gesichtsausdruck förmlich vor mir sehen.
„Hat sie Schluss gemacht?“, fragte Louis herausfordernd. „Hat sie jetzt auch gemerkt, was für ein Arsch du bist?“
„Hör auf, Louis!“, rief ich laut und drehte mich ruckartig um. Doch Louis sprach provozierend weiter: „Verzieh dich und wage es ja nicht Harry anzurühren“
„Was willst du von mir?“, rief Zayn in Louis' Richtung und kam einen Schritt näher. Ich wagte es nicht ihm in die Augen zu sehen. Wie auch sollte man jemanden ansehen, der einen betrogen und verletzt hatte und plötzlich aus heiteren Himmel vor einem stand?
Doch schon auf dem ersten Blick sah ich eine Veränderung an ihm. Seine Haare waren um einiges küzer und er hatte (so weit man es sah) zwei neue Tätowierungen.
„Es muss echt schlimm für dich sein, wenn alle anderen sich von dir abwenden. Wenn man sich so richtig beschissen fühlt, aber keinen es mehr interessiert“, redete Louis drauf los und funkelte Zayn an. „Halt dich daraus!“, zischte dieser drohend. Dann wandte er sich von ihm ab. Einen Moment sahen seine braunen Augen in meine. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz stehen blieb.
„Du schaffst es nicht einmal richtig mich anzusehen. Dabei weiß ich, dass du es noch immer willst“
Mein Mund klappte auf, doch bevor ich etwas sagen konnte, fiel Zayn auf einmal zu Boden. Louis drückte ihn auf die Wiese, während er sich versuchte zu befreien.
„Hört auf damit!“, rief ich laut. Auch Niall machte erschrocken einen Schritt zurück.
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