15. Kapitel

„Jetzt bin ich aber mal gespannt“, riss mich Niall aus den Gedanken und schaute sich suchend um. Es waren mehr Leute gekommen, als ich gedacht hatte. So brauchte es eine Weile, bis ich Liam und Louis hinter einer Menschenmenge gefunden hatte.

„Du wirst Louis bestimmt mögen“, murmelte ich und versuchte mich durch ein Winken aufmerksam zu machen. „So viel wie du über ihn redest“, grinste Niall und stieß mir in die Seite.
„Ist doch überhaupt nicht wahr“, entgegnete ich reflexartig, als Louis auf einmal auf uns zu kam.

„Hey“, rief er und warf uns  neugierige Blicke zu.
„Du musst der berüchtigte Niall sein“, grinste Louis schließlich. Unsicher nickte der Angesprochene.

„Na ihr beiden?“, durchbrach auf einmal Liam die Stille und legte Louis einen Arm um. „Schön, dass ihr da seid“
Aus irgendeinen Grund störte mich Liams Arm um Louis' Schulter. Dabei wusste ich, dass die beiden quasi Brüder waren.
„Wo kann ich das denn mal abstellen?“, fragte ich da in die Runde und nickte in Richtung Bierkiste.

„Komm mit“, sagte Louis sofort und bedeutete mir ihn zu folgen. „Irgendwie sind mehr gekommen, als geplant“, raunte mir Louis ins Ohr und deutete schließlich auf die anderen Kisten, die sich bereits neben der Feuertstelle stabelten. Ich verstaute die Getränke, als auch schon die anderen auf uns zu kamen.

„Seit wann spielst du denn schon?“, fragte Liam gerade Niall und deutete auf seine Gitarre. „Ähm... ziemlich lange“, murmelte Niall und setzte diese bestimmte Mimik auf, die er nur dann trug, wenn er rechnete.

„Cool“, meinte Liam grinsend und fügte hinzu: „Dann musst du nachher unbedingt dein Talent unter Beweis stellen“
Niall lachte verlegen und murmelte: „Ja, ich werde es versuchen“

Als es bereits dunkler wurde, ließen wir uns auf den umgefallen Baumstämmen nieder, die als Bänke dienen sollten, und zündeteten das Feuer an. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, als ich sah, wie gut sich die anderen verstanden. Liam und Niall redeten durchgehend mit einander und Louis warf das eine oder andere Mal ebenfalls etwas ein.

„Hier“, sagte auf einmal ein fremder Junge und hielt uns vier Stöcke hin. „Teig gibt es da drüben“
Kurze Zeit später hielt ich mein Stockbrot über die Glut. Es war ein seltsames Gefühl, dass man selbst für die Teeniepartys zu groß geworden. Vor drei Jahren hätte man sich sicherlich nicht gemeinam ums Lagerfeuer gesetzt.

Plötzlich ließ sich Louis zögerlich neben mir nieder. In seinen Augen leuchteten die Flammen des Feuers. Einen Moment betrachtete ich ihn von der Seite. Erst als sich unsere Blicke trafen, drehte ich mich wieder um. Auch Louis vergrub schnell seine Hände in seiner Jackentasche und starrte in die Flammen. Eine Weile schwiegen wir. Da rief ich auf einmal Liams Namen. Erschrocken schaute er von dem Mädchen auf, welches ein paar Meter in einer Menschenmasse stand.

Ich deutete auf sein Brot, welches bereits Feuer gefangen hatte. „Shit!“, rief er und fuchelte wie wild mit dem Stock herum.
„Wie wärs, wenn du erst dein Stockbrot machst und dann deinem Schwarm hinter guckst?“, lachte Louis und auch Niall konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Trotz das der Himmel sich verdunkelt hatte und das Feuer nur ein gewisser Lichtpegel war, konnte ich sehen, dass Liam rot wurde. „Los jetzt“, meinte Louis da und warf Liams Stockbrot auf die Wiese. Liam atmete tief durch und fuhr sich durch das Gesicht. „Selbst Niall hat es geschafft ein Mädchen anzusprechen“, grinste ich, woraufhin er mir wütend in die Seite stieß. „Was soll das denn jetzt bedeuten?“

Da erhob Liam sich langsam und murmelte: „Wünscht mir Glück“
Mit diesen Worten lief er hinüber zu der Gruppe an Menschen.

„Hoffentlich versaut er es nicht“, murmelte Louis und sah erneut in die Glut. Einen Augenblick hörte man einzig und allein das Knistern des Feuers und die fernen Stimmen der anderen. „Das kriegt er schon hin“, entgegnete ich gedankenverloren.

„Aber meistens geht es dann schief, wenn man sich die meisten Gedanken darüber macht. Manchmal sollte man es einfach tun. Nur hält diese verfluchte Angst einen davon ab“, redete Louis daruf los. Ich warf ihm irrtierte Blicke zu und auch Niall hob für einen Moment seinen Kopf. „Wenn man schon zu oft enttäuscht wurde, gibt man es irgendwann auf“

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