Legolas

Die Besprechung ist öde. Vor allem sind die sturen Rohirrim daran schuld, dass wir stundenlang diskutieren. Wo ist das Problem, wenn man Gondor hilft? Gut, die Gondorim haben auch nicht geholfen, aber Denethor ist auch ein Ogron (böser Mensch) (Habe keine bessere Beleidigung in Sindarin gefunden).

Als ich endlich nach draußen darf, ist es schon dunkel. Ich laufe aus der Stadt und drehe eine Runde um die Mauern. Ahis Gesicht geht mir nicht aus dem Kopf. Das, was mir am meisten Probleme bereitet, ist die Tatsache, dass sie aussieht wie Tauriel. Natürlich nicht genauso, ihre Haare sind schwarz, nicht rot, aber ich muss trotzdem immer an die Frau denken, die ich zu lieben geglaubt habe. Ich mache Tauriel keinen Vorwurf, dass sie sich in Kili verliebt hat, aber ich mache mir einen Vorwurf, weil ich sie verrate. Ich habe erst sie geliebt und nun... keine Ahnung, aber es fühlt sich irgendwie falsch an.

Andererseits, immer wenn Ahi lächelt, hüpf mein Herz, und wenn sie über einen von Aragorns oder Gimlis Witzen lacht, würde ich ihnen gerne eine reinhauen. Valar, was denke ich da? Sie sind meine besten Freunden, sogar Gimli, wieso will ich sie verprügeln. Was ist bloß mit mir los? Verdammt, ich bin verloren!

Meine Schritte führen mich in den Stall. Arod und Brego stehen in ihren Boxen. Beide blicken in meine Richtung, als ich eintrete. "Hallo, mein Freund. Du hast auch keine Idee, wie ich die Sache mit Ahi lösen kann, oder?" Arod reibt seinen Kopf an meiner Schulter, dann stupst er mich an. Lächelnd fische ich einen Apfel aus einem Fass und füttere erst Arod und, nach einem flehenden Blick seinerseits, auch Brego mit dem Obst. Ich kraule Arod zwischen den Ohren und setzte mich dann zu ihm ins Stroh: "Es stört dich nicht, wenn ich hier schlafe, oder?" Der Hengst verneint nicht (Wie sollte er auch?), also lege ich mich ins Stroh und falle schnell in einen tiefen, traumlosen Schlaf.