Kapitel 64
In den kommenden Tagen regnete es Lob auf Social Media. Die Leute respektierten mich, für das, was ich geschrieben hatte. Der lokale Radiosender hatte mich sogar angerufen und gefragt, ob ich zu einem Interview am Telefon bereit war. Ich stimmte zu und so stellten sie mir einige Fragen über das was geschehen war. Ich schilderte ihnen die Geschichte wahrheitsgemäss und wies nochmal darauf hin, wie einfach es doch war, solche Sachen online zu schreiben und damit jemanden so zu verunsichern. Auch in der Schule hörten die Beleidigungen auf. Vielleicht lag es auch ein bisschen daran, dass ich jetzt wieder viel selbstbewusster auftrat und mir solche Sachen gar nicht mehr an den Kopf werfen liess. Das beste an der ganzen Sache: Ich hatte meine geliebte Pizza zurück. Gott, wie hatte ich sie vermisst. Ich meine, ich mochte auch Gemüse, so war das ja nicht. Aber Pizza konnte man einfach nicht ersetzen. Verliebt sah ich auf meinen Teller und nahm ein Stück der heissen Pizza. Ich biss genüsslich hinein und seufzte glücklich auf. So liebte ich mein Essen.
„Sag mal, Lou, kommt Harry eigentlich zum Abschlussball?", fragte Niall, welcher mir gegenüber sass. Ich schüttelte bloss den Kopf. Ich hatte Harry gar nicht erst gefragt, schliesslich war er in Amerika. Er würde nicht wegen meinem Abschlussball extra herkommen. Dafür hatte er bestimmt keine Zeit.
„Ich hab ihn nicht gefragt. Vermutlich hat er gar keine Zeit um herzufliegen.", erklärte ich. Enttäuscht ass Niall sein Mittagessen weiter. Wir unterhielten uns noch eine Weile über den Abschlussball, der diesen Samstag stattfinden sollte. Liam und Niall gingen offensichtlich zusammen hin, während Zayn und ich beide ohne Date waren. Zwar hatten eine Menge Mädchen Zayn gefragt, doch er hatte immer abgelehnt. Er sagte, er wolle den Abend mit seinen Freunden verbringen und nicht mit einem Date, das vermutlich zu nichts führen würde. Ich fand das echt süss und ich freute mich auch riesig auf den Abend mit den Jungs. Es würde vermutlich eines der letzten Male sein, dass wir vier gemeinsam ausgingen, bevor sie studieren gingen und ich zu Harry zog. Da mussten wir doch die Zeit noch geniessen. Die Klingel rief uns zurück ins Klassenzimmer. Seit den Abschlussprüfungen war es eigentlich sehr gemütlich in der Schule. Zwar versuchten die Lehrer immer noch etwas Stoff durchzunehmen, doch das brachte nicht mehr viel, da die meisten von uns eh nicht mehr aufpassten. Daher bestand der Unterricht grösstenteils einfach daraus, dass wir uns über das Leben unterhielten. Über unsere Zukunftspläne, aber auch über die vergangenen Jahre, die wir zusammen als Klasse verbracht hatten.
So verging die Zeit verdammt schnell und schon war es Samstag. Wir hatten abgemacht, dass wir uns um 19 Uhr in der Schule treffen würden. Bis dahin hatte ich jetzt noch zwei Stunden, weshalb ich anfing, mich fertig zu machen. Als erstes stellte ich mich unter die Dusche und föhnte anschliessend meine Haare, damit sie schön fluffig waren. So konnte ich sie perfekt stylen. Ich hatte meine Haare schon länger nicht mehr so gestylt. Eigentlich nicht mehr seit dem Konzert in Birmingham. An einem normalen Schultag hatte ich halt keine Lust, morgens so lange im Bad zu stehen und meine Haare zu machen, ausserdem musste ich ja nicht top gestylt zur Schule gehen. So blieb es was Besonderes. Als ich dann endlich zufrieden war mit meinen Haaren, schlüpfte ich in meine Boxershorts und verliess das Bad wieder. Ich wollte in mein Zimmer, doch als ich die Tür öffnete rutschte mir vor Schock das Herz in die Hose. Harry stand doch tatsächlich in meinem Zimmer, in seiner Hand hielt er einen Strauss rote Rosen und er trug einen wunderschönen Anzug, der wie ich ihn kannte, bestimmt von Gucci war. Geschockt blieb ich in der Tür stehen und starrte ihn an. Er grinste breit und biss sich auf die Lippe.
„Darf ich dich zum Abschlussball begleiten?", brach er die Stille. Erst jetzt kam ich wieder zu mir und rannte quietschend auf ihn zu. Ich warf mich in seine Arme und drückte mich fest an ihn. Ich atmete seinen unwiderstehlichen Duft ein, den ich so sehr vermisst hatte. Über drei Wochen hatte ich Harry nun nicht gesehen. Er hatte mir so gefehlt! Bestimmt eine Viertelstunde lang standen wir da und umarmten uns. Ich wollte ihn nicht los lassen, er sollte jetzt bei mir bleiben, für immer.
„Ich will dich ja nicht hetzen, Love. Aber du solltest dich anziehen, damit wir los können.", kicherte Harry irgendwann. Widerwillig liess ich von ihm ab und sah strahlend zu ihm hoch. Harrys freie Hand umfasste mein Kinn und er beugte sich zu mir runter, um mich sanft zu küssen. Viel zu früh löste er sich wieder von mir und hielt mir die Rosen vor die Nase.
„Naww, Harry... Die sind wunderschön.", strahlte ich und stahl mir gleich noch einen Kuss.
„Ich hole eine Vase, du ziehst dich an. Ist das ein Deal?", fragte Harry und ich nickte grinsend. „Aber zuerst. Dreh dich noch ein paar Mal für Daddy.", fügte er noch hinzu. Alleine bei den Worten bekam ich eine Gänsehaut. Langsam drehte ich mich um und präsentierte ihm meinen Hintern. Er konnte nicht anders, als hinein zu kneifen. „Gott sei Dank, hast du nicht abgenommen. Ich brauche diesen Knackarsch.", raunte er mir ins Ohr. Die Gänsehaut verbreitete sich noch mehr und ich drehte mich langsam wieder zurück. Seine Lippen legten sich auf meine und verwickelten mich in einen leidenschaftlichen Kuss. Dieser Moment sollte nie enden, doch wir beide wussten, dass ich mich jetzt wirklich anziehen musste. Also lösten wir uns wieder von einander und Harry verschwand aus dem Zimmer, um die Rosen einzustellen. In der Zeit holte ich meinen Anzug aus dem Schrank und schlüpfte hinein. Es war nichts Besonderes, ein einfaches weisses Hemd und ein schwarzes Jackett. Nicht so glamourös wie Harrys glitzernder Anzug. Harry kam zurück, als ich dabei war, meine Krawatte zu binden. Er merkte sofort, dass ich Schwierigkeiten hatte und half mir dabei. Wie ein Profi band er die Krawatte im nu und schenkte mir einen sanften Kuss.
„Können wir los?", lächelte er. Ich nickte, hielt ihn aber nochmal zurück, als er die Treppe runter gehen wollte.
„Harry, dir ist schon klar, dass du in der Schule von Fans überrannt wirst, oder?", fragte ich nach. Schliesslich würden die Mädchen alle sofort losschreien, wenn sie Harry sahen. Die würden uns keine Sekunde für uns geben.
„Das ist mir egal. Solange ich nur bei dir sein darf."
Nur noch zwei Kapitel
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