Kapitel 50

„Komm, ich hab noch was geplant.", sagte Harry, als er geduscht und sich umgezogen hatte. Er nahm meine Hände in seine und küsste beide kurz, ehe er mir so tief in die Augen sah, dass ich fast die Kraft in den Beinen verlor. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, was mich gleich ansteckte.

„Du bist so wunderschön.", flüsterte er. Mit rasendem Herz knabberte ich auf meiner Lippe herum und versuchte, nicht vor Glück zu platzen. Ich wollte morgen nicht wieder nach Hause. Viel lieber wollte ich jeden Tag mit Harry verbringen. Ich wollte ihn zu all seinen Konzerten begleiten, ihm zusehen, wie er die Fans zum dahinschmelzen brachte. Ich wollte jede Nacht neben ihm schlafen und von ihm Träumen. „Na, komm.", hauchte Harry und legte sanft seine Lippen auf meine, bevor er seine Finger mit meinen verschränkte und mich mit sich zog. Wir stiegen zu Hank ins Auto, welcher uns durch Paris chauffierte. Schon von weitem sah ich den Eiffelturm, der wunderschön beleuchtet war. Ich war bisher noch nie in Paris, daher war es wirklich faszinierend, dieses Wahrzeichen mal in echt zu sehen. Er kam immer näher, bis wir schliesslich direkt daneben hielten. Da es mitten in der Nacht war, waren nicht besonders viele Leute hier. Harry nahm meine Hand und lief mit mir auf die grosse Wiese vor dem Eiffelturm, immer gefolgt von Hank, welcher sich ein paar Meter von uns weg in die Wiese setzte. Eine Decke war im Gras ausgebreitet, darauf ein paar Kissen und ein kleiner Korb. Harry deutete mir, mich zu setzen, also machte ich es mir auf den weichen Kissen gemütlich. Beeindruckt sah ich mir die berühmte Pariser Sehenswürdigkeit an. Der Turm war viel grösser, als ich gedacht hatte. Er war so majestätisch.

Ein lautes Poppen liess mich zusammenzucken und holte mich aus meinem Staunen heraus. Harry hatte gerade eine Champagnerflasche geöffnet und füllte zwei Gläser damit. Eines der beiden reichte er mir, das andere behielt er für sich selbst. Hinter sich stützte er sich mit der freien Hand ab und beugte sich zu mir rüber.

„Auf uns.", lächelte er und hielt mir sein Glas entgegen. Ich stiess meines dagegen und beugte mich zu ihm vor, um ihm einen sanften Kuss zu geben. Das hier war einfach wunderschön. So romantisch. Wir lösten uns wieder voneinander, Harry stupste seine Nase gegen meine, bevor er sich zurücklehnte und einen Schluck vom prickelnden Getränk nahm. Ich machte es ihm nach und kuschelte mich an seine Seite. Harrys Arm lag um meine Hüfte und streichelte mich sanft. Unglaublich, dass wir hier sitzen konnten, ohne von Fans überrannt zu werden. Nach diesem Wochenende, an dem ich von Fans fast ausgezogen wurde und Kratzer davongetragen hatte, hätte ich nicht gedacht, dass Harry und ich jemals einen Moment für uns in der Öffentlichkeit haben würden. Und doch ist dieser Moment jetzt da. Lächelnd sah ich zu ihm hoch. Er erwiderte meinen Blick.

„Ich liebe dich", sagten wir gleichzeitig und ich musste etwas kichern. Sanft legte er seine Lippen auf meine. Nur für einen kurzen Augenblick und doch war der Kuss so intensiv.

„Da ist noch was im Korb für dich.", flüsterte er um die Stimmung nicht zu ruinieren. Für mich? Er sollte mir doch nichts schenken! Trotzdem griff ich aufgeregt nach dem Korb und entdeckte eine kleine Schachtel darin. Ich klappte die Schachtel auf und eine Halskette mit einem Kreuzanhänger kam zum Vorschein. Es war dieselbe die Harry bereits hatte.

„Aww Hazza...", murmelte ich. Mein Herz schmolz beinahe dahin, das war so süss! Er hätte mir irgendwas mit einem Herz schenken können, irgendeinen kitschigen Ring, doch er hatte sich für das Kreuz entschieden, damit wir zusammenpassten. Vorsichtig nahm ich die Kette aus der Schachtel und versuchte sie mir umzumachen, doch ich war einfach zu unfähig.

„Ich helfe dir.", schmunzelte Harry und nahm mir die Kette aus den Fingern. Er legte sie mir um und fuhr langsam mit den Händen der Kette entlang nach vorne zum Anhänger. „Die Kette sieht so viel schöner an dir aus, als an mir.", lächelte er. Damit hatte er natürlich nicht Recht. An ihm sah einfach alles perfekt aus.

„Danke Hazza.", bedankte ich mich und stahl mir einen kurzen Kuss.

„Ich hoffe du trägst sie von jetzt an immer, damit ich bei dir sein kann, auch wenn ich weit weg von dir bin." Gott war das süss! Strahlend umfasste ich das Kreuz. Ich würde die Kette nie wieder ausziehen.

Lange sassen wir noch da, tranken den Champagner und redeten über alles was uns gerade in den Sinn kam. Irgendwann wurden aber auch wir müde und entschieden uns, zum Hotel zurück zu fahren. Wir fingen an die Sachen zusammenzupacken. Harry hielt mir den Korb hin, damit ich die Decke hinein stopfen konnte. Die Kissen nahm ich unter den Arm und drückte ihm noch einen Kuss auf die Lippen, bevor er den Arm um mich legte und mit mir Richtung Auto lief. Hank folgte uns wieder und stieg vorne ein. Innert weniger Minuten waren wir beim Hotel angekommen. Wir fuhren in die Tiefgarage, damit wir ungestört auf direktem Weg in unser Zimmer kamen. Wir machten uns bettfertig und ich kuschelte mich eng an Harrys Seite. Er streichelte mir über den Rücken, während ich mit dem Kreuzanhänger spielte. Zwar war es schön, jetzt immer etwas von ihm bei mir tragen zu können, trotzdem wollte ich nicht, dass er schon bald nicht mehr bei mir war. Ich wollte doch immer an seiner Seite sein. Konnte ich nicht einfach zu ihm nach London ziehen und mit ihm zu seinen Terminen und Konzerten gehen? Ich würde auch schön brav schweigend in der Ecke hocken, solange ich nur bei ihm sein durfte. Ich hatte keine Lust, wieder nach Hause zu gehen. Auf keinen der Jobs, auf die ich mich beworben hatte, hatte ich jetzt noch Bock. Ich wollte einfach nur bei Harry sein. Die Schule war in zwei Monaten vorbei, dann könnte ich meine Sachen packen und zu ihm ziehen. Meine Mum würde vermutlich ausrasten, wenn ich plötzlich so weit weg war, aber ich brauchte Harry bei mir.

„Harry?", murmelte ich, immer noch den Anhänger zwischen meinen Fingern drehend.

„Hm?"

„Kann ich zu dir ziehen?"

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