Kapitel 43
Es fühlte sich an, als hätte ich mich gerade erst auf diesen bequemen Sessel fallen lassen, als mein Flug zum Boarding aufgerufen wurde. Seufzend nahm ich meine Tasche und verliess die Lounge wieder. Mit meinem erste Klasse Ticket, durfte ich als erster in den Flieger steigen. Eine der Flight Attendants zeigte mir meinen Platz und verstaute meine Tasche. Ich machte es mir schon mal bequem und holte meine Kopfhörer raus. Auch wenn der Flug nur 1.5 Stunden dauern würde, brauchte ich trotzdem Musik um die Zeit totzuschlagen. Gerade wollte ich die Kopfhörer in meine Ohren stöpseln, als die Flight Attenant noch mal vorbei kam und mir ein Glas Champagner servierte. Verwirrt sah ich sie an, den hatte ich doch nicht bestellt? Gehörte das etwa dazu?
„Mit besten Grüssen von Mr. Styles.", lächelte sie und ich nahm ihr das Glas dankend ab. Gott, Harry verwöhnte mich jetzt schon so sehr. Der Champagner prickelte auf meiner Zunge und sorgte damit irgendwie für unglaublich gute Laune. Fröhlich sah ich mich um. So viel Beinfreiheit hatte ich ja noch nie in einem Flugzeug. Ich konnte die Beine komplett ausstrecken! Der Sitz war auch viel breiter und bequemer als in der Economy. Zu schade, dass der Flug so kurz war. Obwohl nein, eigentlich könnte der Flug nicht kürzer sein, schliesslich wollte ich ja so schnell wie möglich zu Harry! Der Champagner war bereits ausgetrunken, als das Flugzeug abhob. Entspannt lehnte ich mich zurück und hörte meine Musik. Natürlich nur Harry, was anderes gab es in meiner Playliste kaum.
Der Flug verging so schnell dass es sich fast anfühlte, als wären wir gerade erst gestartet, als die Landung begann. Diesen Part hasste ich am Fliegen am meisten. Es killte meine Ohren jedes Mal, weshalb ich meine Ohrstöpsel noch weiter in meine Ohren drückte. Das half, hatte ich vor ein paar Jahren herausgefunden. Zwar entstand trotzdem ein leichter Druck auf meinen Ohren, doch die stechenden Schmerzen blieben weg. Und das war ja auch das schlimmste daran. Auf dem Boden angekommen verstaute ich meine Kopfhörer zusammen mit meinem Handy wieder in meiner Hosentasche. Langsam kam die Nervosität wieder in mir auf. Heute Abend würde ich mich zum ersten Mal mit Harry in der Öffentlichkeit zeigen. Ich stellte mich schon mal auf eine Menge Paparazzi und Fans ein. Als der Flieger am Gate hielt, nahm ich meine Tasche und schulterte sie. Ungeduldig versuchte ich das Flugzeug zu verlassen, doch so ging es noch etwa 200 anderen Passagieren. Also quetschte ich mich einfach irgendwo dazwischen und lief Richtung Ausgang. Da ich für das Wochenende nicht viel brauchte, hatte ich nur mein Handgepäck dabei. Also musste ich auch nicht ewig am Gepäckband auf meinen Koffer warten, sondern steuerte direkt auf den Ausgang zu. Anders als erwartet, standen keine dutzend Paparazzi hier, denn Harry war nicht da. Stattdessen stand sein Bodyguard, ich glaube er hiess Hank, da mit einem Schild, auf dem mein Name stand. Ich lief lächelnd auf ihn zu und begrüsste ihn. Er war so nett und nahm mir meine Tasche ab. Irgendwie war ich enttäuscht. Ich hatte gehofft, Harry würde mich hier abholen. Das schien Hank zu bemerken.
„Er wartet im Auto. Hier sind zu viele Leute, er wollte nicht so einen Aufruhr wenn er dich wieder sieht.", erklärte er. Ich nickte und lief mit ihm mit in die Parkgarage. Von Anfang an hielt ich Ausschau nach einem schwarzen Range Rover, den ich schon bald sah und meine Schritte verschnellerte. Die Tür öffnete sich und Harry kam mit ausgebreiteten Armen auf mich zu gerannt. Strahlend liess ich mich in seine Arme fallen und liess mich von ihm hochheben. Er wirbelte uns herum, während ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub.
„Du hast mir so gefehlt.", murmelte er in meine Haare. Langsam liess er mich wieder runter und wir taumelten beide etwas, konnten uns aber noch festhalten. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und stellte mich auf die Zehenspitzen um mir einen Kuss zu stehlen. Harrys Arme schlangen sich um meine Hüfte und zogen mich enger an ihn um den Kuss noch zu vertiefen. Es fühlte sich so verdammt gut an, seine Lippen wieder auf meinen zu spüren. Ich hatte ihn so sehr vermisst. Zwei Wochen ohne ihn waren einfach zu lange. Das Knurren meines Magens liess uns beide auseinanderfahren. Ich hatte ja seit heute Mittag nichts mehr gegessen und selbst da hatte ich nur eine Banane, weil ich zu aufgeregt war.
„Lass uns essen gehen.", lächelte er und hielt mir die Tür zum Auto auf. Ich setzte mich auf den Rücksitz, dicht gefolgt von Harry. Er schnallte mich an und legte seinen Arm um mich, damit ich mich an ihn lehnen konnte. Lächelnd sah er zu mir hinab und ich versank in seinen wunderschönen Augen. Unsere Lippen trafen sanft aufeinander. Das Kribbeln in meinem Bauch wurde immer stärker und das Verlangen nach mehr grösser. Doch ich riss mich zusammen. Ich löste mich von ihm und legte meinen Kopf auf seiner Brust ab. Sein Herz schlug mindestens so schnell wie meines, was mich beruhigte. Auch er schien aufgeregt zu sein, ob es nun war, weil wir uns endlich wieder sahen, oder weil wir uns gleich der Öffentlichkeit zeigten, wusste ich nicht. Vor dem Restaurant hielt der Wagen an. Harry atmete tief durch und sah durch die getönten Fenster nach draussen. Einige Paparazzi standen bereits da und fotografierten was das Zeug hält.
„Bist du bereit?", fragte er und sah mich nervös an. Ich nickte, zwar etwas unsicher, doch ich wollte es versuchen. Wir konnten ja nicht für immer heimlich zusammen bleiben. Schluckend nahm ich Harrys Hand. Er hauchte mir einen sanften Kuss auf die Lippen, ehe Hank die Tür öffnete und Harry mich aus dem Wagen zog. Sofort kam mir das Blitzlicht entgegen und ich kniff die Augen zusammen. Dass das so hell war, hätte ich nicht gedacht. Rund um uns herum wurde geschrien, sie riefen seinen Namen, stellten Fragen, sie wollten wissen, wer ich war. Schnell zog Harry mich durch die Menge, bis wir schliesslich drinnen ankamen, wo es auf einmal ganz ruhig war. Meine Ohren rauschten etwas, was aber gut auch davon kommen könnte, dass der Druck von der Landung in meinen Ohren langsam nachliess.
„Alles okay?", fragte Harry besorgt und musterte mich. Ich nickte lächelnd und drückte seine Hand etwas. Das war mehr, als ich eigentlich erwartet hatte... Daran musste ich mich echt gewöhnen!
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