Kapitel 31


Noch nie hatte ich so gut geschlafen! In Harrys Armen fühlte ich mich so unglaublich wohl und sicher. Ich schlief wie ein Baby, bis mich ein Klirren aus dem Schlaf riss und ich hochschreckte. Mir die Augen reibend sah ich mich um. Ich musste erstmal verarbeiten, was letzte Nacht alles passiert war und dass ich ja noch bei Harry war.

„So ein Mist.", hörte ich diesen murmeln und sah in die Richtung aus der es gekommen war. Er war in der Küche und wischte gerade Orangensaft vom Boden auf. Sofort ging ich zu ihm rüber und half ihm dabei. Ungeschickt wie Harry nun mal war, musste er sich natürlich an einer der Glasscherben schneiden. „Autsch.", jammerte er und steckte sich den blutigen Daumen in den Mund. Irgendwie sah das ja witzig aus. Kichernd griff ich nach der Papierrolle und hielt ihm ein sauberes Stück entgegen. Dankend nahm er es an und drückte es auf die blutende Stelle.

„Ich hol dir ein Pflaster.", lächelte ich und stand auf.

„Hier unten hab ich keine. Du musst rauf, das Bad ist gleich die erste Tür links.", erklärte Harry. Ich nickte und lief zur Treppe rüber, die in den oberen Stock führte. Dort angekommen vergeudete ich keine Zeit und ging direkt ins Badezimmer. Ich hatte ja gestern schon über das Bad unten gestaunt, aber das hier war ja gleich noch mal eine andere Liga. Es war bestimmt doppelt so gross, hatte neben der Dusche noch eine grosse Badewanne mit Düsen. Mhh wie gerne ich da doch ein Bad nehmen würde. Ich liebte Whirlpools! Aber jetzt ging es erstmal um Harry. Ich ging zum Spiegelschrank rüber und sah gleich als erstes die Pflaster. Alles andere ignorierte ich einfach. Ich fand, dass das privat war und es mich nichts anging, was Harry sonst noch da verstaut hatte. Eines der Pflaster nahm ich mit, den Rest legte ich zurück und rannte wieder nach unten, wo Harry mittlerweile alles fertig aufgewischt hatte. Sein Daumen war in das Papier eingewickelt, welches bereits mehr rot als weiss war. Ich kniete mich vor ihn auf den Boden und nahm seine Hand in meine. Sie war so warm und seine Haut so sanft. Ich nahm das Papiertuch von seinem Daumen und wischte das Blut damit noch etwas ab, dann klebte ich das Pflaster drauf und gab ihm noch einen Kuss auf die schmerzende Stelle.

„Danke, Lou.", lächelte Harry. Unsere Blicke trafen sich und ich spürte einmal mehr die Schmetterlinge in meinem Bauch. Dieser Mann hatte mir so sehr den Kopf verdreht. Ich liebte ihn mehr als alles andere auf der Welt und das obwohl ich ihn eigentlich gar nicht richtig kannte. Aber wie konnte man ihn denn auch nicht lieben? Er war so ein wundervoller Mensch, so liebevoll wie er war keiner. Sein Lachen steckte jeden um ihn herum an, seine Augen glänzten wie edle Smaragde. Seine Haare waren so voll und weich, da würde man am liebsten die ganze Zeit die Finger drin vergraben. Seine Hände waren gross und maskulin, geschmückt von den Ringen und seinem Tattoo. Die vielen anderen Tattoos die seinen Körper schmückten, machten ihn noch interessanter, als er es eh schon war. Im Grossen und Ganzen war Harry einfach perfekt. Er war viel zu gut für diese Welt. Und ich war der glücklichste Mensch auf Erden, dafür, dass ich mit ihm Zeit verbringen durfte.

„Ich wollte dich mit Frühstück überraschen.", murmelte Harry und riss mich damit aus meinen Gedanken. Er sah beschämt auf den Boden, doch ich legte meine Hand an seine Wange und zwang ihn mich anzusehen.

„Ist schon okay. Wir frühstücken jetzt gemeinsam.", lächelte ich sanft und zog ihn auf die Beine. Die beiden Teller, die Harry bereits so schön hergerichtet hatte, nahm ich und stellte sie auf dem Esstisch ab. Ich zog einen Stuhl zurück und sah ihn abwartend an. Lächelnd setzte er sich und ich nahm ihm gegenüber Platz. Er hatte Rührei und Speck gemacht, dazu ein paar Scheiben Toast mit Nutella bestrichen. Mein Magen knurrte schon, da ich seit gestern nichts mehr gegessen hatte, also schlug ich gleich zu. Das dürfte ich meiner Mutter nie sagen, aber Harrys Rührei war hundert mal besser als ihres. Es war einfach köstlich.

Während dem Frühstück unterhielten wir uns etwas. Er fragte mich richtig über meine Heimat, meine Freunde und meine Familie aus. Er wollte einfach alles über mich erfahren. Und ich erzählte ihm natürlich sehr gerne von mir. Nach dem Essen räumten wir die Teller in den Geschirrspüler und spülten die Pfanne ab.

„Wollen wir etwas raus gehen? Es ist so schönes Wetter.", schlug Harry vor. Ich stimmte natürlich zu und wir gingen raus in den Garten. Erstmal staunte ich über alles. Ein riesiger Pool, umgeben von einer grossen Wiese. Die Terrasse war abgedeckt, somit stand der Esstisch auch bei Regen unter Dach. Und als wäre das noch nicht genug, stand da auch noch ein Whirlpool. Reichte ihm die Whirlwanne im Bad nicht? Scheiss egal, ich liebte den Whirlpool jetzt schon! Ich konnte mir schon gut vorstellen, wie wir gemeinsam darin sassen, Champagner oder Wein tranken und uns zärtlich küssten. Vielleicht würde eines zum anderen führen und der Whirlpool würde zu unserem Lieblingsplatz für Sex werden. Ich könnte mich auf seinen Schoss setzen und ihn reiten, bis wir beide nur noch schrien vor Erregung. Bei dem Gedanken spürte ich, wie das Blut in meine Mitte schoss und zwang mich sofort damit aufzuhören. Ich durfte nicht an sowas denken, wenn Harry dabei war. Er würde es bemerken und mich damit aufziehen. Oder es würde ihn auch anturnen und wir würden tatsächlich im Whirlpool enden.

„Wenn du so sehr auf den Whirlpool stehst, darfst du ihn auch gerne ausprobieren.", drang Harrys Stimme dumpf durch meine Ohren. Kopfschüttelnd nahm ich den Blick vom Whirlpool und sah rüber zu Harry, welcher mich dreckig angrinste. Nicht doch, er hatte es ernsthaft gemerkt? Warum musste er auch immer alles sehen, wofür ich mich schämen musste? Mit vermutlich knallrotem Kopf legte ich meine Hände vor meinen Schritt um die Beule in meiner Hose zu verstecken. Was eigentlich nichts brachte, denn er hatte sie ja schon gesehen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top