Kapitel 29

Viel Dialog in diesem Kapitel, hoffe das stört euch nicht :)

Auf der Treppe vor der Tür nahm ich Platz und nahm meine Zigaretten raus. Ich müsste bald mal neue kaufen, da waren nur noch zwei übrig. Ich zündete sie an und holte mein Handy raus. Zwar war es fast zwei Uhr morgens, doch Liam war bestimmt noch wach, schliesslich war es Wochenende. Bestimmt eine halbe Minute klingelte es, bis er dann endlich ranging.

„Hm?", grummelte er ins Telefon. Oh, vielleicht war er ja doch schon im Bett.

„Sorry, hab ich dich geweckt?"

„Würde es was daran ändern, wenn ich ja sage?", kicherte Liam und brachte mich damit auch zum Lachen.

„Rate wo ich bin.", grinste ich.

„Du bist in London."

„Ja, aber wo genau in London?", aufgeregt biss ich mir auf die Unterlippe und wartete auf seine Antwort. Mehr als ein Seufzen kam aber nicht. „Komm schon, versau mir den Spass nicht."

„Keine Ahnung, bist du immer noch in der Arena?", meinte Liam leicht genervt. Ich merkte, dass es vielleicht nicht die beste Idee war, ihn jetzt, wo ich ihn ja aus dem Schlaf gerissen hatte, auf die Folter zu spannen. Daher rückte ich einfach mit der Sprache raus.

„Alter, ich bin bei Harry zu Hause.", quietschte ich. Auf der anderen Seite des Telefonats herrschte Schweigen. War er etwa wieder eingeschlafen? „Liam?"

„Bist du nicht.", gab er endlich Antwort und ich schmunzelte.

„Doch bin ich. Ich sitze vor seinem Haus und rauche noch schnell eine, dann geh ich rein."

„Weiss Harry, dass du da bist und gleich rein kommst?", lachte Liam.

„Natürlich weiss er das, er ist mit mir zusammen hergefahren nachdem er mir gesagt hat, dass er mich schon seit Manchester um ein Date bitten wollte!", erzählte ich aufgeregt.

„Ey wenn du mich jetzt verarschst, schlag ich dich tot wenn du wieder zu Hause bist.", ermahnte Liam mich.

„Ich verarsch dich nicht! Trish, die die Backstage Führungen macht, hat mich beim Konzert gesehen und mir einen Backstage Pass gegeben. Sie hat gesagt, dass Harry mich vermisst hat und dann nach der Show hat sie mich zu ihm gebracht. Wir haben uns umarmt, ein wenig geredet und dann meinte er, dass wir bei ihm übernachten können und dann seinen freien Tag zusammen verbringen können.", fasste ich den Abend kurz zusammen.

„Was machst du denn noch draussen und telefonierst mit mir?! Geh rein!", schrie Liam mich an. Ich nahm noch einen letzten Zug von meiner Zigarette und schnipste den Stummel dann weg.

„Ist ja gut, ich bin ja auch grad fertig mit rauchen."

„Warte, du wirst dich aber nicht gleich von ihm, du weisst schon... ficken lassen?"

„Nein! Gott, Liam, wir lassen es natürlich langsam angehen.", lachte ich. Erleichtert atmete er aus und schrie mich wieder an, dass ich jetzt endlich rein gehen sollte und ihn auf dem Laufenden halten sollte. Ich verabschiedete mich von meinem besten Freund und legte dann auf. Mit zittrigen Beinen erhob ich mich von der Treppe und sah auf die grosse Villa. Scheisse, irgendwie überforderte mich das gerade etwas. Harry war sich so hohe Standards gewohnt. Was würde er denn sagen, wenn er je zu uns nach Hause kommen würde? Im Vergleich zu seiner Villa war unser Haus ja eine kleine Waldhütte. Nervös ging ich die Treppen hoch zur Tür. Sollte ich klingeln? Oder klopfen? Oder sollte ich einfach reingehen? Nein, das war doch frech, oder? Andererseits wartete er ja nur auf mich... Oh Mann, ich wollte einfach nichts falsch machen, warum war das bloss so kompliziert? Noch bevor ich mich entscheiden konnte, wie ich weitermachen wollte, wurde die Tür von innen geöffnet und Harry sah mich grinsend an.

„Kommst du?" Schluckend ging ich durch die grosse Tür und landete im Eingangsbereich. Die Decken waren richtig hoch, alles war so hell und modern. Der Boden alleine kostete vermutlich ein Vermögen. Neugierig sah ich mich um. Zwei Wände waren mit Einbauschränken versehen, an der anderen hing ein grosser Spiegel. Gerade aus sah man direkt ins nächste Zimmer, was nach Wohnzimmer aussah.

„Du kannst deine Schuhe hier lassen.", riss mich Harrys Stimme aus den Gedanken. Schnell schlüpfte ich aus meinen Schuhen und stellte sie ordentlich an die Wand, bevor ich Harry folgte. Er lief ins Wohnzimmer, das echt verdammt gross war! Noch nie hatte ich so eine riesige Couch gesehen, vom Fernseher wollte ich gar nicht erst anfangen! Anschliessend kamen der grosse Esstisch und dahinter die grosse offene Küche. Wow. Mehr konnte ich dazu gar nicht sagen. Einfach wow.

„Möchtest du noch einen Tee oder sollen wir schlafen gehen?", fragte Harry, als er in der Küche ankam.

„Ehrlichgesagt bin ich kein bisschen müde. Aber du hast den ganzen Tag gearbeitet, du musst doch total kaputt sein.", meinte ich. Harry lachte und setzte Wasser für den Tee auf.

„Weisst du, nach Konzerten brauch ich erstmal ein paar Stunden bis ich wieder runterkomme. Ich bin voll mit Adrenalin, da krieg ich kein Auge zu.", wie gut er wohl im Bett war, wenn er so voll Adrenalin war? Stopp! Hör auf sowas zu denken! Wir wollen hier keine weitere peinliche Situation! Aber ernsthaft, der musste ja loslegen wie eine Bestie wenn er so geladen war. Okay, jetzt wirklich, hör auf. Böses Hirn! Kopfschüttelnd kam ich zurück aus meinen verstörenden Gedanken. Ich musste mich echt zusammenreissen! Harry sollte doch nicht denken, dass es mir bloss um das Eine ging. Ich wollte alles von ihm! Das komplette Paket.

Als das Wasser kochte goss er es in zwei Tassen und holte seine Teesammlung heraus. Aus bestimmt zwanzig Sorten musste ich mich für eine entscheiden. Schlussendlich fiel meine Wahl auf einen einfachen Früchtetee. Mit unseren Tassen gingen wir rüber ins Wohnzimmer und setzten uns aufs Sofa. Gott, war das bequem. Da musste ich mich ja nicht mal für eines der Schlafzimmer entscheiden, ich würde einfach hier schlafen!

„Gefällt dir mein Haus?", fragte Harry und ich nickte wild.

„Es ist umwerfend! So gross und schön eingerichtet. Ich liebe es!", schwärmte ich.

„Das freut mich. Ich hoffe, du verbringst von jetzt an öfters Zeit hier.", lächelte er. Sofort wurde ich rot und versteckte mein Gesicht hinter der Tasse. Ich hörte meinen Herzschlag laut und deutlich, es raste richtig. Wenn das so weiter ging, würde ich bald umkippen.

„Aber wie gesagt, so einfach ist das halt mit mir nicht. Ich schlage vor, wir behalten das ganze erstmal für uns, bis du dich auch wirklich wohl mit allem fühlst." Fuck. Zu spät.

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