Kapitel 27
„Du hast mir so gefehlt.", murmelte er und liess damit mein Herz schneller schlagen. Irgendwie komisch, wie vertraut sich das hier anfühlte. Es war, als würden wir uns schon ewig kennen. Als hätten wir uns schon tausende Male gesehen. Ob er genau so empfand?
„Du mir auch.", gab ich zurück und drückte mich noch enger an seine Brust. Lange drückte er mich noch an sich, dann lösten wir uns voneinander und er sah lächelnd zu mir hinab. Seine Haare waren noch nass und tropften auf sein weisses T-Shirt. Seine Hand strich von meiner Schulter meinen Arm hinab, bis er bei meiner Hand ankam. Ein Kribbeln durchfuhr die berührte Stelle und liess mich erzittern. Er zog mich rüber zum Sofa, wo er mich absetzte und erstmal rüber zur Theke ging um uns beiden einen Tee zu machen. Eine der Tassen gab er mir und setzte sich dann neben mich.
Auf einmal entstand so ein komisches Schweigen. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, dazu war ich auch viel zu nervös. Ihm schien es aber irgendwie auch nicht anders zu gehen. Er schwieg und trank seinen Tee. Hin und wieder trafen sich unsere Blicke und wir lächelten einander schüchtern an. Komm schon, irgendwas musste ich doch sagen! Ich konnte doch nicht einfach nur hier sitzen und seinen Tee trinken, so würde ich ihn nie für mich gewinnen! Aber was sollte ich ihm sagen? Dass er mir gefehlt hatte, wusste er bereits. Ausserdem hatte ich Angst, dass was auch immer ich sagte, wieder total peinlich war und eine weitere unangenehme Situation entstand. Ist ja nicht so als hätte ich mich schon oft genug vor ihm blamiert.
Erneut trafen sich unsere Blicke, doch diesmal schauten wir nicht wieder weg. Ich versank in diesem wunderschönen Grün. Wie sehr ich seine Augen doch liebte! Eigentlich fiel mir nichts an ihm ein, das ich nicht liebte. Er war einfach perfekt.
„Du hast schöne Augen.", sagte er sanft in die Stille hinein. Mein Herz begann noch schneller zu rasen und meine Wangen wurden ganz warm. Ich war es nicht gewohnt, Komplimente zu bekommen, jedenfalls nicht von jemandem, in den ich so sehr verliebt war. Wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich noch nie für jemanden so empfunden, wie für Harry. So starke Gefühle hatte ich davor noch nicht gekannt und immer wenn ich dachte, es ging nicht noch mehr, täuschte mich mein Körper. Ich verfiel ihm immer mehr. Immer wieder kam etwas neues in ihm auf, das mich verzauberte.
„Danke, du auch", gab ich schüchtern zurück, als ich merkte, dass ich noch nichts gesagt hatte. Erneut entstand eine Schweigepause, doch diesmal war es nicht unangenehm. Wir sahen einander einfach an und genossen den Moment, den wir zusammen hatten. Doch irgendwie schwand Harrys Lächeln nach und nach, wenn auch nur ganz langsam. In mir machte sich Angst breit. Was wenn er seine Meinung gerade geändert hatte? Wenn ihm irgendwas an mir aufgefallen war, das total grässlich und abstossend war? Total unsicher klammerte ich mich an der Tasse fest und versuchte seinen Blick zu deuten. Er schien total in Gedanken versunken zu sein, sein Blick ging irgendwie direkt durch mich durch. Besorgnis war in seinen Augen zu erkennen.
„Harry? Ist alles okay?", fragte ich vorsichtig nach. Kurz schloss er die Augen und kam dann wieder zu sich.
„Ja... ich-ich hab nur gerade über was nachgedacht...", murmelte er. Sein Blick sank auf die Tasse in seinen Händen. Wieder schien er so besorgt. Woran dachte er denn? Sollte ich nachfragen? Nein, es ging mich nichts an. Das würde zu weit gehen. Schliesslich wollte ich ihn ja nicht verschrecken. Trotzdem machte es mich wahnsinnig, ihn so zu sehen, ohne zu wissen, was in seinem Kopf vor sich ging. „Ich mag dich wirklich, Lou.", unterbrach er meine Gedanken. Ich musste lächeln, ach was, das war schon eher ein breites Strahlen. Ich konnte es auch gar nicht zurückhalten. „Aber...", fügte er dann ein und mein Strahlen verschwand. Aber. Das war nicht gut. Sag nicht aber! Du hast gerade gesagt, dass du mich magst, dann schieb kein Aber hinterher! „Aber das alles ist nicht so leicht.", beendete er seinen Satz. Endlich sah er mich wieder an. Er scannte mein Gesicht ab, versuchte vermutlich irgendwie herauszufinden, was ich gerade dachte. Dabei wusste ich selber nicht, was ich davon halten sollte. Was meinte er denn damit? Was war nicht leicht?
„Was meinst du?", fragte ich daher nach.
„Seit dem Meet and Greet will ich nichts lieber, als dich um ein Date bitten. Aber dann frage ich mich, was wir denn tun sollen. Ich würde dich gerne in ein Restaurant ausführen, vielleicht ein Eis essen gehen, mit dir auf den Rummel gehen oder einfach einen Spaziergang am Strand entlang machen. Eine wundervolle Vorstellung...", lächelte er und schien kurz in Gedanken zu versinken. Ich hatte seit dem Moment, als er Date gesagt hatte, das Gefühl als wäre die Welt stehen geblieben. Er wollte tatsächlich mit mir ausgehen! „Doch wie gesagt, so leicht ist das leider nicht. Da sind die Fans, Paparazzi, die Presse... Wir könnten nirgends hin, ohne dass man uns auflauern würde, ohne dass Fragen gestellt und Fotos geschossen würden. Das will ich dir nicht zumuten...", sprach er seine Bedenken aus. Gott, wenn es nur das war! Darüber machte ich mir nun echt keine Sorgen! Jedenfalls hatte ich das bis jetzt nicht.
„Was soll's?", meinte ich schulterzuckend. „Dann haben wir halt heimliche Dates. Wir können uns bei mir zu Hause treffen, oder auch bei dir. Drinnen, wo uns keiner fotografieren kann. Wir könnten gemeinsam kochen oder backen. Wobei ich dir empfehle, eine Putzfrau bereits im Voraus zu engagieren. Ich bin ein Kind im Körper eines Mannes, ich werde mit Essen nur so um mich werfen.", lachte ich und brachte auch Harry damit zum Kichern. „Harry, es ist mir egal was wir machen. Du musst mich nicht in teure Restaurants ausführen. Solange ich bei dir sein darf und mit dir Zeit verbringen darf, ist das das beste Date, das ich mir vorstellen kann." Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine, wobei mich ein Stromschlag durchfuhr. Er sah auf unsere Hände, strich sanft mit dem Daumen über meinen Handrücken.
„Ich hab Angst, Lou.", gab er zu. Er war ja so süss. Es brach mir irgendwie das Herz, ihn so zu sehen. Sonst war er doch immer der selbstsichere Superstar, nicht so schüchtern und unbeholfen wie jetzt.
„Ich nicht." Sein Blick traf auf meinen und ich lächelte ihm Mut machend zu. Jetzt musste ich einfach stark und mutig sein. Für uns. Wenn ich jetzt genau so ängstlich und vorsichtig wäre wie er, hätten wir keine Chance. Ich musste ihn jetzt überzeugen. Seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben, bevor er schüchtern wieder auf unsere Hände sah, die immer noch ineinander lagen. Einen Moment lang herrschte Stille, dann löste er seine Hand aus meiner und zückte sein Handy. Er tippte etwas darauf herum, bevor er es mir unter die Nase hielt. Er hatte einen neuen Kontakt erstellt. Lou. Und das mit einem Herz angehängt. Das einzige was fehlte, war meine Nummer. Auf einmal wurde ich wieder nervös. All mein Mut war verflogen, als mir klar wurde, dass es jetzt real wurde. Mit zittrigen Händen griff ich nach seinem Handy und tippte meine Nummer ein. Dann reichte ich es ihm wieder und er sah stolz lächelnd auf den neuen Kontakt. Im nächsten Moment klingelte mein Handy in meiner Hosentasche und er grinste mich an. Holy Shit. Jetzt hatte ich Harry Styles' Handynummer!
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