Kapitel 24
„Nervös?", grinste Liam, als er mit mir durch die Schulflure lief. Ich nickte bloss abwesend. Den ganzen Tag schon dachte ich nur an morgen. Das Konzert. Endlich würde ich Harry wieder sehen. Nach verdammten zwei Monaten, in denen ich ihn so sehr vermisst hatte und er mir einfach nie geantwortet hatte. Gut, ich nahm es ihm nicht übel. Aber ich hatte halt insgeheim schon gehofft, dass er es sehen würde und mir antworten würde. Leider war dem nicht so. Er hatte weder meinen Kommentar, noch meine Nachricht gesehen. Aber jetzt hatte ich ja noch mal eine Chance, mich bei ihm bemerkbar zu machen. Wenn er mich morgen sehen würde und er in diesem Interview wirklich von mir gesprochen hatte, dann würde er doch wohl dafür sorgen, dass wir noch miteinander reden konnten, oder? Zumindest hoffte ich das.
„Wird schon gut gehen. Ich hoffe für dich, dass er dich sieht.", lächelte mein bester Freund aufmunternd und ich sah ihn ungläubig an. Er war doch bisher immer derjenige, der fand, dass Harry bestimmt nichts von mir wollte und ich seine Zeichen falsch deutete. Woher kam auf einmal diese Meinungsänderung? „Was denn? Niall hat mich halt überzeugt.", grinste er als er meinen Blick bemerkte. Was dieser Ire bloss für eine Wirkung auf meinen besten Freund hatte. Wir liefen raus zum Auto. Liam war heute mit mir zur Schule gefahren, weshalb ich ihn auch wieder nach Hause fahren wollte. Eigentlich. Doch draussen auf dem Parkplatz blieb er stehen, anstatt einzusteigen.
„Ähm, ich rauch noch eben eine und fahr dann mit einem der Ausländer nach Hause.", meinte er. Wahnsinnig überzeugend war das irgendwie nicht. Ich wusste nicht was er vor mir verheimlichte, aber irgendwas war da. Skeptisch musterte ich ihn, wie er sich eine Zigarette anzündete und mir deutete, loszufahren. So nicht. Wenn mein bester Freund mir was verheimlichte, würde ich schon dahinter kommen. Grinsend warf ich meinen Rucksack in mein Auto und stellte mich dann neben ihn.
„Ich rauch mit.", grinste ich und zündete mir eine Zigarette an. Liam wurde sichtlich nervös. Immer wieder sah er zum Eingang der Schule, wo nach und nach Schüler rauskamen. Was hatte er denn bloss? „Was verheimlichst du mir?", fragte ich direkt. Liam sah mich erschrocken an und versuchte, sich irgendeine Ausrede einfallen zu lassen. Unter meinem strengen Blick gab er dann aber schliesslich auf und rückte mit der Sprache raus.
„Also gut... Ich hatte gehofft, dass ich mit Niall mitfahren kann. Ich versuche ihm näher zu kommen.", gab er zu und wurde etwas rot. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Irgendwie hatte ich schon immer gespürt, dass zwischen denen was lief.
„Das ist ja süss.", kicherte ich und kniff meinem besten Freund in die rote Wange. „Dann lass ich dich mal eiskalt hier stehen. Mach's gut, Payno." Meine Zigarette schnipste ich auf den Boden und lief um mein Auto herum, um einzusteigen. Ich fuhr aus dem Parkfeld, hielt aber nochmal vor Liam und liess das Fenster runter. „Vergiss das Kondom nicht.", grinste ich und fuhr los, bevor er noch irgendwas sagen konnte. Beim Wegfahren sah ich gerade noch, wie Niall aus der Schule kam. Da hatte Liam mir definitiv was zu erzählen nach dem Wochenende. Für mich hiess es jetzt, alles bereit machen fürs Konzert.
Zu Hause angekommen legte ich mir die Klamotten für morgen raus. Diesmal machte ich keine grossen Überlegungen was mein Outfit anging. Ein einfaches T-Shirt und eine Skinny Jeans. Das würde reichen. Harry kannte meine Figur ja bereits, da musste ich meine Taille nicht wieder in Szene setzen. Ich tapste die Treppen runter in die Küche und machte mir zwei Sandwiches. Eines für den Weg nach London, das andere für die Zeit, die ich vor der Arena warten würde. Dazu noch eine Banane und ein Schokoriegel. Den Tee liess ich diesmal weg und nahm stattdessen eine Flasche Wasser mit. Für April war es schon recht warm, da brauchte ich nicht auch noch den Tee um mich aufzuwärmen. Als ich mir sicher war, dass ich an alles gedacht hatte, ging ich wieder nach Oben in mein Zimmer. Diesmal machte ich meine Hausaufgaben gleich schon, so musste ich nicht am Sonntag bis spät nachts noch alles nachholen.
Als ich damit fertig war, war es bereits 18 Uhr. Meine Mutter würde in einer Stunde von der Arbeit kommen, da wäre es doch eine nette Geste von mir, wenn ich kochen würde. Also ging ich runter in die Küche und stellte mich an den Herd. Wirklich gut kochen konnte ich ja nicht. Aber Spaghetti mit einer Tomatensauce aus dem Glas, das bekam ich gerade noch hin. Dazu machte ich einen grünen Salat und fertig war das Menü des Tages. Gerade als ich fertig war mit Tischdecken, kam meine Mutter nach Hause.
„Das riecht ja lecker!", rief sie vom Flur aus und stand schon kurz darauf in der Küche. „Du hättest doch nicht kochen müssen.", meinte sie und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.
„Ich wollte dir doch mal was Gutes tun.", lächelte ich und zog ihr einen Stuhl zurück. Während des Essens erzählte sie mir von ihrem Tag im Krankenhaus. Es war wohl sehr viel los, eine Geburt nach der anderen, weshalb sie auch ziemlich fertig war. Also schickte ich sie auch gleich nach dem Essen weg um sich zu entspannen, während ich den Abwasch alleine machte. Danach gesellte ich mich zu ihr ins Wohnzimmer. Sie schlief allerdings schon, weshalb ich sie mit der Wolldecke zudeckte und mich in mein Zimmer verkroch. Glücklich strahlend nahm ich das Konzertticket von meinem Pult und steckte es in meine Brieftasche, wo es gerade so reinpasste. Und was machte ich jetzt den ganzen Abend noch? Da ich eh viel zu aufgeregt war und den morgigen Tag kaum erwarten konnte, putzte ich mir die Zähne und warf mich ins Bett. Eine Stunde lang las ich noch etwas Fanfiction, bis ich meine Augen kaum noch offenhalten konnte. Schnell stellte ich noch einen Wecker für 7 Uhr, dann kuschelte ich mich in meine Decke und versuchte zu schlafen. Was dank meiner Aufregung leider erst nach etwa zwei Stunden des hin und her drehens so richtig klappte.
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