Kapitel 14

Harry sah nochmal kurz lächelnd zu mir, dann stand er auf und ging zur Tür rüber. Vorsichtig legte er den Arm um Melody und führte sie zum Sofa rüber, wo er sich mit ihr zusammen neben mich setzte.

„Geht's wieder?", fragte er fürsorglich. Die Teenagerin nickte leicht, sie schien immer noch etwas angeschlagen zu sein, sie war auch etwas blass. Nett wie ich war und weil ich vor Harry einen guten Eindruck hinterlassen wollte, ging ich zum Tresen rüber und machte ihr einen Tee. Damit und mit einem Sandwich ging ich zurück zum Sofa und reichte ihr beides. Sie lächelte mich dankend an und auch Harry sah mich mit diesem zuckersüssen Lächeln an.

„Danke Louis, du sorgst so gut für mich.", meinte sie. Leck mich. Du Tusse hast mir den perfekten Moment mit Harry zerstört. Ich legte ein falsches Lächeln auf und sah dann wieder zu Harry. Er legte sanft seine Hand auf ihren Rücken und strich etwas auf und ab, während sie sich wieder etwas stärkte.

„Das ist mir so peinlich. Tut mir leid, dass ich mich so blamiert hab.", entschuldigte sie sich bei Harry und er lachte leise.

„Ach das war doch nicht schlimm. Glaub mir, ich denke es gibt noch viel Peinlicheres als das.", grinsend sah er zu mir und zwinkerte mir zu. Meinte er damit etwa die Sache mit Liams Nachricht? Oder mit dem Ständer während Medicine? Oder vielleicht die Tatsache, dass ich vorhin gesagt hatte, dass ich ihn liebte? Gott, ich musste aufhören so peinlich zu sein!

Melody ass ihr Sandwich und trank ihren Tee, während wir uns ein wenig unterhielten. Zum Glück hatte sie einige Fragen an Harry, so fiel nicht auf, dass mein Kopf total leer war. Als sie wieder etwas gestärkt war, machten wir einige Fotos. Dazu stellten wir uns an die leere Wand hinter der Couch. Erst machten wir alle drei gemeinsam ein paar Fotos, dann Harry alleine mit Melody und ich stand einfach daneben, während Trish die Bilder schoss. Sie bekam sogar einen Kuss auf die Wange von ihm, was mich leicht eifersüchtig machte. Dann war endlich ich dran. Ich gab Trish mein Handy und stellte mich zu Harry. Sein Arm legte sich wieder um meine Hüfte, so wie er es auf der Raststätte schon getan hatte. Die Schmetterlinge in meinem Bauch drehten total durch. Alles in mir kribbelte und ich war einfach nur rundum glücklich. Mein Arm lag auf seinem Rücken, den anderen hatte ich locker um seinen Bauch gelegt, doch je länger wir so da standen, desto mehr drehte ich mich ihm zu, bis wir uns schliesslich umarmten. Mein Kopf ruhte auf seiner Brust, wodurch ich seinen Herzschlag hören konnte. Fast so wie meines, schlug auch sein Herz ziemlich schnell.

„Du bist so klein.", schmunzelte er. Jeder andere hätte von mir jetzt eine gewischt bekommen für diesen Spruch. Aber nicht Harry. Vor allem nicht, weil er mich im nächsten Moment hochgehoben hatte. Quietschend hielt ich mich an seinen Schultern fest, während seine Arme sich unter meinem Hintern durch schlangen und er grinsend zu mir hoch sah. Einmal mehr versank ich in seinen Augen. Sie waren einfach so wunderschön.

„Das ist ja so süss!", riss mich Trishs Stimme aus meinen Gedanken und sah zu ihnen rüber. Ich hatte komplett vergessen, dass sie auch noch da waren. Langsam liess Harry mich wieder runter. Ich rutschte seinem Körper entlang, spürte dabei jeden einzelnen seiner Bauchmuskeln, bis ich wieder festen Boden unter den Füssen hatte. Mit rasendem Herz sah ich zu ihm hoch. Gott, wenn wir jetzt alleine wären, könnte ich meine Arme um seinen Nacken legen und ihn zu mir runter ziehen. Ich könnte ihn küssen, mich von ihm gegen die Wand pressen lassen. Er könnte mir das enge Tank Top ausziehen und meinen Körper mit Küssen übersähen. Er könnte mich gleich hier gegen die Wand ficken und ich würde ihn einfach machen lassen. Fuck, was dachte ich da? Mit einem Kopfschütteln kam ich zurück in die Realität. Auf Harrys Lippen lag ein versautes Grinsen. Er gab mir einen Kuss auf die Wange, dann löste er sich von mir und ging zu den anderen rüber, die bereits wieder auf dem Sofa sassen. Räuspernd richtete ich mein Top wieder und sah an mir runter. Scheisse, meine Gedanken hatten mir einen Ständer verpasst. FUCK! Harry hatte den bestimmt bemerkt und mich darum so angegrinst! Konnte ich mich eigentlich auch mal normal verhalten vor Harry?! Verdammte Scheisse, der musste ja denken ich sei total pervers!

„I-Ich muss mal kurz aufs Klo.", stotterte ich. Harry stand auf und kam grinsend zu mir rüber.

„Ich auch, ich zeig dir wo die Toiletten sind.", meinte er. Gott, nein bitte nicht! Gemeinsam verliessen wir die Garderobe und liefen den Gang runter. Harry hielt mir die Tür zum Männerklo auf und ich lief mit gesenktem Blick hinein. Ich steuerte auf direktem Weg eine Kabine an und schloss mich darin ein. Stumm fluchte ich vor mich hin und haute mir gegen den Kopf, ehe ich meine Hose öffnete und mich aufs Klo setzte. Da gab es nur zwei Probleme. Erstens: Mit Ständer liess sich nicht gut pinkeln, zweitens: Ich konnte nicht, wenn jemand zuhörte und ich wusste genau, dass Harry da draussen stand und auf mich wartete. Konzentriert versuchte ich ihn auszublenden, doch es ging einfach nicht.

„Alles klar da drin?", hörte ich seine Stimme und seufzte. Das machte es echt nicht besser!

„J-Ja ich... Ich kann nur nicht wenn jemand zuhört...", gab ich zu. Harrys Lachen erklang und hallte im Raum.

„Ich halt mir die Ohren zu.", kicherte er. Trotzdem brauchte ich noch einen Moment, bis ich dann endlich pinkeln konnte. Mit knallroten Wangen kam ich aus der Kabine raus und ging zu den Waschbecken rüber. Harry lehnte an der Tür und beobachtete mich beim Händewaschen. Schnell trocknete ich mir die Hände ab und ging zu ihm rüber. Er blieb aber einfach gegen die Tür gelehnt stehen und grinste mich an. Er streckte seine Hand nach mir aus und zog mich am Stoff meines Tops zu sich heran. Da ich darauf nicht gefasst war, stolperte ich gegen ihn und legte meine Hände an seine muskulöse Brust. Seine Arme hatte er um meine Hüfte geschlungen und schon im nächsten Moment hatte er uns umgedreht und ich war es, der gegen die Tür gelehnt war. Mit einer Hand stützte er sich an der Tür ab, während er sich leicht zu mir vorbeugte. Was machte er bloss mit mir? Ich war wie in Trance, starrte ihn bloss an, während er mich aus dunklen Augen musterte. Seine Hand an meiner Hüfte berührte meine nackte Haut, da mein Top etwas verrutscht war und es machte mich wahnsinnig. Gott, ich wollte diesen Mann so sehr!

„Wir sollten wieder zurück gehen.", flüsterte er, machte aber keine Anstalten, mich loszulassen. Erst als sein Handy in seiner Hosentasche klingelte, liess er seufzend von mir ab und holte es raus. Er stellte den Wecker ab und steckte es zurück in seine Hosentasche. „Ich muss in zehn Minuten zum Styling.", murmelte er. Ich nickte und leckte mir über die Lippen, die vor lauter Aufregung ganz ausgetrocknet waren. Auch wenn ich meinen Beinen nicht ganz traute, stiess ich mich von der Tür ab und öffnete sie. Harry hielt mir die Tür auf, so dass ich voraus gehen konnte. Was war das bloss zwischen uns? Bildete ich mir diese Spannung bloss ein? Aber wieso hätte er mich denn gegen die Tür gedrückt? Offensichtlich war doch da etwas.

Zurück in seiner Garderobe angekommen, war es Zeit uns zu verabschieden. Denn Harry musste zum Styling und für Melody und mich ging es weiter zum Abendessen. Erst umarmte er Melody nochmal, ich nahm in der Zeit schon mal mein Handy wieder an mich. Dann kam er zu mir rüber und schloss auch mich nochmal in seine Arme.

„Es war sehr schön, dich wieder zu sehen Louis.", flüsterte er mir ins Ohr. „Bis bald, hoff ich."

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