050 | realität.
Hin und her gerissen sprangen meine Gedanken von einem zum anderen. Aus einer schlimmen Idee schlüpfte die nächste. Jeder könnte dahinter stehen; es war nicht schwer die Adresse von Leuten herauszufinden, wenn sie im öffentlichen Leben standen. Wo eine Wille war, würde sich immer ein Weg zum Ziel eröffnen.
Erneut schallte die Klingel durch meine vier Wände und Sana meldete sich wieder am Telefon. »Guck doch mal durch deinen Spion«, schlug sie nach einer kleinen Denkpause vor, »dafür hast du ihn doch schließlich.« Sana hatte recht; und diese Idee war bereits in meinen Gedankennetz gelandet.
Aber ich hatte Angst jemanden zu sehen, den ich nicht hier haben wollte. Ich hatte Angst jemanden nicht zu sehen, den ich aber hier haben wollte.
Mein Herz wummerte gegen den Knochenkäfig und mein Herz kleidete sich in den Wunsch, Momo versteckte sich hinter der Tür. Sie wusste, wo ich wohnte und um welcher Zeit ich Zuhause war. Mein Blick glitt zu meinem Handy auf welchem mir immer noch Sanas Profibild entgegen sprang. Keine weiteren Benachrichtigungen außer von Instagram prangerten unter dem Anruf Pop-up. Würde Momo sich nicht vorher ankündigen, dass sie vorbei käme?
Unsicherheit überwallte mein Herz und die Angst zog sich an meinen Knochen hoch, um mit kalter Hand an meinen inneren Wänden zu kratzen und ein übles Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Es war nicht zu verleugnen, ich hatte Angst.
Aber ich musste prüfen, wer sich hinter meiner Tür versteckte. Im Notfall könnte ich immer noch die Polizei rufen oder Anzeige aufgrund von Belästigung erstatten. Während ich langsam den Weg zur Tür antrat, rief ich mir diese Tatsachen immer wieder in Erinnerung. Solange die Tür zwischen uns war, bewegte ich mich auf sicherem Land.
Kein Grund zur Panik Dahyun.
Im dunklen Flur angekommen, erhoffte ich, dass zumindest der Flur von Licht durchwallt war, damit ich auch einen Blick auf die mysteriöse Person erhaschen konnte.
Mit unsicheren Schritten näherte ich mich der Tür, mein Handy mit dem noch immer laufenden Telefonat fest umklammert, während ich mich ein wenig zur Tür vorbeugte und durch den Spion einen Blick hinter die Tür wagte, um das Unwissen zu beseitigen.
Und dabei blieb mir fast das Herz stehen.
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