《57》

,„War doch nicht schlecht! Achte jedoch auf deinen gestreckten Arm!“ Ich nickte und lud die Waffe erneut, um ein weiteres Mal auf die Zielscheibe zu zielen.

„Besser!“ Daraufhin hängte ich die Waffe ungeladen an die Wand, als Iwan mir eine andere Waffe vor die Nase hielt. „Die ist schwerer“, warnte er mich, und ich nahm die Waffe zur Hand.

Trotzdem schaffte ich es, die Waffe zu laden und richtete sie wieder auf die Zielscheibe. „Körperspannung!“ erinnerte er mich, und schließlich schoss ich los. Ein weiterer Knall ertönte, und ich würde behaupten, dass der Schuss mitten ins Schwarze getroffen wurde.

„Wirst du mit nach Frankreich kommen?“ fragte ich ihn und sah ihn nicken. „Die meisten würden ohne mich nicht mal überleben, weil sie einige Verletzungen erleiden und sich nicht selbst versorgen können.“ Ich schüttelte den Kopf und sah ihn an. „Dann sollten die mal einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren!“ schlug ich vor, woraufhin Iwan dezent amüsiert über meine Aussage war. „Diese Muskelpakete können zwar gut mit Waffen umgehen, sich verteidigen und die Pläne umsetzen, dennoch reicht ein Kurs bei denen nicht.“

Zwischenzeitlich erhielt ich einige Hilfestellungen von Iwan sowie Tipps, die ich umsetzen konnte und in Zukunft anwenden werde.

„Du bist nicht schlecht im Schießen!“ lobte er mich, woraufhin mir ein Grinsen über den Mundwinkel huschte. „Danke!“ Dabei traten wir aus dem Raum und gingen gemeinsam den Gang entlang.

Als wir die Halle betraten, erkannte ich Liv, wie sie mit ihrem Kopf an seine Schulter gelehnt verweilte. Das ließ mich schmunzeln, und wir traten soeben der Couch näher.

„Da ist mein kleiner Teufel!“ wurde unerwartet meine Taille umfasst, und ich wurde nach hinten gezogen. „Und da ist der Mann, den ich liebe!“ Ich drehte mich um und gab einen kurzen Kuss auf Masons Lippen. „Die junge Liebe ist und bleibt das Schönste!“ freute sich Iwan und sah uns beide an.

„Wie lief das Training?“ fragte Mason uns. „Nachdem ich mich ausgeruht habe und die Schmerzen verblasst sind, verlief das Training schlussendlich gut!“ Mason stützte dabei sein Kinn auf meiner Schulter ab.

„Lass dich doch mal von Iwan abchecken“, schlug er vor und sah zu Iwan. „Ich denke, es wird an ihrer Periode liegen. Wenn es dir nach der Periode nicht besser gehen sollte, werde ich dir Blut abnehmen müssen“, womit ich einverstanden war.

„Ich werde euch jetzt in Ruhe lassen, denn ich muss sowieso einiges Geschäftliches erledigen.“ So schnell wie Iwan kam, so schnell verließ er uns beide, und Mason und ich begaben uns zu den anderen in die Lounge.

„Da kommt Miss Camorra!“ grinste uns Alicija an und machte Platz, sodass wir uns hinsetzen konnten. „Der Plan steht nun fest, und alles ist organisiert“, trat erleichtert aus Masons Mund, und er nahm dabei meine Hand in seine.

„Dann wird es mal Zeit, dass wir den Franzosen das Gehirn wegpusten!“ freute sich Alicija, was Liv zuerst eingeschüchtert schien. „Kann mir bitte jemand erklären, wieso ihr nach Frankreich fliegen wollt?“ Ich blieb still, da ich den Plan nicht verraten und sie nicht in Gefahr bringen wollte. „Erzählen wir dir, nachdem wir in Frankreich gewesen sind.“ Sie verdrehte die Augen und blickte zu Samuel.

~~~

《einige Stunden später》

Alle betraten das Haus von Liv und mir, während ich mich entschloss, mit Mason schlafen zu gehen, da der Tag einiges an Kraft gefordert hatte. Liv und Alicija waren im Wohnzimmer, und inzwischen hatte sich eine freundschaftliche Beziehung zwischen ihnen entwickelt.

„Ich mache mir Sorgen um dich, Cecilia“, sagte Mason, und ich drehte mich zu ihm um und sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Nur weil ich Unterleibsschmerzen habe?“ fragte ich und deckte mich weiter mit der Bettdecke zu.

„Das sind Krämpfe bei dir!“ Ich zuckte mit den Schultern, da ich Mason vor der Mission nicht noch weiter stressen wollte. „Jedenfalls haben Frauen so etwas mal!“ versicherte ich ihm.

„Du solltest wirklich zum Arzt gehen, und zwar zu deinem Hausarzt!“ Ich drehte mich zu ihm. „Mason, mach dir jetzt einfach keine Sorgen. Wir sollten das Thema belassen und einfach schlafen, denn wir benötigen die Ruhe vor dem Sturm“, sagte ich, wobei er zwar den Mund hielt, dennoch das Grübeln deutlich zu bemerken war. „Vielleicht wird es dir morgen besser gehen.“

„Es wäre doch vielleicht besser…“ fing er wieder an und verdrehte die Augen. „Jetzt fang nicht wieder damit an!“ entgegnete ich leicht aufgebracht. „Maul mich doch nicht gleich an!“ sagte er unschuldig, woraufhin ich mich schnell beruhigte. „Tut mir leid“, murmelte ich vor mich hin.

„Gute Nacht, Zicke!“ sagte er, während wir uns unter die Decke kuschelten, und er zog mich zu sich. „Gute Nacht, Idiot!“ Ich umklammerte seinen Oberarm mit meinen Händen und schloss endgültig die Augen.

《Beginn der Mission》

„Cecilia, wir müssen aufstehen!“ rüttelte mich eine vertraute Stimme wach, doch ich murmelte in die Bettdecke. „Mason, noch eine Sekunde!“ bettelte ich, doch mir wurde die Bettdecke vom Leib gerissen. „Ist ja schon gut! Ich bin wach!“ sagte ich und sah zum Wecker auf Masons Nachttisch.

Als Mason vom Bett stieg, schaltete er das grelle Licht im Zimmer an, woraufhin ich sofort die Augen zusammenkniff und mir den Schlaf aus den Augen rieb. Ich setzte mich mühsam auf und fragte mich, wie Mason so topfit aus dem Bett hüpfen konnte.

„Cecilia!“ forderte mich Mason auf, und ich verdrehte die Augen und stieg ebenfalls aus dem Bett. „Aber um meine Zähne zu putzen, habe ich noch Zeit?“ Er nahm sich ein weißes Shirt aus seinem Kleiderschrank und zog es über. „Jetzt halt die Klappe und beweg deinen Hintern. Wir haben nicht ewig Zeit!“ Er war sichtlich gestresst.

Ich tat, was er mir befahl, nahm meinen gepackten Rucksack und holte eine Jogginghose sowie einen bequemen Pullover heraus.

Ermüdet zog ich die Kleidung an und schlenderte ins Badezimmer. Dort wusch ich mir gründlich das Gesicht und bemerkte, dass meine Augenringe allmählich verblassten. Danach putzte ich mir die Zähne und bürstete meine Haare glatt.

Mason kam ins Badezimmer, nur mit einem Shirt und einer Jogginghose bekleidet. Er wirkte angespannt, was ich ihm schon die Tage davor angemerkt hatte. „Es wird alles gut!“ sagte ich und legte beruhigend meine Hand auf seine Schulter, während er sich mit beiden Händen am Waschbecken abstützte und nachdenklich herabblickte.

„Was, wenn nicht? Was, wenn ich jemanden verliere? Zum Beispiel dich! Die Vorstellung allein macht mich krank!“ Er sah zu mir und kämpfte mit den Tränen. „Mir wird nichts geschehen!“ versicherte ich ihm, doch meine Worte schienen ihn kaum zu beruhigen.

„Wir sollten losfahren“, meinte er und stieß sich vom Waschbecken ab. Ich verließ das Badezimmer und band mir vor dem Spiegel einen Zopf zusammen, der zwar nicht perfekt aussah, aber für den Flug ausreichte.

Kurz darauf kam Mason aus dem Bad und nahm meinen Rucksack. „Ich kann die Tasche selbst tragen!“ Doch er bestand darauf, sie zu tragen. Ich öffnete die Tür, und wir verließen gemeinsam sein Schlafzimmer.

Als wir die Treppe hinuntergingen, sahen wir Licht im Wohnzimmer. Wir gingen weiter und sahen Liv und Alicija auf der Couch sitzen.

Sie sahen uns und sprangen sofort auf. „Wenn ihr nicht heil zurückkehrt, lasse ich die Franzosen ausräuchern!“

Liv kam auf mich zu und zog mich in ihre Arme. „Ich will nicht, dass du gehst“, sagte sie, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Mittlerweile wusste Liv von allem, da ihre Neugier zu groß war und wir ihr alles anvertraut hatten. „Ich komme morgen Nacht zurück!“ versprach ich, während sie mich losließ. „Das hoffe ich!“ sagte sie, und die beiden Schwestern umarmten sich fest.

Nachdem wir uns verabschiedet hatten, gingen Mason und ich zur Garage. Dort verstauten wir unsere Rucksäcke und stiegen in eines der Autos.

„Ich habe Angst, Mason.“ Seine Hand ruhte auf meinem Oberschenkel, während wir auf der Landstraße fuhren. „Ich auch, Cecilia“, sagte er, und die Nervosität breitete sich in mir aus, während ich mich mental auf die Mission vorbereitete.

Kurz verspürte ich wieder ein Stechen im Unterleib, was die Unruhe in mir verstärkte. „Hast du wieder Schmerzen?“ fragte er, doch ich verneinte, um keine zusätzliche Unruhe zu erzeugen.

~~~

Um zum Helikopter zu gelangen, mussten wir weit in die Stadt fahren. „Sicher, dass wir hier überhaupt starten dürfen?“ fragte ich. Er nickte, als er in das Parkhaus einfuhr. Im Parkhaus ließ er das Auto öfter aufheulen, was durch den Schall doppelt so laut klang.

Im Rückspiegel bemerkte ich, wie weitere Autos uns folgten. „Ist das Samuel?“ Er nickte und warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel. Wir fuhren weiter durch das riesige Gebäude nach oben, bis wir im obersten Bereich des Parkhauses ankamen und er das Auto parkte.

Synchron stiegen wir aus. Ich sah, wie die anderen Mitglieder sich unterhielten. „Ist der Helikopter schon da?“ rief Mason, als Marlon auf uns zukam. „Euch auch einen guten Morgen. Der Helikopter ist schon da“, sagte er, während er uns auf das Dach des Parkhauses führte.

Ich sah drei Helikopter auf dem Dach und wie alle ihr Gepäck verstauten. Erst jetzt bemerkte ich, wie Mason mich zu einem der drei Helikopter führte. „Bist du sicher, dass die Behörden das zulassen? Ich meine, die Fluglotsen müssen Bescheid wissen.“ Mason schmunzelte leicht, und ich stieg in den schwarzen Helikopter ein. „Du weißt nicht, wie viele Menschen sich mit Geld bestechen lassen.“ Damit war das kurze Gespräch beendet.

„Wie besprochen, werden Logan, Matteo, Fabio, Samuel, Iwan und ich mit dir fliegen.“ Nach seinen Worten traten alle in den Helikopter ein und nahmen Platz.

„Wieso lässt du nur die genannten Mitglieder mitfliegen?“ fragte ich, während wir uns anschnallten. „Weil ich diesen Personen mehr vertraue als den anderen. Schließlich werden Iwan, Samuel, Logan und ich stets bei dir sein, sodass alles nach Plan läuft.“ Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter.

Als Logan die Tür des Helikopters schloss und alle angeschnallt waren, gab Mason dem Piloten das Zeichen. Zuvor zogen wir uns noch Ohrenschützer auf, um den Lärm des Fluges zu dämpfen.

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