《51》
Bevor die Geschichte weitergeht, möchte ich manche Leser/innen warnen. Leser die instabil sind und selbst zu ein Opfer wurden, sollten das Kapitel überspringen. Es liegt in eurer Verantwortung.
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„Doch dann hat er mich zu sich gezogen und angefangen, mich zu berühren. Ich wollte ihn wegstoßen, doch es gelang mir nicht. Er stieß mich auf die Couch, fixierte meine Hände über meinem Kopf und begann, mich auszuziehen und mich zu vergewaltigen. Ich habe geweint und ihn gebeten, aufzuhören, doch er nahm mich nicht wahr und zog mir all die positiven Gedanken aus dem Leib." Ich bat sie, aufzuhören, während weitere Tränen über ihre Wangenknochen hinunterliefen.
„Irgendwann ließ ich alles über mich ergehen. Ich wollte schreien, doch ich lag wie eine leblose Leiche da und nahm die Situation hin. Sein Grinsen, das er währenddessen aufgesetzt hatte, und wie es ihn anmachte, als er mich fast erwürgte, werde ich in meinem Leben nicht vergessen. In dem Moment habe ich gehofft, dass er so stark zudrücken würde, damit ich die Nachwirkungen der Vergewaltigung nicht erleben muss." Ich umarmte sie fest, und allein die Vorstellung brachte mich selbst zum Weinen, sodass wir zusammen Arm in Arm auf der Liege lagen.
„Es tut mir unendlich leid! Ich bin für dich da und werde die kommenden Nächte bei dir schlafen!" Dabei zog ich Alicija weiter zu mir, in der Hoffnung, dass sie weiß, dass sie nicht allein ist.
„Als er das alles zum Ende brachte, gab er mir einen Kuss auf die Lippen und verschwand ins Badezimmer. Ich verweilte eine kurze Zeit seelenruhig auf der Couch, um alles erst einmal zu realisieren.
Nach einiger Zeit ging ich wieder in Matteos Zimmer und legte mich auf den Boden, da es mir schwerfiel, neben einem Mann zu schlafen, und ich die Angst nicht überwinden konnte, mich zu ihm zu legen.
Als er nachfragte, warum ich auf dem Boden lag, meinte ich, dass ich einen Alptraum hatte und deshalb vom Bett gefallen sei." Ein eiskalter Schauer überkam meinen ganzen Leib, sodass ich zu zittern begann und die Decke weiter über uns zog.
Eine Weile verging, bis Alicija friedlich einschlief, und ich bemerkte, wie jemand langsam die Türklinke herunterdrückte. Mason betrat die Kabine mit einem gesenkten Blick und setzte sich auf den freien Stuhl, den zuvor Alicija eingenommen hatte.
Vom Boden aus sah er uns an und bemerkte, wie einzelne Tränen mir über die Wangen liefen. „Wenn ich nicht mit Logan weggegangen wäre, hätte ich das verhindern können", sprach er und wischte sich mit der Hand die Tränen weg. „Du trägst keine Schuld. Du bist nicht unser Aufpasser!" Und ich bemerkte, wie Alicija sich langsam regte.
„Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Die Ermordung, dazu noch die Mission, meine vergewaltigte Schwester und dann auch noch du!" Verzweifelt fuhr er sich durch die Haare. Am liebsten wäre ich aufgestanden, um ihn zu umarmen, doch Alicija lag mir im Weg, und das war auch gut so. „Wir werden das schaffen, und den Auftrag wird jemand anderes übernehmen."
„Wie geht es dir eigentlich?", fragte er mich und lehnte sich noch etwas angespannt zurück. „Auf jeden Fall besser als Alicija." Dabei strich ich ihr behutsam die Haare aus dem Gesicht. „Wo sind Iwan und Matteo?" Ich sah auf seine Fäuste, die voller Blut und zugleich wund aussahen.
„Sie vergraben Carlos." Es war nur rechtens, und nachdem ich Alicijas schreckliches Erlebnis erfahren hatte, verspürte ich ebenfalls einen großen Hass auf Carlos, sodass die Todesstrafe nur allzu verdient war.
„Und wie geht es dir?", fragte Alicija und drehte sich mit dem Gesicht zu mir. „Ich kann es nicht beschreiben. Ich empfinde einfach Wut und Hass, obwohl wir Carlos bereits getötet haben. Es genügt mir immer noch nicht!" Dabei richtete er seinen Blick auf einen Fleck am Boden.
„Ich verstehe dich und empfinde genauso! Dennoch müssen wir für Alicija da sein, und ich habe ihr angeboten, mit ihr in einem Bett zu schlafen, damit sie nicht allein ist." Er war einverstanden und umfasste die Armlehne des Stuhls. „Hat sie irgendetwas über den Vorfall erwähnt?" Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter.
„Sie hat mir alles erzählt, und ich kann sagen, dass die Ermordung berechtigt war. Sie wird es euch früher oder später selbst erzählen, oder ich werde es euch auf ihren Wunsch hin erzählen." Er atmete tief ein und wieder aus.
Ich sah, wie jemand weiteres die Tür öffnete und die Kabine betrat. Matteo und Iwan kamen herein und sahen uns an. Auch ihre Hände waren vom Blut verschmiert.
„Wir sollten nach Hause fahren, dann kann sie weiter schlafen", meinte Mason, während er aufstand und langsam auf uns zukam. Wir stimmten zu, da Alicija und ich nach Schweiß und Erbrochenem rochen, was mir ein Gefühl des Ekels bereitete, und ich sehnte mich sehr nach einer Dusche.
So nahm Mason seine schlafende Schwester und trug sie aus der Halle, während ich mich bei Matteo abstützte, der mir ebenfalls hinaus half.
Als wir drei das Haus der Camorras betraten, brachte Mason seine schlafende Schwester die Treppe hinauf direkt in Alicijas Zimmer, während ich mich auf den Weg ins Schlafzimmer von Mason machte.
Ich trat vor den großen Spiegel an der Wand und sah, wie verwahrlost ich aussah. Überall klebte Dreck an meinem Körper, und mein strenger Zopf war mittlerweile zerzaust.
Ich zog alle Klamotten von mir und ließ sie zu Boden fallen. Anschließend betrachtete ich mich weiterhin im Spiegel und strich behutsam mit meiner Hand über meinen Hals. Als ich den Zopf endlich gelöst hatte, standen meine Haare in alle Richtungen ab, und ich strich sie mir aus dem Gesicht.
Im Spiegel erkannte ich, wie mich jemand vom Türrahmen aus beobachtete, und wandte meinen Kopf in seine Richtung. „Ich lege dir Sachen zurecht, damit du duschen kannst", sagte er und kam auf mich zu.
„Danke." Ich legte meine Handfläche auf seine Wange und sah ihm tief in die Augen. „Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich sollte mich bedanken, dass du für meine Schwester da bist. Du bist die einzige Freundin in ihrem Leben. Es ist in so einer Situation gut, dass sie wenigstens eine Freundin bei sich hat und keinen Freund."
„Schließlich sollte man wichtige Personen im Leben unterstützen, vor allem in solchen Situationen." Ich nahm meine Hand wieder zurück.
„Du hast recht. Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich liebe. Und wenn jemand euch verletzt, verletze ich denjenigen, der euch verletzt hat!" Er gab mir einen Kuss, und ich verließ das Zimmer mit den frischen Klamotten, die Mason mir übergab.
Gerade als ich die Klamotten auf die Kommode legte, brach ich in mir zusammen und fiel mit meinen nackten Knien auf die kalten, harten Fliesen. Sofort erschien eine Wunde, und kleine Bluttropfen liefen von meinem Knie auf den Boden. „Cecilia!" Mason stürmte ins Badezimmer, kniete sich zu mir und zog mich sofort in seine Arme. „Ich ... ich weiß nicht mehr weiter, Mason!" Und begann zu schluchzen.
„Wir schaffen das! Schließlich sind wir die Camorra, und bis jetzt haben wir alles bewältigt, wo andere schon vorher aufgegeben hätten!" Er hob mich von den kalten Fliesen, strich mit seinem Daumen mein Kinn nach oben, sodass ich gezwungen war, ihm in die Augen zu sehen.
„Wenn irgendetwas ist, ruf mich und lass die Tür angelehnt." Ich nickte, und bevor er das Badezimmer verließ, drückte er mir noch einen Kuss auf die Stirn.
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Nachdem ich den ganzen Schmutz von meinem Körper geschrubbt und den strengen Geruch losgeworden war, trocknete ich mich mit einem frischen Handtuch ab und zog die bereitgelegten Klamotten an. Als ich fertig war, verließ ich das Badezimmer und schlenderte in das Schlafzimmer zu Mason.
Ich gesellte mich zu Mason aufs Bett und kuschelte mich an ihn. „Bitte, erzähl mir, was mit Alicija widerfahren ist", sprach er und starrte zur Decke, was ich ihm gleich tat. „Mason, ich weiß nicht-", begann ich, doch er unterbrach mich und sah mich flehend an.
Ich konnte es nicht länger für mich behalten, da Mason ein Recht darauf hatte zu erfahren, was seiner Schwester widerfahren war, und es machte mich wirklich fertig. Nach langem Hin und Her entschloss ich mich, es ihm zu erzählen: „Es geschah alles in Matteos Haus [...]"
Während meiner Erzählung lief mir, wie zuvor, ein eiskalter Schauer über den Rücken. Gänsehaut bildete sich auf meiner Haut, und ich erkannte an Masons Mimik, dass er angespannt war und gegen die Tränen ankämpfen musste.
„[...] nachdem sie vergewaltigt wurde, legte sie sich neben das Bett auf den Boden, da sie die Nähe zu Matteo nicht ertragen konnte", beendete ich meine Erzählung und sah zu Mason hinüber.
„Ich hätte den Mistkerl nicht ermorden lassen sollen, sondern ihn foltern, bis er stirbt!" Er ballte die Faust und schlug kräftig neben sich auf die Matratze. „Er ist tot, Mason. Das hat er sich selbst zu verschulden!"
„Wie geht es Matteo?", hakte ich nach, während ich meinen Kopf auf seine Brust legte. „So wie mir. Wir waren beide voller Wut, und ich habe ihn ehrlich gesagt noch nie so sauer erlebt wie heute. Er hält erstmal Abstand, weil er Alicija zu nichts drängen möchte und ihr die Zeit geben will, die sie braucht." Ich gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, was ihn kurz zum Grinsen brachte, bevor es schnell wieder verschwand.
„Hast du deinen Vater schon darüber informiert?" Er nickte und fuhr sich durch die Haare. „Er wollte Alicija zu sich holen, aber das wäre keine gute Entscheidung gewesen, was er auch nachvollziehen konnte. Mein Vater verlangte, die Mission der Franzosen komplett abzubrechen, aber das konnte ich nicht zulassen. Ich werde am kommenden Abend die Besprechung fortsetzen und würde dich darum bitten, mich zu begleiten. Es sei denn, es würde dir weiterhin nicht gut gehen, was ich natürlich verstehen würde."
„Ich werde beim Gespräch dabei sein", versprach ich, als er mich weiter zu sich zog.
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Hallöchen!
Ein recht unschönes Kapitel, wobei mir sogar während des schreibens Tränen gekommen sind und ich sehr mitgefühlt habe. Ja, ich bin ein sensibelchen! 😁
Wie habt ihr euch gefühlt, als ihr das Kapitel gelesen habt? 🤔
Und war die Todesstrafe berechtigt?
xoxo Hannah
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