《50》
„Ich muss zu deiner Schwester!“ schrie ich und versuchte, gegen seine Kraft anzukommen, was mir jedoch keinesfalls gelang.
„Wieso denn? Was ist gestern passiert?“ fragte er mich besorgt, während Mason mich weiterhin in die Liege drückte. „Lass mich jetzt los! Lass mich los!“ schrie ich und versuchte ein weiteres Mal, gegen ihn anzukommen, doch ohne Erfolg.
„Iwan, informiere sofort die Camorra, und wer sie findet, soll Alicija direkt in die Halle bringen.“ Schon befand ich mich mit Mason allein in den vier Wänden.
Ich verlor Tränen und bemerkte, wie Masons Griff sich lockerte. „Erkläre mir sofort, was geschehen ist und warum LSD in deinem Blut gefunden wurde!“
„Jetzt rede verdammt noch mal!“ Dabei schlug er kräftig gegen die naheliegende Wand und sah mich an. „Deine Schwester und ich wurden unfreiwillig unter Drogen gesetzt,“ gab ich kleinlaut zu und sah zur Decke herab, die über meinen Beinen lag.
„Wer hat es euch verabreicht?“ brachte er knirschend zwischen seinen Zähnen hervor. „Sag es!“ forderte er mich auf und sah, wie die Tür aufging und Iwan in den Raum trat.
„Deine Schwester wird von Carlos und Matteo hergebracht,“ sagte Iwan, woraufhin Mason verwirrt zu ihm blickte. „Carlos? Der hat doch nichts mit meiner Schwester zu tun.“ Verunsichert setzte ich mich wieder auf und rieb mir den Schlaf aus den Augen.
„Wenn du noch einmal versuchen solltest, uns zu entwischen, halte ich dich wieder fest. Sag mir jetzt endlich, wer euch diese Scheiße gegeben hat!“ Er wurde wieder hysterischer und auch lauter.
„Mason! Zwing sie zu nichts! Sie ist keine Gefangene, sondern deine Freundin!“ mischte sich nun Iwan ein und stieß ihn von mir weg.
„Ja, Cecilia ist meine Freundin, und ich mache mir Sorgen, weil ich nicht weiß, wer die wichtigsten Personen in meinem Leben unter Drogen gesetzt hat! Es würde mich nicht wundern, wenn die Franzosen dahinterstecken und eine Mission durchführen wollten!“ Er ging von Wand zu Wand und fuhr sich verzweifelt durch die Haare.
„Mason?“ sprach ich zerbrechlich, und sofort kam er zu mir und nahm meine Hand. „Ich habe Angst,“ begann ich, während Mason versuchte, die Ruhe zu bewahren.
„Ich möchte nicht als Verräterin dastehen, aber anlügen kann ich dich auch nicht. Während du mit Logan und den anderen unterwegs warst, war ich mit Alicija auf dem Weg zur Tanzfläche. An der Theke ließ sie uns einen Shot bestellen, danach kam ein zweiter, und in Alicijas Glas konnte ich etwas Ungewöhnliches wahrnehmen. Kurz danach folgten die ersten Filmrisse.“
„Weißt du, wer euch die Shots gegeben hat?“ Nervös und verunsichert wandte ich meinen Blick von ihm ab und zog die Decke näher zu mir.
Ich wollte antworten, doch da klopfte es an der Tür, und drei Personen traten ein.
Carlos sah mich an und kam auf mich zu, während Mason von mir abließ, um sich seiner Schwester zuzuwenden. „Ich hoffe, du hast die Klappe gehalten. Vielleicht, wenn du das nächste Mal wieder auf einen Trip bist, könnten wir genauso viel Spaß haben, wie du ihn mit Mason am Strand hattest,“ flüsterte er mir zu, wodurch mir ein kalter Schauer über den Rücken lief und sich alle kleinen Härchen aufstellten.
Carlos wandte sich von mir ab und stellte sich zu Mason. „Es könnte sein, dass sie bewusstlos war, ebenso wie Cecilia einige Filmrisse erlitten hat. Warst du die Nacht bei Matteo, und warum hat Carlos euch hierher begleitet? Irgendwas muss vorgefallen sein, sonst hätte Cecilia nicht solche Sorgen.“ Matteo lehnte sich mit dem Kopf gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Sie war die ganze Nacht bei mir, aber sie war nicht sie selbst. Carlos hat bei mir geschlafen, weil er zu betrunken war und nicht nach Hause fahren konnte. Ich wollte ihn auf dem Rückweg mitnehmen und habe ihn extra zur Halle gebracht, da er als Barkeeper hinter der Theke stand. Außerdem scheint Alicija wie ausgewechselt zu sein,“ erklärte Matteo und sah zu Carlos, der ab und zu einen Blick zu mir warf.
Ich bemerkte, wie Alicija sich ohne zu zögern auf einen Stuhl setzte. Es schien, als wären alle fröhlichen Emotionen in ihr eingeschlossen worden, da ihre Augen eine Leere zeigten, die kaum zu übersehen war.
Als Iwan jedoch ihr Shirt hochkrempelte, konnte man stark ausgeprägte Hämatome an ihrem Arm erkennen. Sie schlug ihm die Hand weg und krempelte das Shirt wieder herunter. „Du kannst den anderen Arm nehmen. Da sieht man die Gefäße besser!“
Kritisch musterte Iwan sie und nahm den anderen Arm. „Was ist das?“ fragte Mason und ging auf seine Schwester zu, um ruckartig ihren Arm zu sich zu nehmen.
„Lass mich los! Du tust mir weh!“ Die Hämatome an ihren Armen, die Unsicherheit in ihren Augen und die schweifenden Blicke zu Carlos ließen mir den Magen umdrehen, und ich übergab mich erneut in eine Tüte.
Carlos grinste mich selbstsicher an, als wäre alles in bester Ordnung, was den anderen im Raum jedoch entging.
Alle waren schockiert, da die Hämatome alles andere als harmlos aussahen. Matteo trat sofort zu ihr und strich ihr die verwahrlosten Haare aus dem Gesicht, doch sie drehte ihr Gesicht abrupt weg.
„Alicija, wer war das?“ fragte Matteo und kniete sich vor sie, während er sanft ihre Hand hielt. Alle waren fassungslos, doch Carlos grinste mich gehässig an, ohne dass es die anderen bemerkten.
„Mason,“ sagte ich zitternd und starrte zu Carlos, der sofort seinen Blick abwandte. Langsam geriet ich in Panik, und als ich über Carlos' Worte von vorhin nachdachte, verstärkte sich meine Vermutung nur noch.
„Ich habe den Verdacht, dass Alicija vergewaltigt wurde und ich die Nächste sein werde.“ Bevor ich meinen Blick wieder auf die kuschelige Decke richtete, sah ich Alicija stumm und emotionslos auf dem Stuhl sitzen, während Iwan ihr Blut abnahm.
Mason war sprachlos und wusste nicht, was er zu meiner Aussage sagen sollte. „Ich hoffe, dir geht es besser?“ sagte Carlos plötzlich und strich mir die Tränen von der Wange.
Sofort baute sich Mason auf und schlug Carlos gegen die Wand. „Ich habe dir schon gestern gesagt, dass du sie nicht anfassen sollst!“ schrie er ihn an, doch Matteo zog ihn weg. „Beruhig dich!“ versuchte Matteo ihn zu besänftigen, doch Mason riss sich aus seinem Griff.
Mason umklammerte Carlos' Hals mit einer Hand und drückte ihn weiter gegen die Wand. „Hast du mich verstanden?“ Da kam Iwan, der sich zuvor um Alicija gekümmert hatte, und half Matteo, Mason von Carlos wegzuziehen.
„Entspann dich! Ich würde Cecilia niemals etwas antun!“ erwiderte Carlos unschuldig und hob die Hände. „Halt die Klappe und erzähl mir lieber, ob du etwas gesehen hast!“ Ich sah zu Alicija, die mich mit einem traurigen Blick ansah, und ihre Angst war in ihren Augen deutlich zu erkennen. „Ich habe nichts gesehen.“
„Ich wurde vergewaltigt und ja, ich wurde auch unter Drogen gesetzt!“ kam es plötzlich unerwartet von jemandem. Es wurde abrupt still, und alle Streitigkeiten im Raum verstummten. Alle blickten zu Alicija, die mit ihren Tränen kämpfte.
Die Emotionen vieler sanken zu Boden, außer bei Carlos. Matteo und Masons Blick verfinsterte sich, während ich Alicija unterstützte. „Wir wurden von Carlos unter Drogen gesetzt, und wahrscheinlich ist er auch der Vergewaltiger, wie er es mir halbwegs angekündigt hat.“ Alicija nickte, was meine Aussage bestätigte.
Matteo und Mason warfen Carlos finstere Blicke zu, während Carlos sich den Hinterkopf kratzte. „Seid still! Ihr habt mich doch angeschmachtet! Besonders meine liebe Chefin Alicija.“ In diesem Moment schlug Mason ihn zu Boden.
„Wie du meine Schwester missbraucht hast, werde ich dich jetzt vernichten!“ schrie Mason und hängte sich über ihn, während die weißen Wände sich rot färbten.
Iwan trat zu Alicija, während Mason und Matteo Carlos blutend aus dem Raum schleppten. Verunsichert stand ich von der Liege auf, um ihnen zu folgen.
„Cecilia, bleib liegen und geh ihnen nicht nach. Du solltest dir den Anblick ersparen!“
Ich hing immer noch am Tropf und tat, was Iwan mir befahl. „Was haben sie mit Carlos vor?“ fragte ich ihn und legte mich erschöpft wieder hin.
„Er wird gnadenlos und qualvoll ermordet,“ sagte Alicija, die weiterhin auf dem Stuhl saß und mich mit leeren Augen ansah.
Nachdem Iwan den Raum verlassen hatte, um uns Privatsphäre zu geben, stand ich ein weiteres Mal von der Liege auf. „Steh nicht auf. Du sollst dich schonen!“ Stattdessen kam sie zu mir und setzte sich neben mich auf die Liege.
Ihr Gesicht war mir zugewandt, und ich strich ihr sanft durch die Haare. „In der Nacht, als wir zu dritt bei Matteo übernachtet haben, verließ ich sein Bett, um zur Toilette zu gehen. Carlos schlief im Wohnzimmer, und um ins Badezimmer zu gelangen, musste ich durch den Raum,“ begann sie und ließ Tränen auf die Decke tropfen.
„Er lag auf der Couch, und als ich auf die Toilette ging, sah ich ihn aufrecht auf der Couch sitzen. Unter dem Einfluss der Drogen war es schwer, die Kontrolle zu behalten. Alles verlief wie in Zeitlupe, und ich sah ihn aufstehen und auf mich zukommen. Zuerst wusste ich nicht, was er wollte, ich dachte mir nichts dabei, doch dann[…]“
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Hallöchen!😊
Jetzt mal zu ein ernst zunehmenden Thema. In der Geschichte geht es nicht nur um Drama, Sex, Liebe und Gewalt, sondern auch um Themen, die ernst genommen werden müssen. Fast jede Geschichte auf WattPad, beinhaltet sexuelle Belästigungen oder Vergewaltigungen, worüber ich mein Statement abgeben möchte.
Ich zum Beispiel, wurde von einem 60-Jährigen sexuell belästigt, unter anderem einige in meinem Alter mich belästigt haben. Am Anfang war ich still und wusste nicht, was ich tun sollte, doch irgendwann erzählte ich es meinen Eltern. In laufe der Zeit, gewann ich Selbstbewusstsein und Mut.
Letztes Jahr, als der 60-Jährige mich belästigt hatte, fühlte ich mich ekelhaft und konnte mich eine Zeit lang nicht im Spiegel ansehen. Ich bin auf ihn losgegangen und das war meiner Meinung nach auch berechtigt.
Was ich damit euch sagen möchte, dass ihr Menschen seit und euch sowas nicht gefallen lassen dürft! Sucht jemanden, mit dem ihr darüber reden könnt und frisst es euch nicht hinein. Egal ob Junge oder Mädchen!
Ihr müsst auf die Frage nicht reagieren aber wurdet ihr persönlich schon einmal angefasst?
xoxo Hannah
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