,,Müsli mit Milch oder Milch mit Müsli?" fragte ich, doch er verdrehte belächelnd die Augen und nahm mir die Sachen ab.
„Wie sieht jetzt eigentlich euer Plan aus?" fragte ich, während wir uns die Schüsseln mit Müsli und Milch befüllten. „Es gab einiges zu besprechen, und es war abzusehen, dass die Besprechung lange anhielt. Die bisherige Mission wird wie folgt auf dem Ball stattfinden; weitere Besprechungen werden fortgesetzt. Außerdem wird der Auftrag, den du unter anderem absolvieren sollst, auf morgen vorverlegt. Zudem erwarte ich, dass heute und morgen intensiv trainiert wird." Danach aßen wir das Müsli aus unseren Schüsseln auf.
„Heute Abend wird eine Feier am Strand stattfinden. Falls du möchtest, könnten wir nach dem Training hinfahren, damit du dir nicht allzu sehr den Kopf zerbrichst." Die Idee war durchaus nicht schlecht, weswegen ich zustimmte, und wir stellten anschließend das Geschirr in die Spüle.
„Meinst du, ich wäre bereit für den Auftrag?" fragte ich, während wir nebeneinander die Treppen hinaufgingen. „Das werden wir erst beurteilen können, wenn du den Auftrag absolviert hast. Es tut mir leid, Cecilia, auch wenn ich dich liebe und du meine Freundin bist, werde ich dich so behandeln müssen wie alle anderen. Ich mag es nicht, so streng zu dir zu sein, aber es gibt keine Ausnahme, da dies alles seine Konsequenzen hat und ich nicht will, dass dir etwas zustößt." Ich verstand ihn und wollte von vornherein nicht, dass mich jemand bevorzugt.
„Das ist mir bewusst, und ich möchte wie ein normales Mitglied behandelt werden." Verlegen fuhr er sich durch die Haare und setzte das typische Grinsen auf. „Wenn das nur so einfach wäre, vor allem, da du attraktiv bist und ich dich am liebsten aus allem heraushalten würde." Wir bewegten uns synchron in Richtung Schlafzimmer, woraufhin Mason sich aufs Bett setzte und ich zum Kleiderschrank ging.
„Es wäre jedoch besser, wenn du mich wie ein normales Mitglied behandeln würdest." Er stimmte mir zu, und auch ihm war das durchaus bewusst, wobei ich seine zusammengebissenen Zähne wahrnahm.
Danach nahm ich mir eine schlichte blaue Shorts sowie ein weißes langärmliges Shirt heraus. Das Shirt hatte einen auffälligen Rückenausschnitt, der mit Schnürungen verziert war. „Solange die Shorts nicht allzu kurz ist," murmelte er, als ich die Klamotten tief in einen Rucksack verstauen ließ.
Bevor ich jedoch das Zimmer mit Mason verließ, um den Tag zu starten und das Training beginnen zu lassen, setzte ich mich an den Schreibtisch und nahm die Unterlagen zur Hand.
„Bist du dir wirklich sicher?" stellte sich die Frage in den Raum, als ich den Stift zögerlich in der Hand hielt. „Wenn ich das College nicht abbrechen würde, würde ich niemals das erreichen, was ich eigentlich erreichen wollte!" Ohne weiteres schrieb ich Buchstabe für Buchstabe meinen vollen Namen auf das Blatt Papier. Schlussendlich versiegelte ich den Brief in einem Umschlag und schien zuerst glücklich, doch die negativen Gedanken kamen schneller, als man gedacht hätte.
„Ich hoffe, ich habe die richtige Wahl getroffen." Mason kam an meinen Schreibtisch, küsste mir liebevoll die Stirn und sagte: „Es hat alles seine Gründe, genauso wie es auch seinen Grund hat, warum du mit der Person zusammen bist." Ein leichtes Lächeln überzog meine Mundwinkel, woraufhin ich den Umschlag, den Rucksack und mich für das Training mit Mason fertig machte und das Haus verließ.
„Zerbrich dir nicht wieder den Kopf!" rief der Fahrer mir zu, während ich meinen Blick auf die Fahrbahn richtete. „Tue ich nicht!" log ich und sah wieder aus dem Fenster. „Lüg mich nicht an! Gib einfach Liv die nötige Zeit." Ich zog daraufhin meinen Zopf nochmals fest und blickte auf Masons Hand, die ruhig auf meinem Oberschenkel lag.
„Es geht nicht um Liv, sondern um das College. Meine Eltern werden benachrichtigt, sobald ich das College verlasse, und dann muss ich die Finanzierung regeln!" Zwar ist dies mein Verdienst und alle Wege ziehen Konsequenzen nach sich, aber ich würde lieber die Konsequenzen in Kauf nehmen, als mich weiterhin zu verstellen und für andere perfekt zu sein.
„Cecilia, ich könnte dir das Geld überweisen, das würde dir alles erleichtern! Dann müsstest du den Auftrag nicht einmal ausführen." Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah ich Mason an und verneinte dies strikt.
„Ich will von niemandem abhängig sein und möchte bei der Camorra anfangen, um endlich mein eigenes Geld zu verdienen!" Doch aus dem Augenwinkel sah ich, wie er die Augen verdrehte.
„Die Camorra ist kein Spielplatz, Cecilia!" Er schlug mit voller Kraft auf das Lenkrad, und ich zuckte leicht zusammen.
Stumm lehnte ich mich in den Sitz zurück und sah ein weiteres Mal aus dem Fenster. „Bitte versteh mich! Ich kann es letztendlich nicht zulassen, dass du in die Camorra einsteigst, schließlich ist meine Mutter aufgrund der Camorra gestorben!"
Ich blieb weiterhin stumm, während Mason das Auto auf dem Parkplatz des Colleges parkte und ich samt dem Umschlag ausstieg. „Und was ist mit dir? Du kannst genauso sterben!" Ich sah, wie sich Masons Kiefer anspannte, und ging vom Auto weg. Mir war durchaus bewusst, dass die Atmosphäre zwischen uns stickig war, doch das Geld von Mason hätte ich niemals annehmen können.
Mit schnellen Schritten ging ich die Treppen hinauf. Als ich den Umschlag noch in der Hand hielt, zögerte ich nicht lange und warf ihn in den Briefkasten. Dann drehte ich mich vom Briefkasten ab und ging zurück zu dem schwarzen Auto.
Ich setzte mich wieder hinein und überlegte. Ich überlegte, ob das wirklich die richtige Entscheidung war, denn ich konnte Mason nachvollziehen, andererseits mich auch.
„Cecilia, ich bin Geschäftsführer mit meiner Schwester, und beim Abendessen hast du mich dazu ermutigt, den Vertrag zu unterschreiben! Zudem solltest du wissen, dass ich früher oder später die Führung übernehmen werde!" Die Atmosphäre war inzwischen kaum auszuhalten.
„Erzähl mir bitte, wenn wir die Zukunft miteinander verbringen und gemeinsame Kinder hätten. Wären unsere Kinder dann die zukünftigen Geschäftsführer?" Ich bemerkte, wie er mit Vollgas vom leeren Parkplatz fuhr.
Nach dem Parkplatz folgte die Landstraße, und es kümmerte ihn nicht, ob eine Geschwindigkeitsbegrenzung angezeigt wurde.
„Antworte mir doch mal!" wurde ich lauter, doch er beschleunigte weiter. „Dann hättest du nicht mit mir zusammenkommen dürfen; dir war das bewusst!" schrie er und schlug erneut gewaltsam auf das Lenkrad.
„Es hat heute keinen Sinn mehr zu trainieren! Iwan soll dir das Logo der Camorra tätowieren, und ob du heute Abend erscheinst, ist deine Sache!" Ich sah ihn an und griff abrupt nach meinem Rucksack.
„Lass mich hier raus!" schrie ich, doch er hielt nicht an. „Entweder du hältst an, oder ich springe!" Schließlich fuhr er auf eine Raststätte und hielt an.
Ich stieg mit meinem Rucksack aus und knallte die Tür hinter mir zu. Als ich mich auf den Weg machen wollte, um nach Hause zu gehen, ergriff jemand mein Handgelenk und zog mich zu sich. „Ich lasse dich garantiert nicht alleine!" sagte er, doch ich stieß ihn weg und ging weiter.
„Lass mich bitte in Ruhe!" bat ich, doch er hielt mich erneut fest und zog mich wieder zu sich. „Lass mich in Ruhe!" schrie ich ihn an und brach in Tränen aus, während ich gegen seine Brust schlug.
Ich verlor die Kontrolle über meine Beine und fiel auf die Kieselsteine. Weitere Tränen flossen über meine Wangenknochen, woraufhin Mason mich aufhob und mich stützte. „Prinzessinnen sollten nicht am Boden liegen." Wackelig stand ich vor ihm und starrte auf meine Knie, die Abdrücke von Kieselsteinen aufwiesen.
Mason hob mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. „Ich weiß, dass du momentan viel durchmachst und nicht weißt, wie es weitergehen soll, aber du musst mich verstehen. Du und meine Schwester seid die wichtigsten Personen in meinem Leben, und ich habe Angst um euch." Er strich mir die Tränen aus dem Gesicht, und ich beruhigte mich langsam. „Deine Schwester ist aber auch in der Camorra," sagte ich und sah ihm tief in die Augen. „Meine Schwester und ich sind gezwungen, in der Camorra zu sein. Es ist, wie schon erwähnt, ein Familienbetrieb." Ich sah wieder zu Boden und zeichnete mit meiner Fußspitze einen kleinen Kreis in die Kieselsteine.
„Auch wenn ich kein Mitglied der Camorra wäre, wäre ich dennoch in Gefahr, da die Franzosen von mir Wind bekommen haben. Ich möchte nur mein eigenes Geld verdienen, um das Haus finanzieren zu können." Er nahm seine Hand von meinem Kinn und fuhr sich durch die Haare. „Ich habe nur Angst um dich, kleiner Teufel." Ich legte meine Arme um seine Taille und drückte meinen Kopf an seine Brust, während er beruhigend meinen zerzausten Zopf strich.
„Es würde sich an der Situation nichts ändern. Ich wäre wahrscheinlich sicherer!" Ich sah ihn an, und unsere Blicke trafen sich, während er sanft über mein Haar strich. „Wenn du in die Camorra eintrittst und irgendwann austreten möchtest, müsstest du das Tattoo weglasern lassen", sagte er und schaute auf mein Handgelenk hinab, als würde er es sich bereits vorstellen.
„Du wirst mich dann nie mehr los!" grinste er leicht und ließ von meinem Handgelenk ab.
„Das hoffe ich doch," erwiderte ich mit einem schelmischen Lächeln. Dabei hob er meinen Rucksack auf, der noch immer auf dem Boden lag, und ging mit mir in Richtung seines Autos.
Meine Beine fühlten sich immer noch etwas wackelig an, als ich mich in den Sitz lehnte und erleichtert tief durchatmete. „Wir fahren jetzt zur Halle, und Iwan wird dir das Tattoo stechen." Ich nickte stumm, lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe und spürte seine Hand, die sich beruhigend um meine legte, während er den Wagen startete.
„Es tut mir leid, dass ich dich vorhin angeschrien habe, aber ich bin momentan einfach frustriert", entschuldigte ich mich leise.
„Das brauchst du nicht," sagte er und sah kurz zu mir herüber. „Ich war ja auch nicht gerade ruhig. Wir hätten beide anders reagieren sollen."
Die restliche Fahrt verlief schweigend, doch die Anspannung war verflogen, und wir hielten Händchen, während der Wind sanft durch das offene Fenster wehte.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Hallöchen!
Welche Seite könnt ihr mehr nachvollziehen? Masons oder Cecilias Seite? 🤔
xoxo Hannah
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top