《27》
Ich nahm den Rucksack aus Masons Hand und breitete die Decken auf dem heißen Sand aus. Nachdem dies erledigt war, zog ich das ausgeliehene Kleid über den Kopf und faltete es zusammen.
Ich bemerkte, wie sich die Blicke förmlich auf meiner Haut festbrannten, und als ich den Kopf hob, sah ich die fesselnden Augen der anderen Mitglieder. Plötzlich fühlte ich mich unwohl und begann, meine Entscheidung, diesen Bikini zu tragen, zu hinterfragen.
Mason bemerkte mein unerwartetes Unbehagen und unterbrach die Blicke, die auf mir lagen. „Habt ihr nichts Besseres zu tun, als Cecilia anzustarren?“ Sofort wandten Matteo, Fabio, Logan und die anderen ihre Blicke von mir ab.
Unter ihnen saß auch Marlon, den ich auf der gestrigen Feier kennengelernt hatte. Neben ihm saß ein junger Mann, der eine gewisse Sympathie ausstrahlte. „Nick, dass du Hormonüberschuss hast, ist uns allen klar!“ Marlon gab ihm einen leichten Schlag, woraufhin der braunhaarige Junge lachte.
Nick sah recht jung aus, und ich konnte mir vorstellen, dass er noch die Highschool besuchte. Allerdings hatte er, wie fast alle hier in der Gruppe, das typische Kennzeichen auf dem Handgelenk.
„Wie alt bist du?“, fragte ich unbewusst. Nick sah mich mit großen Augen an, als ob er sich angesprochen fühlte.
„16!“ Der junge Kerl nahm die Zigarette aus Marlons Hand, steckte sie in den Mund und ließ den Rauch danach aus seinem Mund entweichen.
Es war schon hart mit anzusehen, wie ein Teenager in so eine Bahn hineingerutscht war. Ich war jedoch nicht besser und ließ das Ganze unkommentiert.
Mason lag entspannt auf der Decke und zog ebenfalls genüsslich an einer Zigarette. Ich setzte mich zu ihm und blickte zum strahlend blauen Himmel, der genauso intensiv war wie seine Augen.
„Du solltest aufhören zu rauchen!“ Doch provokant pustete er mir den Rauch ins Gesicht, sodass ich husten musste.
„Provoziere mich nicht!“ Natürlich konnte er, so wie ich ihn mittlerweile kannte, nichts anderes tun, als mich weiter zu ärgern.
Ich schlug ihm auf den Arm, woraufhin er lachte. „Das findest du auch noch witzig. Ich lege mich gleich zu Fabio!“ Er schlang einen Arm um mich.
„Vergiss es!“ Ich verstand sein Problem nicht und löste mich aus seinem festen Griff. „Okay, ich puste dir den Rauch nicht mehr ins Gesicht“, versprach er und blieb schließlich neben mir liegen.
Ich sah, wie er seine Zigarette im Sand ausdrückte, als ich zwei Personen auf uns zukommen sah.
Es waren Samuel und Liv, die ich durch die grelle Sonne zunächst kaum erkannte. Sie begrüßten die Gruppe und legten ihr Gepäck neben uns auf den Sand.
„Ihr habt ja lange gebraucht!“, meinte ich, worauf Liv sich entschuldigte und eine große, rosa Decke auf dem Sand ausbreitete.
„Ja, ich war wie angekündigt im College. Das Nachsitzen war echt nervig, vor allem, weil Jason wieder irgendeinen Blödsinn von sich gegeben hat. Er hat die ganze Zeit nach Samuel und auch nach Mason gefragt!“ Ich drehte mich zu Mason, der weiterhin entspannt auf der Decke lag und das Gespräch mitverfolgte.
„Bei euch am College gibt es nur Idioten!“, stimmte Samuel Mason zu. Liv und Samuel legten sich ebenfalls auf die Decke, und wir unterhielten uns.
„Wenn er so viele Fragen an uns hat, kann er sich bei uns melden. Wir geben ihm bestimmt Antworten auf seine Fragen!“ Samuels Aussage brachte die anderen zum Lachen, und ich wusste genau, dass Samuel und Mason dabei an etwas anderes dachten.
„Ihr tut gar nichts!“, flüsterte ich Mason zu, doch er grinste und gab keine plausible Antwort. „Wir tun niemandem etwas, Teufelchen!“ Ich verdrehte die Augen und stand ruckartig auf. „Ich gehe ins Wasser. Wer kommt mit?“ Ich versuchte, das Thema zu wechseln, und schaffte es auch.
Mason und ein paar andere standen auf. Während Alicija und Liv auf den Decken blieben und sich besser kennenlernten, liefen wir zum Wasser.
Plötzlich umfasste mich jemand an der Taille und hob mich ohne Vorwarnung auf seine Schulter. Sofort wusste ich, wer mich trug, und hämmerte auf seinen tätowierten Rücken.
„Mason!“ rief ich streng, woraufhin er mir einen kleinen Klaps auf den Hintern gab. „Das hast du nicht gemacht!“ schrie ich, während er mich ins Wasser plumpsen ließ.
Schnell tauchte ich wieder auf und sah Mason wütend an. „Du hast kein Recht, meinen Hintern anzufassen!“ protestierte ich, doch er reagierte entspannt.
„Du darfst auch meinen Hintern anfassen, dann sind wir quitt!“ Er machte ein übertriebenes Hohlkreuz und streckte seinen Hintern heraus, was ihn wie eine Ente aussehen ließ. Für einen Moment konnte ich nicht widerstehen und fing an zu lachen.
Als er näher kam, legte Mason seine Hände sanft auf meine Taille und zog mich an sich. „Irgendwann gehörst du mir“, flüsterte er und konnte sein Grinsen kaum verbergen.
„Das denkst auch nur du!“, hauchte ich ihm entgegen, woraufhin er mich noch näher an sich zog. „Ich frage mich wirklich, wann ihr endlich mal ein Paar werdet!“ meinte Logan, der plötzlich neben uns stand.
„Sie gehört mir doch schon!“ Mit dieser Aussage war ich jedoch nicht einverstanden. „Da musst du dich schon mehr anstrengen!“ lachte ich, was Logan und die anderen ebenfalls zum Lachen brachte.
„Das war nicht nett!“ jammerte Mason, und ich zuckte mit den Schultern, während ich die nassen Strähnen aus meinem Gesicht strich.
Als Mason mich immer noch festhielt, sah ich über meine Schulter und bemerkte, wie Fabio uns beobachtete und mir leicht zuzwinkerte. Schnell drehte ich mich zurück zu Mason und erkannte, dass er Fabios Blick bemerkt hatte.
„Er steht auf dich“, sagte Mason unerwartet. „Wie kommst du darauf?“ Ich schaute wieder zu Fabio. „Ich kenne ihn gut genug. Auch wenn er so tut, als wäre es nur Freundschaft, meint er es anders.“ Sein Kiefer spannte sich an. „Ich glaube nicht, dass er auf mich steht.“
„Wer weiß, wer weiß!“ Plötzlich wurde ich von hinten ins Wasser gezogen. Schockiert tauchte ich auf und sah Liv und Alicija grinsend vor mir.
Mason stand daneben und schaute belustigt zu. „Noch einmal und ihr seid beide tot!“ erklärte ich ihnen drohend. „Entspann dich, Sissy!“, lachte Liv, und Alicija stimmte ein.
Wie beim letzten Strandbesuch schlug Liv ein Wettschwimmen vor. Sofort hob Mason mich auf seine Schultern. Liv stieg auf Samuels Schultern, und auch Alicija ließ sich von Matteo tragen. „Ein Bitch-Fight ist spannender, als wenn wir uns prügeln!“ rief Marlon begeistert und feuerte uns an, woraufhin die anderen einstimmten.
„Du musst Alicija an den Rippen packen. Da ist sie extrem empfindlich und gibt schnell auf!“ flüsterte Mason mir zu, und ich nickte. Langsam bewegten wir uns auf die anderen zu, die sich kampfbereit machten.
Als ob Liv und Alicija sich verbündet hätten, stellten sie sich gegen mich und versuchten gemeinsam, mich von Masons Schultern zu stoßen. Ich hielt stand und piekste mit den Fingern in Alicijas Rippen, wie Mason es mir geraten hatte.
Sofort quietschte sie auf und fiel von Matteos Schultern. „Das war nicht fair!“ jammerte Alicija, doch ich konzentrierte mich weiterhin auf Liv.
Liv stützte sich mit beiden Händen an meinen Schultern ab und versuchte verzweifelt, mich irgendwie von Mason herunterzustoßen. Es gelang ihr nicht, und ich sammelte meine ganze Kraft, spannte meinen Körper an und schubste sie schließlich von Samuels Schultern. „Ey!“ rief sie empört und warf Mason und mir einen beleidigten Blick zu, während ich von Masons Schultern glitt.
Nach dem „Fight“ wurde mir etwas kalt, und Mason und ich verließen das Wasser und gingen direkt zur Decke zurück. Inzwischen spiegelte sich die untergehende Sonne im Wasser, das in warmen Farben leuchtete.
Während die anderen noch im Wasser blieben, legte ich meinen Kopf auf Masons Bauch und betrachtete ein Tattoo auf seinem Arm genauer. Früher fand ich Tattoos geschmacklos und dachte, sie hätten keine Bedeutung. Heute jedoch finde ich sie interessant und könnte mir sogar vorstellen, mir irgendwann selbst eins stechen zu lassen.
„Ich mag deine Tattoos“, sagte ich und sah ihn an, wobei er meinen Blick bemerkte. „Ich auch“, grinste er mich an, und ich verdrehte die Augen, während ich das Tattoo weiter betrachtete.
„Ich denke, ich will mir auch mal welche stechen lassen!“ Ungläubig sah er mich an. „Du und Tattoos? Das will ich sehen!“ Ich verstand nicht, warum er meine Idee so ins Lächerliche zog.
„Was soll daran so lustig sein?“, fragte ich, während ich mir eine Haarsträhne glattstrich. „Die Vorstellung, dass du dir Tattoos stechen lassen möchtest, ist irgendwie amüsant. Du siehst einfach nicht danach aus“, erklärte er und grinste.
Mit erhobener Augenbraue setzte ich mich auf und erwiderte seinen Blick herausfordernd. „Ach ja? Dann lass ich mir vor dir ein Tattoo stechen.“
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