《26》

Ich wurde leicht aus meinem Schlaf gerissen, als ich bemerkte, wie sich die Matratze beugte und ein Arm um mich gelegt wurde. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, und ich öffnete verschlafen die Augen.

„Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber die Pflicht hat gerufen." Als er mir sanft über die Wange strich, schloss ich kurz die Augen und genoss die Berührung.

„Ich hab mit deiner Schwester geredet," seufzte ich und wandte meinen Blick ab. „Ich weiß. Ich hab mich bei ihr entschuldigt, weil mein Verhalten heute Morgen nicht fair war." Ich runzelte die Stirn.

„Du weißt also, worüber wir gesprochen haben?" fragte ich, und er nickte. „Ihr habt euch ein bisschen kennengelernt und versteht euch anscheinend ganz gut." Sie hatte ihm nichts von unseren tiefen Gesprächen erzählt? Gut so.

„Deine Schwester ist mir ebenfalls sympathisch. Trotzdem erinnert mich ihr Charakter an jemanden, der zufällig neben mir sitzt!" Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf, was ihn für einen Moment wie einen unschuldigen Jungen aussehen ließ.

„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!" Die beiden ähneln sich nicht nur im Charakter, sondern auch im Aussehen.

„Wie sieht's eigentlich mit dem Strand aus? Wollen wir noch hin?" Er nickte und stand auf, streckte mir die Hand entgegen und zog mich auf die Beine.

„Ich bräuchte allerdings Badesachen!" stellte ich fest, aber das schien kein Problem zu sein.

„Frag Alicija, ob sie dir welche leihen kann, und sag ihr, dass sie sich auch fertig machen soll." Damit ging er direkt zu seinem Schrank.

Ich verließ sein Zimmer und machte mich auf den Weg zu Alicija. Nachdem ich geklopft hatte, trat ich ohne weitere Ankündigung ein, wodurch sie leicht aufschreckte.

„Wir wollen gleich zum Strand. Könntest du mir Badesachen leihen?" Sie sprang begeistert vom Bett und zog einen Kasten aus ihrem Kleiderschrank, den sie auf das Bett stellte.

„Also, meine Dame, was darf's denn sein? Ich hab schwarz, rosa, rot, weiß, grün, gelb, [...] zur Auswahl!" Zählte sie die Farben auf und verteilte dabei die Bikinis im ganzen Zimmer, als hätte eine Explosion stattgefunden.

„Ich bin nicht die Beste in Mode, also such du was aus, das gut aussieht!" Sie überlegte kurz, nahm ein paar Teile vom Boden und verglich sie mit mir.

Sie erinnert mich an Liv - genauso ein Modefreak wie Alicija! Beide haben wirklich Geschmack.

„Du hast eine schöne, gebräunte Haut; Rot würde dir super stehen." Sie warf mir zwei Teile zu, die ich geschickt auffing.

Ohne weiter zu sprechen, drehte sie sich um, damit ich mich in Ruhe umziehen konnte. In der Hoffnung, dass der Bikini nicht zu knapp ist, zog ich ihn an.

Kaum hatte ich ihn angezogen, klopfte es an der Tür. Alicija drehte sich um und sah mich begeistert an.

Ohne Vorwarnung bat sie den Besucher herein, und wie erwartet, trat Mason, bereits in Badehose, ein.

„Was zum...", murmelte er, als er die verstreuten Badesachen sah. Doch sein Blick blieb direkt auf mir hängen, und er musterte mich von Kopf bis Fuß.

„Alicija, das ist viel zu aufreizend!" kommentierte er, während ich mich im Spiegel betrachtete.

„Mason, sei still. Du hast keine Ahnung von Mode, und der Bikini passt perfekt zu ihr!" Grinsend legte er seinen Kopf schief und ließ seine Blicke weiter über mich wandern.

Alicija bemerkte das und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Glotz nicht so!" Er hob unschuldig die Hände in die Luft, und ich drehte mich zu ihnen um. „Ich werde ihn tragen!"

„Das kannst du vergessen!" mischte sich Mason ein, doch ich ignorierte ihn.

„Du kannst dir auch was von meinem Kleiderschrank aussuchen. Schließlich willst du wohl nicht halbnackt zum Strand fahren." Sie hatte recht, also wandte ich mich ihrem Schrank zu und fand ein schwarzes, kurzes Sommerkleid.

Ich zog es über und sah, dass es mir bis zum Oberschenkel ging und leicht wie ein Glockenkleid fiel.

„Egal, was du trägst, es würde an dir gut aussehen!" lachte Alicija, während ich mich vom Spiegel wieder zu ihnen drehte.

Als wir alle fertig waren, gingen wir zur Garage, um in ein Auto zu steigen. Doch die beiden hatten andere Pläne, denn Mason hielt mir einen Helm vor die Nase, während Alicija bereits auf ein Motorrad stieg.

„Eine kleine Spritztour mit dem Motorrad wäre doch auch mal was!" sagte Alicija begeistert, was Mason ebenfalls freute - nur ich war unsicher.

„Teufelchen, hast du Angst?" Mason sah mich tief in die Augen. „Nein, wieso denn auch?" entgegnete ich selbstsicher.

Mason zog seinen Helm über und stieg auf sein schwarzes Motorrad. Er forderte mich auf, aufzusteigen, was ich zögerlich tat.

Bevor die Garage sich öffnete, nahm Mason meine Hände und legte sie um seinen Bauch. „Halt dich fest!" hörte ich sein Grinsen heraus, bevor wir losfuhren.

Ich klammerte mich regelrecht an Mason, doch Alicija rief uns herausfordernd zu: „Mason, dieses Mal bist du dran!"

Er lachte und beschleunigte ohne Vorwarnung. Ich schloss meine Augen und hielt mich fest, während wir immer schneller wurden.

Mit der Zeit öffnete ich vorsichtig die Augen und war erstaunt über die Geschwindigkeit. Der Wind ließ meine Angst verfliegen, und ich lockerte meinen Griff etwas, während ich zu Alicija hinübersah, die uns dicht auf den Fersen war.

Der Strandparkplatz kam in Sicht, und die Geschwister gaben noch mal alles. Alicija überholte uns kreischend und fuhr als Erste auf den Parkplatz.

Kaum hielt das Motorrad, stieg ich ab und nahm ruckartig den Helm ab. „Ich hatte noch jemanden hinten drauf, das war nicht fair, Alicija!" meckerte Mason, während Alicija und ich lachten.

„Lass dir eine bessere Ausrede einfallen!" grinste sie siegesgewiss.

„Das bekommst du zurück!" sagte er, während ich mir das Kleid glatt strich.

„Der Verlierer trägt das Gepäck!" triumphierte sie und reichte Mason ihren Rucksack, den er mit einem genervten Augenrollen annahm.

Wir gingen den Steg entlang, und vom Weiten sah ich bereits einige Menschen am Wasser und am Strand liegen. Mason legte den Arm um mich, und als wir im Sand ankamen, hielten wir Ausschau nach den anderen.

Bald entdeckten wir sie, und wir gingen zu dritt auf sie zu. Von Liv und Samuel war allerdings nichts zu sehen. Als ich Fabio erblickte, musste ich unwillkürlich grinsen, was er erwiderte.

Ich bemerkte eine leichte Anspannung in Masons Arm, weshalb ich zu ihm hochsah. „Da kommt ja die Schönheit, und das Biest ist auch gleich daneben!" rief Fabio lachend und kam auf mich zu.

„Sei nicht eifersüchtig, Mason!" meinte Fabio und provozierte ihn damit nur noch mehr.

„Irgendwann bring ich den noch um!" murmelte Mason, worauf ich schmunzelte.

„Sei doch nicht so!" sagte ich und löste mich kurz von ihm, um die anderen zu begrüßen.

Alicija saß bereits bei Matteo und unterhielt sich angeregt. Die beiden würden ein süßes Paar abgeben, und ich vermutete insgeheim, dass Alicija für Matteo etwas empfindet.

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