《23》
Die Frau erkannte ich auf dem Familienfoto von Mason wieder, allerdings war sie nicht die Mutter, sondern die Schwester.
„Cecilia, möchtest du mit uns etwas trinken?“ lallte Logan vor sich hin und hob dabei einen Becher in die Höhe. „Nein, danke, Logan!“ Mason nahm mich wieder an die Hand und setzte sich mit mir auf die Couch.
Wie schon heute in der Cafeteria legte er seine Hand auf meinen Oberschenkel und strich mit dem Daumen hin und her. Diesmal ließ ich es zu, und das Trinken begann nicht nur bei den anderen Männern, sondern auch bei der Frau, die mich weiterhin musterte.
„Möchtest du was trinken?“ fragte sie plötzlich von gegenüber. „Nein danke, erstmal noch nicht.“
„Ich bin übrigens Alicija, die Schwester von dem Kerl, der anscheinend nicht die Finger von dir lassen kann!“ Als ob sie sich von jetzt auf gleich in einen anderen Menschen verwandelt hätte, streckte sie lächelnd die Hand aus, die ich annahm.
„Ich bin Cecilia!“ stellte ich mich vor und gab ihr das Lächeln, das sie mir geschenkt hatte, zurück. „Nett, dass du dich vorstellst, allerdings wurde dein Name in meiner Gegenwart schon öfter erwähnt!“ Sie blickte zu Mason, was ihm anscheinend etwas unangenehm war.
Mit der Zeit wurde sie mir immer sympathischer, und Mason hatte recht: Wenn man sie nicht kennen würde, könnte man sie als arrogant abstempeln. Alicija war eine wahrhaftige Schönheit, und ich konnte erahnen, dass ihre Augen noch mehr leuchteten als die von ihrem Bruder.
„Alicija, du bist mir viel zu nüchtern!“ Matteo legte einen Arm um sie, woraufhin sie ihn desinteressiert schief ansah und grinsend den Kopf schüttelte.
Mason bemerkte die Situation, und Matteo bekam einen warnenden Blick von ihm. Sofort ließ Matteo von ihr ab und trank den Rest aus seinem Becher.
„Kennt ihr euch schon lange?“ fragte ich sie, und sie nickte. „Ja, ich bin mit allen hier aufgewachsen, da deren Eltern ebenfalls in der Camorra tätig waren.“ Matteo hielt ihr erneut einen vollen Becher vor die Nase, den sie ohne Zögern annahm und daraus ein paar Schlücke trank.
„Matteo, kannst du mir auch eine Mische machen?“ Das erste Mal, dass ich eine richtige Mische trank – das sollte durchaus als Leistung anerkannt werden.
Ich sah, wie er puren Alkohol in einen Becher füllte, den er dann mit Cola mischte. „Hier!“ Ich nahm ihm den Becher ab und bedankte mich.
Mason sah mich mit dem Becher in der Hand an und hob eine Braue. „Du? Und Alkohol?“ Ich zuckte mit den Schultern und nahm einen kleinen Schluck aus dem Becher.
„Du musst nichts trinken,“ meinte er, während ich kurz das Gesicht verzog, da das Brennen im Rachen ungewohnt war. „Mason, lass sie doch! Cecilia, ich mache mir jetzt eine Mische, und zusammen trinken wir die auf Ex!“ meinte Logan.
„Sie muss gar nichts!“ mischte sich Mason ein, der weiterhin seine Hand behutsam auf meinem Oberschenkel liegen hatte. „Das entscheidet Cecilia!“ sagte er und sah mich hoffnungsvoll an, ebenso wie Matteo und die anderen in der Lounge.
Skeptisch blickte ich in meinen Becher und dann zu Logan. Ich wollte nicht mehr die Bravsein, sondern Erfahrungen sammeln und das nachholen, was ich in den letzten Jahren verpasst hatte. Also stimmte ich zu, obwohl Mason nicht wirklich begeistert schien.
Ich setzte den Becher an die Lippen und kippte das „Gift“ in meinen Rachen. Meine Speiseröhre brannte förmlich, und der Geschmack war kaum zu ertragen, aber ich leerte den Becher und stellte ihn auf den Tisch. Dann lehnte ich mich nach hinten und fing automatisch an zu grinsen. Kurz darauf tat Mason es mir gleich.
„Ich brauche noch eine Mische! Ich merke nichts!“ forderte ich Matteo auf, der mir ohne zu zögern eine neue Mische zubereitete.
„Cecilia, so schnell wirkt der Alkohol nicht,“ gab Alicija zu bedenken, doch ich wollte einmal im Leben selbst erfahren, wie sich Betrunkensein anfühlt.
Meine Laune stieg immer mehr, und ich trank mit einigen anderen aus der Runde meine zweite Mische in Folge. Die Wirkung machte sich langsam bemerkbar, ebenso wie sich meine Wahrnehmung veränderte. Leer war der Becher, und ich stellte ihn wieder auf den Tisch, lehnte meinen Kopf an Masons Schulter und grinste.
Als wir allesamt ein Trinkspiel spielten, zog sich kurz mein Magen zusammen, doch das Gefühl verging schnell wieder, und ich legte eine Pause ein. Indessen meldete sich meine Blase, und ich stand ruckartig und wackelig von der Couch auf.
„Wo willst du hin?“ fragte Mason, der mein Handgelenk umfasste und mich nicht weitergehen ließ. „Ich muss mal für kleine Mädchen!“ gab ich ihm Bescheid, weshalb er aufstand, und ich ihn fragend ansah.
„Du hast keine gute Orientierung und du bist betrunken,“ sagte er und nahm mich wie ein kleines Kind an die Hand, um mich durch die Menge an Menschen zu führen.
„Du bist aber auch betrunken!“ Das verneinte er, doch im Gegensatz zu mir konnte er tatsächlich noch geradeaus gehen.
Als wir die Treppe hinaufgingen, sah ich die Leute, die an den Wänden standen und mich anstarrten. „Was schaut ihr denn so blöd?“ fauchte ich sie an, woraufhin Mason sein Lachen unterdrücken musste.
„Ich schaffe das alleine!“ sagte ich, als wir am Badezimmer ankamen und ich die Tür hinter mir schloss.
Als ich fertig war, wusch ich meine Hände gründlich und trocknete sie anschließend an einem Handtuch ab. Wackelig lief ich zur Tür und öffnete sie.
Ich sah, wie Mason an die Wand gelehnt stand und sich mit jemandem unterhielt. „Du hast anscheinend eine gute Wahl getroffen,“ meinte der Fremde, als er mich aus der Tür kommen sah.
Nur weil ich betrunken war, hieß das nicht, dass ich schwerhörig war. Kommentarlos gesellte ich mich zu Mason, der mich reflexartig zu sich zog.
Der Fremde verabschiedete sich von uns und ging den Gang entlang, bog um die nächste Ecke und verschwand. „Kann ich meine Tasche bei dir im Zimmer lagern?“ Er nickte, und wir setzten unseren Weg fort.
Als wir an seiner Tür ankamen, zog er einen Schlüssel aus seiner Hosentasche hervor und schloss die Tür auf.
„Warum hast du abgeschlossen?“ fragte ich, obwohl ich mir die Antwort hätte denken können. „Weil ich keine fremden Leute haben möchte, die sich in meinem Bett vergnügen!“ sagte er und schloss die Tür hinter sich.
Ohne weiter zu überlegen, zog ich mein Oberteil über den Kopf, was ihn überraschte und zugleich verwirrte.
„Was soll das werden?“ fragte er, doch ich wusste selbst nicht, was ich da tat. Ich zog meine Schuhe und meine Hose aus, die auf den Boden glitten.
Er schloss die Tür ab, hob meine Sachen auf und kam auf mich zu. „Zieh das wieder an!“ forderte er mich auf, doch ich ignorierte ihn, trat ein paar Schritte auf ihn zu, bis er sich an der Bettkante stieß und rückwärts auf das Bett fiel, dabei ließ er meine Sachen fallen. Ich setzte mich auf seinen Oberschenkel und sah ihn an.
Meine Hand glitt zu seinem Hals, und ich gab ihm meinen ersten Kuss. Zunächst erwiderte er ihn nicht, doch dann ließ er sich darauf ein und packte mich fest an der Hüfte. Er drehte uns, sodass ich unter ihm lag, und strich mir behutsam die Strähnen aus dem Gesicht.
Sein Gesicht kam mir näher, bis sich unsere Lippen wieder trafen. Vom Mund aus küsste er gefühlvoll meinen Hals entlang, was mein Herz kurz zum Stillstand brachte. Langsam fuhr er weiter meinen Körper hinunter, bis er an meiner Brust ankam.
Obwohl ich noch meinen BH trug, küsste er weiterhin sanft meine Brust und stoppte dann. „Schönheit, du solltest dich jetzt anziehen, sonst kann ich für nichts garantieren!“ sagte er und sah mir tief in die Augen.
Die Lust und Gier waren deutlich zu erkennen, was mein Selbstbewusstsein und mein geringes Selbstwertgefühl zugleich steigerte.
Er stand vom Bett auf, und ich tat es ihm gleich, doch der Alkohol brachte mein Gleichgewicht ins Schwanken, sodass ich rückwärts aufs Bett fiel. Er lachte, was mir einen bösen Blick entlockte, und ich rappelte mich wieder auf.
„Teufelchen, wenn du schlafen gehen möchtest, kannst du das tun,“ sagte er, doch ich schüttelte den Kopf und zog zuerst meine Hose, dann mein Oberteil und schließlich meine Schuhe wieder an. Die Tasche, die auf dem Boden lag, war im Moment irrelevant.
„Warum wolltest du nicht mit mir schlafen?“ fragte ich, während er die Tür aufschloss.
„Weil du dein erstes Mal nicht unter Alkoholeinfluss haben solltest, und ich weiß auch nicht, ob du es überhaupt mit mir willst,“ sagte er und trat mit mir aus seinem Zimmer
„Weil du dein erstes Mal nicht unter Alkoholeinfluss haben solltest, und ich weiß auch nicht, ob du es überhaupt mit mir willst,“ sagte er und trat mit mir aus seinem Zimmer.
„Mason, ich glaube, ich spüre etwas!“ Er sah mich irritiert an, doch seine Mimik wurde schnell wieder weicher.
Als er ansetzen wollte, etwas zu sagen, unterbrach ich ihn und hielt mir die Hand vor den Mund. „Ich spüre, wie sich mein Magen gewaltig umdreht!“ Ich merkte, wie die Nudeln vom Nachmittag wieder hochkamen, und sprintete sofort in Richtung Badezimmer.
Meine Orientierung ließ leider zu wünschen übrig, und ich war erleichtert, dass Mason mir zur Seite stand. Im Sprint knallte ich unabsichtlich gegen die Tür, schaffte es aber schließlich, sie zu öffnen.
Ohne Zögern stürzte ich zur Toilette, wo mich die Nudeln prompt in der Schüssel begrüßten. Jemand hielt mir freundlicherweise die Haare hoch, während ich mich weiter übergab.
„Das nächste Mal trinkst du nicht mehr so viel!“ kommentierte Mason, woraufhin ich ihm nur den Mittelfinger zeigte. „Der Anführer der Camorra hält einer Studentin, die eigentlich jetzt zu Hause sitzen und lernen sollte, die Haare!“ Mit einem Stück Toilettenpapier säuberte ich meinen Mund.
Ich spülte das Erbrochene weg und drehte mich zu Mason, der daraufhin meine Haare losließ.
„Ja, einer Studentin, die irgendwann mein Mädchen wird. Ich bringe dich jetzt in mein Zimmer, damit du schlafen kannst. Samuel werde ich Bescheid geben, dass er die Feier leiten soll, damit ich auf dich aufpassen kann. Schließlich möchtest du bestimmt nicht an Erbrochenem ersticken!“ Da hatte er leider recht.
„Kannst du Liv Bescheid geben?“ fragte ich, und er nickte, während er mir half, vom Boden aufzustehen. „Aber vorher putzt du dir die Zähne, sonst lass ich dich nirgendswohin!“ Er ging auf den Spiegelschrank zu und nahm eine neue, verpackte Zahnbürste heraus.
„Ich gebe denen jetzt Bescheid. Warte hier, bis ich zurück bin!“ sagte er und verschwand aus dem Badezimmer.
Es war für mich eine Herausforderung, die Zahnbürste aus der Verpackung zu bekommen und den Deckel von der Zahnpasta aufzudrehen, aber ich schaffte es irgendwie und konnte den Geschmack des Erbrochenen endlich loswerden.
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Hallöchen!♡
Seit ihr eigentlich schon mal betrunken gewesen und musstet euch sogar übergeben?
xoxo Hannah
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