《22》
Indessen, als ich mich umzog, platzte Liv unerwartet ins Schlafzimmer, stand gestylt vor mir und verschränkte die Arme vor der Brust. „Deine Haare müssen zu einem strengen Zopf zusammengebunden werden, das würde dem Look einen extra Touch geben!“
Livs Haare waren gelockt, sie trug ein weißes Kleid und hohe, gebundene Pumps.
Zu guter Letzt zog ich mir weiße Sneaker an, die gut zum Outfit passten. Schließlich stylte Liv meine Haare zu einem strengen Zopf, den sie mit viel Haarspray fixierte, und wir waren startklar.
„Du siehst Bombe aus!“ meinte Liv begeistert und war mit dem Ergebnis mehr als zufrieden, was ich ihr nur zurückgeben konnte. „Können wir?“ fragte sie mich aufdringlich und stand vom Bett auf. Gemeinsam verließen wir mein Schlafzimmer und gingen die Treppe hinunter, als wäre dies unser Laufsteg.
Zusammen gingen wir in die Garage, holten einen der Schlüssel und stiegen ins Auto. Dieses Mal war ich diejenige, die am Steuer saß und den Motor startete. Dabei öffnete sich das Garagentor automatisch, und wir fuhren los.
„Liv, wie willst du morgen zur Schule erscheinen, wenn du wahrscheinlich einen Kater hast?“ fragte ich sie, was sie anscheinend auch noch nicht bedacht hatte.
„Du wirst wahrscheinlich selbst einen Kater haben! Vielleicht erscheine ich nur zum Nachsitzen, damit ich das vor den Ferien noch erledigt habe!“ Ich nickte und drehte die Musik auf, woraufhin wir die Stimmung aufheizten und lautstark mitsangen, so wie wir es früher oft getan haben. Es gibt nichts Besseres, als mit der besten Freundin Auto zu fahren und so laut zu singen, als gäbe es keinen Morgen.
Dank der Adresse von Mason kamen wir rechtzeitig zur Party, und ich suchte sehnlichst einen Parkplatz.
Überall waren Lichter zu sehen, die wild im Haus flackerten. Am Straßenrand standen Autos und Motorräder, umringt von kleinen Gruppen von Menschen. Es verwunderte mich, dass die Feier trotz der Woche gut besucht war.
Trotz der Überfüllung konnten wir einen Parkplatz ergattern, und wir stiegen gemeinsam aus dem Wagen. Während Liv auf ihrem Smartphone herumtippte, bemerkte ich, dass Blicke auf uns hafteten – von einer Truppe voller Männer. Reflexartig wanderte mein Blick auf deren Handgelenke, und ich wusste sofort, dass sie Mitglieder waren.
Einer grinste uns an, was Liv nicht mitbekam, da sie mit ihrem Kleid beschäftigt schien. Doch je länger ich die Person ansah, desto mehr erkannte ich ihn.
Er winkte zu uns herüber, und ich gab Liv Bescheid, dass ich eine gewisse Person begrüßen wollte, während sie lieber zu Samuel wollte. „Wenn was ist, schreib mir!“ rief ich ihr hinterher und ging zur Truppe hinüber.
Die fremden Männer musterten jeden meiner Schritte, und als ich endlich bei Fabio ankam, strahlten wir beide über beide Ohren. Mein Blick wanderte kurz über die Gruppe, und ich konnte mir sicher sein, dass ich außer Fabio, der einen Arm um mich legte, niemanden kannte.
„Das ist die berüchtigte Cecilia Russo, eine gute Freundin von uns!“ stellte er mich vor, als hätte ich das nicht selbst gekonnt.
„Uns?“ fragte der Blonde, woraufhin Fabio nickte. „Sie ist gut befreundet mit Mason!“ Skeptisch sahen sie mich an, und einer, der neben mir stand, machte unauffällig einen halben Schritt zur Seite. „Ich bin übrigens Marlon!“ stellte der Erste sich höflich vor.
Er sah aus wie ein ganz normaler junger Mann, der ein geregeltes Leben führte. Die anderen stellten sich ebenfalls vor, doch es waren zu viele Namen, um sie mir alle merken zu können.
Ich sah, wie Fabio eine Schachtel aus seiner Jackentasche nahm und sich eine Zigarette in den Mund steckte. Er zündete sie an und pustete den Rauch glücklicherweise nicht in meine Richtung.
„Wie läuft es eigentlich mit Mason?“ flüsterte Fabio mir zu, so leise, dass es niemand anderes mitbekam.
„Wie soll es schon laufen? Ich weiß nicht, was ich will, und dass ich Liv die Wahrheit nicht erzähle, macht mich fertig. Vor allem hat der Professor, der heute eine Lesung über die Camorra gehalten hat, mich nach dem Unterricht auf euch angesprochen. Er hat euch durch die Kennzeichnung erkannt!“ Bedrückt schluckte ich den Frust hinunter und schaute zu Boden.
„Cecilia, du bist mittlerweile ein Teil von uns, und der Professor kann denken, was er will. Die Situation mit Liv kann ich nachvollziehen, aber du trägst keine Schuld – Mason verlangt, dass du schweigst. Vielleicht sollte ich mit ihm darüber reden, damit das Geheimnis gelüftet wird!“ Schlagartig wies ich das zurück.
„Es ist besser, wenn Liv davon nichts erfährt. Sie ist glücklich, und wenn sie glücklich ist, bin ich es auch. Ich weiß nicht, wie sie reagieren würde, wenn ich ihr alles erzähle!“ Daraufhin konnte Fabio meinen Frust und meine Verzweiflung in der Dunkelheit deutlich spüren.
„Heute sollst du nicht traurig, frustriert oder sonst was sein, sondern Spaß haben und dich amüsieren!“ Halbwegs lächelte ich ihn an und wollte etwas erwidern, als mich überraschend jemand an der Taille fasste und zu sich zog.
Fabio sah denjenigen an und grinste mich nur an, anstatt mir zu helfen. Sein Geruch verriet ihn, und meine Laune wurde schlagartig besser.
„Na, Schönheit!“ sagte er hinter mir und gab mir einen kleinen Kuss auf den Hals, was meine Haut sofort elektrisieren ließ.
Die Männer, die sich vorhin vorgestellt hatten, beobachteten uns und verfolgten das Geschehen. Fabio rauchte seine Zigarette genüsslich auf, bis er sie auf den Boden fallen ließ und mit dem Schuh ausdrückte.
„Wie hast du mich gefunden?“ fragte ich Mason, dessen Hände immer noch auf meiner Taille ruhten.
„Liv hat es mir verraten. Lass uns reingehen, es wird kalt, und ich habe keine Jacke dabei, die mich wärmen könnte.“ Ich drehte mich zu ihm und war mit seinem Vorschlag einverstanden.
Wir verabschiedeten uns von der Gruppe, und als wir uns entfernten, legte Mason einen Arm um meine Schulter, genauso wie Fabio es zuvor getan hatte. „Wusstest du schon, dass dein Hintern aussieht wie ein Pfirsich?“ Empört sah ich ihn an, doch er zuckte nur unschuldig die Schultern.
„Es ist nur die Wahrheit, Schönheit!“ Er nahm seinen Arm zurück und umschloss stattdessen meine Hand mit seiner, während er mich ins Haus führte.
Ab und zu hielten wir an, da Mason ein paar Gäste begrüßen musste, während ich gierige Blicke zugeworfen bekam, die mich anwidernd anstarrten.
Endlich betraten wir die Lounge, wo ich Matteo und Logan erkannte, die sich Shots genehmigten, die auf dem Tisch standen.
„Pass auf, die beiden benehmen sich wie Fünfjährige, wenn sie Alkohol getrunken haben!“ Und Mason hatte nicht Unrecht, denn die beiden hätte man wortwörtlich in den Kindergarten stecken können.
Mir fiel jedoch auf, dass Samuel und Liv nicht in der Lounge waren, weshalb ich Mason fragte. „Sie sind am Tanzen“, sagte er und deutete auf zwei Personen, die eng aneinander geklebt tanzten und sich verliebt ansahen. Automatisch musste ich lächeln und wandte meinen Blick wieder den Männern zu, die ein Trinkspiel spielten.
Ich kannte nur Matteo und Logan, doch als ich weiter in die Runde blickte, erkannte ich noch mehr Mitglieder, darunter auch eine junge Frau, die mich von oben bis unten musterte.
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Hallöchen!♡
Wer scheint denn wohl die geheimnisvolle Frau zu sein?
?
xoxo Hannah
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