《20》

Wir betraten das Gebäude und gingen direkt auf den Biologiesaal zu, in dem Diego und ich gleich unsere Präsentation halten würden.

„Du trägst heute mit Dana vor, oder?" fragte ich Liv, während wir den Gang entlanggingen und um die nächste Ecke bogen. „Lass mich raten! Du hast ihr die ganze Arbeit überlassen?" Sie nickte, und wir betraten den Saal.

Einige Studenten saßen bereits auf ihren Plätzen, und einige Blicke blieben an mir hängen. Ich ignorierte das und ging mit Liv zu unserem Stammplatz.

Wir holten unsere Bücher heraus und setzten uns. „Cecilia, wie kommt es, dass du dich heute aufreizender anziehst? Verwandelst du dich jetzt in ein Bad Girl?" Liv lachte und lehnte sich entspannt auf ihrem Stuhl zurück.

Ich kommentierte das nicht und wandte mich an Liv. „Wollen wir morgen schwänzen?" Sie schüttelte den Kopf, was mich relativ überraschte.

„Ich muss morgen nachsitzen mit Jason!" meinte sie und kritzelte Herzchen auf ihren Block.

„Ich werde es mir überlegen," antwortete ich und sah, wie Diego mit einem leicht verlegenen Grinsen auf uns zukam und sich neben mich setzte.

„Hey,“ begrüßten wir ihn, und ich stellte fest, dass sein blaues Auge kaum noch zu sehen war. „Hast du den Stick?" Er zog den Stick aus seinem Rucksack. „Natürlich habe ich ihn!"

„Hat Mason das Geld zurücküberwiesen?" fragte ich leise, damit Liv nichts mitbekam.

„Ja, es hat nicht mal einen ganzen Tag gedauert!“ Ich war erleichtert, dass Diego das Geld wieder hatte und somit seine Familie unterstützen konnte.

Der Professor betrat den Biologiesaal und begrüßte uns. „Ich hoffe, Sie haben alle Materialien vorbereitet, denn heute werden wir die Präsentationen hören!“ Als die erste Gruppe aufgerufen wurde, begann ich, mich zu langweilen, und holte unauffällig mein Smartphone unter dem Tisch hervor.

Diego sah, dass ich auf Instagram unterwegs war. „Seit wann gehst du im Unterricht ans Handy?“ Ich hob eine Braue und sah ihn an.

„Es sind nur Präsentationen, also nichts Besonderes!“ Er zuckte mit den Schultern und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Gruppe zu, die gerade präsentierte.

Ich richtete meinen Blick wieder auf mein Smartphone und sah, dass mein einziges Foto auf Instagram geliket worden war. Es war ein Bild vom Gardasee, auf dem ich in einem weißen Kleid zu sehen war, während die Sonne unterging. Logan, Matteo und Fabio hatten es geliket, genauso wie Mason.

„Frau Russo? Sie sind dran!“ Erschrocken sah ich auf und sah Professor Collins an.

„Ähm, ja, klar!“ Diego und ich standen auf, nahmen den Stick vom Tisch und gingen nach vorne zum Pult. Diego steckte den Stick in den Laptop, und unsere PowerPoint-Präsentation erschien auf dem Bildschirm.

„Die Viren werden...“ begann ich und erklärte die Vermehrung eines Virus. Bis jetzt lief alles perfekt.

Die Präsentation von Diego und mir verlief reibungslos. Obwohl wir kaum geprobt hatten, trugen wir alles flüssig und klar vor.

Während die anderen Präsentationen liefen, beschäftigte ich mich erneut mit Masons Instagram-Profil. „Cecilia, die Jungs kommen gleich! Matteo und Logan kommen auch vorbei!“ Genervt verdrehte ich die Augen, weil ich ahnte, dass ich mir von Mason einen blöden Kommentar anhören müsste.

Erleichtert verließen wir den Saal und gingen direkt zur Cafeteria, wo die Jungs auf uns warteten. „Ich brauche einen Muffin!" Ich beschleunigte mein Tempo.

„Ja, ich würde gerne mal wieder in die Bücherei gehen und lesen!“ Gerade wollte ich umdrehen, doch Liv packte plötzlich mein Handgelenk und zog mich mit sich.

„Von wegen! Lass mich jetzt nicht alleine. Bestimmt kommt Mason nur wegen dir!“ Ich musste kurz lachen, was sie irritierte.

„Aber natürlich!“ sagte ich sarkastisch. „Ich hole mir einen Muffin, und du kannst uns schon mal einen Platz in der Cafeteria suchen!“ Liv stimmte zu und ging los, um einen freien Tisch zu finden.

Ich entdeckte einen freien Tisch, was mich wunderte, da es in der Cafeteria normalerweise voll war. Doch als ich mich setzen wollte, wurde ich von einem Bekannten aufgehalten.

„Süße, such dir einen anderen Tisch, sonst bekommst du gewaltigen Stress mit uns!“ Es war Jason, diesmal mit seinem Gefolge. Er musterte mein leicht sichtbares Dekolleté und biss sich dabei auf die Lippe, während er näher kam.

Die Studenten um uns herum beobachteten die Szene, doch niemand half mir, und Liv war nirgends zu sehen. „Der Tisch ist nicht reserviert, also warum sollte ich euch Platz machen?“

Ich spürte, wie sich Wut in mir breit machte, doch dann sah ich Mason und die anderen mit Liv näherkommen. Jason bemerkte sie nicht, und ich hoffte innerlich auf keinen unnötigen Ärger.

Mason tippte Jason auf die Schulter, woraufhin er sich umdrehte, und ohne zu zögern schlug Mason zu. Das war jetzt wirklich nicht geplant.

Nach ein paar Schlägen packte Mason ihn an der Krawatte und zog ihn zu sich hoch. „Ich habe dir schon mal gesagt, dass du sie in Ruhe lassen sollst!“ Obwohl Jasons Auge langsam anschwoll, konnte man die Angst in seinen Augen erkennen.

Logan, Matteo und Samuel blieben ruhig und begrüßten mich, als wäre nichts geschehen, und setzten sich mit Liv an den freien Tisch. Jasons Freunde verschwanden schnell, und er blieb alleine zurück. Mason ließ ihn zu Boden fallen und kam auf mich zu.

„Hat er dich verletzt?“ fragte er besorgt und schaute mich prüfend an.

„Nein, alles gut, aber du hättest ihn nicht wieder schlagen müssen!“ Er legte seine großen Hände auf meine Taille und zog mich näher zu sich.

„Gib es zu, du hast nur darauf gewartet, dass ich ihn schlage!“ Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und war überrascht, dass ich seine Berührungen zuließ. „Lügnerin!“ meinte er, und ich streckte ihm die Zunge heraus.

Ich sah, wie Jason mit blutender Nase davonlief. Mason und ich setzten uns an den Tisch, und er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. Sollte ich es zulassen? Sollte ich seine Hand wegschlagen?

Obwohl es mich nicht wirklich störte, schob ich seine Hand vorsichtig zur Seite. „Was ist heute Abend geplant?“ fragte Logan.

„Es werden einige Leute kommen, und wir haben reichlich Alkohol und Stoff!“ Liv lehnte sich entspannt an Samuels Schulter, und wir unterhielten uns eine Weile über die bevorstehende Feier und die Planung.

~~~

Leider wurde unser Gespräch vom Schulklingeln unterbrochen, also standen wir alle auf und verabschiedeten uns. Zum Schluss umarmte ich Mason zur Verabschiedung, doch als ich mich lösen wollte, ließ er mich nicht los. Stattdessen sah er mir tief in die Augen und hielt mich weiter fest.

„Und danke für den Like, du Stalkerin!“ Ich schaute verlegen zu Boden, da mir die Situation peinlich war. Erst dann ließ er mich los und ging zu den anderen, die das Gebäude verließen.

„Mason hat Jason eine verpasst!“ erinnerte mich Liv an das Geschehen. „Ja, aber er hatte es auch nötig, bei seiner Arroganz und überheblichen Art!“ Ich nahm meine beiden Taschen, und Liv und ich machten uns auf den Weg zur Sporthalle.

„Meinst du, Alicija wird nett sein?“ fragte ich aus heiterem Himmel. „Na ja, das werden wir heute Abend herausfinden! Wann wollen wir dort aufkreuzen?“ fragte sie, und wir betraten die Umkleide, stellten unsere Taschen auf die Bank und zogen uns um. „Vielleicht um 19 Uhr? Vielleicht später oder früher? Lass uns das spontan entscheiden!“

Als wir uns umgezogen hatten und unsere Haare zu einem Zopf zusammengebunden hatten, gingen wir gemeinsam in die Sporthalle, wo die Professorin uns bat, mit dem Aufwärmen zu beginnen. So liefen wir die Linien entlang und konzentrierten uns auf unsere Atmung.

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