《16》
,,Mache ich auch nur wegen des Deals!" Und verfolgte indessen Liv und Samuel hinterher.
,,Du könntest einfach den Deal platzen lassen, allerdings würden wir dann die 10.000 Euro von Diego einfordern. Du hingegen hättest dann deine Ruhe!" Genervt stöhnte ich auf und sah ihn ebenfalls genervt an.
,,Ja, du hast recht. Da mir bewusst ist, wozu Diego das Geld benötigt hat, werde ich ihm nicht in den Rücken fallen. Zwar gebe ich euch eine Chance, aber das bedeutet nicht, dass ihr mich nerven könnt!"
,,Ja, eine Chance, die du uns nicht mal wirklich gibst!" Er hatte nicht Unrecht, jedoch ist es für mich schwierig, Kontakt zu Kriminellen zu halten, vor allem, wenn man das Bedürfnis hat, sich weit von ihnen zu distanzieren.
,,Anscheinend bemerkst du nicht, dass ich mir Mühe gebe. Ich gebe euch die Chance, dennoch kann ich nicht vergessen, dass ihr Menschen umbringt – und du, vor allem du, der Geschäftsführer der ganzen Organisation!"
Abrupt beendete ich meinen Satz, als mich jemand schroff von der Seite anrempelte und ich ungewollt zu Mason stieß.
,,Was soll der Scheiß?" Liv und Samuel bekamen das mit und blieben stehen, um die Situation zu beobachten. Wie sich herausstellte, sah ich zu Jason, der groß am Protestieren war.
,,Was der Scheiß soll? Entschuldige dich gefälligst bei ihr!" wurde Mason lauter, weswegen alle Aufmerksamkeit auf uns gerichtet war.
,,Was mischst du dich ein? Kümmere dich lieber um die Ente!" Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn und zupfte an Masons Shirt, um ihn von der Stelle zu entfernen, was mir jedoch nicht gelang. Stattdessen stürmte er auf Jason zu, schubste ihn unsanft an die Wand und packte ihn am Kragen.
Meine Augen weiteten sich, doch als ich zu Samuel sah, erkannte ich nur ein breites Grinsen. Mason und Jason schienen sich fast gegenseitig aufzufressen, als ich mich entschloss, dazwischenzugehen. ,,Es ist gut!" schrie ich die beiden an und bekam nur mit, wie Liv hinter uns kicherte.
,,Das machst du gut, Mason! Schließlich muss ich wegen ihm nachsitzen!" schien sie erfreut. Doch als Samuel mitbekam, dass es Jason war, der Liv beleidigt hatte, konnte keiner mehr zurückgehalten werden.
,,Du-!" brachte Samuel hervor, der mich von den beiden wegzog, während die Schlägerei fortgesetzt wurde. ,,Das ist nicht euer Ernst!" schrie ich weiter, bis der erste Schlag auf Jason flog.
Ich krempelte die Ärmel meiner Bluse bis zum Ellenbogen hoch, ging nochmals dazwischen und packte Samuel sowie Mason an ihren Ohren, um die Prügelei endgültig zu beenden.
Liv hingegen fand das alles amüsant und begann zu lachen, bevor sie sich ebenfalls entfernte. ,,Ihr beide habt total kranke Freunde!" rief Jason, doch die Männer neben mir verstummten.
,,Habt ihr den Verstand verloren?" Wurde ich von Wort zu Wort lauter, während wir uns zu Masons Auto bewegten und ich ihre Ohren losließ. ,,Wenn du nochmal dazwischengehst und uns so blamierst, wirst du mich erleben! Falls er sich nochmals in deiner Nähe befindet, drücke ich ihm die Luftröhre zu! Solchen Menschen muss Respekt beigebracht werden!"
Livs Lachen verstummte, woraufhin wir ins Auto einstiegen und losfuhren. ,,Du solltest dich trotzdem entschuldigen!" Doch da begann das Gelächter zwischen Mason und Samuel.
,,Schönheit, ich entschuldige mich ungern bei Typen, die es verdient haben." Dabei fuhr er mit erhöhter Geschwindigkeit vom Parkplatz.
Wir wussten beide, dass er in solchen Sachen fähig ist, woraufhin ich verstummte und im Rückspiegel Liv und Samuel beim Kuscheln entdeckte.
,,Wenn ich deinetwegen sterbe, mache ich dir das Leben im Himmel schwer!" Dabei krallte ich mich an die Armlehne, als er immer schneller wurde.
,,Babe, ich werde nicht in den Himmel kommen, sondern in die Hölle!" Er blickte kurz zur Armlehne, die ich gerade zerkratzte.
,,Ich möchte gar nicht wissen, wie mein Rücken ausschaut, nachdem ich dir deine Unschuld genommen habe!" Mir fiel wortwörtlich die Kinnlade herunter, als ich realisierte, was er eben gesagt hatte.
,,Denkst du im Ernst, dass ich irgendwann mit dir schlafen werde?" fragte ich empört und sah, wie er nickte.
,,Was denkst du denn? Denkst du im Ernst, dass sich jemand anderes an dich ranmacht, solange ich lebe? Du gehörst zu mir, und ich weiß, dass du das auch willst." Vor Scham wurde ich rot, weshalb ich aus dem Fenster sah.
,,Cecilia, ich hab es dir gesagt!" quietschte Liv hinter mir, was die Röte in meinem Gesicht nicht besserte. ,,Halt den Mund, Liv. Ich will nichts von dem Typen!" Dabei schaute ich zu Mason, der allerdings ein fettes Grinsen aufsetzte und nickte.
,,Du kannst uns ruhig sagen, dass du insgeheim etwas von Mason willst!" erklärte Samuel, was die Situation nicht besserte.
,,Ihr kotzt mich alle an!" brachte ich hervor, während wir uns einem großen weißen Haus näherten. ,,Nein, Schönheit, kotzen wirst du erst, wenn ich dich geschwängert habe!" Ich hielt streng die Luft an und sah ihn böse an.
,,Mason, du gehst mir gewaltig auf die Nerven!" Er blieb daraufhin still und fuhr das Auto in die offene Garage des Hauses.
Nochmals hielt ich die Luft an, da sich alle im Auto über die Situation amüsierten, während ich das total unangenehm fand.
Ich nahm meine Tasche, die ich zwischen meinen Beinen gelagert hatte, und stieg wie die anderen aus dem Auto. Das Garagentor schloss sich automatisch, und wir folgten Mason, der durch eine Tür ging, die uns ins Haus führte.
,,Es ist schön hier", versuchte ich, das Thema zu wechseln, um mich selbst zu sammeln.
Ich sah, wie er seinen Autoschlüssel auf einen Glastisch legte und sich die Jacke auszog, was wir ihm gleich taten. Samuel pflanzte sich auf das Sofa, woraufhin Liv sich zu ihm gesellte.
,,Wo befindet sich die Toilette?" fragte ich, während wir vom Wohnzimmer aus die Treppe hinaufgingen, die höchstwahrscheinlich aus purem Marmor bestand.
,,Mason, was sollte das im Auto und vor allem am College?" fragte ich, während wir den Gang entlang liefen.
,,Schönheit, du solltest nicht alles zu ernst nehmen. Dennoch, wenn dich jemand anrempelt und dir keinen Respekt entgegenbringt, hat derjenige es nicht anders verdient. Ich habe Interesse an dir gefunden und mag es nicht, wenn andere Menschen die Personen ungerecht behandeln, die ich sehr gerne mag." Es schien ernst zu sein, da ich ihn kaum je in solch einer Stimmlage sprechen hörte. Er schien Facetten zu haben, die ich zuvor nicht erwartet hatte.
,,Mason, sag mir, warum ich dir mein Vertrauen schenken sollte?" Wir hielten mitten im Gang an und sahen uns stumm an.
,,Denkst du wirklich, ich will dich verarschen? Nein, Cecilia, sowas habe ich nicht nötig. Du bist die einzige Frau, bei der ich echtes Interesse empfinde und die ich nicht als Objekt ansehe, das nur für Sex nützlich ist!" Er wollte mir näher kommen, doch ich wich aus und ging ein paar Schritte zurück.
,,Auf mich kannst du lange warten, und an mich heranlassen werde ich dich nie!" zwinkerte ich ihm zu, während wir weiter den Gang entlang liefen. ,,Sag niemals nie, Schönheit."
,,Schaffst du es alleine zurück, oder soll ich auf dich warten?" grinste er mich belustigt an. ,,Nein, ich schaffe das schon!" versicherte ich ihm. Daraufhin kehrte er mir den Rücken zu und verschwand um die nächste Ecke.
Soeben betrat ich das Badezimmer und staunte nicht schlecht. Mir war bewusst, dass Mason ein reicher Schnösel ist, allerdings ist sein Geld nicht ganz sauber.
Das Badezimmer bestand aus Marmor, was hochwertig und edel wirkte. Einige Pflanzen ließen das Badezimmer weniger steril, sondern eher gemütlich erscheinen.
Nachdem ich auf der Toilette war und meine Hände gründlich gewaschen hatte, verließ ich das Badezimmer und versuchte, mich im Haus zu orientieren. ,,Da sind wir doch langgegangen", murmelte ich und bog direkt rechts ab.
Ich bemerkte, dass ich auf dem richtigen Weg war, doch als ich die nächste Ecke erreichte, verlor ich die Orientierung komplett. ,,Konzentration, Konzentration, Cecilia!" Kurz kniff ich die Augen zusammen und lief in die andere Richtung.
,,Mason? Liv? Samuel?" rief ich durchs Haus, doch niemand schien mich gehört zu haben. ,,Wieso muss der Idiot so viele Räume besitzen? Er wohnt wahrscheinlich allein hier und könnte sich ein wesentlich kleineres Haus leisten als dieses!" Meine Laune sank langsam, und ich lief auf der Stelle überlegend im Kreis.
Plötzlich räusperte sich jemand, und als ich aufblickte, erkannte ich Mason.
,,Ich kann mir schließlich ein großes Haus leisten, und nur weil du orientierungslos und verpeilt bist, kann ich nichts dafür. Außerdem hätte ich auf dich gewartet, aber nein, du musst ja wie immer stur sein!" Leicht verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf.
,,Danke!" kam es zögerlich aus meinem Mund, was ihn zum Lächeln brachte. ,,Die anderen sind eben angekommen." Ich ging auf ihn zu. ,,Wie lange war ich denn weg?" fragte ich, während er mich aus dem Labyrinth führte.
,,Ungefähr eine Viertelstunde. Mir war klar, dass du dich verlaufen würdest, deswegen bin ich nach dir schauen gegangen." Ich nickte, und wir gingen zusammen die Treppe hinunter, als ich die Stimmen der anderen wahrnehmen konnte.
Ich sah, wie Samuel und die anderen ein Spiel auf der Playstation spielten und verstand dabei nicht ganz, was der Sinn hinter so einem sinnlosen Spiel sein sollte.
Als sie mich erkannten, sprangen sie direkt auf, und der blonde Logan hob mich hoch und drückte mich fast durch seine Umarmung, doch nach einer kurzen Zeit ließ er mich wieder auf den Boden, und ich war erleichtert, nicht ganz zerquetscht worden zu sein.
Nachdem wir uns alle begrüßt hatten und die anderen sich wieder auf der Couch niederließen, blieben Fabio und ich kurz stehen. ,,Ich gebe euch eine Chance, aber Mason – der macht mich mental fertig!" flüsterte ich in Fabios Ohr.
,,Ihr würdet ein süßes Paar abgeben. Anscheinend gefällt es Mason nicht, dass wir gut in Kontakt stehen." Kurz blickte ich zu ihm und erkannte deutlich die seltsamen Blicke.
,,Er hätte vorhin fast einen Studenten umgebracht, nur weil er mich kurz angerempelt hat!" berichtete ich ihm, was ihn nicht zu überraschen schien. ,,Mit Mason sollte man nicht spaßen, vor allem wenn es um sein Mädchen geht."
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Hallöchen!
Ich hoffe, euch allen geht soweit gut? Meine Frage an euch ist, wie ihr bislang die Geschichte findet und ob sich die Überarbeitung lohnt? ♡
xoxo Hannah♡
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