《14》
„Der Professor kennt sich anscheinend gut mit Großfamilien, Mafias etc. aus!“ Er schien es verstanden zu haben und richtete sich auf.
„Cecilia, gib uns eine Chance, das hat jeder verdient. Wenn du übermorgen zur Feier kommst, wäre das ein Anfang. Außerdem solltest du in deinen jungen Jahren das Leben genießen!“ Auch ich richtete mich auf und sah, wie er vom Bett aufstand.
„Und versuch, Masons Kommentare zu ignorieren. Ich werde mich jetzt wieder zu den anderen begeben, wir sollten langsam nach Hause fahren. Ich muss nämlich in der Nacht Aufträge erledigen und will die paar Stunden Schlaf noch nutzen.“ Es war seltsam zu hören, dass er nachts Aufträge erledigen muss, aber ich sollte mich wohl daran gewöhnen.
Er beugte sich zu mir hinunter und verabschiedete sich mit einer Umarmung. „Wahrscheinlich werden die anderen sich nochmal von dir verabschieden.“ Ich nickte, und er verließ das Zimmer.
Es ist nicht so, dass ich die Truppe, die ich heute kennengelernt habe, nicht mag. Nur Mason macht es mir nicht einfach. Wenn ich daran denke, dass ich angeblich eine andere Facette besitze, könnte ich ihn auslachen. Noch nie hat mir jemand so auf die Nerven gegangen wie er.
Ich lag weiter mit meinen inneren Konflikten im Bett und dachte über die verschiedenen Ereignisse nach. Es wäre alles einfacher, wenn ich kein Helfersyndrom hätte, dazu noch eiskalt wäre und Diego mit seinen Schulden einfach sitzen lassen könnte.
Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Ich setzte mich aufrecht hin und drehte meinen Kopf zur Tür. Die ganze Truppe, außer Fabio, stand in meinem Zimmer und grinste mich an.
„Wir fahren jetzt!“ erklärte Logan, und ich stand auf. Zuerst umarmte ich Logan, dann Matteo, und zum Schluss verabschiedete ich mich von dem Casanova namens Mason.
„Schönheit, ich werde dich morgen zur Schule fahren. Ich bin um 7 Uhr bei dir!“ raunte er mir ins Ohr. Ich wollte mich wie gewohnt gegen seine Aussage wehren, aber ich hielt die Klappe und versuchte, das Beste aus der Situation zu machen, wie Fabio es mir geraten hatte. Als sie sich verabschiedet hatten, verließen sie endlich das Zimmer und gingen heim.
Sofort ließ ich mich wieder ins Bett fallen und war erleichtert darüber, dass sie endlich nach Hause fuhren. Ein Gähnen überkam mich, und ich merkte, wie meine Augenlider immer schwerer wurden.
Da ich sowieso bequeme Klamotten trug, entschied ich mich, damit ins Bett zu gehen. Nach kurzer Zeit versank ich in meinen Träumen und verließ die Realität.
Müde wachte ich in einem weichen, großen Bett auf, und plötzlich sprang ein kleines Mädchen auf mich zu. Vor Schreck schrie ich kurz auf, was das Mädchen anscheinend verwunderte.
„Alles gut, Mama?“ Sie sah mich verwundert an, und ich nickte stumm. Das Mädchen hatte lange braune Haare und ein wunderschönes Gesicht, doch als ich ihr Gesicht genauer mustern wollte, wurde ich unterbrochen, als jemand anderes das Zimmer betrat.
Es war ein heranwachsender Junge, der durch die Tür kam. Sofort fiel mir die Ähnlichkeit zwischen ihm und dem kleinen Mädchen auf.
„Aurora, lass Mama weiter schlafen. Papa wartet schon in der Küche auf dich!“ Seine Aussage verwirrte mich nur noch mehr. Das kleine Mädchen stand vom Bett auf, und ich tat es ihr gleich.
„Wo sind wir hier?“ fragte ich, und sie nahm ruckartig meine Hand in ihre kleinen Hände. „Wir sind zu Hause.“ Mit ihrer kindlichen Stimme führte sie mich aus dem Schlafzimmer.
Während sie mich durch die langen Gänge führte, blickte ich an mir herunter und stellte fest, dass ich nur ein Nachthemd trug, was mir Aurora gegenüber etwas peinlich war. Sie führte mich weiter durch die Gänge, bis wir in einer großen Küche ankamen. Ich stellte fest, dass das Haus offenbar sehr, sehr groß war.
Am Tisch sah ich den Jungen, der vorhin ins Schlafzimmer geplatzt war. Direkt daneben saß eine männliche Gestalt und nahm gerade einen Schluck aus seiner Tasse.
Als der Mann seinen Kopf zu mir drehte, musste ich plötzlich lachen. „Mason? Wieso siehst du so alt aus?“ kicherte ich, aber die drei schienen meine Frage nicht wirklich zu verstehen.
„Dir auch einen guten Morgen! Außerdem siehst du auch nicht besser aus, und ich könnte mit meinen 36 Jahren immer noch die Frauen aufreißen!“ Seine Worte blieben mir förmlich im Halse stecken.
„Das glaubst auch nur du! Aber warum bist du 36? Und wer sind diese Kinder überhaupt?“ Langsam wurde die Situation ernster, und ich begann zu verstehen, in welcher Lage ich mich befand.
„Das sind unsere Kinder, Cecilia. Schau doch mal in den Spiegel, du bekommst auch schon langsam Falten!“ Vor Schock fiel mir die Kinnlade herunter, und ich konnte nicht fassen, was hier geschah.
„Du hast mich geschwängert?“ brüllte ich den Idioten an, der nur grinste. Ohne zu zögern, nahm ich das fremde Smartphone von der Kücheninsel und begutachtete mein Gesicht auf dem Display.
„Fabio, bring deine Schwester zur Grundschule,“ befahl Mason dem Jungen plötzlich. „Er darf doch gar nicht fahren? Wie alt ist er überhaupt – 14?“ Schon verschwanden die beiden mit ihren Rucksäcken aus der Haustür.
„Die beiden gehen zur Schule? Was stimmt heute nicht mit dir?“ Mason stand vom Stuhl auf und kam auf mich zu. „Mit mir stimmt alles, aber irgendwas stimmt mit dieser Welt nicht!“ Er legte seine Hände fest an meine Taille, und ich quietschte leicht auf.
„Untervögelt?“ Daraufhin schlug ich ihm leicht mit der flachen Hand gegen die Wange. „Spinnst du? Ich bin noch unschuldig!“ Doch da war wieder dieses typische Grinsen in seinem Gesicht, das mich stark verunsicherte. „Wenn du noch unschuldig bist, dann bin ich Jesus!“
Er zog mich näher an sich heran und sah mir tief in die Augen. „Tja.“ Plötzlich hob er mich hoch und setzte mich auf den Tisch.
Ohne Vorwarnung begann er, meinen Hals zu küssen, und zu meinem Erstaunen ließ ich es geschehen. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und spürte jeden seiner Küsse auf meiner Haut.
„Auch wenn du manchmal deine Komplexe hast, finde ich dich einfach nur sehr attraktiv.“ Ich drehte meinen Kopf zu ihm, und er sah mir einen Moment in die Augen, bevor es passierte. Er drückte gefühlvoll seine Lippen auf meine.
~~~
Am Morgen riss mich das Klingeln des Weckers aus meinem Traum. Ich setzte mich aufrecht hin und rieb mir die Augen. Der Traum beunruhigte mich, da Mason offensichtlich mein Unterbewusstsein erobert hatte.
Noch in Gedanken stand ich auf und griff nach meinem Handy auf dem Nachttisch. Ein Blick auf das Display verriet mir, dass es kurz vor sieben war. Ich musste mich beeilen, da Mason, der mich in meinem Traum besucht hatte, wahrscheinlich schon auf mich wartete.
Ich schlenderte zum Kleiderschrank, öffnete ihn und zog eine weiße Bluse und eine blaue Hose heraus. Schnell zog ich sie an und ging anschließend ins Bad, um meine morgendliche Routine zu erledigen. Schließlich bürstete ich meine Haare und band sie zu einem Zopf zusammen.
Ich verließ das Bad, nahm meinen Rucksack, der neben dem Schreibtisch stand, und ging in den Flur. Als ich die Treppe hinunterging, hörte ich aus dem Wohnzimmer bekannte Stimmen.
Mit dem Rucksack in der Hand lief ich ins Wohnzimmer und sah, wie sich Liv mit Mason unterhielt. „Auch mal da, Madame?“ spottete der Idiot neben Liv, woraufhin ich die Augen verdrehte.
„Mason wird mich ebenfalls zur Schule fahren. Samuel und Mason holen uns dann wieder ab und fahren nach der Schule zu Mason, einverstanden?“ teilte mir Liv mit, und ich nickte zögerlich. In Masons Augen sah ich Verwunderung, wahrscheinlich, weil ich nichts gegen die Idee hatte.
Immer wenn ich Mason in die Augen schaue, tauchen vereinzelte Szenen aus dem Traum auf, die mir ein undefiniertes Gefühl bescheren.
„Na gut, dann können wir los!“ sagte er und klatschte in die Hände. Liv ging zur Tür hinaus und lief schon zum Auto. „Wie kommt es, dass du freiwillig nach der Schule zu mir kommst?“ fragte er, während ich nur mit den Schultern zuckte und an ihm vorbeiging. Ich sah, wie er die Tür hinter sich schloss und den Autoschlüssel aus seiner Jackentasche zog.
„Wieso willst du uns eigentlich fahren?“ fragte ich von der Rückbank aus. „Wieso nicht? Schließlich habe ich dir gestern etwas versprochen, und du hast mir ebenfalls etwas versprochen, Schönheit!“ Dabei erinnerte er mich an unseren Deal, und ich richtete stumm meinen Kopf zum Fenster und schaute in den Himmel.
„Was für ein Versprechen?“ mischte sich Liv in das Gespräch ein. „Ein Versprechen halt!“ kam es knapp von mir. „Mason, was für ein Versprechen?“ fragte sie ihn, aber auch er gab keine Antwort.
„Hallo?“ rief sie durch das ganze Auto. „Nerv nicht!“ kamen unsere Antworten synchron aus Mason und meinem Mund. „Ist ja gut!“ gab sie schließlich auf und fragte nicht weiter nach.
Wir sahen, wie Mason auf den Parkplatz fuhr und mit dem Auto die Aufmerksamkeit auf sich zog. Als er das Auto zum Stehen brachte, stieg ich aus, gefolgt von den beiden anderen.
Liv lief voraus, während Mason und ich hinter ihr hergingen. „Hast du nichts Besseres zu tun, als uns noch in die Schule zu begleiten?“ Ich schaute zu ihm hoch, und er schüttelte grinsend den Kopf.
„Wie gesagt, Schönheit, ich muss noch was klären, und zwar mit deinem lieben kleinen Freund Diego!“ Ich blieb stehen, sodass er ebenfalls anhielt und mich anschaute. „Ich will mitkommen!“ Doch er schob mich mit einer Hand beiseite und ging an mir vorbei.
„Prinzessin, ich werde ihm nichts tun.“ Er versuchte, mich zu beruhigen, doch ich traute ihm nicht. „Erzähl das dem Osterhasen! Was ist denn dabei, wenn ich mitkomme? Außerdem muss ich mit ihm über unsere Präsentation sprechen!“ Er atmete einmal tief ein und dann wieder aus.
„Dann komm doch mit! Aber nerv mich nicht weiter, bevor es für alle hier ungemütlich wird.“
Ohne zu zögern, schaute ich mich um und stellte fest, dass uns das gesamte Football-Team aus der Ecke heraus anstarrte. „Mir ist das gar nicht aufgefallen. Moment mal? Das kann dir doch völlig egal sein!“ Wir betraten soeben das Gebäude des Colleges und sahen, wie Liv direkt zu Dana lief.
„Und was ist, wenn es mir eben nicht egal ist?“ Ich blieb stumm, da mich dieser Typ mental zermürbte. „Habt ihr zufälligerweise gleich zusammen Unterricht?“ fragte er, und ich nickte. „Wir haben Erdkunde,“ knurrte ich, während wir durch die Gänge liefen.
Als wir ankamen, betraten wir gemeinsam den Raum und sahen, dass Diego bereits auf einem Stuhl saß. Niemand außer uns war im Raum, doch als Diego uns erblickte, war seine Angst deutlich zu sehen.
„Mason, ich bringe dir das Geld. Versprochen!“
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