《01》

Kurzer Hinweis:
Die Geschichte wird von Seite zu Seite vom Schreibstil besser. Ich werde soeben die Kapitel erneut veröffentlichen, da sogut die Korrektur vollendet ist und ich zwei Kapitel zu einen Kapitel zaubere. (Falls weitere Rechtschreibfehler vorhanden sind, nimmt es mir nicht übel. Ich bin auch nur ein Mensch, dennoch könnt ihr mich gerne verbessern! 😉). Ich bedanke mich für euren Verständnis und die Veröffentlichung der Kapitel, wird jedenfalls nicht solange andauern, wie die Überarbeitung!

xoxo Hannah

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„Ja, Liv, jetzt geh mir bitte nicht auf die Nerven. Ich muss noch zu der Lesung von Professor Bianchi und du solltest mitkommen. Du müsstest langsam mal Sorgen um deine Noten machen“, sagte ich, schaute vom Buch zu Liv auf, die gerade in der Bücherei vor mir stand, und wandte mich wieder dem Buch zu.
„Tja, Sissy, und du solltest gefälligst mal diese uninteressanten Bücher verbrennen. Den Schrott braucht niemand. Also, kommst du jetzt mit in die Cafeteria? Ich hab Hunger auf einen Muffin und will nicht alleine dorthin. Außerdem stinkt die Bücherei schon nach der Alten, die sich selbst als 'Wächterin der Bücherei' bezeichnet.“ Livs Worte brachten mich zum Schmunzeln. Manchmal konnte sie echt witzig sein, aber ihr großes Mundwerk war nicht immer zu ihrem Vorteil.

„Erde an Cecilia?“, wurde Liv lauter und riss mich zurück in die Realität. „Ist ja schon gut. Ich bewege mich ja schon mit dir in die Cafeteria, aber danach gehen wir zu der Lesung, einverstanden?“ Sie nickte und rollte dabei genervt ihre braunen Augen.

Ich verstaute das Buch in meiner Tasche und stand auf. Liv ergriff hastig mein Handgelenk und zog mich mit schnellen Schritten Richtung Cafeteria. „Hättest du nicht alleine in die Cafeteria gehen können? Mensch, Liv, du bist 20!“, aber sie zuckte nur mit den Schultern und zerrte mich weiter hinter sich her.

„Einen Muffin, bitte“, sagte Liv und bekam blitzschnell einen Muffin in die Hand gedrückt. „Kommst du jetzt mit zu der Lesung?“, fragte ich, doch Liv hörte mir anscheinend nicht zu, da sie zu sehr mit ihrem Muffin beschäftigt war. „Hast du was gesagt?“, fragte eine schwerhörige Liv, die weiterhin verträumt auf ihren Muffin starrte. „Ob du jetzt mit mir zu der Lesung gehst!“, ich stemmte meine Hand in die Hüfte und wartete auf Livs Antwort. „Wenn es unbedingt sein muss“, murmelte sie. „Zicke jetzt nicht rum“, gab ich genervt zurück, und wir begaben uns zur Lesung. Die Pause schien gerade zu Ende, und so gingen Liv und ich gegen den Strom und wurden immer wieder ungewollt gegen die Wand gedrückt. „Hat die Lesung nicht schon während der Pause angefangen? Die ist doch bestimmt schon zu Ende“, jammerte Liv hinter mir und versuchte, mich umzustimmen. „Sei leise, Liv, und komm mit!“ Nach einer gefühlten Ewigkeit schafften wir es aus der Menge und standen vor der Tür zum Saal.

Es war mir sichtlich unangenehm, mitten in die laufende Lesung zu platzen, aber Liv störte sich nicht daran und biss weiter von ihrem Muffin ab. Manchmal frage ich mich wirklich, ob es noch mehr verfressene Menschen wie sie auf der Erde gibt. Während wir einen Platz suchten, starrten uns die Leute regelrecht an, was die unangenehme Situation noch verstärkte.

Wir waren nun mitten in der Lesung, und mir fiel auf, dass diese anders als die bisherigen war. „[…] die Camorra-Familie wurde am 8. November 1901 gegründet und ist somit eine der größten Drogen-Mafias in Italien […]“ Jetzt wurde das Ganze doch interessanter, als ich gedacht hatte. Sogar Liv, die vom Smartphone zu Professor Bianchi aufsah, zeigte plötzlich Interesse. Sie steckte ihr Handy weg und war nun auch in die Lesung vertieft. Wir hatten noch nie von der Camorra-Familie gehört, und es schockierte uns, wozu Menschen fähig sind.

„[…] Die Mafia ist mittlerweile eine der größten Drogenorganisationen Europas, und ihre Aktivitäten umfassen Erpressung, Betrug und vor allem den Drogenhandel. Die Camorra-Familie erzielt geschätzte Einnahmen von rund 800.000 € pro Monat. Ich hoffe, euch hat diese etwas andere Lesung gefallen, und wünsche euch allen noch einen schönen Tag!“

Liv und ich nahmen unsere Taschen und verließen den Saal. Wahrscheinlich ist mir schon mal ein Mitglied der Camorra-Familie begegnet, aber ich bin trotzdem froh, dass ich heil und gesund bin und mich nicht mit solchen Leuten auseinandersetzen muss. „Sind solche Lesungen immer so spannend?“, fragte Liv, und ich verneinte. Natürlich waren Lesungen oft uninteressant, aber diese war mit Abstand die spannendste.

Liv schaute weiter auf ihr Smartphone, und ich bemerkte, wie ihre Augen immer größer wurden. „Alles okay, Liv?“, fragte ich, doch sie schaute mich mit einem breiten Lächeln an. „Na klar! Wir gehen nämlich am Freitag zusammen auf eine Hausparty!“ Ich hoffte, sie meinte das nicht ernst, denn ich bin nicht gerade der Typ für Partys. „Auf eine Hausparty? Du machst Witze“, aber sie schüttelte stur den Kopf. „Ach komm schon! Es wird lustig, und du musst dich auch mal mit etwas anderem beschäftigen, außer zu lernen oder Bücher zu lesen!“ Sie hatte recht. Ich lerne oft und inhaliere gefühlt die Seiten der Bücher, die mich einerseits von der Außenwelt abschotten, andererseits aber auch weiterbilden.

„Ich überlege es mir, aber lass uns jetzt nach Hause fahren. Ich habe nämlich Hunger, und du weißt Bescheid!“ Liv lachte und wir gingen zum Ausgang.

„Soll ich kochen oder du?“, rief ich durchs ganze Haus, aber wie erwartet gab Liv keine Antwort. „LIV!“, rief ich erneut, und keine Sekunde später stand sie in der Küche vor mir. „Ja, koch du mal. Ich bin heute zu faul dafür.“ Ich rollte genervt die Augen, und schon verschwand sie wieder um die nächste Ecke.

„Warum frage ich überhaupt“, murmelte ich vor mich hin, blieb aber ruhig. Ich beschloss, eine selbstgemachte Pizza zu backen und begann mit dem Hefeteig.

Ich räumte die Schüsseln und Utensilien aus den Schränken und wusch gründlich die Tomaten. Meine Mutter hatte mir beigebracht, Hefeteig zu machen; anfangs war ich eine Niete darin, doch mit der Zeit bekam ich es hin. Ich knetete die Masse in der Schüssel und ließ sie ruhen. Währenddessen schnitt ich Tomaten, Käse und Pilze und legte die Beläge getrennt in Schüsseln.

Da der Teig noch ruhen musste, schlenderte ich ins Wohnzimmer und sah, wie Liv auf den Fernseher starrte. „Heute gibt’s selbstgemachte Pizza.“ Sie nickte, starrte aber weiter auf den Bildschirm. Manchmal habe ich das Gefühl, mit einer Wand zu reden. Ich setzte mich zu ihr und schaute ebenfalls die Dokumentation über Schildkröten an.

Als die Dokumentation endete, ging ich in die Küche, um nach dem Teig zu schauen. Er sah gut aus, also formte ich ihn zu einem Pizzaboden. Ich verteilte die Tomatensoße gleichmäßig und belegte die Pizza mit Mais, Tomaten, Käse und Schinken. 

„Kommst du morgen mit?“, fragte Liv mich und biss weiter in ihr Pizzastück. „Was ist morgen?“, fragte ich verwirrt. „Morgen ist Freitag, und da findet die Hausparty statt.“ Ach ja, das war ja was. „Muss ich wirklich mitkommen? Es ist doch so langweilig.“ Liv zog eine Augenbraue hoch und sah mich mit einem Blick an, den ich kaum deuten konnte. 

„Die Einzige, die langweilig ist, bist du, Sissy!“, protestierte sie und nahm einen weiteren Bissen. „Warum ich?!“ Aber sie hatte wie immer ihre eigene Meinung. „Weil du ein Lernfreak bist! Du kommst morgen mit, sonst zerr ich dich hin!“ Auch wenn es nur eine Aussage war, wusste ich, dass sie es ernst meinte. „Okay, ich komme ja schon mit!“, gab ich mich geschlagen und sah ihr siegreiches Lächeln. 

Nachdem wir fertig waren, räumten wir das Geschirr gemeinsam weg. „Na ja, ich werde noch meine Hausaufgaben erledigen und dann schlafen gehen.“ Liv folgte mir die Treppe hinauf, und wir verschwanden in unseren Zimmern.

Es dauerte eine Weile, bis ich die Hausaufgaben erledigt hatte und mich endlich meinem Bett widmen konnte. Ich tauschte meine Kleidung gegen einen flauschigen Pyjama und legte mich ins Bett, schloss die Augen und schlief sofort ein.

《Nächster Morgen》

„Aufstehen, Liv! Wir müssen zum College!“, rief ich und rüttelte sie wach, doch sie zog nur die Bettdecke über sich, als ich die Jalousien hochzog. „Cecilia! Lass mich schlafen und verschwinde aus meinem Zimmer!“ Sie war ein absoluter Morgenmuffel. „Ich gehe nicht! Beweg dich aus deinem Bett! Eigentlich solltest du selbstständig genug sein, um selbst aufzustehen, aber da du eine liebe Mitbewohnerin hast, wecke ich dich fast jeden Morgen! Also los!“ Ich riss ihr die Bettdecke weg und schmiss sie auf den Boden. „Mann, Cecilia! Was soll das?!“ Doch ich ignorierte sie und ging aus dem Zimmer.

Da ich bereits fertig war, ging ich die Treppe hinunter und setzte mich mit einem Kaffee und einem Toast an die Kücheninsel. Kurz darauf hörte ich, wie Liv, verschlafen und mit zerzausten Haaren, die Treppe herunterkam. Sie trug, wie üblich, ihren außergewöhnlichen Stil zur Schau, ein Mix aus lässig und sexy. Oft bewundere ich ihren Stil, während ich selbst mich eher schlicht kleide – Brille, strenger Zopf, Bluse und eine anständige Hose oder einen vernünftigen Rock.

Wir parkten vor dem College und stiegen zusammen aus. Ich glättete noch schnell meinen Rock, der durch das Sitzen etwas zerknittert war.

„Hallöchen, wer ist das denn bitte?“, fragte Liv plötzlich und starrte in eine Richtung. Ich folgte ihrem Blick und sah einen Mann, der eine Sonnenbrille trug und gerade in unsere Richtung blickte. Wie peinlich. „Liv, starr ihn nicht so an!“, sagte ich kleinlaut, doch sie ignorierte mich.

Liv schenkte dem Mann ein Lächeln und ging dann mit mir ins Gebäude. „Er sah sehr attraktiv aus“, schwärmte sie, während ich nur genervt aufstöhnte. „Liv, du findest fast jeden jungen Mann attraktiv!“ Sie schüttelte kichernd den Kopf.

Da wir fast alle Kurse gemeinsam belegten, war unser erster Block heute Biologie. Als wir uns auf den Weg zum Biologie-Raum machten, sah ich auf dem Vertretungsplan, dass der Unterricht ausfiel. „Liv, Biologie fällt aus. Lass uns in die Cafeteria gehen“, schlug ich vor, und sie nickte begeistert.

Doch kaum hatten wir die Cafeteria betreten, hörten wir eine laute, bedrohliche Stimme: „Wenn du jetzt nicht sofort das Geld rausrückst, kann ich für nichts garantieren!“ Liv und ich blieben erschrocken an der Ecke stehen und sahen, wie zwei Männer sich stritten. Der eine war der unbekannte Mann vom Parkplatz, der gerade einen anderen Studenten anschrie.

Liv und ich tauschten besorgte Blicke. Plötzlich war das College viel spannender geworden als jeder Kurs, den wir heute noch hätten besuchen können.

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