16 - Erkenntnisse und ungünstige Zusammenhänge
𝕶𝖊𝖊𝖕 𝖑𝖔𝖔𝖐𝖎𝖓𝖌 𝖚𝖕, 𝖙𝖍𝖊𝖗𝖊 𝖒𝖆𝖞 𝖇𝖊 𝖆 𝖗𝖆𝖎𝖓𝖇𝖔𝖜 𝖜𝖆𝖎𝖙𝖎𝖓𝖌 𝖋𝖔𝖗 𝖞𝖔𝖚
"Wo warst du denn so lange? Deine Wachschicht war schon vor einer halben Stunde zu Ende!", beschwerte sich Ryley bei Ylva, sobald sie ihr gemeinsames Zimmer betrat.
"Ich weiß, es gab Komplikationen", erklärte sie ihrer Schwester.
Neugierig hob Ryley den Kopf.
"Komplikationen? Inwiefern?", wollte sie wissen.
"Vier Idioten haben viel zu nahe am Hauptquartier lautstark über irgendwas diskutiert. Ich glaube, sie wollten bei uns einbrechen. Ich musste sie einsperren", sagte Ylva schulterzuckend.
"Aber wer sollte denn blöd genug sein, ins Hauptquartier der Werwölfe einzubrechen? Und vor allem warum?", überlegte Ryley laut.
"Das frage ich mich allerdings auch, Ry!", stimmte Ylva ihr kopfschüttelnd zu.
Plötzlich verdunkelten sich Ryleys kieferngrüne Augen. Langsam drehte sie sich zu Ylva um.
"Du hast sie nicht zufällig gefragt, wie sie heißen, oder?", wollte sie mit einer bösen Vorahnung wissen.
"Ja, aber die wollten nichts sagen", gab Ylva wahrheitsgemäß zurück, "Wieso interessiert dich das, Ry? Kennst du die etwa?"
"Kommt drauf an... Hatte einer von ihnen schwarze verwuschelte Haare?"
Ylva nickte.
"Und einer lange schwarze Haare?"
Wieder ein Nicken von Ylvas Seite.
"Hatte einer Narben? Wie... ein Werwolf?"
"Ja...", sagte Ylva leise, "Und der Vierte war etwas kleiner und pummeliger als die anderen..."
"Oh nein...", flüsterte Ryley wie zu sich selbst während sie ihr Gesicht in ihren Händen vergrub.
"Wer sind die, Ry?", wollte Ylva wissen, auch in ihrer Stimme schwang nun eine Spur von Unbehagen mit.
"Scheiße, Yl!", Ryley sah ihre Schwester direkt an, "Du hast die Rumtreiber eingefangen!"
Einen Moment lang starrten sich die beiden Mädchen direkt an, dann machte Ylva ein verwirrtes Gesicht.
"Äh... Die Rumtreiber? Sind das die, von denen du mir erzählt hast? Dieser James und seine Freunde? Und dein... dein Bruder?"
Ryley nickte bestätigend.
"Tut mir leid, Ry, hätte ich das gewusst...", fing Ylva an, doch weiter kam sie nicht.
"Eigentlich bin ich ganz froh, dass du es warst, die sie gefunden hat, Yl", meinte Ryley leise.
"Weil du denkst ich könnte sie weniger gut in der Luft zerreißen als die anderen Werwölfe?", hakte Ylva nach, plötzlich wirkte sie gekränkt.
"Nein", Ryley bedachte ihre Schwester mit einem leichten Lächeln, "Weil du die Einzige bist, die auch genug Gehirn hat, um genau das nicht zu tun, obwohl du es könntest!"
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"Na toll! Wir haben sowas von verkackt!", grummelte Sirius genervt, "Warum hast du nicht früher was gesagt, Peter?"
"Bitte?! Ich wollte ja, aber es hat keiner zugehört!", beschwerte sich der Angesprochene.
"Wer weiß was sie Ryley in der Zwischenzeit schon angetan haben...", meinte James geknickt und trat dann wütend mit dem Fuß gegen die Gitterstäbe, was seinem Fuß sicher mehr geschadet hatte als dem Gitter.
Während die drei Rumtreiber gereizt weiter diskutierten, starrte Remus nur konzentriert nach draußen.
"Seid doch mal ruhig!", brachte er seine Freunde schließlich zum Schweigen, "Seht die Sache doch positiv!"
Fragend blickten die anderen drei ihn an. 'Positiv' stellten sie sich zweifellos anders vor.
"Wir sind dort, wo wir hinwollten, oder etwa nicht? Wir sind mitten im Lager der Werwölfe und außerdem unverletzt. Das ist doch wohl nicht nichts!", erklärte Remus.
"Ja, du Genie... Aber ist dir vielleicht entgangen, dass wir hier eingesperrt sind? Und wenn wir Pech haben, werden wir zum nächsten Vollmond der Mitternachtssnack!", widersprach Sirius und Peter nickte heftig.
"Aber Moony hat recht!", mischte sich nun auch James ein, "Ja, unsere Lage sieht nicht gerade toll aus, aber wir sind näher an Ryley dran als wir es zuvor waren."
James schaffte es sogar, sich anhand dieser Erkenntnis ein Lächeln abzuringen.
"Pff, Optimisten!", beschwerte sich Sirius, aber seine Mundwinkel zuckten dabei, "Könnt ihr euren Optimismus vielleicht anderswo ausüben? Ihr stört meine pessimistische Ausstrahlung!"
Als Sirius sich dann mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu seinen Freunden umdrehte, konnten sie nicht anders, als loszulachen. Klar, sehr gut sah es gerade nicht für sie aus, aber sie kamen ihrem Ziel immer näher und sie waren zusammen. Und wer sollte gegen die vereinte Macht der Rumtreiber schon etwas ausrichten können?
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