[18]
(Ich musste dabei irgendwie an die Atmosphäre von dem, was am Anfang passiert, denken)
Jisung PoV
Ich wachte im Auto wieder auf und verfluchte mich innerlich dafür, dass mein Freund recht gehabt hatte und ich tatsächlich eingeschlafen war. Der Fahrersitz neben mir war leer, weshalb ich mir verschlafen die Augen rieb und mich umsah. Aus dem Fenster erkannte ich eine ziemlich dunkle Feldlandschaft mit ein paar Bäumen, die jedoch ein ganzes Stück weit in der Ferne stand, doch Minho, konnte ich noch nicht sehen.
"Minho?", rief ich nach ihm, doch bekam keine Antwort. "Babe?"
Im Rückspiegel sah ich eine brennende Lichterkette, die am Rand der Ladefläche des Jeeps befestigt war, und Minho der gerade eine Decke ausbreitete. Mit einem kleinen Lächeln stand ich auf und ging zu ihm, um ihn zu küssen. Er legte einen Arm um meine Hüfte und lächelte ebenfallls, als wir uns voneinander lösten.
"Gefällt es dir?", fragte er und zeigte in Richtung der Ladefläche, auf der er etwas aufgebaut hatte, das schon fast einem Bett glich. Er hatte Isomatten untergelegt und darüber zwei Decken gelegt. Eine zum draufliegen und eine zum drunterlegen.
"Das ist toll, Min!", antwortete ich und küsste ihn wieder. "Unfassbar kitschig, aber toll."
"Ich hatte gehofft, dass du es magst.", lächelte er und stieg auf die Ladefläche, ehe er mir ebenfalls hochhalf.
"Ich mag es sehr.", erwiderte ich und kuschelte mich an ihn.
"Oh, richtig. Du hast noch deine Schuluniform an. Lass mich nochmal kurz los, Baby. Dann gebe ich dir was Bequemeres."
"Von dir lasse ich mir auch was hartes geben.", grinste ich dreckig und ließ ihn los.
"Und wieder willst du den besten Teil gleich vorweg nehmen...", erwiderte er und holte einen Hoodie aus einer Tasche auf dem Rücksitz, den er mir gab. "Ich sollte dir mal ein bisschen Geduld beibringen."
"Ja, vielleicht solltest du da- Ich meine, oh nein... Wie grausam von dir..."
Er lachte leise und ich wechselte schnell von meiner Uniform zu einem Hoodie von ihm, der deutlich angenehmer war.
"Aber jetzt wird erstmal gekuschelt. Schule ist anstrengend."
"Das stimmt, deshalb dachte ich mir, dass heute ein gutes Timing ist."
"Das ist es definitiv."
Er kletterte wieder zu mir auf die Ladefläche und ich kuschelte mich sofort an ihn, sodass ich direkt in den Himmel sehen konnte. Es musste schon ziemlich spät sein, denn man sah tausende Sterne funkeln.
"Das sind so viel mehr als bei uns zuhause...", staunte ich und suchte den Himmel nach mir bekannten Formen ab. "Schau mal, da ist der große Wagen... Man erkennt hier tatsächlich Sternenbilder."
"Wir sind hier immer im Sommer campen gegangen mit dem Wohnwagen meiner Mutter. Es hat etwas magisches, findest du nicht?"
"Jeder Ort, an dem ich mit dir sein darf, hat etwas magisches.", sagte ich und schenkte ihm ein ehrliches, liebevolles Lächeln. "Ich liebe dich so sehr, Minho."
"Ich liebe dich auch, Jisung."
"Ha! Dieses Mal hab ich es zuerst gesagt!", freute ich mich, weshalb er lachen musste.
"Ist dir das so wichtig, ja?"
"Sonst sagst du es immer zuerst. Aber jetzt war ich schneller!"
Ich streckte ihm die Zunge raus, weshalb er einmal kurz grinste und mich dann in das Kissen unter mir pinnte. Vor Überraschung lag ich komplett stumm und mit großen Augen unter ihm. Sein Blick wirkte erst spielerisch, doch wechselte dann zu dem sanftesten Ausdruck, den ich je in seinen Augen gesehen hatte, sodass ich gar nicht anders konnte, als mich darin zu verlieren. Er lehnte sich zu mir runter und küsste mich so gefühlvoll, dass mir schon fast schwindelig wurde, doch ich erwiderte genauso, legte meine eine Hand an seine Wange und ließ meine Fingerspitzen über seine weiche Haut wandern. Als wir uns wieder aus dem Kuss lösten, konnte ich genau erkennen, dass Minho genauso glücklich wie ich darüber war, dass wir diesen Moment miteinander teilen konnten.
Er gab mir einen langen Kuss auf die Stirn und lehnte dann seine Stirn an meine, wobei wir beide die Augen schlossen. Dann stupste ich seine Nase vorsichtig mit meiner an, ehe ich ihm noch einen kurzen Schmatzer auf die Lippen gab und wieder meine Stirn an seine legte.
"Du bist viel zu süß... Ich weiß nicht, wie lange mein Herz das noch mitmacht...", meinte er und legte sich wieder neben mich. Seine Arme legte er um mich und zog mich näher an sich.
"Es muss das noch ganz lange mitmachen. Ich brauche dich doch noch, MinMin.", antwortete ich, wobei ich mich näher an ihn schmuste. "Ich werde dich immer brauchen."
"Ich dich doch auch, Darling. Was soll ich denn ohne dich?"
"Wir sind voll kitschig.", stellte ich fest.
"Versaut können wir aber auch gut."
"Wir sind einfach Multitalente."
"Das definitiv.", lachte er und vergrub seine Nase in meiner Halsbeuge. "Mein süßer, talentierter Freund..."
"Und mein heißer, talentierter, sexy Freund.", erwiderte ich, doch zuckte zusammen und verschwand tiefer in seinen Armen, als ich Schritte hörte. "...der sich garantiert für mich opfern würde, wenn da gleich ein großer, böser Typ mit einer Axt kommt, um uns zu erschlagen. Können wir hier bitte weg?"
"Dich bringt hier niemand um, Baby. Mach dir keine Sorgen."
"Da hast du leicht reden. Ist das hier ein Plan, um mich umzubringen und dann all mein Geld zu bekommen?"
"Wenn ich dich umbringen wollen würde, hätte ich das schon längst getan, keine Sorge."
"Sehr beruhigend..."
"Hey! Das hier ist Privatgelände! Was macht ihr beiden hier drauf?!", schrie uns ein Mann an, der aus der Entfernung auf uns zukam und einen großen Hund an der Leine hatte. Wo zur Hölle hatte Minho mich hier hin gebracht?
"Wir werden sterben."
"Wir werden nicht sterben, Jisung."
"Lass uns nicht in der letzten Minute vor unserem Tod streiten."
Der Mann kam immer näher und ich verkroch mich nur noch weiter im dem Gesicht vom Mann weg in Minho's Armen, den das Ganze deutlich weniger zu beeindrucken schien.
"Also?! Ich erwarte eine Erklä- Ach, du bist es nur, Minho. Mit Freundin, wie ich sehe."
"Fast. Mit Freund. Ji, du kannst dich umdrehen. Ich hab doch gesagt, dass dich niemand umbringen will."
Ich war immer noch viel zu geschockt, um mich zu bewegen, sodass ich mich weiter stumm an Minho klammerte.
"Hey... Baby... Niemand tut dir etwas...", versuchte er mich zu beruhigen. "Akira, komm her. Komm zu Onkel Minho und hilf ihm Jisungie zu beruhigen."
Er klopfte zweimal neben sich und dann spürte ich, wie etwas auf die Ladefläche sprang und zu uns getappst kam. Nur ein paar Sekunden später stupste eine Hundenase gegen meine Hand, weshalb ich nicht anders konnte, als mir den Hund anzusehen, den Minho mit Akira angesprochen hatte. Sie sah eigentlich ganz lieb aus, weshalb ich begann sie zu streicheln und merkte, wie ich begann mich wieder zu entspannen.
"Jisung also?", fragte der Mann mit einem freundlichen Lächeln.
"Ähh... ja. Han Jisung. Freut mich."
"Han Jisung? Wie Han Companies?"
"J-Ja."
"Wow und dann gibst du dich mit so einem Loser wie Minho ab?"
"Hey! Ich kann dich hören!"
"Entspann dich, Cousin. Ich mach doch nur Witze. Ihr solltet übrihens besser nach Hause."
"Wieso denn?", fragte ich.
"Es soll bald anfangen zu gewittern, also entweder ihr kommt mit zu mir und wartet das Gewitter ab oder ihr fahrt nach Hause, aber dass man sich bei Gewittern nicht im Feld aufhalten soll, wisst ihr wahrscheinlich selbst."
"Dann lass uns am besten mit zu dir. Ich fahr nur ungern im Dunkeln auf nassen Straßen Auto. Wäre das okay für dich, Sungie?"
"Ist okay für mich."
"Sehr schön. Dann auf zu mir."
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